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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1127 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2021
Shalev, Zeruya

Schicksal


sehr gut

Das Leben passiert einfach
Die Israelin Atara befindet sich in einer Ehe, in der beide Partner neben einander leben. Streit ist an der Tagesordnung. Die Liebe scheint abhanden gekommen. Die Kinder gehen ihre eigenen Wege. Nur der jüngste Sohn lebt zuhause.

Ataras Beziehung zu ihrem Vater war schwierig und nach seinem Tod sucht sie Kontakt zu seiner ersten Frau Rachel, die immer ein Tabuthema war. Atara hofft auf Erklärungen.

Völlig unerwartet schlägt das Schicksal bei Atara zu und wirft sie in ein Meer von Schuld, Zorn und Trauer.

Die Autorin schildert die Ereignisse überwiegend aus Ataras Sicht. Man sollte meinen, dass dies eine besondere Nähe zu Atara schafft. Bei mir war eher das Gegenteil der Fall. Atara wurde mir zunehmend unsympathisch. Ich fand ihre ich-Bezogenheit zeitweise unerträglich. Selbst als sie den schweren Schicksalsschlag erleidet, hielt sich mein Mitgefühl in Grenzen. Was mich angerührt hat, war ihre Einsamkeit umgeben von Familie und freunden : eine Liebe, die sich in täglichen Streitereien und im Alltag verliert ; eine Tochter, die vorgibt die Mutter zu lieben und kein Verständnis für ihre Trauer hat ; der Stiefsohn, der nicht zu existieren scheint ; der jüngste Sohn, der sich in sich selbst zurückzieht. Und dazwischen Atara, die in Schuldgefühlen zu ertrinken droht.

Die andere Person, die zu Wort kommt, ist die 90jährige Rachel. Rachel war Mitglied der Lechi, einer Untergrundorganisation, die gegen die Briten gekämpft hat. Sie hält die Opfer, die sie und ihre Mitkämpfer gebracht haben, für nicht genügend gewürdigt.

Beide Frauen teilen am Ende die Erkenntnis, dass man das Leben leben muss, das man vom Schicksal zugeteilt bekommt. Für mich eine eher bittere Erkenntnis.

Das Buch selber lässt sich gut lesen. Besonders Ataras Trauer ist sehr anschaulich geschildert. Was ich vermisst habe, ist ein mehr an Israel. Die Handlung hätte überall auf der Welt spielen können. Auch bleibt die Autorin einige Antworten auf Fragen schuldig, die zu Beginn des Romans den Spannungsbogen hoch halten.

Dennoch halte ich das Buch für lesenswert, weil es interessante Denkanstöße gibt.

Bewertung vom 27.06.2021
Dicken, Dania

Die Angst kommt in der Dunkelheit (eBook, ePUB)


sehr gut

Owen - ein Maulwurf ?
Drei Wochen sind vergangen , seit Libby ihren Peiniger Vincent erschossen hat. Um mit den Folgen ihrer traumatischen Erfahrungen zurechtzukommen, nimmt sie heimlich Beruhigungstabletten.

Owen hat seinen Dienst wieder aufgenommen und bearbeitet zusammen mit seinem Kollegen Benny einen Mord im Drogenmilieu.. Aus heiterem Himmel wird Owen vor Libbys Augen verhaftet. Er soll Informationen an einen Drogenboss weiter gegeben haben. Verzweifelt sucht Libby nach dem wahren Schuldigen.

Dieses Mal jagt Libby keinen sadistischen Serienmördern, sondern muss Owens Unschuld beweisen, um sich selbst retten zu können. Libby braucht Owens Liebe und Unterstützung, um ihre Traumata verarbeiten zu können.

Als Libby den wahren Verräter gefunden hat, hält sie ihm eine Wutrede über die Verantwortung, die man für sein eigenes Handeln hat . Das hat mir sehr gut gefallen . Ich fand den Inhalt überzeugend und die Formulierungen waren brillant.

Die Folge war bedeutend ruhiger, da der Fall weniger spektakulär war. Für mich lag der Schwerpunkt eher auf dem Ordnen der persönlichen Umstände nach den vorangegangen dramatischen Ereignissen. So hatte ich als Leser und alle Beteiligten im Buch die Gelegenheit, sich von der Achterbahn der Gefühle etwas zu erholen. Owen und Libby sind auf einem guten Weg, ein schwieriges Kapitel ihres Lebens erfolgreich abzuschließen und nun hoffe ich darauf, dass Libby sich wieder ganz auf ihre Arbeit als Profilerin konzentrieren kann.

