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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2014
Möller, Hildegard

Restlos! (Restauflage)


ausgezeichnet

"Selbstgemacht und mitgebracht" ist ein weiteres Buch aus der "Wir lieben kochen" Reihe des Kosmos Verlags, das mich mit seiner Rezeptauswahl, der Aufmachung und Konzeption voll überzeugt. Im Übrigen ist es keine Erstauflage, sondern eine neu fotografierte und layoutete Ausgabe, die unter dem gleichen Titel bereits vor einigen Jahren im Kosmos Verlag erschienen ist.

Der Inhalt setzt sich wie folgt zusammen:

Selbst gemacht schmeckt's am besten

Know-how
* Früchte gut konserviert
* Kuchen und Plätzchen
* Verpacken und transportieren

Fruchtgenuss
* Konfitüren, Marmeladen und Gelees

Kochzutaten
* Würzmischungen, Saucen, Öle, Pasten und Essenzen

Zum Naschen
* Kuchen, Plätzchen und Konfekt

Pikantes
* Baguette, Käsestangen und würzige Knabbereien

Register von A-Z
Akteure und Impressum

In diesem Buch wurde wirklich an jeden gedacht: ob einkochen oder backen, herzhaft oder süß, ganz schnelle Ideen oder aufwendiger zuzubereitende Mitbringsel - für jeden Geschmack und für jeden Anlass wird man hier fündig.
Kritiker, die des öfteren zu beanstanden haben, dass die Kochbücher aus dem Kosmos Verlag nicht ausreichend bzw. nur unvollständig bebildert sind, können sich hier freuen: alle Rezepte sind mit einem Foto abgebildet, dazu solchermaßen präsentiert, dass man sich zu jedem Rezept eine Geschenkverpackung abgucken kann.

Wir haben bereits einige Rezepte aus diesem Buch getestet und werden zur Grillsaison auf jeden Fall von dem Angebot an Würzsalzen, Kräuterbuttern und herzhaften Backwaren weitere Rezepte ausprobieren, denn die Rezeptauswahl ist so vielfältig, dass man nicht nur anderen, sondern auch sich selbst mit etwas Selbstgemachtem eine Freude machen kann. Hier findet man eine Auswahl an Rezeptvorschlägen, die sehr schnell und mit wenigen Zutaten umzusetzen sind, so dass man eher mal was selbst macht, was man sonst vielleicht fertig eingekauft hätte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2014
Stroner, Regine

Selbst gemacht & mitgebracht


ausgezeichnet

"Selbstgemacht und mitgebracht" ist ein weiteres Buch aus der "Wir lieben kochen" Reihe des Kosmos Verlags, das mich mit seiner Rezeptauswahl, der Aufmachung und Konzeption voll überzeugt. Im Übrigen ist es keine Erstauflage, sondern eine neu fotografierte und layoutete Ausgabe, die unter dem gleichen Titel bereits vor einigen Jahren im Kosmos Verlag erschienen ist.

Der Inhalt setzt sich wie folgt zusammen:

Selbst gemacht schmeckt's am besten

Know-how
* Früchte gut konserviert
* Kuchen und Plätzchen
* Verpacken und transportieren

Fruchtgenuss
* Konfitüren, Marmeladen und Gelees

Kochzutaten
* Würzmischungen, Saucen, Öle, Pasten und Essenzen

Zum Naschen
* Kuchen, Plätzchen und Konfekt

Pikantes
* Baguette, Käsestangen und würzige Knabbereien

Register von A-Z
Akteure und Impressum

In diesem Buch wurde wirklich an jeden gedacht: ob einkochen oder backen, herzhaft oder süß, ganz schnelle Ideen oder aufwendiger zuzubereitende Mitbringsel - für jeden Geschmack und für jeden Anlass wird man hier fündig.
Kritiker, die des öfteren zu beanstanden haben, dass die Kochbücher aus dem Kosmos Verlag nicht ausreichend bzw. nur unvollständig bebildert sind, können sich hier freuen: alle Rezepte sind mit einem Foto abgebildet, dazu solchermaßen präsentiert, dass man sich zu jedem Rezept eine Geschenkverpackung abgucken kann.

