Benutzer
Benutzername: 
aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2021
Lee, Mackenzi

Eine Weltgeschichte in 50 Hunden


ausgezeichnet

Der Historiker Mackenzi Lee hat Archive und Bibliotheken durchforstet, um die spektakulärsten Hundeabenteuer der Weltgeschichte zusammenzutragen. Denn Hunde waren schon immer an der Seite der Menschen. Gemeinsam durchstanden sie in 5000 Jahren Abenteuer und eroberten sich die Welt. Nicht umsonst gilt der Hund als bester und treuester Freund des Menschen.

Mackenzi Lee vereint in seinem Buch "Eine Weltgeschichte in 50 Hunden" bewegende und aufregende historisch belegte Geschichten rund um Hunde und ihre bekannten Besitzer. Der Leser begleitet Hunde der Gegenwart und der Vergangenheit auf ihren Erlebnissen. Angefangen im alten Ägypten, Mexiko und China begegnet man später Argos, dem Hund Odysseus oder Peritas, dem Hund von Alexander dem Großen. Weiter geht die Reise zu den Rettungshunden von St. Bernhard, man erlebt, wie Hunde Attentate verhinderten und zu Kolonisatoren wurden, wie das erste Tierheim Amerikas gegründet wurde. Über viele weitere Stationen erlebt man, wie Balto die Stadt Nome rettete, erfährt einiges über die geliebten Corgies der Queen, begleitet Hunde ins All und kommt schließlich bei den vierbeinigen Helden des 11. September an. Man sieht, dieses Buch geht weit in die Historie zurück. Jeder Hund bekommt hier in je einem Kapitel wahrhaft ein Denkmal gesetzt. Der Autor vermittelt sein gesammeltes historisches Wissen auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Diese Art von Geschichtsunterricht macht Spaß! Man lernt dazu und stellt selbst als Hundefan, der alles liest, in dem das Wort "Hund" vorkommt, fest, daß man von einigen Hunden noch nie gehört hat. Und man stellt sich die Frage: "Warum eigentlich nicht?". Denn eigentlich ist es doch sehr wahrscheinlich, daß z. B. Robert the Bruce einen Hund hatte? Angereichert ist dieses Buch mit einigen ganzseitigen Illustrationen, die mit ihren knalligen Farben zum Cover passen. Diese sind ungewohnt, aber auf ihre eigene Art wunderschön.

Mackenzie Lee hat hier ein wunderbares, leicht zu lesendes Buch geschaffen. Man darf sich nicht davon abschrecken lassen, daß er Historiker ist - denn eines ist das Buch auf gar keinen Fall: staubtrocken. Der Autor beweist, daß das Vermitteln von Historie auch eine sehr vergnügliche Angelegenheit sein kann!

Bewertung vom 07.02.2021
Freund, Marc

Langeooger Gier. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Langeoog ist in Aufruhr - am Strand wurden massenweise Schuhe angespült. Doch damit nicht genug - am Ostende wurde auch noch ein beschädigter Container angespült. Einige Insulaner pochen auf das alte Seefahrer- und Friesenrecht, nachdem alles Strandgut ihnen gehört. Gerret Kolbe kann eine Plünderung des Containers gerade noch verhindern, doch bereits am nächsten Morgen liegt neben dem Container eine Leiche.

Marc Freund schickt seine Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss in "Langeooger Gier" zum zweiten Mal auf Tätersuche. Die beiden Kommissare raufen sich hier, nach den anfänglichen Schwierigkeiten in "Langeooger Schampus" , zusammen und werden doch noch ein richtiges Team. Beide gefallen mir charakterlich richtig gut. Kolbe kommt hier dem Geheimnis seiner Kindheit, welches ihn mit Langeoog verbindet, ein Stück näher. Hier kann man gespannt sein, wie sich die Sache noch entwickeln wird. Doch dies ist nur ein kleiner Teil der Handlung. Der größere Teil beinhaltet einen Kriminalfall, der es an Spannung nicht mangeln läßt. Man hat den oder die Täter eigentlich schnell in Verdacht, allerdings spielt Marc Freund hier mit seinen Lesern geschickt Katz-und-Maus, so daß man am Ende glatt noch überrascht wird. Dazu kommt, daß die Verdächtigen sich selbst durch das Pochen auf ihr Recht in große Gefahr bringen... Also an Spannungselementen fehlt es hier definitiv nicht. Gut gelungen auch hier wieder: Das Regionale. Das Inselflair wird hier sehr gut übermittelt. Die Insulaner sind ihren Traditionen treu und verteidigen diese mit all ihren ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Insel selbst wird in ihrer Schönheit dargestellt und man bekommt ein Gefühl für Land und Leute, ja, man wird zum Insulaner.

