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smartie11
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Insgesamt 918 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2017
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken


ausgezeichnet

Die Macht der Gedanken und das Universum in uns selbst – bewegend, poetisch und bittersüß

„ICH ist das Wort, das am schwersten zu definieren ist.“ (S. 82)

Meine Meinung:
Viele Bücher bestechen durch eine komplexe Storyline, einen zum bersten gespannten Spannungsbogen, unvorhersehbare Überraschungsmomente oder schockierende und faszinierende Auflösungen zum Schluss. Das alles… braucht John Green nicht! Denn „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist eines dieser seltenen Bücher, die in ganz leisen Tönen daher kommen und es dennoch schaffen, ihre Leser still und heimlich um den Finger zu wickeln, zu packen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen.

Dies haben wir insbesondere Greens außergewöhnlicher Protagonistin, der 16jährigen Aza Holmes zu verdanken. Von außen betrachtet könnte man sie für einen ganz normalen Teenager in einem alltäglichen Leben halten. Doch tief in ihr drin brodeln ihre Gedanken - ständig und unentwegt – und ziehen sie immer tiefer hinab, befeuert von ihren diversen Phobien und Ängsten und bis hin zu selbstzerstörerischen Zwangshandlungen und schweren Panikattacken. Obwohl ihr das alles selbst bewusst ist, kann Aza diesem Teufelsreis nicht entkommen und denkt über sich selbst: „Ich konnte mein Leben lang nicht geradeaus denken oder auch nur einen Gedanken zu Ende denken, weil meine Gedanken keine Linien, sondern ineinander verknotete Schleifen waren, Treibsand, Wurmlöcher, die alles Licht verschluckten“ (S. 114). Trotz aller Probleme und Lasten, die Aza mit sich herumträgt, mochte ich sie doch von der ersten Seite an.

Das Besondere an diesem Roman ist, dass John Green seine Leser tief, ganz tief in das Leben, die Gedankenwelt, die Sorgen, Nöte und Ängste seiner Protagonistin abtauchen lässt. Mit jeder Seite, die wir umblättern, werden wir dabei Stück für Stück ein bisschen mehr zu Aza, spüren ihre Nöte und leiden mit ihr mit. Doch so schwierig alles zwischenmenschliche für Aza ist und so sehr sie mit sich selbst zu kämpfen hat – sie findet doch zwei Menschen, die ihr Halt geben und sie so lieben können wie sie ist („Holmsey, eines Tages bekommst du den Nobelpreis in Haarspalterei, und dann bin ich so stolz auf dich.“ - S. 47).

Man fühlt und leidet während des Lesens mit Aza mit, hofft mit ihr, zittert mit ihr und manchmal lächelt man auch mit ihr. Während Azas Gedanken unaufhörlich um die komischsten Dinge kreisen, kreisten meine Gedanken bittend darum, dass John Green doch ein Happy End für seine Protagonistin bereithalten würde. Ob diese Hoffnungen am Ende erfüllt wurden, verrate ich natürlich nicht. Hierzu möchte ich aber Aza selbst zitieren: „Das Problem bei Happy Ends ist, dass sie entweder nicht richtig glücklich sind, oder sie sind kein richtiges Ende“ (Aza, S. 272) – Ich sage nur soviel: Mir hat das Ende gut gefallen und mich mit einem wohligen Gefühl zurückgelassen.

FAZIT:
Leise, gefühlvoll und doch gewaltig – für mich schon jetzt ein Klassiker der modernen Literatur.

Bewertung vom 14.11.2017
Spexx, T.

Die Stadt der Schatten / Secrets of Amarak Bd.2


ausgezeichnet

Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Fortsetzung – super spannend und mit viel Tempo und Action!


„Es sind komische Zeiten. Wirklich komische Zeiten.“ (S. 43)

Unsere Meinung:

„Stadt der Schatten“ ist bereits der zweite Band der neuen Kinder- und Jugendbuchreihe des Autors T. Spexx. Die Geschichte knüpft, mit nur geringem zeitlichen Abstand, ziemlich nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an. Zwar kann man „Stadt der Schatten“ auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes lesen und genießen, mehr Spaß macht es sicherlich aber, wenn man „Spione der Unterwelt“ zuvor gelesen hat.

