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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2023
Kreutzer, Martin;Pugliese, Sandra

Nuss-Küche


gut

Leider keine knackig frischen Rezepte, sondern Altbekanntes und Bewährtes

Es wird sicherlich viele Leser:innen geben, die, wich ich , Nüsse lieben und sich fragen, woher sie neue, frische Ideen nehmen, um leckere Gerichte mit dem gewissen Extra auf den Tisch zu zaubern. Mit "Nuss-Küche" von Martin Kreutzer und Sandra Pugliese liegt ein vielversprechendes Kochbuch auf dem Tisch, das die die unterschiedlichsten Nüsse von A bis Z beleuchte , ihre Nährwerte und die positiven Effekte auf den Körper erläutert und jede Menge Rezepte beinhaltet.

Zugegeben, das Layout kann sich sehen lassen und wirkt unglaublich professionell und stylisch, aber es tröstet mich nur bedingt darüber hinweg, dass der Inhalt leider nicht knackig frisch ist, sondern Altbewährtes und Bekanntes in neuem frischen Gewand auf den Teller bringt.

Wer schon länger in der Küche werkelt, kennt nämlich schon die Vorzüge von Macadamia, Erdnuss, Cashewkernen und Co und wird in der sehr ausführlichen Nuss-Kunde nichts Neues finden. Auch sind die Rezepte nicht neu, nur mitunter neu interpretiert und so finden sich zwischen Kokosmilch und Nussbutter auch Zimtschnecken mit Biss, Falafel mit Kokos oder Lammfrikadellen mit Pistazien und Aprikosen wieder.

Was mich aber ganz besonders stört ist die Tatsache, dass sich das Autoren-Duo gängige Markennamen "ausleiht", um die Rezepte einer Schoko-Nuss-Creme und eines Kokosriegels mit Schokoüberzug hervorzuheben. Zum einen sind diese Produkte durch das Markenrecht geschützt und zum anderen gibt es auch für diese beiden Produkte etliche Rezepte bereits auf dem Markt.

Schön anzuschauen ist dieses Buch allemal, da hier die Foodfotografie wirklich ins Auge sticht , aber wirklich neue Inspirationen finde ich wenig bis gar nicht, sodass ich hier neutrale 3 Sternchen vergebe. Denn für Neulinge in der "Nuss-Küche" wird es sicherlich das ein oder andere Rezept geben, das begeistert und zum Nachmachen inspiriert.

Bewertung vom 04.03.2023
Paul, Stevan

Einfach Urlaub


ausgezeichnet

Voll bepackt mit schönen Sachen, die das Leben schöner machen (Werbesong Zott)

Endlich ist er da, der lang ersehnte Urlaub. Einfach mal die Seele baumeln lassen und das Leben genießen. Damit in den Ferien der Genuss nicht zu kurz kommt, hat Stevan Paul ein mehr als geniales Kochbuch verfasst, das Sommer, Sonne, gute Laune und ganz viel Genuss miteinander vereint und die leckersten Feriengerichte beinhaltet.

Dabei geht es nicht darum, sich in der Ferienhausküche auf Sterneniveau zu begeben (wobei manche Gerichte selbige vom Genusshimmel holen), sondern mit möglichst wenig Aufwand, dem Equipment aus der Ferienhausküche und einigen mitgebrachten Helferlein aus der heimischen Küchenschublade den maximalen Sommerferiengenuss auf die Teller zu zaubern.

Die Rezepte sind absolut einfach und praktikabel, sodass sie in jeder noch so kleinen Küche (egal, ob im Camper oder im Ferienhaus) nachgekocht werden können. Auch kleine Kinderhände können das ein oder andere Gericht zubereiten und gemeinsam kochen in den Ferien macht gleich doppelt so viel Spaß.

Last-Minute-Blätterteigtaschen sind der perfekte Heißhungerkiller auf der Fahrt Richtung Ferienhaus, während Granola, Erdbeermilch und Bircher-Porridge den Startschuss für den Ferientag geben. Der mediterrane Ofengemüsesalat ist nicht nur optisch ein Hingucker, er verzaubert auch den Gaumen mit feinen Aromen. Resteverwertung findet in den Zucchini-Tomaten-Broten vom Blech mit Ei und Tzaziki -gerne auch mit ordentlich Wumms - einen kulinarischen Höhepunkt, während der Durst mit Ingwer-Zitronen-Limonade einfach weg gezischt wird.