Wir haben bereits einige Rezepte aus diesem Buch getestet und werden zur Grillsaison auf jeden Fall von dem Angebot an Würzsalzen, Kräuterbuttern und herzhaften Backwaren weitere Rezepte ausprobieren, denn die Rezeptauswahl ist so vielfältig, dass man nicht nur anderen, sondern auch sich selbst mit etwas Selbstgemachtem eine Freude machen kann. Hier findet man eine Auswahl an Rezeptvorschlägen, die sehr schnell und mit wenigen Zutaten umzusetzen sind, so dass man eher mal was selbst macht, was man sonst vielleicht fertig eingekauft hätte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2014
Harth, Gesine; Schmidt, Karin

Kleine Kuchen zum Verschenken


ausgezeichnet

"Kleine Kuchen zum Verschenken" ist einer der kleinen Titel aus der Reihe "Die kreative Manufaktur". Von den größeren Titeln sind mittlerweile einige in mein Regal eingezogen, die kleinen durchstöbere ich immer wieder als mögliche Geschenkidee für kreative Köpfe, denn die Mischung aus Selbstgemacht plus Buch kam bis jetzt bei allen Beschenkten hervorragend an.

Dieses Büchlein bietet zwar "nur" eine Auswahl aus 11 Rezepten, führt dafür aber für alle Küchlein eine besondere Geschenkverpackung auf, zu denen die verkleinerten Vorlagen im Anhang des Buches zu finden sind.

Des Weiteren gefällt mir die trotz überschaubarer Rezeptauswahl breit gefächerte Geschmacksrichtungen und Formen angeboten werden. Hier sind Küchlein mit Früchten, schokoladige Cupcakes oder kleiner Kuchen mit Espresso und Amaretto zu finden. Einige süße Versuchungen kommen in Form von Whoopie Pies daher, andere müssen in Cupcake- oder Tarteletteförmchen gebacken werden. Eine hübsche und nachhaltige Idee ist außerdem das Backen von Kuchen im Glas. Wer hitzebeständige Gläser hat, sollte sich diese auf jeden Fall zum Backen aufheben.

Ein bisschen Fingerspitzengefühl in der Umsetzung der Rezepte gehört dazu, denn es gibt drei Rezepte für Tartelettes, die jeweils in unterschiedlichen Größen gebacken werden. Wir haben aber nur eine Größe in rund und Tartelettes in Herzchenform. So bekamen wir beim ersten Nachbacken noch nicht die optimale Verteilung von Kuchen zu Guss und Belag hin, aber lecker waren die Küchlein allemal ;) Und wenn wir die nächsten Rezepte nicht nur für Zuhause, sondern auch als Mitbringsel testen, werden wir uns in jedem Fall an den Verpackungsvorschlägen versuchen. Hier reizen mich besonders die Kuchen im Glas, da die Form mitverschenkt wird und weiterverwendet werden kann oder die Upcyclingidee eines leeren Eierkartons, der als Verpackung für Cupcakes dient.

Im Anhang finden sich noch zahlreiche Buchtipps aus der Reihe "Die kreative Manufaktur - Selbermachen. Genießen. Verschenken.".

Unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2014
Brandis, Katja

Vulkanjäger


ausgezeichnet

Nach "Ruf der Tiefe" und "Schatten des Dschungels" ist mit "Vulkanjäger" ein weiterer Roman von Katja Brandis erschienen, der sich einem Schwerpunkt unserer Umwelt widmet und in der nahen Zukunft spielt.