Von der ersten Seite an, nach einem abenteuerlichen und actiongeladenen Prolog, waren wir wieder mittendrin in der Geschichte und von ihrem Verlauf sofort gefesselt. Durch Alexanders plötzliches und spurloses Verschwinden vom Londoner Flughafen ist die Spannung von Anfang an auf einem hohen Niveau – und T. Spexx versteht es perfekt, diesen Spannungsbogen das ganze Buch über aufrecht zu erhalten! Denn wie bereits in Band 1 ergibt sich wieder eine extrem tempo- und actionreiche „Schnitzeljagd“ quer durch London, bei dem uns der Autor wieder an viele tolle Londoner Schauplätze führt. So geht es aus den Tiefen der Katakomben unter der Stadt (genau, die kennen wir schon!) bis auf das schwindelerregend hohe „London Eye“. Es geht am Big Ben vorbei, am Tower und ebenso in die Londoner Museen. Neben vielen „alten Bekannten“ sind auch ein paar neue Charaktere dabei, die für Abwechslung und Aufregung sorgen. Ganz besonders fesselnd haben wir es dabei empfunden, dass das Geschwisterpaar Joe & Rebecca diesmal über weite Strecken ganz auf sich allein gestellt ist, denn die Helfer aus Band 1 verhalten sich diesmal allesamt sehr merkwürdig und verdächtig. Wem können die beiden also überhaupt noch trauen? Butler Einstein? Inspector Clash? Professor Peabody? Diese Fragen haben wir uns während des Lesens auch immer wieder gestellt – und man kann sich gewiss sein, dass der Autor hier noch die eine oder andere Überraschung parat hält!

Mit viel Tempo und Action steuert T. Spexx - nach einer echt faustdicken Überraschung - dieses Abenteuer auf sein furioses Finale zu, das man einfach in einem Rutsch lesen muss. Die Auflösung ist rund und bringt die Geschichte für diesen Teil zu einem schönen Ende. Die Grundidee der Story ist dabei auch für die Kinder sehr gut zu verstehen gewesen.

Last but not least möchte ich gerne noch die vielen tolle, teilweise doppelseitigen Schwarz / Weiß-Illustrationen von Moritz von Wolzogen erwähnen, die im Comic-Stil Tempo und Action dieser Story wunderbar wiedergeben und stets perfekt zu den Situationen in der Geschichte passen.

FAZIT:
Erneut ein tolles und absolut fesselndes Abenteuer voller Spannung, Action und Tempo. Eine absolute Leseempfehlung von uns!

Bewertung vom 09.11.2017
Brown, Dan

Origin / Robert Langdon Bd.5


sehr gut

Ein überzeugender „Robert Langdon“-Krimi mit gewohnten Stärken & einigen Überraschungen


„Nichts schadet Kindern mehr als der Verlust der Hoffnung.“ (S. 608)

Meine Meinung:

„Origin“ ist der mittlerweile fünfte Band um Robert Langdon, den Havard-Professor für religiöse Ikonologie und Symbologie. Bestseller-Autor Dan Brown hat den Grundriss seiner Geschichte auch in diesem Band nach altbewährtem und beliebtem „Robert Langdon“-Muster entworfen. Unverhofft „stolpert“ Langdon mal wieder in eine Situation hinein, in der es gilt, ein Geheimnis zu lüften. Selbstverständlich hat er auch diesmal wieder eine intelligente und attraktive Frau, Ambra Vidal, an seiner Seite und mysteriöse Verfolger an den Fersen. In gewohnter „Schnitzeljagd“-Manier geht es hierbei quer durch Spanien, während Langdon diverse (oft symbolbezogene) Rätsel zu lösen hat. Subjektiv würde ich allerdings sagen, dass es diesmal weniger „vertrackte“ Rätsel waren und dass so manches Rätsel davon eher bewusst um des Rätsels Willen an sich eingebaut wurde und für die Story selbst eher von untergeordneter Rolle gewesen ist.

Einmal mehr beweist Dan Brown eine seiner großen Stärken: Er führt seine Leser an außergewöhnliche und extrem atmosphärische Schauplätze. Hierbei gibt es nicht nur staunenswerte, breit bekannte Sehenswürdigkeiten wie das futuristische Guggenheim-Museum in Bilbao oder Gaudi´s Sagrada Familia, sondern auch reichlich andere tolle Settings, die nicht weniger atemberaubend sind, und die Vielen (wie mir auch) noch nicht bekannt sein dürften. Hier lernt man beispielsweise die Iglesia Catolica Palmariana, das royale El Escorial oder auch das Valle de los Caídos kennen. Es gibt einmal mehr viel Kunst, Kultur, Geschichte und Wissenswertes – wie immer brillant recherchiert von Dan Brown!