Dieses Kochbuch ist die Wucht in Tüten und gehört in jede Reisetasche, damit der Urlaub auch auf dem Teller ein absolutes Highlight wird !

Bewertung vom 04.03.2023
Rubin, Franziska;Strigin, Gudrun;Matthaei, Bettina

Meine gesündesten 15-Minuten-Rezepte


sehr gut

Essen mit Genuss und ohne Reue

n den letzten Jahren hat sich der Trend beim Essen zum Glück wieder in die andere Richtung geschlagen - weg vom Fastfood hin zu gesundem Essen, das nicht nur sättigt, sondern auch gut für Körper und Seele ist. Aber die meisten Rezepte sind zeitaufwendig und so geht schnell die Lust am Kochen verloren, denn der Zeitfaktor spielt immer noch eine sehr große Rolle in unserem Alltag.

Franziska Rubin beweist mit ihrem Kochbuch, das gesundes Essen und minimaler Zeitaufwand eine perfekte Symbiose eingehen und schlägt seitenweise leckere Rezepte vor, die nicht nur einfach und alltagstauglich umsetzbar sind, sondern auch noch dem Körper Gutes tun.15 Minuten reichen nämlich aus, um mit gesunden, guten und frischen Lebensmitteln ebenso gesund kochen zu können und Essen mit Genuss und ohne Reue auf den Teller zu zaubern.

Nach einem kurzen Einstieg ins Medizinische, keine Angst, es wird kein Fachchinesich aufgetischt, breiten sich die leckeren Rezepte wie ein bunter Fächer vor den Leser:innen aus und sorgen für echtes Gaumenaquaplaning, denn die ansprechende Foodfotografie macht richtig Lust, die vorgeschlagenen Gerichte nachzukochen.

Hinter sommerlich leichten Gerichten wie Mango-Gurken-Salat mit Avocado, Minimozzarella und Minze ( u.a hilfreich bei Osteoporose, Depressionen oder Rheuma) oder einem wunderbaren Herbstgericht aus Rosenkohl mit Birne auf Polenta mit Mandel-Schinken-Topping ( u.a hilfreich bei Sodbrennen, Herz-Kreislauferkrankungen) würde sicherlich niemand vermuten, dass es sich um "Medizin" handelt, die zwar nicht ohne Rezept auskommt, dafür aber rezeptfrei für alle zugänglich ist :)

Ein Kochbuch wie dieses hat uns Rezeptesammler:innen wirklich gefehlt, denn es vereint Fachwissen mit Kochspaß, der für Neulinge am Herd genauso schnell und einfach auf den Teller zu zaubern ist wie für Kochvirtuosen. Manche Kochideen sind zwar nicht neu, werden aber pfiffig und ansprechend interpretiert.

Hinter den Buchdeckeln verbergen sich viele neue Inspirationen und dafür gibt es 4 Sternchen.

Bewertung vom 02.03.2023
Poznanski, Ursula

Böses Licht / Mordgruppe Bd.2


sehr gut

Sein oder nicht sein....

Shakespeares Richard III. wird am Burgtheater aufgeführt und zieht die Menschen in den Bann. Ist es die blutrünstige Darstellung, die die Zuschauer:innen fasziniert oder sind es tatsächliche die Darsteller:innen, die endlich einmal zeigen können, was in ihnen steckt ? Auf jeden Fall wartet eine böse Überraschung auf die Theaterbegeisterten, denn eine echte Leiche ziert den Thron auf der Bühne. Ausgerechnet für Schreiber, der als Garderobier bei allen beliebt gewesen ist, ist der letzte Vorhang gefallen. Die Frage nach dem Warum bleibt, erst recht, als ein nächstes Opfer zu beklagen ist....


Ursula Poznanski wagt sich auf die Bretter, die die Welt bedeuten und inszeniert ein Rache-Epos, das sich sehen lassen kann, Schon alleine mit dem Cover gelingt es, eine düstere und zugleich geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen, die die Welt des Theaters widerspiegelt. Im zweiten Band ihrer Krimi-Reihe steht Fina Plank wieder im Mittelpunkt und darf zeigen, wie gut sie kombinieren und Hinweise aufspüren und zusammensetzen kann.