Gleich zu Beginn lernt der Leser den sechzehnjährigen Jan kennen, dessen Vater Vulkanologe ist, immer auf der Suche nach spektakulären Film- und Fotoaufnahmen von aktiven Vulkanen. Jans Vater betreibt seinen Beruf - oder vielmehr seine Berufung - so obsessiv, dass er sich in all den Jahren kaum um seinen Sohn gekümmert hat, von dessen Mutter er schon seit vielen Jahren getrennt ist. So ist es für Jan eine große Überraschung, als sich André bei ihm meldet und seinen Sohn zu einer Reise einlädt, auf der Aufnahmen für seinen neuen Film entstehen sollen. Mit an Bord ist Kameramann Fred, der zunächst sehr ruppig wirkt. Auch André ist zunächst ein schwer zugänglicher Charakter, denn über seiner Bessessenheit für die feurigen Riesen vernachlässigt er immer wieder die Verantwortung gegenüber seinem Sohn und gewinnt so zunächst nicht die Zuneigung des Lesers. Doch mit der Zeit wachsen einem sowohl André als auch Fred mehr und mehr ans Herz, da sich beide öffnen, man hinter ihre Schale blickt und durch die beeindruckenden Schilderungen von Katja Brandis Verständnis dafür entwickelt, wie faszinierend und unberechenbar Vulkane sind, dass man den Beruf das Vulkanologen tatsächlich mit Leib und Seele ausüben muss, um diesen Naturwundern gerecht zu werden. Nicht umsonst hat Katja Brandis dieses Buch einem französischen Ehepaar gewidmet, das diesem Beruf nachgegangen und während seiner Ausübung gestorben ist. Im Nachwort und dem angehängten Glossar findet sich einiges Wissenswertes über Vulkane allgemein, die beiden fränzösischen Vulkanologen Maurice und Katia Krafft und einige ihrer Kollegen.

"Wenn man auf explosive Vulkane spezialisiert hat, lohnt sich die Mühe nicht, etwas für den Ruhestand zurückzulegen" hat er [Maurice] mal in einem Vortrag gesagt. "Ich würde sogar sagen, wenn ein Vulkanologe, der auf explosive Vulkane spezialisiert ist , wirklich das Rentenalter reicht, ist das eher suspekt. Man könnte meinen, dass er seine Arbeit nicht gewissenhaft gemacht hat."(Nachwort, S.346)

Die Vulkane sind in diesem Buch die Hauptdarsteller. Katja Brandis versteht es wie kaum eine zweite Autorin die Natur so lebendig und fesselnd zu schildern, dass das Buch zum einen ein reichhaltiges und fundiertes Wissen ähnlich eines Sachbuchs vermittelt, zum anderen mit so viel Spannung und Tempo aufwartet, dass man die Seiten nur so inhaliert.
Einzig die Liebesgeschichte zwischen Jan und dem neapolitanischen Teenager Gulia hätte es für mich in dem gewählten Umfang nicht gebraucht. Insgesamt fand ich die entstehende Freundschaft und Jugendliebe zwar gut gewählt als Aufhänger, um den späteren Show-Down im vom Vulkanausbruch bedrohten Neapel noch gefühlmäßiger und mitreißender zu gestalten, jedoch drängt diese Rahmenhandlung die Vulkane am Ende beinahe in die zweite Reihe. Dieses Gefühl hatte ich insbesondere in den Szenen mit Guilas Exfreund Nino - hier war mir die Story teilweise etwas zu klischeebehaftet. Aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau, da mich die Charaktere ansonsten überzeugt haben und die Geschichte lebendig und ohne Längen erzählt ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2014
Metz, Uwe

Die verborgene Gesellschaft - Im Garten des Schneemenschen


ausgezeichnet

'"Ich kenne Sie aus dem Fernsehen. Sie sind der Kerl mit der komischen Brille. Haben Leute wie Sie nicht jemanden, der Sie berät bei dem was Sie anziehen sollen?"
"Durchaus, einen Stylisten", antwortete Steinman, ein wenig verwirrt von einer neuen Affenart zu seinem Erscheinungsbild."Feuern Sie ihn", empfahl Miss Greenway.
"Ich bin sehr zufrieden mit Ramon. Im Showgeschäft geht es nicht immer darum, brillant auszusehen, sondern markant. Die Leute sollen einen Wiedererkennen." '(S.26)

Spricht Uwe Metz hier gar von sich selbst? Denn markant sind seine Geschichten, wobei ich ihnen auch die Brillanz nicht absprechen will.