Auch wenn – wie bereits erwähnt – Vieles nach dem altbekannten „Robert Langdon“-Schema aufgebaut ist, bietet Brown hier doch auch ein paar Neuigkeiten mit an. Die Spektakulärste hiervon ist wesentlicher Teil der Geschichte und bleibt hier daher lieber unerwähnt. Aber auch das hohe Maß an ethischen und philosophischen Fragen, die der Autor im Lauf der Geschichte thematisiert, ist für mich hier neu gewesen.

Letztendlich hat mich „Origin“ trotz seiner Stärke von knapp 700 Seiten über die gesamte Länge hinweg gefesselt und sehr gut unterhalten. Manche Stellen haben zwar etwas langgezogen gewirkt, was allerdings der komplexen Grundthematik geschuldet ist. Am Ende präsentiert Brown eine Auflösung, die für meinen Geschmack die passendste und beste aller möglichen Alternativen gewesen ist, die aber sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack ist.

FAZIT:
Vier Sterne vergebe ich, da „Origin“ bei allen Stärken und trotz der durchweg sehr guten Leseunterhaltung sowie des spannenden und top-aktuellen Grundthemas für meinen Geschmack nicht ganz an „Illuminati“ und „Sakrileg“ heranreicht.

Bewertung vom 03.11.2017
Rother, Stephan M.

Ein Reif von Eisen / Die Königs-Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Der Beginn eines großen Epos – High Fantasy vom Feinsten!

Meine Meinung:
„Die Vergessenen Götter zürnen. Die Blätter der heiligen Esche welken. Die Welt gleicht einem Rad, das seine Spur verloren hat.“ (S. 274)

Mit den „Königschroniken“ wagt sich der Autor und Historiker Stephan Rother (u.a. „Hauptkommissar Jörg Albrecht“-Reihe) in ein sehr angesagtes, aber auch sehr anspruchsvolles und schwieriges literarisches Terrain: die High Fantasy. Hier gilt es, ganze Welten zu erschaffen, mit eigenen Völkern, Sprachen, (Natur-)Gesetzen und einer langen Historie. Dies fordert aber nicht nur den Autor, sondern zu Beginn auch die Leser, denn man muss sich erstmal zurecht finden in dieser neuen, faszinierenden Welt. Praktischer Weise verfügt das Buch über eine sehr gelungene Karte auf der Umschlaginnenseite sowie über ein kleines, aber feines Personenregister am Ende des Buches. Beides hat mich nach dem spannenden, aber eben auch anspruchsvollen Start unterstützt, in die Geschichte hineinzufinden, die der Autor aus vier Perspektiven in vier unterschiedlichen Handlungssträngen an erzählt. Als Leser erleben wir diese Geschichte voller Phantastik und dichter Atmosphäre durch die Augen des kränkelnden Kriegsherren Morwa, seiner unehelichen Tochter Sölva, der vertriebenen Leyken sowie dem elternlosen Pol mit. Durch den stetigen Wechsel zwischen den Handlungssträngen gelingt es Stephan Rother scheinbar mühelos, Spannung und Tempo auf den gesamten knapp 400 Seiten hoch zu halten. Dabei ist es immer wieder überraschend zu lesen, wie sich die Dinge unvorhergesehen entwickeln und einzelne Stränge erste Berührungspunkte miteinander knüpfen. Erste Berührungspunkte? Richtig! „Ein Reif von Eisen“ ist der erste Teil der „Königschroniken“ und so verwundert es nicht, dass man als Leser am Ende dieses ersten Bandes zwar schon sehr tief in diese High-Fantasy-Welt hineingetaucht ist und einige Fragen schon beantwortet bekommen hat – und doch mit noch mehr unter den Nägeln brennenden Fragen dasteht – zumal dieser Band mit einem echten Cliffhanger endet. Darum meine eindringliche Empfehlung an alle Fantasy-Fans: Lest dieses Buch!... Aber nur, wenn ihr auf die Folgebände warten könnt… ; o )

Neben der überzeugenden und detailreichen High-Fantasy-Welt und den spannenden Handlungssträngen überzeugt dieses Buch ebenfalls durch die im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Atmosphäre, die teils überaus faszinierenden, teils unwirklich und unwirtlich wirkenden Schauplätze und den bild- und wortgewaltigen Schreibstil des Autors, der als ehemaliger Kabarettist exzellent mit Worten und Sprache umgehen kann.

