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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 965 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2019
Bauer, Christina

Brot backen mit Christina


ausgezeichnet

Selbstgebackenes Brot für jedermann

Wer kennt nicht den verführerischen Duft eines selbst gebackenen Brotes, welches gerade aus dem Ofen kommt. Allein dieser Moment ist es schon wert, sich ein wenig mit dem Thema des Brotbackens auseinander zu setzen. "Brot backen mit Christina" bietet hier eine sehr gute Chance, egal, ob man schon ein erfahrener Bäcker ist, oder ob man auf der Suche nach einer neuen Erfahrung ist.

In ihrem Backbuch präsentiert die Autorin Christina Bauer 50 völlig unterschiedliche Rezepte. Sie beschreibt die Zubereitung von Vollkornbroten, Broten mit Sauerteig, Brote ohne Kneten oder auch neben den klassischen Broten, Brote auch mal anders. Es ist wirklich was für jeden Geschmack dabei und die Zubereitung wird sehr gut beschrieben. Bei den Broten, die ich selber ausprobiert habe, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten wirklich vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen. Unterstützt werden die Rezepte von schönen und zum Nachahmen animierende Fotos, die das Buch in einen wirklich sehr ansprechenden Format erscheinen lassen.

Ebenfalls sehr wertvoll sind die einleitenden Worte bezüglich der unterschiedlichen Mehle, den Geheimnissen der Brotgewürze und welche Utensilien zum Brotbacken benötigt werden. Gerade der Einsteiger erhält hier viele wertvolle Informationen, die ihm den Weg zum eigenen selbstgebackenen Brot ebnen.

Das ganze Buch wirkt sehr ansprechend auf mich, da die Autorin Christina Bauer sehr sympathisch und als Mitinhaberin eines Bio-Bauernhofes authentisch auftritt. Sie hat sich intensiv mit dem Thema des Brotbackens auseinandergesetzt, da sie ihren Gästen etwas besonderes bieten wollte und genau dies spürt man in den Rezepten und zwischen den Zeilen. Ein tolles Backbuch, welches eine wertvolle Ergänzung in meinem Back- und Kochbuchbestand darstellt. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 05.08.2019
Geschke, Linus

Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4


ausgezeichnet

Die Brut der Bestien

Wieder einmal stößt der Kölner Reporter Jan Römer auf ein unaufge-klärtes Verbrechen. Es handelt sich um eine Mord-Serie, die sich bereits über eine Zeitspanne von über sechzig Jahren hinzieht, und sie scheint immer noch nicht beendet zu sein. Die Opfer eint ein Brandmal in Form eines Wolfskopfes. Die Ermittlungen verliefen gerade zu Beginn der Serie aufgrund der historischen Hintergründe nur sehr oberflächlich, so dass Jan gemeinsam mit seiner Freundin Mütze bei der Aufarbeitung der Fälle quasi bei null beginnt. Mit ihren Recherchen wecken sie allerdings auch die Aufmerksamkeit derer, denen nicht an einer Aufklärung gelegen ist...

Ich hatte schon gespannt auf die Fortsetzung der Jan-Römer-Reihe vom Autor Linus Geschke gewartet und bin so natürlich mit sehr hohen Erwartungen in das Buch gestartet. Der Autor hat mich dann auch schnell wieder mit seinen temperamentvollen und hervor-ragend zu lesenden Schreibstil in den Bann gezogen. Gerade seine gut und interessant charakterisierten Hauptprotagonisten machen die Bücher für mich zu etwas Besonderen. Der Spannungsbogen wird gut mit einem kaltblütigen Mord im "Wald der Wölfe" aufgebaut und über die Recherchen der Truppe um Jan Römer auf einem hohen Niveau gehalten. Geschickt konstruiert Linus Geschke eine komplexe und raffinierte Story, die schwer vorhersehbar ist und mit einem fulminanten und äußerst spannenden Finale aufwartet. Es bleibt zu hoffen, dass es für Jan Römer und Mütze in Sachen Cold Cases weitergeht und sie noch einige Fälle lösen dürfen...

