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SiWel
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Mönchengladbach

Bewertungen

Insgesamt 962 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2021
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


ausgezeichnet

Zunächst muss ich sagen, das es mein erstes Buch von Kevin Hearne ist. Gehört habe ich von ihm schon und da mich das Cover hier sofort angesprochen hat, war ich richtig gespannt. Es wird mit Sicherheit auch nicht mein letztes sein, denn das Buch konnte mich von Anfang bis Ende begeistern. Zum Glück ist es der Auftakt einer Reihe. Es lässt sich Bekanntes aus Herr der Ringe und Harry Potter finden, aber auch noch viel unbekanntes aus dem Reich der Fantasie. Der schrullige Siegel Magier MC Bharrais ist jedoch einmalig, ebenso der Humor des Autoren. Muss man mögen, für mich allerdings perfekt. Gekonnt vermisch wird hier Fantasy mit Modernem. Der Siegel Magier bedient sich z.B. einer Sprach App, nutzt einen Hacker um seinen Feinden auf die Spur zu kommen, reißt Witze über die heutigen Medien Der Schreibstil ist genial, obwohl teils ironisch, oftmals sogar zynisch, überaus witzig, treffend und spannend zu lesen. Vieles wird hier nebenbei mal schnell auf die Schippe genommen, wo ich als Leser*in mir das Lachen echt nicht verkneifen konnte.

Die Charaktere sind gut und vorstellbar gezeichnet. Im Laufe der Geschichte werden sie so nach und nach vorgestellt und man weiß sie zuzuordnen. Selbst seinen Lieblingscharakter hat man ziemlich schnell entdeckt. Mein absoluter Favorit ist Nadia. Allerdings wäre ich einigen magischen Siegeln gegenüber auch nicht gerade abgeneigt. Gut gefallen hat mir zum Schluss dann noch das Glossar, in dem sich die unaussprechlichen Fantasienamen nochmals finden incl. Aussprache und Übersetzung.

Nun bin ich wirklich gespannt wie es mit McBharrais und seiner illustren Truppe weiter geht.

Bewertung vom 15.02.2021
Siebold, Henrik

Inspektor Takeda und die stille Schuld / Inspektor Takeda Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Mal haben Inspektor Takeda und Claudia Harms in einer Seniorenresident zu ermitteln. Dort sind bei einem Brand 8 Bewohner verstorben. Potenzielle Mörder gibt es wieder reichlich, sogar einen Roboter, der hier als Pflegeroboter getestet werden soll.

Auch in dieser Foge kann ich wieder gut an dem Leben der beiden Ermittler teilnehmen. Man spürt sofort die trübe Stimmung bezüglich ihrer Trennung. Takeda verarbeitet den Schmerz darüber in seiner Musik, Claudia eher in ihrer Wut über sich selber. Schnell geht es dann aber zu den ersten Ermittlungen in der abgebrannten Seniorenresidenz über und ich war mitten im Fall dabei, hatte das Gebäude komplett vor Augen, die verkohlten Leichen und den Geruch davon in der Nase. Als Leser werde ich wie in den Vorgängerbänden mit den Ermittlungen gut beschäftigt.

Aber auch über japanische Gepflogenheiten, wie z.B. der Teezeremonie werde ich wieder schön mit einbezogen. Das macht diese Serie für mich aussergewöhnlich und interessant. Ebenso der Handlungsort Hamburg. Ich habe jedes Mal das Gefühl mich mit durch Hamburg und seine Bezirke zu begeben. Was mir dieses Mal nicht so gut gefallen hat ist die Thematik Robotik, da waren für mich viele Informationen, die ich etwas langatmig fand, ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch dieser Fall wieder sehr gut inszeniert war und ich bis zum Ende gerätselt habe wie alles zusammen hängt. Spannung war bis zum Ende reichlich vorhanden.