FAZIT:
Ein starker und extrem vielversprechender Start für ein neues fantastisches High-Fantasy-Epos.

Bewertung vom 26.10.2017
Baltscheit, Martin

Besuch Aus Tralien


gut

3,5 Sterne für ein ungewöhnliches Kinderbuch mit Tiefgang, das eigentlich für ältere geeignet ist

Unsere Meinung:

Zu diesem ungewöhnlichen Kinderbuch schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Eigentlich ist es offiziell für Kinder von 6 bis 8 Jahren empfohlen. Meine beiden Jungs sind 6 und 9 und für beide war die Geschichte über einige Passagen doch recht schwierig zu verstehen oder nachzuvollziehen. Auch fehlte m.E. für ein Kinderbuch eine durchgehende Geschichte, denn über weite Teile erinnerte es mich eher an eine Episoden-Erzählung. Stellenweise fehlte für meine Jungs auch die Spannung (richtig spannend wird es nur an zwei Stellen, dann aber sehr passend für 6 – 8jährige) und oftmals auch ein für Kinder verständlicher Humor. Insgesamt haben sie beim Vorlesen – mal mehr, mal weniger aufmerksam – zugehört, aber zu ihren Lieblingsbüchern wird sich der „Besuch aus Tralien“ sicherlich nicht gesellen.

An wunderbarem Humor mangelt es dieser Geschichte allerdings auf gar keinen Fall, zu oft ist er aber doch nur für ältere oder sogar erst erwachsene Leser zu verstehen, wenn z.B. das „Bokodil“ Dave nach dem Flug denkt: „die letzten 24 Stunden hatte ich nur Tomatensaft“ (S. 17). Auch mit den vielen „typisch deutschen“ Eigenschaften, die Martin Baltscheit hier durchaus gekonnt aufs Korn nimmt, können Kinder unter 10 wohl eher noch nichts anfangen.

Diese Geschichte möchte aber weit mehr als „nur“ unterhalten. Gefühlvoll, aber eindrücklich dreht sich die Geschichte von Dave aus Tralien um die sehr aktuellen Themen Integration, Vorurteile und „anders sein“. Hier hält Baltscheit unserer Gesellschaft sehr gekonnt einen Spiegel vor – was aber auch wieder eher auf Erwachsene abzielt. Letztendlich regt es ältere Leser zum Nachdenken an und eignet sich gut, um gemeinsam über die vorgenannten Themen zu sprechen.

Last but not least möchte ich noch die vielen wunderbaren, teilweise doppelseitigen farbigen Illustrationen von Maria Karipidou erwähnen. Sie passen stets perfekt zum Text und haben uns beim Lesen und Betrachten große Freude bereitet.

FAZIT:
Ein Kinderbuch für Erwachsene mit einer humorvollen Geschichte und viel Tiefgang rund um die Themen Integration, Vorurteile, Freundschaft – und „Koi“.

Bewertung vom 24.10.2017
Larsen, Elias;Jackson, Jonny

Hygge


ausgezeichnet

Ein kleines, feines Büchlein für mehr Wohlbefinden und Gemütlichkeit im Leben

Zum Inhalt:

Da Dänemark als eines der „glücklichsten“ Länder der Welt gilt, müssen die Dänen ein ganz besonderes Geheimnis hüten. „Hygge“ ist vielleicht ein ganz wichtiger Teil davon und lässt sich wohl am ehesten mit „Wohlbefinden“ übersetzten, obgleich es eher eine positive und bejahende Lebenseinstellung ist.

Die Autoren Jonny Jackson & Elias Larsen haben es sich mit ihrem Buch zur Aufgabe gemacht, diese Lebenseinstellung ihren Lesern ein bisschen näher zu bringen. Dies tun sie allerdings nicht mit philosophischen Ansätzen oder gar Ge- oder Verboten (was im Sinne von Hygge auch total kontraproduktiv wäre), sondern sie haben einen bunten Strauß an Ideen gesammelt, die das Leben gemütlicher, heimeliger und einfach lebenswerter machen können. Hier kann sich jeder Leser die Anregungen heraussuchen, die ihm / ihr gefallen – und ich bin mir sicher, dass in diesem Buch jede(r) etwas passendes für sich finden wird.