Inhalt:
Hektor Fosch, Gloria von Quast und Ali Ben Rum - drei Mitglieder der Verborgenen Gesellschaft - ereilt ein neuer und gefährlicher Geheimauftrag:
Hektors Neffe Dennis Fosch wurde von dem skrupellosen Geschäftemacher Mr Newton Snuffers entführt, der vor nichts und niemandem zurückschreckt sein Geschäftsimperium weltweit auszubauen, und wenn er dabei über Leichen gehen muss.

Uwe Metz erweist sich mal wieder als Feuerwerk verrückter und unkonventioneller Ideen, mit denen man so nur bedingt in einem Jugendbuch rechnen würde.
Wo es bei "Schloss Horroscu" die Cognacbohnen für alle Fälle waren, ist es hier eine spezielle Whiskysorte, die im Laufe der Geschichte des Blatt zum Guten wendet.

Sprache und Ideen:
Hier fällt mir spontan keiner ein, der Uwe Metz das Wasser reichen könnte. Absatz um Absatz, kam ich kaum aus dem Grinsen heraus, ständig lässt er sich neuen "Shabanaq" einfallen und zieht absurde Vergleiche, die die Lachmuskeln in Ekstase versetzen.

'"Asemlaketchip hießt "Der Garten des Schneemenschen". Und es ist tatsächlich eine Art Garten. Das Tal der Shabanaq liegt zwischen den Flüssen der Koyukuk und Yukon.' (S.126)

'Die Camera Catina 1.0.1 löst dieses Problem. Sie machen mit der CC1.0.1 ein Bild von ihrer Lieblingsmahlzeit, sagen wir Gulaschsuppe, Die Aufnahme bewahren sie in ihrer Brieftasche auf. Sobald Ihnen danach ist photographieren sie die Photographie und voilà: Eine dampfende Portion Gulaschsuppe steht vor Ihnen.' (S.161)

Kritik:
Natürlich habe ich Kritik: Uwe Metz packt in ein Buch Ideen hinein, die im Normalfall für mehrere Reihen ausreichen würden, das ist Ressourcenverschwendung!
Auch wenn es mir gegen Ende der Geschichte einige Male fast zu viel des Guten wurde, kann ich nicht meckern: ein Metzches Meisterwerk ist wie ein Delikatessenbuffet, von dem man nicht lassen kann, bis man pappsatt vom Stuhl sinkt. So gesehen, war ich einige Kapitel vorm Ende schon satt, aber man kann das Beste doch nicht liegen lassen ;)

Ein Pluspunkt im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Jugendbuchreihen auf dem Markt ist in jedem Fall, dass man die beiden Abenteuer "Schloss Horroscu" und "Im Garten des Schneemenschen" völlig unabhängig voneinander lesen kann, da beiden Bändern zwar die Protagonisten gemein sind, die Handlungen aber komplett für sich allein stehen.

So bin ich voller Neugier auf einen Folge- und Abschlussband, denn es bleiben keine relevanten Fragen zum Fall offen, aber man kann gewiss sein, dass sich die Beziehung zwischen den Mitgliedern der Verborgenen Gesellschaft weiterentwickelt, und wo Hektor Fosch, Gloria von Quast und Ali Ben Rum zugegegen sind, kann das Dunkle und Mysteriöse nicht weit entfernt sein!

Aufmachung des Buches:
Das Cover wirkt sehr düster und mysteriös, die Gestaltung passt hervorragend zu der des ersten Bandes, nur die Farbgestaltung weicht vom Vorgänger ab.
Der Geschichte vorangestellt ist ein Dramatis Personae mit den Mitgliedern der Verborgenen Gesellschaft und eine Kapitelübersicht.