"Im Wald der Wölfe" ist für mich eine äußerst gelungene Fortsetzung der Kriminalroman-Reihe um den charmanten Reporter Jan Römer. Die Bücher überzeugen mich mit dem sympathischen Ermittler-Team und der unterhaltsamen Erzählweise des Autors, in der in erster Linie Spannung und stellenweise sogar eine wohldosierte Portion Humor ihren Raum finden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.08.2019
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


ausgezeichnet

Einsamkeit

Schon früh in ihrem Leben muss die kleine Kya lernen, wie es sich anfühlt, verlassen zu werden. Ihre Mutter packt eines Morgens die Koffer und lässt Kya mit ihren Geschwistern beim gewalttätigen Vater zurück. Nach und nach verschwinden auch die älteren Geschwister, so dass Kya eines Tages mit ihrem Vater alleine in einer verlassenen Sumpflandschaft lebt. Sie ist auf sich allein gestellt und muss schnell lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als dann auch noch ihr Vater nach einem Alkoholrausch nicht hach Hause zurückkehrt, ist sie ganz allein und kämpft ums Überleben. Ein Kampf bei dem sie plötzlich Unterstützung bekommt...

Die Autorin Delia Owens hat mit "Der Gesang der Flusskrebse" einen aus meiner Sicht sehr berührenden und packenden Roman geschrie-ben. Sie erzählt die Geschichte in einen äußerst bildreichen und für mich sehr schönen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Die Haupt-Protagonistin Kya wird ausführlich und interessant charakterisiert und entwickelt mit ihrer kindlichen Hilflosigkeit beim Leser schnell Sympathiepunkte. Ihre Nähe zur Natur und ihr starker Kampfgeist machen sie zu einer besonderen Figur, die dem Buch ihre Seele verleiht. Die Kriminalgeschichte, die sich um das Leben der heran-wachsenden Kya entwickelt, baut einen zweiten Spannungsbogen auf. Geschickt springt die Autorin Delia Owens zwischen den Zeiten und den Handlungssträngen ohne den Leser aber damit zu über-fordern. Gerade diese Wechsel lassen die Geschichte sehr lebendig erscheinen und verleihen dem Buch ein zusätzliches Tempo.

"Der Gesang der Flusskrebse" war für mich in diesem Jahr bisher einer meiner Lese-Highlights. Das Buch hat mich mit der Sprachgewalt der Autorin und der liebenswerten Hauptprotagonistin komplett überzeugt, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 25.07.2019
Kaspar, Jule

Wanka würde Wodka kaufen


ausgezeichnet

Eine Frau schlägt sich durch

Von einen Tag auf den anderen verändert sich das Leben von Wanka dramatisch. Im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes erhält sie als Zeugin eine neue Identität und muss nach Deutschland aus-reisen. Hier macht ihr nicht nur ihr neuer Name, sondern auch ihr Schein-Ehemann Vladimir große Schwierigkeiten. Mit seinen beiden Kindern nimmt er die Russin nur sehr widerwillig und in keinster Weise liebevoll in Empfang. Die zusammengewürfelte Familie soll einfach nur funktionieren und den Schein wahren, aber...

Die Autorin Juliane Kaeppler, die "Wanka würde Wodka kaufen" unter dem Pseudonym Jule Kaspar geschrieben hat, konnte mich schon mit ihren beiden Büchern über den liebevollen Protagonisten Max Leif begeistern. Ich bin daher mit sehr hohen Erwartungen in das neue Buch der Autorin gestartet und wurde auch zu keiner Zeit enttäuscht. Mit einer tollen Mischung aus Humor und ein wenig Tiefgang erzählt sie die Geschichte der traurigen Zirkusartistin Wanka, die sich fern ihrer Heimat ein völlig neues Leben aufbauen muss. Die Voraus-setzungen hierfür sind nicht die besten, denn sie kennt niemanden und ist von wenig motivierten Menschen in ihrem Umfeld abhängig. Die Autorin Juliane Kaeppler erzählt die Geschichte in einer so herzlichen und wunderbar zu lesenden Art und Weise, dass der Leser die Hauptprotagonistin einfach lieben muss. Hervorragend integriert die Autorin dabei den russischen Akzent und die Unbekümmertheit ihrer Protagonistin in diese Geschichte.

"Wanka würde Wodka kaufen" suggeriert schon vom Titel her eine humorvolle Geschichte und das Buch übererfüllt aus meiner Sicht diese Vorgabe. Ein äußerst unterhaltsames Buch, welches uns aber gleichzeitig einen Spiegel unseres täglichen Lebens vorhält und so sicherlich auch ein wenig nachdenklich wirkt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 25.07.2019
Carter, Chris

Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Atemberaubend wie eh und je

Robert Hunter bekommt es in seinem neuen Fall mit einem alten Bekannten zu tun. Lucien Folter ist die Flucht aus einem Hochsicher-heitsgefängnis gelungen. Ein teuflischer Täter, der in der Vergangenheit an Kaltblütigkeit kaum zu übertreffen war. Lucien hat mit Robert gemeinsam studiert und sie trafen sich wieder, als Robert ihn vor etwas mehr als drei Jahren hinter Gittern brachte. Dies hat in Lucien den Wunsch auf Rache freigesetzt, so dass er nun alles arrangieren will, um Robert weh zu tun. Ist Robert mit seinem Partner Garcia diesem Mann gewachsen? Wird er ihn aufhalten können?

