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easymarkt3
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Insgesamt 850 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2022
McCulloch, Amy

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Todeszone am acht höchsten Berg der Welt – spannend!
Charles McVeigh ein Promi mit dem Potenzial, Geschichte zu schreiben nicht nur unter Alpinisten. Er will nämlich sämtliche vierzehn Achttausender der Welt im Alpinstil und ohne Flaschensauerstoff besteigen, und das binnen eines einzigen Jahres. Er nennt es seine »Mission Fourteen clean«. . Für die Zeitschrift ‚Wild Outdoors‘ wäre ein Exklusivinterview mit diesem berühmtesten Bergsteiger der Welt ein Riesencoup. Charles hat jedoch eine ganz wesentliche Bedingung gestellt: Cecily muss mit ihm erst den Gipfel des Manaslu besteigen.
Dieser Aufstieg in vielen nachvollziehbaren Details wird geschildert, mit allen Ängsten, Albträumen, Vorbereitungen körperlicher und seelischer Art, sodass man sich als Leser sehr gut als Teammitglied hinein versetzen könnte. Der Abstieg über gesamt fünf Lager in schneller Folge bietet sehr kontrastreich erschreckende Wahrheiten, viele menschliche Opfer, doch auch Beweismaterial. Denn auch am Berg, selbst in 8000 Metern Höhe, sollte für Gerechtigkeit gesorgt werden.

Bewertung vom 23.08.2022
Louis, Édouard

Anleitung ein anderer zu werden


gut

Nicht ganz einfach zu verarbeiten.
Von klein auf gezwungen zu sein, jemand anderes darzustellen, eben nicht schwul sondern ‚normal männlich‘ zu sein in Gesten, Hobbies und Stimmlage, dieses Theaterspielen dient hier der Weiterführung des bisherigen gesamten Lebens des Autors, 1992 geboren. Neben dieser Scham dann auch noch elende Armut, Gewalt und sonstige Schikanen zu ertragen, prägt natürlich einen Menschen sehr stark. Dem Druck aus der dörflichen Gemeinde mit vierzehn Jahren endlich entflohen durch den Schulbesuch des Gymnasiums mit künstlerischem Zweig in Amiens, wechselt er schließlich nach dem Abitur und anschließendem Geschichtsstudium erfolgreich zur Eliteschule ‚École normale supérieure‘ nach Paris. Diese Distanz zur Herkunft schafft der Autor durch Änderung seines Namens und auch seines Äußeren. Freundschaft findet er schließlich bei Elena in Amiens und Didier und Geoffrey in Paris. Aber stets hat er zwei Leben: eins, über das er redet, und ein wortloses, geheimes, besonders beim Sex mit Männern.
So zu leben, verfolgt von Ängsten, Armut und Scham, auch der Angst, immer noch nicht zu dieser Welt zu gehören, stellt sicher auch hohe seelische Anforderungen an einen jungen Menschen wie den Autor, der schonungslos alle Spuren seines früheren Selbst gelöscht zu haben glaubt.
Insgesamt ist der Spannungsbogen nicht kontinuierlich gezogen innerhalb seiner vielen Erinnerungen an Kindheit, Pubertät und Erwachsenenalter, wechselt zu imaginären Gesprächen mit Elena, seinem Vater.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2022
Jägerfeld, Jenny

Mein geniales Leben


gut

Wie wird man beliebt? Probleme eines Zwölfjährigen.
Sigge zieht um nach Skärblacka, nahe bei Norrköping, zu seiner glitzerbewussten Oma ins ‚The Royal Grand Golden Hotel‘. In Stockholm fühlte er sich gemobbt und ohne Freunde. In seiner neuen Klasse 6A der Mosstorpschule entwickeln sich Freundschaften besonders zwischen der Mitschülerin Juno und den Zwillingen Sixten und Jonas, die eine oldschool HipHop-Band haben und Sigge mitmachen lassen. Während den wochenlangen Vorbereitungen für eine weihnachtliche Schulfeier ist Sigge besonders gestresst, da für ihre Auftritte bisher noch kein einziges der fünf eingeplanten Einlagen an Gesang, Tanz, Text bzw. Musik vorhanden ist. Doch durch mehrere Proben erhält auch Sigge schließlich die notwendige Hiphop-Tauglichkeit trotz unsäglich großem Lampenfieber, trotz elender Unsicherheit auf der Schulbühne. Da diese Feier erfolgreich für dieses Apfelmus-Trio ausgeht, kann Sigge sein Gefühl vernachlässigen, er würde auf seinen Tod zugehen oder vor Scham auf der Bühne echt sterben, auch wenn Juno meint: »Hat aber trotzdem irgendwie Format, auf einer Bühne zu sterben, sozusagen mit Publikum! Ein ziemlich genialer Tod, wenn du mich fragst.«
Den Buchtitel finde ich nicht optimal gewählt für ein Jugendbuch, machte mich jedoch neugierig auf den Inhalt. Kulturell kommen schwedische Weihnachtsrituale zur Sprache, der Schulbetrieb wird beschrieben – alles in einer flotten, frischen, liebevollen Schreibweise.