Marc Freund hat hier für mich einen perfekten Ostfriesland-Krimi geschaffen. Geheimnisvolles, Regionales und Spannung verbinden sich hier zu einem Krimi, der Spaß macht und einfach wunderbar zu lesen ist!

Bewertung vom 06.02.2021
Signorile, Lisa

Die seltsamsten Tiere der Welt


ausgezeichnet

In ihrem Buch "Die seltsamsten Tiere der Welt" stellt die Diplom-Biologin Lisa Signorile "skurrile Schöpfungen der Evolution" vor. Es geht hierbei um ganz kleine Tiere wie Bärtierchen,
giftige wie Schlitzrüssler, oder aber solche, die vom Aussterben bedroht sind wie z. B. die Riesenohr-Springmaus.
Jedem einzelnen Tier ist ein kleines Kapitel gewidmet, in dem die Autorin Lebensweise, Besonderheiten und Anpassung an die Umwelt behandelt. Hierbei baut sie auf einen sehr lockeren, leicht zu verstehenden Schreibstil, der einige humoristische Einlagen aufweist. So manches Mal hat man hier Lachtränen in den Augen. Dabei veralbert Lisa Signorile die Tiere jedoch nicht. Man merkt ihr ihre Ehrfurcht und ihre Bewunderung für diese Kreaturen an. Sie liebt die Tiere, das ist deutlich spürbar. Durch ihre besondere Art erreicht sie jedoch eines - man liest mit Spaß und behält dadurch ganz viel im Gedächtnis. Dies wäre bei einer staubtrockenen Abhandlung definitiv nicht der Fall. Zur Verdeutlichung der tierischen Optik sind von jedem Tier wunderschöne Zeichnungen beigefügt, die deutlich machen, wie besonders das entsprechende Tier ist. Manche übersteigen auch das eigene Vorstellungsvermögen, hier helfen die Zeichnungen gut, um das Bild im Kopf zu vervollständigen.

Mich hat dieses Buch sehr begeistert. Ich habe schon eine Menge Bücher über diverse Tiere gelesen - aber hier habe ich tatsächlich noch bisher unbekanntes entdeckt.

Bewertung vom 02.02.2021
Kabus, Christine

Die Zeit der Birken


ausgezeichnet

Im Jahr 1977 lebt Gesine auf dem Gestüt ihrer Eltern in Schleswig-Holstein. Sie möchte am liebsten den ganzen Tag auf dem Rücken ihres Pferdes über die Wiesen reiten. Ihre ehrgeizige Mutter jedoch will, daß sie ein hervorragendes Abitur macht und eine berühmte Dressurreiterin wird. Als ihr Vater den jungen Russen Grigori als Pferdetrainer einstellt ist Gesine zuerst skeptisch, doch dann erkennt sie, daß sie sich in ihn verliebt hat. Auch Grigori zeigt Gefühle für Gesine. Doch plötzlich verschwindet Grigori spurlos. Gesine glaubt immer an Grigoris Liebe, aber erst nach Jahren beginnt sie nach ihm zu suchen. Dabei kommt sie einer alten Familiengeschichte auf die Spur.

Charlotte lebt im Jahr 1938 in Estland. Die deutsche Gemeinschaft hat sich dort sehr isoliert. Deshalb ist Charlottes Liebe zu dem Esten Lennart nicht erwünscht. Als sie schwanger wird wollen sie allen Widerständen zum Trotz eine Familie gründen. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus und sie werden gewaltsam getrennt. Ihr Schicksal wird erst viele Jahre später geklärt.