Auch wenn Jackson & Larsen mit ihren Ideen an keiner Stelle das Rad neu erfunden haben, ist es doch die Vielfältigkeit der Ideen und Anregungen, die mich überzeugen. Dies fängt bei einfachen, aber im Alltag oft vielleicht vergessenen Erkenntnissen an, wie etwa der positiven Wirkung von Tageslicht auf die eigene Stimmung oder auch der luftverbessernden Qualität von Zimmerpflanzen (inklusive der laut NASA-Studie Top-10 der besten pflanzlichen „Luftreiniger“ für zu Hause – S. 19).

Für die heimische und heimelige Atmosphäre findet man hier auch Tipps zum richtigen Brennholz für den Kamin oder auch zu den passenden ätherischen Ölen für vielleicht bestehende Probleme wie Schlaflosigkeit oder Stress.

Insgesamt umfasst der bunte Strauß der Ideen „Handarbeiten für Gemütlichkeit“ (z.B. Tassenwärmer und Lichterketten-Laternen), „Wohnungsdekorationen“ (z.B. Kunstwerke aus Fundstücken oder auch Kürbisschnitzen), 13 „Wohlfühl-Rezepte für gemütliche Abende daheim“ (von der heißen Schokolade über Glühwein bis zum Schokoladenfondue), „Spaß im Freien und zu jeder Zeit“ (z.T. triviale, aber wirksame Tipps, wie Waldspaziergänge oder Radtouren) sowie „Einfache Freuden (z.B. ein luxuriöses Bad bei Kerzenschein oder auch ein Spieleabend mit Freuden).

Komplettiert wird dieses wunderbare kleine Buch durch Dänische Sprichwörter und sehr viele, extrem stimmungsvolle Fotografien, die die Augen zum Betrachten und Verweilen einladen. Ein Buch, das sich auch perfekt als Geschenk für einen Lieblingsmenschen eignet!

Meine Meinung:
Die Autoren haben hier das Rad nicht neu erfunden, aber einen bunten Straus schöner Ideen zusammengetragen, bei dem mit Sicherheit jeder seine persönlich passenden Wohlfühl-Tipps und –Insprirationen finden wird.

Bewertung vom 24.10.2017
Olsberg, Karl

Boy in a White Room


ausgezeichnet

Readers in a strange story - Eine ganz besondere, extrem spannende und überraschende Story mit philosophischem Tiefgang

Meine Meinung:

„Ich bin bloß noch ein Gedanke im Nichts.“ (S. 92)

Was soll ich sagen? Ich habe das Buch gerade beendet und in meinem Kopf rattern die Gedanken unaufhörlich immer weiter und weiter. Ich habe eine komplexe und vielschichtige Geschichte gelesen, die mich in ihrem Verlauf gefesselt, begeistert, verstört, verunsichert und immer wieder überrascht hat. Schicht um Schicht gräbt man sich als Leser immer tiefer in die Story hinein, entwickelt Vermutungen und Theorien – und wird doch oft wieder eines anderen belehrt. So wird man als Leser selbst immer mehr ein bisschen zum Protagonisten Manuel, besessen von Zweifeln und Fragen, dessen letzter Notanker Descartes´ erster Grundsatz „cogito ergo sum“ ist. Überhaupt spielt die Philosophie in diesem Buch eine zentrale und sehr wichtige Rolle – sozusagen als Gegenpart zur ständig voranschreitenden Technisierung und Digitalisierung unserer Welt. Hierbei ergeben sich grundlegende Fragen, auf die es vielleicht gar keine allgemeingültigen Antworten gibt, ja vielleicht nicht geben darf.

Wenn man nun mit dem Gedanken spielt, dieses Buch zu lesen, sollte man sich unvoreingenommen darauf einlassen, ungestört bewusst Zeit und Raum hierfür nehmen. Denn dieses Buch ist Vieles, nur sicherlich keine leichte Lektüre für nebenbei – auch wenn es phasenweise so scheinen mag. Vielmehr kann ich leider nicht schreiben, ohne zentrale Elemente dieses Buches zu verraten.

