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Anno
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Insgesamt 694 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2023
Merburg, Marie

Leuchtturmsommer


sehr gut

Vom Mann hintergangen und um ihr Hotel aus Familienbesitz gebracht, versucht Eva mit ihrer 15jährigen Tochter fernab der Heimat einen Neustart. Sie übernimmt das Cafe „Liebesbriese“ in Liebwitz an der Ostsee. Nicht weit vom hiesigen Leuchtturm entfernt, erscheint das Cafe perfekt um die Feierlichkeiten zu den dort stattfindenden Trauungen auszurichten. Wären da nicht ein verschlagener Bürgermeister und ein miesepetriger Standesbeamte und die eigene pubertierende Tochter.

Ein Roman für schöne Wohlfühlstunden. Die Liebesgeschichte entwickelt sich zwar vorhersehbar, wirkt aber zusammen mit den Randhandlungen, dem Dorfleben, den Alltäglichkeiten und Vorgeschichten lebhaft und authentisch. Nur gegen Ende des Buches empfinde ich Neles Reaktion zwar für das Buch sinnbringend, aber kopflos und nicht ganz nachvollziehbar.
Dennoch, ein sehr schönes romantisches Buch, mit viel Gefühl, tollen Charakteren, etwas Humor und dazu gewürzt mit der richtigen Menge an Kitsch.
Es hat mir großen Spaß gemacht Evas und Jakobs Suche nach Glück und Liebe zu verfolgen und in das Flair des real existierenden Waldes und des fiktiven Dorfes einzutauchen.

Bewertung vom 10.04.2023
Goldfarb, Tobias

Waraka


gut

Warakas Priesterkultur und die Opfergaben erinnern mich unweigerlich an die südamerikanische Hochkulturen der Inkas und Mayas. Auch der, der Stadt angrenzende Wald fügt sich hierbei sehr gut und stimmungsvoll ein. Die eigentliche Herrscherfamilie dient nur noch repräsentativen Zwecken. Die Flucht des Prinzen aus diesem System bringt hierbei natürlich einiges ins Wanken.

Arkyns Neugierde auf seine Welt weckt während der Flucht eigene neue Herangehensweisen und Sichtweisen. Er tritt aus dem Schatten der Priester und wird zur Gefahr.

Was stark und fesselnd begann, verlor für mich zunehmende den Reiz. Das Buch bedient sich philosophisch wirkender Ansätze, einiges bleibt ungesagt und offen. Dadurch lassen sich Beweggründe oft nicht in Gänze nachvollziehen und wirken etwas wirr. Hierzu zählt auch die Zweckgemeinschaft Arkyns und Sagas.

Eine Freundschaft aus zweier Kulturen stammenden Menschen, wie das Cover es suggeriert, erkenne ich hier nicht. Sie erleben zwar gemeinsam so manches Abenteuer, eine Verbundenheit beider entsteht dabei doch nicht. Vielmehr wirken die Handlungen wie aneinandergereiht, ohne den übergeordneten Sinn zu vermitteln zu können und scheinen teilweise recht düster.

Jüngeren Lesern und Lesern ohne philosophische Ambitionen empfehle ich dieses Buch leider nicht.