Bewertung vom 26.06.2021
Kramer, Katharina

Die Sprache des Lichts


sehr gut

Die Macht des gesprochenen Wortes
Jacob Greve, Synästhetiker und Sprachgenie, verlässt seine Heimat Sachsen, um seinen Platz in der Welt zu finden. Dabei trifft er den Engländer Edward, ein Alchimist und Glücksritter. Durch in erfährt Jacob von einem geheimnisvollen Buch, das der Schlüssel zur Enträtselung der Ursprache sein soll. Das Buch führt Jacob nach Frankreich und mitten hinein in die Religionskriege des 16. Jahrhunderts . Dort kreuzt Jacobs Weg den von Margarete, ebenso sprachbegabt wie Jacob und im Dienste der katholischen Liga. Auch sie möchte das Rätsel um die Ursprache lösen.

Gleich nach den ersten Seiten des Buches war ich von der ausdrucksstarken Sprache der Autorin begeistert, die wunderschöne Bilder entstehen lässt. Die Geschichte liest sich packend . Zuerst lerne ich Margarete und die Verschwörer der katholischen Liga kennen. Was für ein aufregendes und gefährliches Umfeld ! Welcher Kontrast hierzu, das Leben des eher lebensuntüchtigen Jacob, der durch unglückliche Umstände in die Welt hinaus zieht .Bei ihm hatte ich ständig das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Ähnlich erging es mir mit Edward. Hier lag es eher an seinem Hang zum Abenteuer und kleinen Gaunereien, die ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringen. Margarete habe ich dagegen bewundert, weil sie mich mit ihrem Verhalten und ihren Zielen an Frauen von heute erinnert hat.

So unterschiedlich die drei Personen sind, so eint sie doch die Suche nach dem persönlichen Glück, das sie durch die Ursprache zu finden hoffen. Die drei bilden eine eher zufällige Schicksalsgemeinschaft, die sich in Lebens bedrohenden Situationen bewährt und sich zu einer innigen Freundschaft wandelt. Am Schluss findet jeder der drei seinen Platz im Leben, wenn auch an anderer Stelle als gedacht.

Eingebettet ist die Geschichte in die blutigen Auseinandersetzungen der Religionen und in die Begeisterung weiter Teile der Bevölkerung für Geheimsprachen . Das war interessant und hat einen vernachlässigten Aspekt der damaligen Zeit beleuchtet.

Der Roman war unterhaltsam zu lesen und bietet mit seinen eher ungewöhnlichen Protagonisten eine spannende Abwechslung zu anderen historischen Romanen.

Bewertung vom 20.06.2021
Mackintosh-Smith, Tim

Arab


ausgezeichnet

Ein gelungener Beitrag zum Verständnis der arabischen Welt
Der Autor gibt in seinem Buch einen guten Überblick über die wechselhafte Geschichte der arabischen Welt. Beginnend mit dem 2. Jahrtausend vor Christus auf der arabischen Halbinsel bis zum heutigen Konflikt im Jemen und Syrien bietet er Erklärungen für die nicht existente Einheit der Araber an und veranschaulicht , dass es keine arabische Nation im Staatssinne gibt, sondern die Klammer für "die Araber " die gemeinsame Sprache ist. Dabei sind nicht die verschiedenen Dialekte und Sprachen gemeint, die im Alltag zu hören sind, sondern das alte Hocharabisch, das in der Dichtkunst und im Koran seine Verwendung findet.

Trotz der gemeinsamen Sprache und damit verbunden dem gemeinsamem kulturellen Erbe finden und fanden erbitterte Kämpfe zwischen den verschiedenen Stämmen statt. Alle Versuche "mit einer Stimme " zu sprechen waren nicht von Dauer. Der Autor hält die Gegensätze zwischen Sesshaften und Beduinenstämmen für die Ursache die bis heute fortdauern und ihren Ursprung in vorislamischer Zeit auf der arabischen Halbinsel haben. Die Bewohner der fruchtbaren Gebiete bildeten Gemeinwesen, die durch die Raubzüge der Beduinen, die in den Wüstengebieten wohnten, bedroht waren. In der späteren geschichtlichen Betrachtung sah man in der Lebensart der Beduinen den wahren Kern der Araber. Heute haben Jeep und Maschinengewehr das Kamel und die Armbrust ersetzt.