FAZIT:
Spannend, fesselnd, verstörend und begeisternd – beste Unterhaltung mit Tiefgang und Nachhall.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2017
Montasser, Thomas

Monsterhotel


ausgezeichnet

Ein Mega-Monster-Spaß für kleine und größere Leser

Unsere Meinung:
Ein Unglück kommt selten allein: Statt wie geplant im Flieger nach Griechenland zu sitzen, findet sich Familie Glockenspiel unverhofft in einem Flieger nach Island wieder. Wird also nichts aus Sommer, Sonne und Strand. Zu allem Übel sind auch noch alle Hotels auf Island ausgebucht, denn hier finden gerade so illustre Veranstaltungen wie z.B. der „Mister-Unterhose-Wettbewerb“, das Treffen des „Weltverbands der Gummienten-Produzenten“ und der „Jahrestag der Gummibärchen-Prüfkommission“ statt. Moment – alle Hotels? NEIN! Ein äußerlich kleines, windschiefes Hotel namens „Haarsträub“ hat noch ein Zimmer für die Glockenspiels frei!

Kaum haben die Vier das Hotel betreten, befinden sie sich in einem ganz besonderen Universum - hier lauern auf jeder Seite und hinter jeder Tür neue Überraschungen für die Glockenspiels und auch für die Leser. Denn dieses Hotel ist eigentlich ein Hotel von Monstern für Monster – und die Bewohner sind mindestens genau so ungewöhnlich wie das Hotel selbst! Hier gibt es Trumperdus, die aus goldenen Eiern schlüpfen, Wibeleux´, Fans, Wakedeis, Örrs oder auch gedankenlesende Hexenmonster mit Namen Madame Mortadella. Wie man schnell merkt, sprüht dieses Buch regelrecht vor unzähligen tollen Ideen und den fantastischsten Kreaturen! Doch keine Sorge, wer befürchtet, dass sich die kleinen Leser hier zu sehr gruseln könnten, dem sei diese Angst schnell genommen. So schaurig sich viele Monster auf den ersten Blick vielleicht auch anhören mögen, so knuddelig sind sie eigentlich, was auch auf den vielen wirklich wunderbaren, teilweise doppelseitigen Farbillustrationen von Stefanie Reich schnell klar wird. Schnell gewinnt man das Hotel Haarsträub und seine ganz besonderen Bewohner lieb. In diesem Hotel würde wohl jedes Kind gerne mal seine Ferien verbringen!

Neben Spaß und bester Unterhaltung hat Autor Thomas Montasser aber auch noch eine ganz, ganz wichtige Botschaft für seine kleinen Leser: Die Monster fürchten sich vor Menschen! Also kein Grund, sich selbst vor Monstern zu fürchten! Dass diese diffuse Angst vor allem Unbekannten an sich meistens total unbegründet ist, ist eine althergebrachte und in heutigen Zeiten doch noch immer hochaktuelle und wichtige Botschaft!

FAZIT:
Ein wunderbarer Lesespaß für Klein und Groß!

Bewertung vom 20.10.2017
Fischler, Joe

Veilchens Rausch / Valerie Mauser Bd.4


ausgezeichnet

Veilchens vierter Fall – ein spannender Krimi mit viel Humor und Lokalkolorit

Meine Meinung:
„Veilchens Rausch“ ist der mittlerweile vierte Fall für Joe Fischlers sympathische Ermittlerin Valerie „Veilchen“ Mauser beim Innsbrucker LKS (wenn man den Kurzkrimi „Immer Ärger mit Ötzi“ nicht mitrechnet).

Für meinen Geschmack kann ich nur sage: Es wir immer besser! Nachdem mir beim zweiten Band über weite Strecken das Tempo gefehlt hat und im dritten, sehr humorvollen und actionreichen Band die Krimi-Handlung etwas zu kurz kam, ist der vierte Fall nun genau so, wie ein guter und unterhaltsamer Regionalkrimi sein soll!