Bewertung vom 10.04.2023
Mccarten, Anthony

Going Zero


gut

Mithilfe 10 Probanden, die für 30 Tage untertauchen und dank neuester Technik aufgespürt werden sollen, will Social-Media-Mogul Cy Baxter, die CIA vom Nutzen seines Programms Fusion überzeugen.
Im Mittelpunkt steht, neben Cy Baxter auch Kathlyn, eine unscheinbare Bibliothekarin. Zero 10. Während das Untertauchen und Auffinden der neun anderen Probanden nur grob umrissen wird, wird Kathlyns Leben und Flucht genauer durchleuchtet. Die Kapitel ähneln hierbei einen Countdown der 30 Testtage, die großteils aus Sicht Cy Baxters oder der der Probanden die Handlung, deren Beweggründe und Vorgehensweisen wiedergeben.
Bei dieser Suche kommt ausgeklügelte Technik zum Einsatz, Hier fragt man sich unweigerlich, wieviel davon schon der Realität entspricht und tatsächlich schon eingesetzt wird. Die Macht der Daten, deren Missbrauch und Manipulierbarkeit wird im Buch auf erschreckende Weise gezeigt und setzt sich mit den Vor- und Nachteilen eines gläsernen Menschens auseinander.
Dennoch verlor für mich die Handlung immer mehr an Bedeutung und konnte mich rasch nicht mehr fesseln. Letztendlich lief doch alles auf das immer wiederkehrende Prinzip einer Jagd hinaus. Untertauchen, Aufspüren, Ergreifen.
Hier änderte dann auch der Wechsel der Handlung nach circa der Hälfte des Buches nicht mehr viel. Zeigt er doch auch nur eine weitere Einsatzmöglichkeit des Fusion-Systems auf.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Doch eindeutig fehlt mir hier was. Etwas das mehr hergibt als das Dilemma des gläsernen Menschen, ausgeschlachtet in Dutzend Varianten.

Bewertung vom 04.04.2023
Feldmann, Regina

Die phantastische Reise nach Wolkenhain / Kami & Mika Bd.1


ausgezeichnet

Mithilfe Konrads rosafarbener Zunge (er ist ein Pinkes Chamäleon und Wächter von Wolkenhain) gelangen die Zwillinge Kami und Mika in eine wunderbare und phantastische Welt über den Wolken. Neben ungewöhnlichen Tieren treffen die Kinder auch auf Isabella und ihrem Haus Grossguglhupf. Aber als Konrad dann seine Farbe und damit die Fähigkeit verliert die Zwillinge nach Hause zu bringen, ist guter Rat teuer und ein wunderbares Abenteuer beginnt.

Wunderbar und liebevoll erzählt, spannend und sehr fantasiereich! Dieses Buch und seine Illustrationen haben uns sehr gut gefallen!
Der Buchvorsatz ist komplett illustriert, er zeigt vorne die menschlichen Charaktere des Buches und hinten sind die zahlreichen tierischen Bewohner Wolkenhains abgebildet. Doch auch viele weitere kleinere und größere Illustrationen begleiten die Geschichte und geben ihr ihr Gesicht. Die unterschiedlichen Charaktere der Kinder, ihre verschiedenen Reaktionen und Lösungsansätze, aber auch ihr Zusammenhalt und ihre Freundschaft bestimmen dieses Buch. Zusammen mit der bunten phantastischen Welt Wolkenhains und deren Tiere entstand daraus ein wirklich wunderbares Abenteuer.
Von weiteren Bewohnern Wolkenhains erfuhr man bisher jedoch wenig. Vielleicht um Raum für weitere Abenteuer zu lassen. Ich jedenfalls hoffe bald wieder (vor-)lesend nach Wolkenhain reisen zu dürfen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2023
Neumann, H. Dieter

Auf Tiefe


ausgezeichnet

Dieses Buch von H. Dieter Neumann enthält 8 seiner Kurzgeschichten mit und über das Meer- mal düster, mal spannend, dann wieder heiter oder auch mystisch oder tragisch. Manche sind in Gänze erfunden, Anderen liegen wahre Begebenheiten zu Grunde. Aber eines eint diese Geschichten: Sie sind wunderbar fesselnd, atmosphärisch und begeisternd.
Es sind Kurzgeschichten, die Nahe gehen, die nachklingen und gelesen gehören!

Toll!

Bewertung vom 02.04.2023
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Als Familie Strobl-Marinek gemeinsam mit einer befreundeten Familie zu ihrem Urlaub in der Toskana aufbricht, haben sie dieses Mal einen besonderen Gast mit dabei. Aayana, ein 12jähriges Mädchen, das zwei Jahre zuvor mit ihrer Familie von Mogadischu nach Österreich geflohen ist und gemeinsam mit der Sophie Luise, der Tochter der Familie Strobl-Marinek zur Schule geht. Den Urlaub will Sophie Luise nutzen dem stillen, zurückgezogenen Mädchen das Schwimmen beizubringen.
Doch schon am ersten Abend, als alle den Abend gemütlich ausklingen lassen, geschieht ein schreckliches Unglück, das das Leben aller Beteiligter gravierend verändern wird.