Ein weiterer Grund liegt nach Ansicht des Autors in den verschiedenen Glaubensrichtungen des Islam, besonders der Spaltung in Schiiten und Sunniten. Im Kern gehe es in den Konflikten nicht um Religion , sondern um Macht und Geld.

Diese Thesen belegt der Autor mit vielen Beispielen aus der Geschichte .

Ich habe das Buch gelesen mit dem Ziel, die Araber besser zu verstehen. Meine Vorkenntnisse würde ich allenfalls als rudimentär bezeichnen, deshalb waren auch die ersten Seiten eine Herausforderung. Das hat sich aber schnell gebessert, weil der Autor nicht müde wird, im laufe des Buches auf vorangegangenes Bezug zu nehmen und so den roten Faden auch für mich als Laien sichtbar zu halten. Ich habe viel gelernt und war verblüfft über viele Zusammenhängen bis in die heutige Zeit, die ich bisher so nicht gesehen habe. Ich hatte einige Aha-Erlebnisse.

Mein Leseziel habe ich auf jeden Fall erreicht. Mein Blick auf den arabischen Sprachraum hat sich verändert und mein Verständnis für politische Entwicklungen wurde gefördert.

Auch wenn es keine leichte Lektüre ist, so lohnt es sich doch für jeden, der die arabische Kultur besser verstehen will.

Bewertung vom 19.06.2021
Anour, René

Wiener Blut / Die Totenärztin Bd.1


ausgezeichnet

Sternenrätsel
Wien 1908 Fanny Goldmann ist Ärztin. Ihr Interesse gilt der Pathologie, weil sie den Toten eine Stimme geben will. Die junge Frau ist zwar in der Gerichtsmedizin angestellt, allerdings nur als Hilfskraft. Als ein toter Obdachloser eingeliefert wird , führt sie verbotenerweise ein Obduktion durch und findet sich in einer Verschwörung, die sich um einen geheimnisvollen Stern dreht, wieder, die für manchen Beteiligten tödlich endet. Unterstützung erhält Fanny von ihrer Freundin Tilde aus Kindertagen und ihrem Cousin Francois, dem schwarzen Schaf der Familie Goldmann.

Der Autor wirft den Leser mitten in die Geschichte und beginnt seinen Roman mit Fannys Vorstellung an ihrem Arbeitsplatz in der Pathologie. Dadurch hatte er mich bildlich gesprochen sofort an der Angel. Zum einen war ich Zuschauer bei der heimlichen Obduktion, die sehr anschaulich geschildert wird. Zum anderen gab es die Gelegenheit die schwierige Situation von Frauen zu der damaligen Zeit kennenzulernen. Der Umgang des männlichen Umfeldes mit Fanny ist aus heutiger Sicht schlichtweg empörend.

Fanny selbst ist eine liebeswerte Person, die für ihren Beruf brennt und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie versucht, das Rätsel um den geheimnisvollen Stern zu lösen. Die etwas blauäugige und mit den dunklen Seiten des Lebens wenig vertraute Fanny gerät dabei mehr als einmal in brenzlige Situationen. Ihr zur Seite gestellt, hat der Autor zwei nicht weniger sympathische Mitspieler. Da ist zum einen die etwas exaltierte Freundin Tilde, die immer zur Stelle ist, wenn Fanny sie braucht. Das Trio ist perfekt durch Francois, der allein schon durch seine Tätigkeit beim Theater bei seiner Familie in Ungnade gefallen ist.

Bei so vielen liebenswerten Figuren braucht es natürlich einen hassenswerten Bösewicht als Gegenspieler. Den liefert der Autor mit dem zwielichtigen und gefährlichen Grafen Waidring.

Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich Max, der Fanny bei ihren Ermittlungen über den Weg läuft. Seine Rolle bleibt lange im Dunklen und sorgt für ein zusätzliches Spannungselement.

Die Krimihandlung ist sehr packend geschrieben und ich habe mehrmals die Luft angehalten, wenn Fanny all zu sorglos einer Spur nachging. Das allein macht den Roman schon lesenswert.