Bewertung vom 12.02.2021
Mikitsch-Rogatsch, Cornelia;Steiner, Sonja

Trockenblumen: Natürlich schön


ausgezeichnet

40 Dekoideen mit selbst getrockneten Blumen von zwei Bäuerinnen. Toll, für mich gehören schöne Blumen einfach zum guten Leben dazu, ich kann mich an ihren Farben, Formen und Gerüchen erfreuen. Leider ist das in der kargen Winterzeit eher nicht möglich und deswegen habe ich mich auf das Buch mit seinen vielen tollen Ideen richtig gefreut. Bis jetzt habe ich immer nur Hortensien und Rosen getrocknet. Echt langweilig, wenn ich mir die Vielfalt, die einem hier geboten wird, angucke. Die Kärntner Bäuerinnen Cornelia Mikitsch - Rogatsch und Sonja Steiner zeigen in ihrem Buch worauf es bei Trockenblumen ankommt und vor allem auch wie man sie gekonnt in Szene setzt. Zu erst einmal wird darauf hingewiesen welche Möglichkeiten es gibt und wie man Blumen überhaupt richtig trocknet oder gar presst. Dann bieten sich einem reichlich Projekte, zu denen jeweils das Material mit Anleitung aufgelistet wird incl. einer schön in Szene gesetzten farblichen Darbietung dessen. Zusätzlich bieten sich einem in extra Kästchen noch zahlreiche Tipps. Besonders gut haben mir die Pflanzenporträts gefallen, denn hier gibt es Infos zum Standort, zur Blütezeit und zur Trockenmethode. Ebenso erfreut haben mich auch die Porträts der beiden Autorinnen sowie das abschließende Pflanzenverzeichnis.

Ein Buch, das mit viel Liebe gestaltet und sehr hochwertig verarbeitet wurde. Wunderschön für jeden Dekopflanzenliebhaber um sich immer wieder neue, schöne Anregungen zu holen und sich anschließend nicht nur für einen Winter daran erfreuen zu können.

Bewertung vom 11.02.2021
Kroon, Oskar

Warten auf Wind


ausgezeichnet

Die Originalausgabe des Kinderbuches "Vänta pa vind" erschien 2019 in Schweden und wurde Gewinner des Literatupreises August 2019. Oftmals habe ich bereits die Erfahrung machen müssen, dass die deutsche Übersetzung solcher Bücher nicht gerade vorteilhaft ist. Dieses Mal jedoch finde ich das hervorragend gelungen.

Vinga ist ein typischer Teenager, der mit vielem zu kämpfen hat. Mit ihrem Aussehen, ihrem nicht vorhandenen Selbstbewusstsein, ihren neugierigen Eltern, einer Patchworkfamilie und und und. Bei ihrem Opa auf der Insel, da fühlt sie sich wohl, da gibt es keine Probleme mehr. Nur Opa, die Weite des Meeres, der Geruch, die Ruhe. Doch dann erscheint Rut, die so ganz anders vom Typ her ist und die Insel hasst. Bei Vinga kommt alles durcheinander und wird doch irgendwie wieder gut.

Meine Mitleserin ( 14 J.) und mich konnte das Buch restlos begeistern. Der Erzählstil ist sehr ruhig, geht aber total unter die Haut. Man fühlt, denkt mit, denkt nach und erkennt zwischen den Zeilen. Es ist für Kinder keine leichte Lektüre und meine jüngeren Mitleser fanden es bereits nach den ersten Seiten zu langweilig. Eine Altersempfehlung würde ich hier eher erst ab 12 Jahren ansetzen, hängt aber auch vom Kind ab.

Der Titel ist übrigens toll gemacht, denn den haben wir im Text gefunden. Vinga bemerkt: " Opas Schrift ist krakelig, wellenartig und ziemlich unleserlich."

Ein tiefgründiges Buch mit Nachhall, was ich aber nicht jedem empfehlen kann.

Bewertung vom 10.02.2021
diverse

Abenteuer Schiffsreisen


ausgezeichnet

Wir haben bereits auf einige Arten die Flüsse und Meere der Welt bereist, dieses Buch verspricht aber Möglichkeiten an die wir im Leben nie gedacht hätten. Frachter - , Container - ,Binnen - und Wartungsschiffe um nur einige davon zu nennen. In diesem Buch eröffnet sich eine Vielfalt an abenteuerhaften Reisen, aber es ist ja auch eine Sammlung von lauter Schiffsrouten, die von verschiedenen Autoren und Autorinnen unternommen wurden. Europa, Asien, Ozeanien, Südamerika, Nordamerika, Afrika. Zunächst habe ich mir natürlich die Routen ausgeschaut, von denen ich bereits selbst schon einiges erkundet habe wie z.B. Europa und Südamerika. Schön ist, es findet sich zu jedem Schiff ein Foto, die Geschichte sowie die technischen Daten. Für mich begann die literarische Reise hier auf einem Binnenschiff. Anfangs jeder Tour findet sich eine anschauliche Übersichtskarte von wo bis wo die Reise geht. Dann geht es weiter mit der Anreise, allem an Bord, die Reise selbst bis hin zur Ankunft. Anreise und Buchungstipps incl.Gebühren finden sich am Ende einer jeden Reise.