Fazit:
Wer auf verrückte Ideen am laufenden Band steht, guten Wortwitz und viel Situationskomik liebt, sollte eine Bildungslücke schließen: Metz steht für die höchste erreichbare Stufe an literarischen Verrücktheiten und Skurrilitäten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2014
Huppertz, Nikola

Die unglaubliche Geschichte von Wenzel, dem Räuber Kawinski, Strupp und dem Suseldrusel


sehr gut

Die Geschichte von Wenzel beginnt damit, dass seine Eltern einen einwöchigen Urlaub auf den Malediven gewinnen - für 2 Personen! Zwei, das sind Mama Susanne Köhnemann, Papa Lars Köhnemann und wer bis zwei rechnen kann, merkt sofort, das für Wenzel bei dem unerwarteten Urlaubstrip kein Platz ist. Seine Eltern freuen sich auf die Zeit zu zweit, schnell ist jemand gefunden, der in der Abwesenheit der Köhnemanns zum Blumengießen in die Wohnung kommt, auch für den Outdoorladen von Papa Lars wird eine Vertretung gefunden, nur auf Wenzel will niemand aufpassen, und nun?
Mehr als weniger gegen Wenzels Willen laden Susanne und Lars ihn kurz vor ihrem Abflug in Frankfurt bei Susannes schriftstellernden Bruder Nikolai ab. Wenzels Uwillen ist durchaus noch zu toppen, denn Nikolai befindet sich mitten in der Ideenphase für ein neues Kinderbuch, und bekommt auch keine Lust auf Wenzels Gesellschaft damit, dass Susanne ihm ihren Sohn als "Testleser" anpreist.
So schnell kann man kaum die nächste Seite aufblättern, da sitzen Susanne und Lars bereits im Flieger in die Sonne, und Nikolai steht völlig überrumpelt in seinem Haus und weiß nicht, wie ihm geschehen ist.
Wenn Susanne und Lars denken, auf den Malediven warten Abenteuer, dann hätten sie mal lieber den kleinem Ort Hinkelsen den Rücken kehren sollen...
Nikolais Ideenkammer erweckt zum Leben, seine Figuren Räuber Kamininski, auf dessen Spuren Strupp, eine fußballspielende Prinzessin auf der Suche nach ihrem Ballkleid namens P. Melinda zwo, und nicht zu vergessen: der Suseldrusel, der noch viel mehr mit Nikolai gemein hat als alle seine anderen Figuren, die neugierige, alte Nachbarin Frau Fiedler und Rühls von nebenan: Wiebke und Ricarda. Ohne die beiden wäre Wenzels Woche bei Onkel Nikolai zwar auch unvergesslich geworden, aber wer weiß mit welchem Ausgang!

Nikolai Huppertz schafft es trotz der Vielzahl von Figuren, jeder ausreichend Platz und Persönlichkeit mitzugeben. Zwar hätte ich von einigen sehr gerne mehr gelesen, aber mir hat in keiner Weise etwas gefehlt beim Lesen, es hätte einfach nur mehr sein dürfen: mehr Räuber-, mehr Detektiv-, mehr Prinzessin- und mehr Quatschgeschichten!
Durch die überquellende Fantasie und die Vielfältigkeit der auftretenden Figuren ist in dieser Geschichte wirklich für jeden Leser etwas dabei: egal welchen Alters und egal welchen Geschlechts. Gerade zu Beginn habe ich mich zum Beispiel als Elternteil wiedergefunden, wie sehr man es (wenn auch mit schlechtem Gewissen genießen kann, mal eine Woche ohne Kind zu sein und alle Verantwortung in eine andere Hand abgeben zu können. Und im Haus von Nikolai fühlte ich mich wiederum wie ein Kind und konnte hautnah alle Figuren erleben, von denen ich früher - und manchmal auch heute noch - so gerne gelesen habe. Für alle diejenigen, die mit Haut und Haar Leser sind, gibt es noch die Nachbarstochter Ricarada Rühl, für die es kaum etwas schöneres als Bücher und die darin enthaltenen Geschichten gibt, und auf Wenzel trifft, der zu Beginn des Buches noch zu dem Schlag von Kind gehört, das ein Buch eher gegen den eigenen Willen aufschlägt, wenn überhaupt... So treffen zwei Welten aufeinander. Die reale Welt und die erdachte. Genauso, wie reale Figuren plötzlich auf ihre erdachten treffen, und reale Figuren, die gerne mit diesen erdachten zusammen unter einem Dach leben, auf andere reale Personen treffen, die erst lernen müssen, worin der Zauber besteht, wenn man sich nicht nur mit der Realität, sondern auch mit der Fantasie befasst. Wenn man es einfach zulässt, das es noch andere Sachen gibt, auch wenn das für die Frau Fiedlers dieser Welt sehr seltsam scheint.