Für besonders erwähnenswert halte ich zwei weitere Aspekte des Buches. Da ist zum einen der feinsinnige Humor, manchmal aus der Situation heraus oder ein bestechender Wortwitz. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Der andere große Pluspunkt sind die historischen Details, die die Handlung lebendig und interessant machen. Der Autor gibt Einblicke in die Gerichtsmedizin und die damals herrschenden Gesellschaftsverhältnisse.

Das Buch ist deshalb nicht nur etwas für Krimifans, sondern auch für Freunde des historischen Romans.

Fünf Sterne für dieses außergewöhnlich spannende und unterhaltsame Lesevergnügen.

Bewertung vom 14.06.2021
Maly, Beate

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4


sehr gut

Im Schatten des berühmten Bruders
1751 wird Nannerl Mozart als 4. Kind des Ehepaares Mozart geboren. Die älteren Geschwister sind alle im 1. Lebensjahr verstorben. Nannerl ist eine begabte Pianistin und wird wie ihr Bruder Wolfgang von ihrem Vater unterrichtet. Gemeinsam reist die Familie durch Europa und Nannerl feiert an Wolfgangs Seite Triumphe. Das ändert sich mit ihrem 15. Lebensjahr. Sie darf nur noch im kleinen Rahmen in Salzburg auftreten , während Wolfgang weiter zu Gast in den großen Metropolen ist.
Wie zu der Zeit üblich, soll Nannerl gut verheiratet werden. Liebe spielt keine Rolle. Per Zufall lernt Nannerl den Internatsleiter Ippold kennen. Die Liebe scheint aus wirtschaftlichen Gründen aussichtslos.
Da die Familie hohe Schulden drücken, nicht zuletzt wegen Wolfgangs ausschweifenden Lebenswandel, gibt Nannerl Klavierstunden. Diese Einkünfte reichen bei weitem nicht, um die Not zu lindern. Als der Verlust der elterlichen Wohnung droht, scheint die einzige Rettung Nannerls Heirat mit einem vermögenden Mann.
Die Autorin zeichnet ein eher düsteres, aber realistisches Bild der damaligen Zeit, wenn man die Lebensumstände der Frauen betrachtet.
Nannerl war völlig von ihrem Vater abhängig. Sein Wort war für sie Gesetz. Während Wolfgang ein selbst bestimmtes Leben und den Erfolg genießt, bleibt sie in Salzburg, ohne die Möglichkeit ihre Talente ins rechte Licht zu rücken.
Als sie sich in Ippold verliebt, können sie sich nur heimlich treffen. Die Gefahr wegen unsittlichen Verhalten angezeigt und an den Pranger gestellt zu werden, ist all zu real - allerdings nur für sie.
Verzicht prägt Nannerls Leben, auch in materieller Hinsicht.
Zwei Dinge haben mich besonders beeindruckt. Zum einen, dass Nannerl ihre Situation beinahe klaglos hinnimmt und nicht aufbegehrt. Zum anderen fand ich es erstaunlich, dass sie trotz des rücksichtslosen Benehmen ihres Bruder immer eine vehemente Verfechterin seiner Musik war.
Mich hat die Geschichte stark berührt. Welch ein Leben im Glanz hätte Nannerl mit ihrer Begabung 200 Jahre später führen können. Ihr Fehler lag darin , eine Frau zu sein. Die Autorin hat das anschaulich mit viel historischen Details und Empathie für Nannerl mir als Leserin nahe gebracht.

Bewertung vom 06.06.2021
Peter, Maria W.

Fortunas Rache (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dunkle Geheimnisse
Invita ist die neue Sklavin im Haus des Statthalters von Gallia Belgica. Da ihr der Ruf voraus eilt, sie sei aufsässig und eine Diebin, hat sie keinen leichten Stand. Besonders der Aufseher Celsus lässt keine Möglichkeit aus, sie zu bestrafen. Daher ist es keine Überraschung, dass man Invita die Schuld am Verschwinden des Sklaven Modestus gibt. Aus Neugierde, aber auch um weiteren Bestrafungen zu entgehen, macht sich Invita auf die Suche nach dem Vermissten. Dabei muss Invita feststellen, das eine ganze Reihe der Hausbewohner Geheimnisse zu haben scheint. Darunter ist auch die Tochter des Hausherrn Marcella, der Invita völlig überraschend als persönliche Dienerin zugewiesen wurde. Als aus Marcellas Besitz wertvolle Pergamentrollen gestohlen werden, fällt der Verdacht erneut auf Invita.