Wirklich toll, was einem hier in dieser Sammlung geboten wird. Eine Tour interessanter als die andere. Der Schreibstil ist durchweg sehr angenehm, jede Reise ist bildhaft geschildert und macht Lust sich sofort auf eines solcher Schiffe zu begeben.

Für jeden, der gerne zur See fährt und abenteuerlustig ist , ein wahres Highlight.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2021
Rose, Tarik;Riedl, Matthias

Iss besser


ausgezeichnet

Die TV Sendung zum Buch kenne ich nicht, hat mich aber nicht davon abgehalten mich für dieses Buch zu interessieren. Von Dr.Mathias Riedl ist es nicht mein erstes Buch und auch den ZS Verlag weiß ich zu schätzen. Die Bücher sind defintiv immer sehr hochwertig gestaltet. Das fällt einem auch sofort auf, wenn man sich das Cover anschaut. Tolle farbliche Gestaltung, der Doc Riedl und der Profikoch Tarik Rose schauen sehr sympathisch und alles wirkt anschaulich. Es gibt eine Einleitung, in der beide erklären wie und warum es zu dem Buch kam, einen Experten Talk zur Einstimmung, ein Interview und einen Streifzug mit den beiden über den Hamburger Isemarkt. Das fand ich persönlich sehr schön und hat mir gut gefallen. Es finden sich aber noch die Küchenlieblinge, viel fundiertes Wissen und einiges an Küchentipps. Nicht unwichtig sind natürlich die passenden Rezepte, schließlich will man ja gesund essen. Aufgeteilt sind sie in 5 Kapitel, in Klein aber fein, aus Feld und Flur, aus Fluss und Meer, aus Weide und Wald sowie Süßes für die Seele. Die einzelnen Rezepte befinden sich jeweils auf einer Doppelseite, links steht das Rezept, rechts findet sich eine gut dargestellte bunte Illustration des Gerichts als Anrichtebeispiel. Jedes Rezept verfügt auch hier wieder über ein passendes Icon, so dass man sofort für sich schon das passende markieren kann. Am Ende des Buches befinden sich noch ein Saisonkalender und ein Rezeptregister zum schnellen Nachschlagen. Meinen Alltagstest in der Küche hat als erstes Gericht das Pilzragout mit Rinderfilet und Rösti von S.134 bestehen müssen. Es wurde ein voller Erfolg, einfach in der Herstellung, Zutaten, die ich alle im Haus hatte und geschmacklich hervorragend.

Für mich erneut ein Buch, was meinen täglichen Küchenalltag nicht nur mit kreativen neuen Rezepten bereichert, sondern auch noch mit gesunden.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2021
Fröhlich, Anja;Krause, Patrick

Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde ... / Das ungeheimste Tagebuch der Welt! Bd.1


ausgezeichnet

Das comicartige Cover hat uns hier bereits aufmerksam werden lassen. Das Mädchen und der Junge darauf wirken richtig lebendig, strahlen Humor und Schlagfertigkeit aus. Sogar die Coverrrückseite mit ihrem Inhalt deutet auf erfrischende gemeinsame Lesestunden hin. Da muss man dann doch einfach zugreifen. Die Kinderbücher vom Ravensburger Verlag sind bei uns eh beliebt. Sie sprechen für eine gute und hochwertige Verarbeitung.
Mit den Charakteren Karline und Paul haben wir dann auch eine richtig lustige Lesezeit verbracht. Das Buch ist, wie der Titel ja bereits auch aussagt, in einem Tagebuchstil geschrieben und zwar immer abwechselnd, mal aus der Sicht von Karline, dann wieder aus der Sicht von Paul.Typisch, wie der eine über den anderen denkt. Was haben wir uns mit den Gedanken der beiden doch amüsiert, auch wenn wir uns in einigen Dingen doch selbst einmal erkannt haben.
Karline und Paul leben in einer Patchworkfamilie und da Paul leider sitzen geblieben ist, kommt er auch noch in Karlines Schulklasse. Das ist aber noch nicht alles, denn Karline hat durch Zufall sein geheimes Tagebuch entdeckt und ist nun immer auf dem neuesten Stand.
Die vielen schrägen Sprüche incl.der wirklich witzigen, passenden und lustig anzuschauenden Illustrationen haben bei uns für reichlich Unterhaltung gesorgt. Wir sind oftmals aus dem Lachen nicht mehr raus gekommen. Das Lesen ist angenehm, da durch die verschiedenen Sichtweisen sowie der besonderen illustrierten Gestaltung des Buches keine Längen aufkommen.
Werte finden sich nebenbei auch noch, z.B. wird das Thema Scheidungskinder angesprochen, es geht um Zusammenhalt, Freundschaft und geheime Tagebücher. Themen, die Kinder in dem Alter häufig bewegen.
Das etwas schnelle und offene Ende hat uns aufgrund des Hinweises, dass es die Fortsetzung bereits im August geben wird, dann nicht mehr so gestört.
Das empfohleneLesealter ist hier mit ab 8 Jahren angegeben.