Wie die beiden Familien mit dieser Tragödie umgehen, wie die Medien, dank der Popularität von Sophie Luises Mutter und des Flüchtlingsstatus Aayanas reagieren wird hierbei auf erschreckende Weise und sehr nahbar erzählt. Während zu Anfang die Sicht der österreichischen Familien im Vordergrund standen, gewinnen zu Ende des Buches die Erlebnisse der Flüchtlingsfamilien mehr und mehr an Bedeutung. Besonders das Plädoyer des Anwalts, aber auch der Bericht über die Flucht von Aayanas Familie, berührten mich zutiefst.
Die aktuelle Flüchtlingskrise wird hierbei auf eine Weise aufgegriffen, die zum Nachdenken anregt und zum Umdenken aufruft.
Und so lässt mich der Roman nach seiner Beendigung begeistert und sehr nachdenklich zurück.

Bewertung vom 01.04.2023
Bachmann, Dieter

Traut euch, träumt!


ausgezeichnet

Während ich so lese habe ich das Gefühl er sitz mir leibhaftig gegenüber- dieser Lehrer, den ich zuvor nicht kannte. Und ich verstehe gut, warum die Kinder so angetan von ihm sind. Nicht nur durch sein Wesen, sein Denken und Handeln, nein er versteht es auch zu begeistern. Ein paar Sätze reichten schon, um mich in seinen Bann zu ziehen.
Was ist dieses Buch? Biografie, Ratgeber? Beides? Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich viel gelernt. Über Menschen im Allgemeinen und über Schüler im Besonderen. Und über die Härte des Schulsystems, fühle Demut und ich beginne so manche Dinge mit anderen Augen, oder viel mehr genauer zu sehen.
Ich bin beeindruckt vom Verständnis, der Güte und der Ruhe dieses Mannes und von dem was er in seinem bisherigen Leben erreicht, welchen Weg er gegangen ist, wie er es geschafft hat sich diese Freiheiten für eine anderen Lehrweise zu erkämpfen und wieviele Kindern er wohl seither eine unverzichtbare Stütze war.
Er hat begriffen worauf es ankommt!

Bewertung vom 31.03.2023
Henning, Greta

Halligzorn / Minke-van-Hoorn Bd.2


ausgezeichnet

Auf der fiktiven Hallig Midsand wird eine historische Stätte vermutet und Ausgrabungen vorgenommen. Hierbei wird ein Pferdefigur aus Bernstein zu Tage gefördert, die die Existenz der im Jahre 1362 bei der Marcellusflut untergegangenen Stadt Everbeck bestätigt. Tragischerweise wird diese Figur jedoch kurz darauf gestohlen. Doch dem nicht genug! Während eines Heimstabends wird eines der Serviermädchen am Ufer der Hallig, unweit des Festes erstochen aufgefunden.
Myschteriös, wie die schwäbische Kollegin der ortsansässigen Kommisarin Minke Van Hoorn, es treffend formuliert. Während Minke dem Tod Leonies widmet, macht sich Lisa mit schwäbischer Gründlichkeit auf die Suche nach dem Pferdle.