Die einzelnen Kapitel wirken wie die Akte einer Theateraufführung und werden durch viele unterschiedliche Charaktere belebt. Es gelingt der Autorin, das Flair des Theaters inklusive dem so typischen Geruch nach Theaterschminke, einem Hauch von Staub in den Samtvorhängen und Polstersesseln, sowie Neid unter den Darstellenden zu sehr plastischen Bildern zusammenzusetzen und in diese ihren Plot einzupflanzen.

'#Metoo, Affären, Intrigen, Futterneid und falsche Freunde sind die Grundzutaten für diesen Krimi, der durch die Schauspieler:innen einen ganz besondere Note erhält. Denn es fällt schwer, hinter die Masken der Darsteller:innen zu blicken, da diese die Kunst des Verstellens und Vorspielens nahezu perfekt beherrschen.

Zwischen Theaterblut und scharfen Messern tummeln sich rücksichtslose Kolleg:innen, eine mehr als aufdringliche Anhängerin der Theaterkunst und Finas Schwester Calli, die anhänglich ist wie eine Schmeißfliege und dermaßen über die Stränge schlägt, dass ich mich manchmal frage, wie Fina das alles aushält.

Die Spannung ist mitunter schon als dramatisch zu bezeichnen, denn Poznanski spielt hier mit wirkungsvollen Bildern und pusht so das ganze hoch, halt ihre Leser:innen bei der Stange und wartet mit der ein oder anderen Überraschung auf. Bis Fina die Auflösung präsentiert, ist dieser Ausflug in die Welt des Theaters abwechslungsreich und voller guter Ideen. Und trotzdem fehlt mir manchmal das gewisse Etwas...

Der zweite Teil knüpft an den Erfolg des Debüts an und macht Lust auf weitere Fälle mit Fina und Co.

Bewertung vom 28.02.2023
Kölpin, Regine

Die Töchter der Kornmühle


ausgezeichnet

Familie ist wie ein Baum - die Zweige wachsen in unterschiedliche Richtungen, aber die Wurzeln halten alles zusammen

Bisher war das Verhältnis der beiden Schwestern Rena und Viktoria eher lose geknüpft, denn ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften haben sie mehr entzweit als geeint. Das ändert sich, als Hilka, durch einen Herzinfarkt mehr als geschwächt, den Wunsch äußert, mit ihren beiden Töchtern zu sprechen. Hilka weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, um endlich reinen Tisch zu machen und die Geheimnisse aufzudecken, die sie schon ihr ganzes Leben lang mit sich herumträgt. Als sie zu erzählen beginnt, ändert sich alles....


Regine Kölpin entführt ihre Leser:innen mit ihrem seelenvollen und bildhaften Schreibstil wieder an die Nordseeküste und lässt die alte Kornmühle geradezu majestätisch aus den Seiten steigen. Und genau so , wie es in im Gebälk und den Flügeln der Mühe ächzt und knarzt, so knarzt es auch im Familienkonstrukt. Denn das, was Hilka auf ihre alten Tage zu erzählen hat, ist keine leichte Kost.

Dabei verwebt die Autorin die schreckliche Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg mit Geschehnissen, die nicht stattgefunden haben zu einer neuen Realität, die unglaublich authentisch und mitreißend erzählt wird. Während Rena eher den bodenständigen Part einnimmt und fast schon verbissen für den Erhalt der Mühle kämpft, ist Viktoria eine Getriebene, eine Ruhelose, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Immer auf der Suche nach dem eigenen Ich und einem Heimathafen, lässt sie sich von einem Ort zum anderen treiben und versucht dort ihr Glück.

Die Schilderungen von Hilka sowie die Tagebucheinträge gehen unter die Haut und zeichnen ein sehr lebhaftes Bild von der Zeit, als die Welt in Schutt und Asche gelegen hat. Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges drehen sich die Flügel der alten Kornmühle und mahlen nicht nur das Mehl, sondern wirbeln auch so manchen Staub auf, der sich über die Jahre auf die Geheimnisse gelegt hat.Lügen, Intrigen und große Gefühle gehören damals wie heute zur Tagesordnung und es gelingt der Schreibenden, diese Komponenten zu einer mitreißenden Handlung zusammenzufassen.

Die Ängste von Tjade sind zum Greifen nahe, seine Liebe zu Hilka geht zu Herzen und der Wandel, der durch seinen Einsatz an der Front mit ihm geschieht, ist für die Leser;innen nachvollziehbar und geht unter die Haut. Zudem schafft es Kölpin, der Enkel:innengeneration einen Einblick in das Leben ihrer Großmütter und Großväter zu geben, denn diese Generation hat viel zu erzählen.