Christine Kabus hat mit ihrem Roman "Die Zeit der Birken" die bewegte Geschichte Estlands in zwei zauberhafte Liebesgeschichten verpackt. Durch die Charaktere erlebt man hautnah mit, wie dieses kleine Land und seine Bewohner wie ein Spielball zwischen den Mächten hin und her geworfen werden. Die Erzählungen in zwei Zeitebenen erfordern zunächst Konzentration, jedoch findet man sich schnell zurecht. Sie verbinden sich zum Schluß auf verblüffende Art und Weise zu einer dritten Geschichte. Das Ende kam für mich etwas abrupt daher und ich hätte mir hier noch etwas mehr gewünscht. Christine Kabus schreibt wie gewohnt unheimlich fließend und anschaulich. Dadurch erhält man ein ganz genaues Bild von Charakteren und Landschaft, ist wahrhaft mittendrin in einer ganz tollen Geschichte. Man fühlt, liebt und leidet mit Gesine und Charlotte. Ganz besonders muß man bei diesem Buch die Fleißarbeit der Autorin hervorheben. Die zitierten Texte aus alten Zeitungen und Bekanntmachungen erfordern mit Sicherheit eine mühsame Recherche. Aber es hat sich gelohnt, denn dadurch wird das Buch dazu beitragen ein Stück Geschichte Europas zu erklären.

"Die Zeit der Birken" erhält von mir ein: "Unbedingt lesen!"

Bewertung vom 31.01.2021
Martaler, Sophie

Die Erben von Seydell - Die Schicksalsjahre / Die Gestüt-Saga Bd.2


ausgezeichnet

1914. Alexander von Seydell hat sich nach einem Streit mit seinem Bruder in Navarra ein neues Leben aufgebaut. Als der erste Weltkrieg ausbricht, wird er Opfer einer Verwechslung und Alexander muß sich der französischen Armee anschließen. Auch sein Sohn Robert wird eingezogen, beide stehen sich auf dem Schlachtfeld gegenüber. Währenddessen kämpft Luise in der Lüneburger Heide um das Gestüt und das Glück ihrer Tochter.

Auch im zweiten Teil der Trilogie "Die Erben von Seydell" , "Die Schicksalsjahre" begeistert das Autorenduo Sophie Martaler wieder. Die Charaktere werden hier so wundervoll dargestellt, da bekommt man eine genaues Bild vor Augen. Christina und Robert als Alexanders Kinder sind absolut authentisch. Christina ist typisch Tochter. Sie rebelliert gern, so daß Alexander es nicht wirklich einfach mit ihr hat. Robert vermittelt hier sehr gut, wie unsinnig manche Entscheidungen im Krieg sind. Er kann die Entscheidungen seiner Vorgesetzten nicht nachvollziehen, sie sind komplett gegen seine Lebenseinstellung. Sophie Martaler bringt dem Leser diese Zerrissenheit nah, man erlebt es wie mit eigenen Augen. Die Handlungsorte wechseln zwischen der Lüneburger Heide und Navarra. Beide Gegenden werden sehr anschaulich dargestellt, man bekommt ein Gefühl dafür, wie es dort jeweils zu der Zeit zuging. Man erlebt Schicksalsschläge und Verluste, leidet und kämpft mit Alexander und Luise und findet sich in einer Handlung wieder, die auf geschickte Weise historische Fakten mit Fiktion verwebt.

Ich persönlich fiebere schon jetzt dem nächsten Band entgegen!

Bewertung vom 31.01.2021
Woolf, Julia

Marigolds Töchter


ausgezeichnet

Als Tochter Daisy überraschend zurückkehrt wird es eng im Haus von Marigold. Denn neben der jüngsten Tochter wohnt auch noch Großmutter Nan mit in dem kleinen Haus. Doch Marigold ist ein Familienmensch und macht für ihre Familie alles. In Marigolds kleinem Lädchen wird nun in nachbarschaftlicher Gemeinschaft versucht, für Daisy neben einem Job auch einen Mann zu finden. Bei all diesen Bemühungen übersieht allerdings jeder, daß es Marigold immer schlechter geht.