"Die unglaubliche Geschichte von Wenzel" ist ein Buch für alle, die gerne Räuber-, Detektiv-, Prinzessinnen- und/oder Quatsch-Geschichten lesen, oder meinen, sie wären nicht mehr in dem passenden Alter dafür, denn dank der Geschichte aus Nikola Huppertz Feder weiß man am Ende, dass man für gute Geschichten nie zu alt ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2014
Ani, Friedrich

Die unterirdische Sonne


sehr gut

Fünf Kinder und Jugendliche werden im Keller eines Hauses gefangen gehalten. Ab und zu wird einer von ihnen hoch ins Haus geholt, doch man erfährt nicht, was dann passiert. Die Kinder reden nicht miteinander, wer über die Ereignisse spricht, stirbt, bekommen sie gesagt.
Von Beginn an ist das Buch kantig, schwierig, stockend. Ein Mädchen stottert, der Leser wird wie ein Spielball zwischen den Geschichten der Kinder hin und her geworfen, die Erwachsenen bleiben unbekannt, die Sprache lässt einen manchmal ins Stocken geraten. Zu Beginn wünschte ich mir noch häufig mehr von "oben" zu erfahren, doch irgendwie schreckte ich davor auch zurück. Ungern wollte ich wie ein Voyeur wirken, der bei der Misshandlung von Kindern nähere Details in Erfahrung bringen will, ungern wollte ich die Kinder von anderen Faktoren in den Hintergrund drängen oder im Keller allein lassen.
Einerseits hat Friedrich Ani einen sehr flüssig zu lesenden und poetischen Schreibstil, andererseits durchbricht er seinen Stil mit dem Stottern von Maren oder häufig wiederholten Aussprüchen wie "Egal, Schwester Regal". Der Ausdruck erschien mir so untypisch für die Jugendsprache, dass ich ständig daran hängengeblieben bin.
Die Protagonisten dieses Buches sind 11-16 Jährige Kinder und Jugendliche, von daher scheint "Die unterirdische Sonne" gut in die Jugendbuchabteilung zu passen. Man sollte jedoch auf keinen Fall den roten Button mit dem Vermerk "Empfohlenes Lesealter ab 16 Jahren" auf der Rückseite des Buches unterschätzen: das Buch geht psychisch an die Substanz. Das Grauen kommt schleichend, da die Verursacher lange für den Leser im Dunkeln brauchen, das Grauen bleibt aber lange und wirkt nach, da man Seite für Seite merkt, wie tief die Kinder verletzt werden, wie nachhaltig erniedrigt und wie hilflos sie in dieser scheinbar ausweglosen Situation sind.
Das Buch ist in drei Akte unterteilt. Der Leser wird völlig unvorbereitet in die Handlung geworfen, er ist mit den Kindern im Keller eingesperrt und erfährt nur nach und nach, wie die Kinder dorthin gelangt sind, wie die Familiensituation jedes einzelnen vor ihrer Entführung war. Der zweite Akt ist in meinen Augen schon nahezu unheimlich metaphorisch gestaltet durch Märchen, die sich die Kinder gegenseitig erzählen. Hier ist die Bildsprache so stark ausgeprägt, dass sie vielen Bilder kaum in der Fülle zu erfassen und zu verarbeiten sind. Gerade in diesem Abschnitt musste ich die Altersempfehlung hinterfragen, da man hier immer mehr in die Abgründe geführt wird, und dabei führungslos immer tiefer hinein tappt, ohne Hoffnung auf ein Entkommen. Gäbe es am Ende (Auf-)Lösungen, Erklärungen dafür, was in dieser Geschichte mit den Jugendlichen passiert ist, wäre der Umgang mit dem Stoff einfacher, die Wirkung jedoch nicht so stark. Die Entwicklung, die die jungen Protagonisten und damit der Ausgang der Geschichte nimmt, wirkt lange nach und lässt einen mit allem anderen als einem guten Gefühl zurück. Man kann verstehen, warum die Dinge ihren Lauf nehmen, wie sie es tun, aber man weiß, wenn man von außen auf das Geschehen nimmt, dass nach dem ENDE nur weiter Schlechtes entstehen kann. Das Schweigen, das Darüberhinwegsehen, das Verleugnen und das Flüchten vor Problemen schafft dieselbigen nicht aus der Welt.
Das Buch sollte man nur lesen, wenn man psychische Gewalt verarbeiten kann und sich nicht davor scheut am Ende mit Fragen zu stehen, die keiner beantworten kann. Das Buch ist in Abschnitten zäh, aber ich hatte auch nie das Gefühl, dass es gefallen will, es soll Fragen aufwerfen und verstören und Friedrich Ani verstärkt diese Wirkung durch die Sprache und den Aufbau seines Buches.