Die Story startet ganz bodenständig und verhältnismäßig unaufgeregt mit dem Auffinden der Leiche der jungen Victoria Schwarz, die auf der Umbrüggler Alm als Aushilfs-Kellnerin gearbeitet hat. Derweil kämpft das Ermittler-Team des LKA mit ausgewachsenen Personalproblemen: der noch frische Chef Nikolaus Geyer ist heillos überfordert, Schmatz hat mehr Augen für die Renovierung seines Schmatzerhofs sowie Veilchens Tochter Luna und weitere Kollegen sind krank oder im Urlaub. Zu allem Übel deuten alle Indizien auf keinen Geringeren als den Landeshauptmann und Veilchenverehrer Freudenschuss und der schleimige Unsympath Staatsanwalt Krotlackner (genannt „die Kröte“) macht auch noch mächtig Druck. Keine leichte Aufgabe also für Österreichs eigenwilligste, aber auch sympathischste Ermittlerin Valerie Mauser, die sich nach ihrer Degradierung erstmal ganz unten in der Hackordnung wiedergefunden hat. Doch mit ihren speziellen Mitteln und Verbindungen gräbt sie sich immer tiefer in den Fall ein und steht so irgendwann vor einem „Luxus-Problem“: Sie hat gleich einen bunten Strauß potenziell Verdächtiger! Nur die handfesten Beweise fehlen ihr noch…

„Veilchens Rausch“ hat somit alles, was ein guter Krimi braucht! Durch Ränkespiele, undurchsichtige Verbindungen und halbseidene Machenschaften ergibt sich während des Lesens ein stetig wechselndes Bild auf den Fall. Hier kann man ganz hervorragend mit spekulieren und -rätseln, wer denn nun die junge Victoria umgebracht hat, was mir großen Spaß bereitet hat.

Am Ende präsentiert Joe Fischler eine Auflösung, auf die ich überhaupt nicht gekommen bin. Hier gab es für mich nur ein kleines Manko: Mir fehlten im Nachhinein dezent versteckte Hinweise, die mich zu dieser Lösung hätten bringen können – aber vielleicht waren sie für mich persönlich auch nur zu dezent versteckt…

Eine große Stärke der Veilchen-Reihe sind die vielen, wunderbar kantigen und teilweise schrägen Charaktere, von denen man die Meisten trotz aller Macken einfach nur gern haben kann. Allen voran natürlich das Veilchen mit dem blonden Afro auf dem kopf und der bösen Souffleuse auf der Schulter, aber auch ihr gewichtiger Ex-Partner und „Lebensmensch“ Stolwerk oder auch der rasende Analysetechniker Schmatz mit den mangelnden Martial-Arts-Talenten. Natürlich dürfen hier auch die passenden Antagonisten nicht fehlen, die dank des schleimigen Freudenschuss, des krötigen Krotlackner oder auch des smarten Großkapitalisten Goldschmied gleich zahlreich vorhanden sind.

Last but not least hat mir einmal mehr der wunderbar beschwingte und oftmals extrem humorvolle Schreibstil Fischlers sehr gut gefallen, der sehr gut zu seinen Charakteren und dem österreichischen Setting passt und manchmal fein ironisch, manchmal aber auch schön bissig rüberkommt.

FAZIT:
Ein Solider Kriminalfall, viel Humor und schräge Charaktere - ein gelungener Alpenkrimi, der auf ganzer Linie überzeugen kann.

Bewertung vom 19.10.2017
Hoffmann, Ulrich

Schmeckt ja doch!, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Eine sehr gute Einführung in das Thema Meditation für Kinder mit dem Schwerpunkt „Ernährung“ - mit CD und praktischen Übungen

„Mit regelmäßigen Meditationen unterstützen Sie Ihr Kind darin, die nötigen Verhaltensweisen auszubilden, um Probleme nicht durch Ess-Störungen zu verdecken, sondern selbst souverän zu lösen.“ (S. 55)
Meine Meinug:
Vorweg: Wir praktizieren Ulrich Hoffmanns Mini-Meditationen nun schon mehrere Monate regelmäßig (seit dem Erscheinen der ersten beiden „Mini-Meditationen“-Bücher).

Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten regelmäßig zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das (Ess-)Verhalten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 115 – 135 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

Selbst beobachtete Auswirkungen:
Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) die Mini-Meditationen generell lieben, die wir zwar nicht täglich, aber sehr regelmäßig mehrmals die Woche praktizieren, meist vor dem Schlafen gehen als Bestandteil des Abendrituals. Selbst wenn die Kids zuvor sehr „aufgedreht“ waren, ist festzustellen, dass sie nach nur drei Minuten deutlich ruhiger und ausgeglichener sind. Hierdurch können Probleme besser angesprochen und auch verarbeitet werden, so dass sich ernsthafte Ess-Störungen hoffentlich gar nicht erst entwickeln.

FAZIT:
Ein wirklich empfehlenswertes Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen zur Prävention von Ess-Störungen. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis - Top!