Julia Woolf beschreibt in ihrem Buch "Marigolds Töchter" das traurige Thema Demenz auf berührende Art. Dabei schafft sie es bei aller Schwere des Themas, daß man dies Buch gern liest. Denn sie verzaubert den Leser durch ihren Schreibstil, der fesselt, berührt und eine ganz eigene Art der Eindringlichkeit aufweist. Sie schafft eine gute Balance zwischen Emotionalität und Lesespaß. Dies ist eine Kunst, die gegeben ist und wohl nicht erlernt werden kann. Ihre Charaktere sind so geschaffen, daß man eine Verbindung zu ihnen bekommt, sich als Teil der Familie und somit mit ihnen fühlt. Man erkennt, was es heißt eine Familie zu sein. Die Demenz wird hier in keiner Weise beschönigt, man erlebt das Anfangsstadium sehr intensiv mit und ist oft zu Tränen gerührt.

"Marigolds Töchter" ist ein Highlight und absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 27.01.2021
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

Im Jahr 1930 scheint es für Sophia endlich ein Glück zu geben. Darren macht ihr einen Heiratsantrag, den sie mit Freuden annimmt. Da steht plötzlich ihre Freundin Henny vor ihrer Tür und braucht dringend Hilfe. Sie ist in Paris durch falsche Freunde in die Kokainsucht getrieben worden. Um den teuren Aufenthalt in einer Suchtklinik zu finanzieren, nimmt Sophia das Angebot von Helena Rubinstein an und arbeitet wieder für sie. Daß dadurch ihre Ehe mit Darren zu sehr belastet wird, merkt sie fast zu spät. Als der Krieg ausbricht meldet Darren sich freiwillig zur Army. Schon wieder steht Sophia vor den Scherben ihres Lebens. Doch sie wäre nicht Sophia, wenn sie nicht wieder einmal den Kampf um ihr Glück aufnehmen würde. Auch dieses Mal hat sie einen langen Weg vor sich, den sie mit ihrer für sie typischen Beharrlichkeit gehen wird.

Das dritte und letzte Buch der Serie "Die Farben der Schönheit" von Corina Bomann trägt den Untertitel "Sophias Triumph". Dies Buch ist für mich ein Sinnbild für die tiefe Freundschaft von zwei jungen Frauen, die zusammen durch dick und dünn gehen. Es berührt einen sehr, wenn man miterlebt, was diese beiden Frauen erleben und gemeinsam meistern. Corina Bomann schreibt in einer so schönen und warmherzigen Art, daß man einfach mitleiden muß. Die unbarmherzigen Bedingungen, mit denen die Königinnen der Schönheitsbranche ihre Imperien aufgebaut haben, werden in dieser Serie zu Recht an den Pranger gestellt. Jeder sollte wissen, für was er sein Geld ausgibt.

Am Ende überlege ich, ob es wirklich das letzte Buch in dieser Reihe sein muß. Es gibt doch bestimmt noch viel zu erzählen über Sophia Krohn und ihr aufregendes Leben.

Bewertung vom 22.01.2021
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Der Rockstar Brad Galloway steht auf der Berliner Waldbühne, als ihm eine unbekannte Frau einen geheimnisvollen Brief überreicht. Am nächsten Abend ist Brad tot - er wird ausgeblutet und ans Bett gefesselt im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Tom Babylon und Sita Johanns werden mit dem Fall beauftragt. Ihre Ermittlungen führen sie 30 Jahre in die Vergangenheit zu einer Kindesentführung und einer Frau zwischen zwei Männern - einer davon sinnt noch heute auf Rache...

Marc Raabe schickt sein Ermittlerduo mit "Die Hornisse" nun zum dritten Mal auf Verbrecherjagd. Und dieser Teil steht den Vorgängern in nichts nach - im Gegenteil. Auch hier herrscht wieder eine fast unerträgliche Spannung. Der Fall selbst führt den Leser immer wieder auf neue Fährten, die in die Irre leiten und rätseln lassen. Die Rückblenden in die Vergangenheit steigern die Spannung noch, denn man wird immer wieder zwischen den Zeiten hin und her geführt, dies jedoch auf gut zu verfolgende Art. Man behält hier gut den Überblick. Mir gefällt es sehr gut, daß man hier immer wieder auf bekannte Charaktere trifft. Marc Raabe hat eine Vielzahl an Charakteren geschaffen, die Einzigartig sind. Jeder ist individuell und hat seine Eigenarten. Dies ist perfekt und bringt Abwechslung. Lediglich Toms Eigenart mit seiner verschwundenen Schwester zu sprechen (er bekommt von ihr sogar Hinweise), stört mich noch immer. Daran werde ich mich auch nach noch mehr Bänden nicht gewöhnt haben. Allerdings ist das Buch ansonsten so perfekt, daß ich dies ganz leicht verschmerzen kann.