Bewertung vom 20.08.2022
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


sehr gut

Ein unfreiwilliger Neuanfang in der Fremde – lesenswert!
Die jüdische Familie Dinkelspiel flüchtet 1937 mit drei Kindern aus Stuttgart, findet Unterschlupf in Svendborg, einem verschlafenen Ort auf Fünen in Dänemark. Mit Ricarda und Meret bereits im Teenager-Alter und ihrem mongoloiden, kleinen Bruder Friedrich finden alle Unterschlupf bei der verwitweten Tante Gertrud im gelben Haus. Meret erzählt von ihrem veränderten Leben in vermeintlicher Sicherheit, mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung, ohne Beschulung, nur Dänisch lernen sie bewusst, um gegen das Gefühl der Heimatlosigkeit anzukämpfen. Über Kontakte zum Emigrantenheim mit diversen künstlerischen Veranstaltungen in Kopenhagen treffen sie auch auf Ruth Berlau, die schließlich Ricarda über Kontakte in Berlin die Reise nach Palästina antreten lässt.
Viele Namen berühmter Künstler tauchen aus dieser Zeit auf, im Besonderen auch Bert Brecht mit seinen drei Frauen, der in der Nähe im Fischerhaus lebte. Das Cover zeigt ein junges Mädchen hinter unterteilter Verglasung, vielleicht im Zug, vielleicht stellvertretend für die Erzählerin Meret, deren Erzählstil altersentsprechend flott daherkommt.

Bewertung vom 18.08.2022
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


gut

Eine abenteuerliche Reise mit kreativer Wortwahl.
Kinsch Na Schannack, Praktiker im dritten Jahr, Magus im ersten Jahr, Schuldner einer Diebesgilde, die ihn ausgebildet hat, also er begegnet der Ritterin Galva und der Hexe Norrigal. Auch wenn sie verschiedenen Völkern angehören, verschiedene Charakteren sind, machen sie sich zusammen mit Kater Karl auf eine abenteuerliche Reise mit diverser Zielrichtung voller Magie und kreativen Kraftausdrücken. Gegenseitig ergänzen und helfen sie sich in dieser verdrehten, spannenden Fantasiewelt.
Besonderes Merkmal ist die Neuschöpfung von endlos vielen Begriffen, die den Leser in eine neue, scheinbar mittelalterlich gefärbte Welt versetzt, in der z.B. eine verschollene Prinzessin gefunden werden soll. Zwischen Kobolden, Riesen und Kraken winden sich im Kampf Zauberwesen, so dass eine surreale Szenerie für reichlich Spannung sorgt.

Bewertung vom 18.08.2022
Storks, Bettina

Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3


sehr gut

Facetten einer besonderen Liebe – lesenswert!
Beide Autoren Ingeborg Bachmann und Max Frisch waren mir bisher mit ihren Werken nicht nahe gekommen, was sich aber durch dieses Buch über deren gemeinsame Jahre doch sehr positiv geändert hat. Auch mein Arbeiten mit Worten und Sätzen, ob nun gesprochen oder geschrieben, ist bewusster, überlegter geworden. Das richtige, treffende Wort in Sachen LIEBE zu finden, scheint auch für so gegensätzlich geartete, erfolgreiche Autoren nicht einfach zu sein, wie Bettina Storks über diese besondere Poesie der Liebe in prägnantem, überzeugenden Schreibstil darlegt.
Bei dem Cover des Buches irritiert mich das Foto zweier Personen in einem Kahn. Es kann sich hier nicht um eine Aufnahme des Autorenpaares handeln, denn Max Frisch war bereits um die 50 Jahre, trug eine Brille bei ihrer ersten Begegnung in Paris im Jahre1958. Die floralen Elemente im Randbereich könnten blauen Rittersporn darstellen, Max Frischs‘ Lieblingsblumen. Die Gesamtkomposition gefällt mir farblich.