Schon nach den ersten Sätzen des Buches steht fest, das Leben als Sklave war kein Zuckerschlecken. Da ich die Ereignisse durch die Augen der Sklavin Invita erlebe, wurde ich rasch mit ihren Lebemsumständen vertraut. Harte Arbeit, strenge Regeln, Schikanen und Eifersüchteleien sind an der Tagesordnung . Weil Invita lesen und schreiben kann, weckt sie damit den Neid des Aufseher, der sie immer wieder schwer körperlich züchtigt und ständig mit dem Verkauf in ein Bordell droht. Da ist es keine Überraschung, dass ich Celsus von Herzen verabscheute und Invita meine ganze Sympathie gewonnen hat . Ich habe ihren Mut bewundert, als sie gegen die Regeln verstößt, um das Rätsel um Modestus Verschwinden zu lösen.

Besonders emotional wird es , als Invita auf Selena, die möglicherweise etwas über Modestus Verbleib weiß, trifft. Invita wurde als Kind ausgesetzt und glaubt in Selena ihre Mutter zu erkennen.

Am Ende gelingt es mit der tatkräftigen Unterstützung des Sklaven Flavus, die Fäden zu entwirren und den Täter zu entlarven.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Besonders dazu beigetragen hat , neben der überzeugenden Krimihandlung, das Eintauchen in einen römischen Haushalt aus Sicht der Sklavin Invita. Ich habe dadurch einiges ganz nebenbei gelernt. Invita selbst muss man einfach mögen mit ihrer beherzten Art und ihrem vortrefflichen kriminalistischen Spürsinn.

Bewertung vom 31.05.2021
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Falsches Spiel / Sadie Scott Bd.15 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tessa unter Verdacht

Sadie feiert ihren 30. Geburtstag ohne ihre beste Freundin Tessa, die aus einem fadenscheinigen Grund abgesagt hat. Um so überraschter ist sie, als Tessa einige Tage später völlig aufgelöst anruft und Sadie um Hilfe bittet. Sie werde bedroht und liege im Krankenhaus. Sadie lässt alles liegen und stehen und reist nach San Francisco , um zu helfen. Im Krankenhaus eröffnet der Arzt Sadie, dass Tessa Drogen nimmt. Beide trennen sich im Streit. Kurz darauf wird Tessa verhaftet. Erneut sind Drogen im Spiel. Und erneut bittet Tessa Sadie um Hilfe. Was geht hier vor ? Sadie will nicht so recht an Tessa als Mörderin glauben, aber die Beweise sprechen eine andere Sprache. Gemeinsam versuchen Sadie, Matt und Phil Licht ins Dunkel zu bringen.

In den bisherigen Bänden spielte Tessa eher eine Nebenrolle. Sie war die treue Freundin aus Kindertagen, ein wenig durchgeknallt, dabei aber verlässlich und Sadie immer eine treue Freundin. Sie nun plötzlich in der Rolle der möglichen Mörderin zu sehen, war etwas völlig neues. Zum ersten Mal empfand ich so was wie Abneigung gegen sie. Um so beeindruckender war, wie hartnäckig Sadie versucht, die Fäden zu entwirren; manchmal auch mit nicht ganz legalen Mittel. Unterstützung erhält sie von ihrem Mann Matt und ihrem besten Freund Phil , was gelegentlich zu humorvollen Szenen führt. Das hat mir gut gefallen, weil sich die sehr düstere Stimmung dadurch aufhellt. So löst sich die brisante Situation am Ende mit einem befreienden Lacher.

Ungewöhnlich war auch die Stimmung im Epilog. Normalerweise lässt mich die Autorin einen Blick auf Sadies harmonisches Familienleben werfen und gibt mir das Gefühl, ich kann Sadie in Sicherheit zurücklassen. Dieses Mal endet die Folge mit einer bedrohlichen Stimmung, die keinen Zweifel daran lässt, dass unruhige Zeiten auf Sadie und ihre Familie zukommen.