Es ist ein ständiger emotionaler Wechsel zwischen den Rückblenden in die 1940er Jahre und dem Leben in der Gegenwart, der nicht nur die beiden Schwestern wieder einander näher bringt. Köplin schildert mit viel Fingerspitzengefühl, wie das Entblättern der Wahrheit auch ein Annähern und Versöhnen der beiden Schwestern mit der eigenen Herkunft und der Familiengeschichte ist.

Auch wenn Viktoria manchmal recht unnahbar erscheint und Rena ihr vermeintlich das Wasser abgräbt, so sind beide Frauen doch auf ihre Art und Weise liebenswert. Ihre Geschichte berührt mich und es fließen auch schon mal ein paar Tränchen. Der geschwisterliche Zusammenhalt wird mit jeder gelesenen Seite größer und Kölpin gelingt, was vorher unmöglich schien - beide Frauen versöhnen sich und können, trotz unterschiedlicher Lebenseinstellungen, sich gegenseitig Halt und Trost geben.

Kölpin schreibt authentische Geschichten zum Anfassen, miterleben und nachfühlen und dafür gibt es wieder 5 Sternchen

Bewertung vom 25.02.2023
Troi, Heidi

Ein letztes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

Düstere Schatten der Vergangenheit

Die Idee von Vera auf der "Literarischen Seite" der Grazer Tageszeitung die ersten Schreibversuche ihrer Leser:innen zu veröffentlichen,schlägt ein wie eine Bombe. Sie kann sich vor Zuschriften nicht retten. Die Qualität ist durchwachsen, bis sie auf ein Gedicht stößt, das sie vollkommen einnimmt. Wort- und bildgewaltig erzählt der Dichter dort von einer Schuld, die er auf sich geladen hat und dass er von der Dorfgemeinschaft verstoßen wurde. Veras Interesse ist geweckt und für sie steht fest, dass sie den Dichter unbedingt persönlich kennenlernen muss. Ihr Besuch in den Bergen steht allerdings unter keinem guten Stern, denn das, was sie über den Dichter erfährt, versetzt sie in Angst und Schrecken...


Heidi Troi wagt den Sprung ins Thriller-Genre und dieser ist ihr mehr als hervorragend gelungen, denn mit "Ein letztes Opfer" jagt sie ihre Leser;innen regelrecht durch die Seiten, immer auf der Suche nach der Wahrheit. Dabei sind die Schilderungen der Umgebung mehr als plakativ und es entsteht beim Lesen das Bild eines unheimlichen und bedrohlichen Waldes, dessen Bäume die Äste nach den Leser:innen ausstrecken, um sie in die Tiefen des Waldes zu ziehen und sie dort auf Ewig festzuhalten.

Die Autorin hält uns Lesenden den Spiegel vor, denn wie oft brechen wir allzu schnell den Stab über einem Menschen und überschütten ihn mit Vorurteilen und einer unverrückbaren Meinung, hören ihm nicht mehr zu und schenken dem, was er sagt, keinen Glauben.

Der Plot ist extrem gut ausgearbeitet und überrascht mit viele Wendungen, die für immer wieder neue Grübeleien sorgen. Auch ist Troi eine Meisterin darin, ganz spezielle Charaktere zu erschaffen. Mit der Zirmer-Kattl ist ihr die Garstigkeit in Personalunion gelungen, denn diese Frau hat die sprichwörtlichen Haare auf den Zähnen und ich möchte sie nicht zur Feindin haben.

Hingegen ist Wilhelm Schneider, der von allen nur verachtet und verurteilt wird, ein doch sehr empfindsamer Mensch, der eine schwere Schuld mit sich trägt, die ihn für immer gezeichnet hat. Aber ist er auch deswegen für die Morde verantwortlich, die jedes Jahr zur gleichen Zeit geschehen ?

Es gelingt Troi, hier immer wieder falsche Fährten zu legen und eine geheimnisvolle Stimme auf dem Off ihre Geschichte erzählen zu lassen, die bis zum Schluss wirklich unerkannt bleibt. Es sind Geheimnisse, die wie Ungeziefer aus den Ecken kriechen und ihre Geheimnisträger bis in den letzten Winkel verfolgen. Bis zum Showdown bleibt der Spannungsbogen zum Zerreißen gespannt und die Leser:innen blättern fast schon süchtig die Seiten um. So geht Thriller und Heidi Troi hat bewiesen, dass sie auch dieses Genre wunderbar bedienen kann!