Bewertung vom 07.02.2021
Rakers, Judith

Homefarming


ausgezeichnet

Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet Judith Rakers kommt auf die Idee ein Buch zu schreiben und dann noch über das Selbstversorgen. Sorry, aber das hätte ich ihr überhaupt nicht zugetraut. Jeder, der schon einmal etwas selbst angepflanzt hat und dies dann zur Verarbeitung gebracht hat, weiß wieviel Arbeit gerade darin steckt, Also war ich echt gespannt auf das Buch und seinen Inhalt. Da bin ich dann total überrascht wurden. Judith Rakers hat ein wirklich tolles Werk geschaffen und es findet sich nicht nur ein Garten voller Obst und Gemüse darin, nein, es findet sich alles für diejenigen, die nicht nur daran gedacht haben sich selbst ein wenig zu versorgen, sondern an alle die wirklich damit anfangen wollen. Judith erzählt von sich wie alles angefangen hat mit ihrer kleinen Farm, wie aus einem Ziergarten ein Gemüsegarten wurde, wie man ein Hochbeet baut, Gemüsepflanzen anzieht, ein Gewächshaus baut, wie die Obstbäume geschnitten werden und ganz zum Schluss finden sich sogar noch einige schnelle und einfache Rezepte mit Zutaten aus ihrem Garten. Nicht zu vergessen den Abschnitt über den Hühnerstall und die passenden Hühner, wobei ich die nicht jedem empfehlen würde. Sehr aufschlussreich war da auch der Besuch beim Hühnerzüchter Bernd Eggers. Das Judith darin voll aufgeht finde ich toll. Es finden sich aber auch für diejenigen wertvolle Tipps, die keinen eigenen Garten sondern nur einen Balkon oder eine Fensterbank zur Verfügung haben. Auf jeden Fall merkt man hier hat sich einer richtig gut mit seinem neuen Hobby das Gärtnern beschäftigt und ist mit viel Spaß dabei. Es findet sich eine Menge an brauchbaren und hilfreichen Informationen, nicht nur für Anfänger.

Bewertung vom 07.02.2021
Grabovac, Alem

Das achte Kind


ausgezeichnet

Der Roman das achte Kind von Alem Grabovac konnte mich tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln, obwohl es nicht unbedingt zu dem Genre gehört, das ich gerne lese.
Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte seines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung. Alem lebt als Kind in zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. An den Wochenden bei seiner Mutter, die als Gastarbeiterin nach Deutschland kam und seinem trinkenden Stiefvater. Dort erlebte er bittere Armut und ständige Schläge. An den anderen Tagen in einer Pflegefamilie, wächst er behütet mit anderen Kindern in einer guten Wohnsituation auf. Da wird einem einiges vor Augen geführt, wo man eigentlich nicht gerne hinschaut.
Aufgeteilt sind die Kapitel in drei größere Abschnitte. Erst liest man aus der Sicht seiner Mutter Smilja. Hier bietet sich einem ein Blick in das schwierige Leben der damaligen Gastarbeiter und die damit verbundenen Probleme. Im zweiten Abschnitt erzählt Alem wie er seine Kindheit und Jugend empfunden hat. Wenn man selbst Kinder hat kann man das alles total emotionsvoll nachempfinden. Zum Schluss gibt es dann einen Abschnitt zu seinem leiblichen Vater Emir, den Alem immer irgendwie vermisst hat.
Der Schreibstil ist fesselnd und angenehm lesbar. Beim Lesen gehen einem so viele Dinge durch den Kopf, da kann man überhaupt nicht aufhören und muss immer weiter lesen. Ein Roman, der perfekter in unsere heitige Zeit nicht passen könnte. Er lässt einen teils fassungslos, teils traurig und auf jeden Fall nachdenklich zurück.Sollte in keinem Buchregal fehlen.