Bewertung vom 17.01.2021

The Great Escape


ausgezeichnet

"The great escape - Fotografien von der Seefahrt 1950-1970" von Julia Dellith zeigt in 200 sowohl in schwarzweiß, als auch in farbig fotografierten Bildern die Schönheit der Seefahrt. Der Leser wird hier auf faszinierende Reisen mitgenommen, bereist Nord- und Südamerika und Südostasien. Die Bilder zeigen sowohl das Leben an Bord, als auch Eindrücke, die während der Landgänge entstanden sind, sie zeigen sowohl die schöne Seite der Seefahrt mit ruhigem Seegang, als auch hochpeitschende Wellen bei kabbeliger See. Bei einigen Bildern kann man nur staunen, z. B. bei der Transportmethode von Rind und Schwein. Einfach auf Stroh mitten auf dem Deck - heute zum Glück unmöglich. Durch die Bilder bekommt man Fernweh - zum Teil sind sie so gut gemacht, daß man das Gefühl hat, selbst hinter der Kamera zu stehen. Im hinteren Teil des Buches finden sich zwei kurze Textpassagen, die beide sowohl in englisch und deutsch abgedruckt sind. Hier wird die Faszination der Seefahrt beschrieben, wie diese wunderbaren Fotos entstanden sind, man erfährt, wie die deutsche Seefahrt nach 1945 wieder aufgebaut wurde und sich weiterentwickelte. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Seefahrt wirklich so romantisch war. Hier erfährt man dann, daß nicht alles so herrlich war, wie es die Bilder in diesem Buch überwiegend vermitteln. Diese Passagen sind herrlich zu lesen. Bei diesem Buch gibt es nur einen kleinen Kritikpunkt: Die Bildunterschriften sind am Ende des Buches als Anhang abgedruckt. Ich persönlich hätte sie lieber unter dem Foto gehabt. Das Nachschlagen wurde auf Dauer doch etwas mühsam.

Insgesamt ist dieses tolle Buch ein absolutes "Muß" für alle Freunde der Seefahrt und bekommt von mir eine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 15.01.2021
Narberhaus, Sibylle

Syltwind / Anna Bergmann Bd.4


ausgezeichnet

Kitesurfer-Cup auf Sylt. Zahlreiche Besucher bestaunen die waghalsigen Manöver. Doch dann hat die Polizei rund um Nick und dessen Chef Uwe Wilmsen plötzlich alle Hände voll zu tun, denn im Hörnumer Hafen wird eine Leiche aufgefunden und kurz danach geschieht beim Kitesurfer-Cup ein schweres Unglück. Trotz aller Warnungen ihres Mannes Nick steckt Anna ihre Nase wieder tief in die Ermittlungen - und bringt sich in große Schwierigkeiten.

Sibylle Narberhaus entführt den Leser mit "Syltwind" wieder einmal nach Sylt. Sie fängt Sylt so toll ein, daß man direkt Urlaubsfeeling bekommt. Man hört die Möwen und Wellen, ja - man riecht sogar den Seetang. Hier fühlt man sich direkt wohl! Auch die Charaktere tragen natürlich dazu bei. Sie sind sympathisch, wachsen ans Herz und werden schnell zu guten Freunden. Anna besticht durch ihre Art, sich nicht vorschreiben zu lassen, was sie zu tun oder zu lassen hat. Dadurch ist sie an der Lösung des Falles sehr beteiligt. Und dieser Fall hat es in sich. Spannend von Beginn an, steigert es sich noch bis hin zu einem überzeugenden Ende, bei dem man merkt, daß alles irgendwie die ganze Zeit zusammen gehörte. Doch bis dahin wird man immer wieder auf verschiedene Fährten angesetzt, so daß man nie sicher sein kann, wo der Weg hinführt.

Dieser Krimi vereint sympathische Charaktere, eine tolle Landschaft und einen undurchsichtigen Fall. Und genau dies alles zusammen zeichet für mich einen guten Regionalkrimi aus.