"Jagd auf die Bestie" ist bereits der zehnte Band aus der Reihe um den brillanten Ermittler Robert Hunter. Die vorherigen Bände konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen und viel Vorfreude in das Buch gestartet bin. Auf Chris Carter ist als Autor aber Verlass. Schon nach wenigen Seiten konnte er mich mit seinen unnachahmigen temporeichen Schreibstil in die Welt der tiefsten menschlichen Abgründe psychotischer Täter hinabziehen. Er arbeitet dabei mit sehr vielen und kurzen Kapiteln, die mit den jeweiligen Perspektivwechseln für ein zusätzliches Tempo sorgen. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und mit überraschenden Wendungen und unvorstellbaren Taten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Geschickt führt Chris Carter dabei den Leser immer wieder auf die falsche Fährte und sorgt so dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Auch das spektakuläre und fulminante Finale kann überzeugen und lässt auf noch möglichst viele Folgebände hoffen.

"Jagd auf die Bestie ist aus meiner Sicht eine absolut gelungene Fort-setzung der erfolgreichen Thriller-Reihe, die aber definitiv nicht für zartbesaitete Leser geschrieben wurde. Aus meiner Sicht ein rundum packendes Buch, welches ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 20.07.2019
Sigurdardóttir, Yrsa

R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3


ausgezeichnet

War doch alles nur ein Spaß...

Zwei Jugendliche fallen in die Hände eines kaltblütigen Mörders. Bevor er seine Opfer tötet, lässt er sie sich mehrfach entschuldigen und versendet diese Botschaften über die sozialen Netze an die Freunde und Bekannten, die so die letzten qualvollen Minuten miterleben müssen. Kommissar Huldar ermittelt mit seinem Team und stößt dabei über die hinzugezogene Psychologin Freyja auf ein mögliches Motiv, welches aber zunächst nicht wirklich in den Fokus genommen wird. Die Nummerierung der Opfer bereitet der Polizei ebenfalls große Sorgen, da es zu befürchten ist, dass weitere Opfer folgen werden...

"R.I.P." ist bereits der dritte Band um Kommissar Huldar und der Psychologin Freyja. Die ersten beiden Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in das neue Buch der erfolgreichen Autorin Yrsa Sigurdadottir gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Island entführte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Thrillers mit dem grau-samen Mord an einer jungen Frau aufgebaut und in der Folge mit den spannenden Ermittlungen und den möglichen Hintergründen der Tat auf einem hohen Niveau gehalten. Die gut und interessant charakterisierten Protagonisten sorgen mit ihrer eigenen Vita und ihrem angespannten Miteinander für einen besonderen Charme in der Geschichte. Die Autorin Yrsa Sigurdardottir greift mit den Hinter-gründen der Tat ein brisantes Thema auf, mit dem sie aus meiner Sicht nicht zu plakativ umgeht, sondern es sehr gut in den Fokus setzt. Das Finale ist für mich überraschend und gut nachvollziehbar geschrieben und sorgt beim Leser sicherlich noch für einen gewissen Nachhall.

"R.I.P." ist aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer spannenden Thriller-Reihe, die hoffentlich noch viele Bände in der Zukunft bereithält. ich empfehle das Buch auch aufgrund der sozialkritischen Hintergründe, die dem Buch eine zusätzliche Tiefe geben sehr gerne weite und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.07.2019
Schreiner, Jumbo;Kintrup, Martin;Schocke, Sarah