Bewertung vom 24.02.2023
Neubauer, Konstanze

Kleine Gärten


ausgezeichnet

Großer Autritt für kleine Gärten

Manchmal ist das Stück Grün hinter dem Garten gefühlt nur Handtuch groß und die Umsetzung einer ansprechenden Gestaltung stellt die Besitzer:innen vor scheinbar unlösbare Probleme. Damit aus dem Fleckchen Grün ein kleines großes Paradies wird, zeigt das Buch "Kleine Gärten" von Konstanze Neubauer, wie sich mit dem nötigen Equipment, Know how und einem entsprechend gefüllten Geldbeutel innovative Lösungen umsetzen lassen.

Ein bisschen Mut und Ideenreichtum braucht es schon, um aus dem tristen Altstadt-Höfchen, einer unscheinbaren Parzelle zwischen Wohnblocks oder einem Dachgarten echte Gartenzimmer werden zu lassen, in denen es sich herrlich träumen, entspannen, leben und genießen lässt. Mit kleinen Tricks, die große Wirkung zeigen, entstehen echte Wohlfühloasen, die genügend Platz für Pool oder Schwimmteich, Freiluftküche, Alpenstrandkorb (ich gebe zu, ich habe mich direkt in dieses Sitzmöbel verliebt), oder wunderschön geschwungene Brücken bieten.

Die Projekte sind sehr schön beschrieben, sodass von der Idee bis zur Umsetzung die einzelnen Schritte nachvollzogen werden können. Die erläuternden Zeichnungen sind zudem hilfreich, um die eine oder andere Idee im eigenen Garten umzusetzen. Exzellente Fotografien bieten einen Einblick in lebenswerten Gartenluxus; Gartenräume, die zur Bühne des Lebens werden und zeitlose Eleganz, die maßgeschneiderte und raffinierte Gartenkonzepte in harmonischen Einklang mit der Natur bringen.

Bewertung vom 23.02.2023
Stiller, Sarah

Tulpenglück


ausgezeichnet

Wenn der Frühling kommt, dann pflück ich dir Tulpen aus Amsterdam (Schlagertext)

Tulpen in Hülle und Fülle, ein wahrer Blütenrausch und ein wogendes Meer aus Farben -- das bedeutet "Tulpenglück "für Sarah Stiller. Für ihre Leser:innen hat die Autorin ein kleines Büchlein zusammengestellt, dessen Namen alle Ehre macht. Denn "Tulpenglück" ist von der ersten bis zur letzten Seite ein prachtvolles Buch, das sich mit der Herkunft und Geschichte, Pflanzung, Pflege und Vermehrung der Frühlingsbotin befasst und zeigt, dass in jedem noch so kleinen Garten eine faszinierende Tulpen-Kombination möglich ist.

Das Buch ist eine Augenweide, denn Cover, Vor- & Nachsatzblatt sowie die aufwendige Innengestaltung sind mit atemberaubend schönen Tulpenfotos bestückt, die die Stil- & Farbvielfalt der wunderschönen Frühlingsblume in all ihrer Pracht zeigen und richtig Lust darauf machen, sich vom eigenen Tulpenmeer berauschen zu lassen.

Es braucht nicht unbedingt den wohlbekannten grünen Daumen, um die Tulpenzwiebeln in die Erde zu bringen und daher ist die Tulpe perfekt geeignet, um im eigenen Garten erste Erfahrungen zu sammeln. Damit das gelingt, geht Sarah Stiller auf die wichtigsten Hintergrundinformationen ein, erläutert, wie gute pflanzliche Nachbarschaft funktioniert und dann kann es auch schon losgehen mit dem Einsetzen der Blumenzwiebeln in die herbstliche Erde.

Das Buch ist ein kleines Füllhorn, aus dem sich einfache und gefüllte Tulpen, aber auch gefranste und lilienblütige Exemplare in einem Blütenfeuerwerk ergießen. Wohlklingende Namen wie "Queensland", "Amazing Grace", "La Belle Epoque" oder "Exotic Emperor" deuten auf reizvolle Blüten in brillanten Farben hin und verführen regelrecht dazu, das "Tulpenglück" in Haus und Garten im nächsten Frühjahr zu genießen.