Der elektrische Schmetterling flog aus dem Haus und kehrte nie mehr zurück. (S.261)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2014
Augsburger Puppenkiste

Die großen Songs der Augsburger Puppenkiste


ausgezeichnet

"Die großen Songs der Augsburger Puppenkiste" bieten ein aufklappbares Cover mit integriertem, aufwendig gestalteten Booklet und gleich zwei CDs:

Auf der ersten CD haben sich über 30 Interpreten zusammengetan, um die bekannten Lieder aus den TV Serien mit der Augsburger Puppenkiste neu zu interpretieren. Hier finden sich u.a. namhafte Künstler wie die "Jungen Tenöre" oder Reinhard Mey.

Auf der zweiten CD sind Originale aus den TV-Serien enthalten, teilweise sehr kurz, da es sich um Einbindungen in die Filmdramaturgie handelt. Des weiteren sind hier Raritäten zu hören, die bisher noch nicht öffentlich zu hören gewesen waren, Auskopplungen aus Fernsehserien und mehrere Titel aus der letzten großen TV-Serie "Lilalu im Schepperland", die hier zum ersten Mal auf einem Tonträger veröffentlicht wurden.

Die Neuinterpretationen sind wie so oft Geschmackssache. Meinen eigenen haben sie zwar nicht immer getroffen, das lag aber nicht immer an dem Interpreten oder dem Arrangement, sondern teilweise auch daran, dass die Originale nicht immer zu meinen Lieblingsliedern gehörten.

Die Originale sind in jedem Fall ein echter Schatz für Fans der Augsburger Puppenkiste, da hier etliche Titel vertreten sind, die bislang noch gar nicht käuflich zu erwerben waren oder überhaupt der Öffentlichkeit bekannt waren.

Die Aufmachung von Klappcover, Booklet und CDs ist ein wahrer Augenschmaus in Ausstattung und Farbgestaltung:
Hier finden sich viele Bilder aus den Produktionen wieder, sowie Infos zu den enthaltenen Titeln und den Interpreten. Besonders ins Auge gestochen ist mir hier das Titelbild des Booklets, dass eine Neuinterpretation des Beatle-Covers "Abbey Road" mit vier Marionetten anstelle der berühmten Pilzköpfe darstellt, im Hintergrund ist die Heimat der Puppen - die Spitalgasse in Augsburg - zu sehen.

Auf dem Rücken der CD sind die Titel beider CDs komplett aufgehört, so dass man einen Überblick erhält, ohne in das Booklet schauen zu müssen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.