Die One-Pot-Challenge


ausgezeichnet

Topf vs. Pfanne vs. Blech

Die One-Pot Challenge ist ausgerufen. Dieses etwas andere Kochbuch kommt aus meiner Sicht mit einer sehr gelungenen Idee daher. Der Mitautor und aus dem Fernsehen bekannte Jumbo Schreiner überlegt sich eine spannende Zutat und stellt ein Trio aus drei Köchen bzw. Köchinnen vor die Aufgabe, etwas spektakuläres daraus zu zaubern. Einer der drei Küchenhelden arbeitet dabei mit einer Pfanne, einer mit einem Topf und einer mit einem Blech. Die Ergebnisse können sich dann wirklich sehen lassen und laden zum Nachahmen ein.
Die erste genannte Zutat ist die von mir sehr geschätzte Aubergine. Sarah Schocke startet mit dem Blech und zaubert eine "Gebackene Aubergine mit Couscous und Tahin", während Martin Kintrup mit der Pfanne ein "Caprese mit Balsamico-Auberginen" kreiert und Sandra Schumann einen "Auberginen-Eintopf mit roten Linsen" ins Rennen schickt. Ich habe alle drei Rezepte ausprobiert und sie konnten mich allesamt überzeugen, so dass ich keinen wirklichen Gewinner in der Runde hätte bestimmen können, außer mir selber, da ich die drei Gerichte probieren konnte. So arbeiten sich die drei Köche durch zwanzig unterschiedliche Grundzutaten wie Linsen oder Feta und können fast immer mit sehr vielversprechenden Ideen aufwarten. Die Rezepte werden verständlich und gut beschrieben, während peppige Fotos und der immer wiederkehrende Wettstreit dem Kochbuch eine besondere Note verleihen.
Aus meiner Sicht ist die "One-Pot-Challenge" eine erfrischende und witzige Idee, neue und kreative Rezeptideen in einem lebendigen Mantel zu präsentieren. Ich habe mich animiert gefühlt, einige Ideen auszutesten und werde sicherlich noch das eine oder andere Rezept auf den Teller bringen. Sicherlich eine Bereicherung für mein Kochbuch-Regal, so dass ich die "One-Pot-Challenge" gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 14.07.2019
Wilhelm, Uwe

Die sieben Gründe zu töten / Helena Faber Bd.3


ausgezeichnet

Eine andere Welt

Helena Fabers Leben ist komplett auf den Kopf gestellt. Die ehemalige Staatsanwältin hat mittlerweile 3 Jahre Haft abgesessen und steht kurz vor ihrer Entlassung. Ihre Ehe ist gescheitert und Sophie, eine ihrer Töchter, ist noch immer verschollen, wofür die andere, Katharina, sich die Schuld gibt und an diesen Selbst-vorwürfen zu zerbrechen droht. Dann geschieht das Unerwartete, es gibt Lebenszeichen von Sophie aus Saudi-Arabien. Die mittlerweile fünfzehnjährige junge Frau soll Mutter zweier Kinder sein und sich in der Gewalt eines arabischen Herrschers befinden. Helena weiß, sie muss sofort handeln, um Katharina vor Dummheiten zu bewahren und Sophia nach Hause zu holen...

"Die 7 Gründe zu töten" ist bereits der dritte Teil einer Trilogie um das Leben der Staatsanwältin Helena Faber. Ich bin als Querein-steiger in den letzten Band eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Nach kurzer Zeit hatte ich aber schon bedauert, die ersten beiden nicht gelesen zu haben, da mir das Buch so gut gefiel. Der äußerst lebendige und temporeiche Schreibstil vom Autor Uwe Wilhelm hat mich schnell gepackt und ließ mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und den damit verbundenen häufigen Perspektivwechseln. Die Erzählung erfolgt jeweils aus der Sicht der aktuell berichtenden Person, was anfänglich noch ein wenig ungewöhnlich war, mir aber im Verlauf des Thrillers immer besser gefallen hat und zum hohen Tempo beigetragen hat. Der Spannungsbogen wird auf einem äußerst hohen Niveau gehalten und die Handlung blieb für mich immer schwer vorhersehbar, da der Autor mit der arabischen Welt eine große Unbekannte ins Spielgebracht hat. Wie er selber im Anhang schildert, gestalteten sich die Recherchen zu dem Buch als äußerst schwierig, da er keinen Zugang in das Land erhielt. Er beruft sich auf Schilderungen zweier Personen, die diese, für uns oft nur sehr schwer zu ertragende bzw. verstehende Welt, über mehrere Jahre erlebt und erduldet haben. Das Buch bekommt hierdurch noch eine zusätzliche Tiefe und hat mich auch im Nachhinein noch länger berührt.

Insgesamt halte ich "Die 7 Gründe zu töten" für einen äußerst gelungenen und mit seiner speziellen Thematik auch für einen aus der Masse des Genres herausragenden Thriller. Aus meiner Erfahrung empfehle ich aber mit dem ersten Band zu beginnen, um in den Genuss der gesamten Reihe zu kommen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.07.2019
Haller, Elias

Küstenstill / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.1


ausgezeichnet

Ein absoluter Pageturner


(11)

Hardy Finkel tritt gerade erst seine neue Stelle als Kommissar an der Ostseeküste an, als er schon mit einem prekären Fall beauftragt wird. Es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die vom Täter grausam misshandelt und zur Schau gestellt wird. Als dann kurze Zeit später ein zweites Opfer aufgefunden wird, ist den Ermittlern schnell klar, dass es auf einen Wettlauf mit der Zeit hinauslaufen wird. Was Hardy Finkel aber noch nicht ahnt ist, dass er deutlich tiefer in den Fall involviert ist, als er für möglich hält...