Bewertung vom 23.02.2023
Irlinger, Bernhard

Stille Radwege Oberbayern


ausgezeichnet

Ja, mir san mit'm Radl da (volkstümlicher Schlager)

Es muss nicht gleich die Tour de France oder der Giro d'Italia sein, um eindrucksvolle Radtouren zu erleben. Radeln bedeutet nämlich Genuss pur, Entspannung und Eins werden mit der Natur. Und genau da setzt der Radwanderführer "Stille Radwege Oberbayern" an, denn hier hat Bernhard Irlinger wunderschöne Radtouren zusammengestellt, um Bayern gemütlich und entspannt zu "erfahren".

Die Touren sind so konzipiert, dass sie nicht nur die wunderschöne bayerische Landschaft ins Auge fassen, sondern auch genügend Anreize schaffen, um zwischen Pfaffenwinkel, Chiemsee, "Blaues Land" und Ammersee auf Radentdeckungsreise zu gehen. Fernab von stark befahrenen Straßen gibt es nämlich Kultur, Genuss und Natur pur und genau diese Mischung macht die vorgestellten Touren so interessant. Im Übersichtskasten werden die wichtigsten Informationen zusammengetragen, eine grob skizzierte Karte ermöglicht eine erste Orientierung und die Begleittexte machen direkt Heißhunger auf den Radlgenuss durch die bayerische Bergwelt.

Sehenswürdigkeiten wie das Ramsachkicherl, die Erdfunkstelle Raisting oder Schloss Possenhofen wechseln sich mit Einkehr- und Bademöglichkeiten (Ettinger Weiher, Hartsee, Lautersee) ab und laden Familien, Singles, Paare und Gruppen zu individuellen Zwischenstopps ein.

Ein gut durchdachter Radwanderfüher, der Lust aufs Radl macht

Bewertung vom 22.02.2023
Lindow, Ella Sophie

Tod in Masuren


gut

Es geht immer nur ums Geld....

Marie kann ein wunderschönes Fleckchen Erde in Masuren ihr Eigen nennen und genießt ihre Ferien in vollen Zügen. Aber die Idylle bekommt einen empfindlichen Knacks, als ausgerechnet auf ihrem Grundstück eine Leiche gefunden wird und sie in den Fokus der Ermittelnden rückt. Das kann und will Marie nicht auf sich sitzen lassen und so beginnt sie eigene Nachforschungen anzustellen. Und was sie dabei in Erfahrung bringt, wird plötzlich für sie zur Bedrohung....

Mit dem wunderschönen Cover entführt Ella Sophie Lindow an die polnische Seenplatte und ermöglicht ihren Leser:innen, das polnische Seenparadies kennen- und lieben zu lernen. Ihre Landschaftsbeschreibungen lesen sich wie eine Liebeserklärung und es fällt leicht, sich vor Ort einzufinden, dem Rauschen der Bäume in den riesigen Wäldern zu lauschen und die Sonne in den kleinen Flüssen, Kanälen und Seen glitzern zu sehen. Und doch ziehen dunkle Wolken auf, denn mit dem Fund der Leiche zeigt das Böse sein Gesicht.

Manchmal verliere ich leider die Orientierung, denn die vielen polnischen Namen, die fast alle gleich klingen, verwirren mich und ich kann dadurch manchmal nicht richtig den Bezug innerhalb der doch recht undurchsichtigen Familienverhältnisse herstellen. Marie deckt zwar historische Zusammenhänge auf, die interessant sind, aber mit fehlt hier mehr Tiefe, um das realpolitische Geschehen mit der fiktiven Geschichte in Einklang zu bringen. Das geht leider zu Lasten des Spannungsbogens, der so gut wie nicht vorhanden ist. So liest sich der Roman zwar angenehm von der Hand weg, aber für einen Krimi ist mir das einfach zu wenig. Mir fehlt der stete Wechsel zwischen Nervenkitzel, falschen Fährten und der Möglichkeit, eigene Ermittlungen anzustellen, denn hier fügt sich fast alles nahtlos ineinander und die Autorin bringt schon recht früh zwei Personen in Misskredit, sodass sich die Lösung dadurch wie auf dem Silbertablett präsentiert.

Am Ende geht es, wie fast immer, ums Geld und auch hier bleibt die Schreibende recht vage. Die Ferienregion Masuren wird mit tollen Landschaftsbeschreibungen in Szene gesetzt, aber am Plot hätte ruhig noch etwas geschraubt werden können, um den Kontrast zwischen malerischen Seen und menschlichen Abgründen noch krasser darzustellen.