Die Mischung dieser beiden Mentalitäten gibt dem Buch eine sehr sympathische Art von Humor mit. Aber auch die Handlung des Krimis hat mich rasch gefangen genommen. Auch erfährt man zusätzlich zu den aktuellen Ermittlungen und Vorhängen in Jüstering und den Halligen noch von Begebenheiten kurz vor diesem legendären Sturm, den es tatsächlich gegeben hat und viele Leben kostete.
Die Vorgänge im Buch konnten die Hintergründe bis zum Schluss gut verschleiern und erzeugten einen weiten und angenehmen Spannungsbogen. Die nahbaren Rückblicke bildeten ein eigenes Bild der Ereignisse kurz vor der Katastrophe und verwoben sich gegen Ende schön mit den aktuellen Vorgängen. Anfangs hatte ich etwas Probleme die Mädchen auseinander zu halten, doch abgesehen davon empfand ich die Figuren und ihre Ausarbeitung sehr schön. Natürlich wurde hierbei besonderes Augenmerk auf das sympathische Ermittleeduo gelegt. Ihre Charaktere, besonders der der Lisa empfand ich als sehr erfrischend und humorvoll. Aber auch Minke, ihre Heimatverbundenheit und Bekanntheit unter den Bewohnern der Stadt und den Halligen und die daraus resultierende Vertrautheit gefiel mir sehr.

Bewertung vom 29.03.2023
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Natur


ausgezeichnet

„Kleine und große Wunder der Natur“ wirkt durch die hochwertige Verarbeitung, dem grünen Cover mit den metallic glänzenden Elementen, wie der kleine Bruder, des bei uns so beliebten Buches „die wundervolle Welt der Natur“. Tatsächlich aber stammen die Bücher von unterschiedlichen Verlagen und haben doch eines gemeinsam: Sie faszinieren ungemein! Wobei „kleine und große Wunder der Natur“ hierbei auf eine etwas jüngere Zielgruppe ausgerichtet ist.
Im Buch enthalten sind 9 illustrierte Vorlesegeschichten voller Wissen aus der Natur. Thematisiert werden hierbei Pilze, Bäume, Hirsche, Stare, Frösche, Hirschkäfer, Bienen, Kaninchen und Motten. Nicht selten staunen dabei nicht nur die Kinder sondern auch die vorlesenden Erwachsenen. Zusätzlich folgt nach jeder Vorlesegeschichten noch eine Informationsseite zum jeweiligen Thema. Hier wird das Wissen nochmals kindgerecht zusammengefasst.
Besonders zu erwähnen bleiben noch die wunderschönen, nostalgisch wirkenden Illustrationen, die mich als Mama an die eigenen Bilderbücher erinnern und ein Gefühl der Geborgenheit hervorrufen. Aber auch den Kindern gefielen die Bildern in gedeckten, augenschmeichelnden Farben sehr.
Dieses Buch bleibt, wird geliebt und genutzt und irgendwann an die nächste Generation weitervererbt!

Bewertung vom 29.03.2023
Martens, Tina

Nordseeglitzern und Küstenträume / Nordseeglitzern Bd.1


ausgezeichnet

Job weg, Knatsch mit dem Freund. Nina muss mal raus aus Hamburg! Und um sich über einiges in ihrem Leben klar zu werden und wieder zu sich zu finden, fährt sie für einige Wochen zu ihrer alten Tante an die Nordsee. Hier jedoch steckt alles voller Erinnerungen. Erinnerungen an wunderschöne Sommermonate und an Tjark, ihre erste große Liebe. Und tatsächlich dauert es nicht lange bis die eben diesen gegenübersteht. Das Herz Rad, der Kopf kämpft. Denn zu Hause in Hamburg wartet ihr Freund auf sie.

Der Schreibstil, die dadurch mitschwingenden Emotionen und der dezente Humor dieses Buches haben mir sehr, sehr gut gefallen. Unaufdringlich und gefühlvoll, ohne ins Kitschige abzudriften erzählt hierbei das Buch Nina und Tjarks Werben umeinander. Auch auf detailliert beschriebene Sexszenen wurde verzichtet, was der Handlung Ernst- und Glaubhaftigkeit verleiht. Auch Das gefundene Tagebuch trägt hier seinen Teil dazu bei. Die Charaktere Nina und Tjark sind überaus sympathisch dargestellt, haben aber dank ihrer Vergangenheiten, Problemen und Verpflichtungen durchaus Tiefgang. Und natürlich punktet die Geschichte zudem mit der tollen Landschaft des Nordens, der Atmosphäre des Meeres und dem Bekanntheitsgrad der Handlungsorte, wie Bensersil, Langeoog und Hamburg.