Der Autor Elias Haller konnte mich schon mit einigen seiner Thriller begeistern und mit Hardy Finkel schickt er einen neuen Ermittler ins Rennen, was mich mit hohen Erwartungen in das Buch hat starten lassen. Um es vorweg zu nehmen, diese Erwartungen wurden noch übertroffen. Haller überzeugte mich vor allem wieder mit seinem unglaublich temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Er arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit den verbundenen Perspektivwechseln den Lesefluss noch deutlich erhöhen. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn mit dem Auffinden der ersten Leiche klassisch aufgebaut und mit vielen überraschenden Handlungen und immer wieder neuen Erkenntnissen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt so im Verlauf des Buches sehr häufig die Gelegenheit eigene Theorien und Überlegungen zum Täter und den Hintergründen aufzustellen, um dann aber in dem fulminanten Finale von einer aus meiner Sicht nicht vorhersehbaren und völlig überzeugenden Auflösung überrascht zu werden.

"Küstenstill" ist für mich ein mehr als gelungener Thriller, der den Leser in Atem hält und ihm kaum eine Chance gibt, das Buch aus der Hand zu legen. Der Inhalt ist an einigen Stellen sicherlich nicht für zu zartbesaitete Leser geeignet, wer dies allerdings nicht scheut, dem sei der Thriller ans Herz gelegt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

Bewertung vom 13.07.2019
Funke, Cornelia;Del Toro, Guillermo

Das Labyrinth des Fauns


ausgezeichnet

Ein sehr düsteres Märchen

n der Zeit des fortgeschrittenen Zweiten Weltkrieges zieht Ofelia mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem neuen Steifvater. Das neue Zuhause behagt der jungen Ofelia überhaupt nicht, so dass sie sich gerne in dem dunklen umgebenden Wald zurückzieht. Hier begegnet sie einem mysteriösen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Sollte es ihr gelingen diese zu lösen, wird sie die neue Prinzessin sein. Gleichzeitig wird dies zu einem Kampf zwischen Gut und Böse...

Cornelia Funke ist als erfolgreiche Jugendbuchautorin fantastischer Bücher bekannt. Gerade ihre Tintenwelt-Trilogie konnte mich begeistern, so dass ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk war. Inspiriert wurde Cornelia Funke von der Idee und dem Film "Pans Labyrinth" des spanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Sie hat dies nun in einen Fantasyroman umgewandelt und bedient sich in ihrer Erzählung vieler Stilmittel eines Märchens. Ihr fantasievoller und ausgeschmückter Schreibstil verleiht dem Buch einen eigenen Charme, ist dabei aber stets flüssig und einfach zu lesen. Typisch für ein Märchen unterscheidet sie hier deutlich zwischen Gut und Böse und gibt dem Bösen das Bild des Wolfes, während die Gute eine noch unerkannte Prinzessin darstellt. Das Ganze wird in den historischen Hintergrund der Kämpfe zwischen den faschistischen Spaniern und den Widerstandsgruppen gestellt, was der Szenerie eine dunkle Schwere verleiht. Weiterhin sorgen der dunkle Wald und die zahlreichen Fabelwesen im Labyrinth für eine sehr düstere Atmosphäre. Gerne kommen Märchen auch schon einmal sehr gewalttätig daher, was definitiv auch für dieses Buch gilt. Ich fand es für die Bezeichnung eines Jugendbuches stellenweise schon für grenzwertig, so dass man sich überlegen sollte, wem man das Buch zu lesen geben sollte. Mich hat die Geschichte zumindest gepackt und obwohl der Verlauf durchaus ein wenig vorhersehbar erscheint konnte ich doch gut in die fremde und düstere Welt abtauchen.

Ich persönlich halte "Das Labyrinth des Fauns" für einen gelungenen und fesselnden Fantasyroman, der aus meiner Sicht vor allem von der Erzählkunst der Autorin lebt. Hervorheben möchte ich auch noch die grafische Umsetzung einiger Szenen, wo in sehr liebevoll gezeich-neten Bildern die Fantasie des Lesers ein wenig Unterstützung erhält. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.