Bewertung vom 16.08.2022
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ


sehr gut

Eine magische Kinder-Geschichte mit einer Moral!
Harrison, acht Jahre alt, neigt zu Jähzorn statt zu kommunizieren, wenn er das Gefühl hat, dass niemand ihm richtig zuhört, wenn er Probleme hat. Bei einem Kindergeburtstag mit dem Motto WELTRAUM bekommt er zum Abschied wie alle dortigen Kinder seiner Klasse einen Luftballon, der sich aber als ‚Schwarzes Loch‘ entpuppt, das alles verschluckt, was Harrison verabscheut wie z. B. Brokkoli, Leber, Schulmaterial, ganze Fahrradschuppen, sogar ein ganzes Nachbarhaus etc.. Er muss den Ballon füttern, darf ihn jedoch nicht berühren. Bei seinem nächsten Wutanfall zu Hause verschluckt das Schwarze Loch tatsächlich leider auch seine geliebten Eltern, die er nun mühsam und verzweifelt versucht zurück zu erhalten – was mit viel Magie über Shelleys Großmutter wohl hoffentlich auch gelingen mag. Eine Reise zum Paranal-Observatorium, Cerro Paranal, Chile ist notwendig, um Shelley dort um ihre Hilfe ohne wilden Ausraster Harrisons zu bitten.
Moral: Versuche, über deine Ängste und Sorgen zu reden statt wütend und trotzig herum zu toben.

Bewertung vom 16.08.2022
Stohner, Friedbert

Bleibt Oma jetzt für immer? (eBook, ePUB)


gut

Man verirrt sich in dem eigenen Leben mit Demenz. Schwieriges Thema für Schulkinder gut aufbereitet.
Aufgefangen in einer Familie mit Kindern und einem Erwachsenen, der sich um den Demenz-Erkrankten ganztägig kümmern kann, sind optimale Bedingungen mit vorhandenem Gästezimmer. Liebevoll beschriebene Szenen liefern einen Einblick in viele mit dieser Erkrankung einhergehende Probleme, schriftlich und auch bildlich für Kinder im Schulalter aufbereitet. Angesprochen sind Themen wie Urlaubsplanung, Medikamente, Neurologe, Vergesslichkeit am Elektroherd und unverschlossene Türen nach draußen oder Patientenverfügung neben eventueller Operation, Trauer und Tod. Aufgelockert wird dieser veränderte Alltag mit Oma durch Verhaltenstipps, oder durch Finnland-Ereignisse. Dass eine solche Erkrankung viele Mitmenschen jedoch überfordert, wird hier verständlicherweise in diesem Kinderbuch ausgeblendet. Dieses Buch lädt sicherlich zu Diskussionen mit Kindern ein.

Bewertung vom 15.08.2022
Vor Schulte, Stefanie

Schlangen im Garten (eBook, ePUB)


weniger gut

Adam Mohn, Vater dreier Kinder – alle trauern um die Ehefrau Johanne bzw. die Mutter. Die verschiedene Verarbeitung von Trauer, Kummer und Mitgefühl wird beschrieben. Die Tagebücher der verstorbenen Johanne dürfen von niemandem gelesen werden, werden deshalb zu Konfetti verkleinert und zu Mahlzeiten verarbeitet.
Soll dies eine Metapher sein? Wenn ja, wofür? Auch den Buchtitel finde ich befremdlich hier.
Insgesamt hadere ich mit diesem Schreibstil, bin etwas verwirrt über die kuriosen Geschichten der weiteren dubiosen Gestalten wie Brassert, Bille und Ginster.

Bewertung vom 15.08.2022
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


ausgezeichnet

Die Vorgehensweise der internationalen Geheimdienste – spannend verpackt!
Der Buchtitel lässt den Leser einen künstlerisch thematisierten, musikalischen Roman erwarten. Doch vielmehr startet sofort eine spannende Jagd in London quer durch Europa mit Gabriel Allon, dem Direktor des israelischen Geheimdienstes. Das Opfer Wiktor Orlov, der ehemals reichste Mann Russlands, wird tot in seinem Londoner Exil aufgefunden, vor mit Nervengift tödlich kontaminierten Dokumenten sitzend. Allon, der ihm sein Leben verdankt, nimmt sich des mysteriösen Falles an und folgt dabei auch verdächtigen Spuren russischer Aktivitäten von Geldwäsche, vornehmlich über Schweizer Banken. Die westlichen Geheimdienste suchen einen Vertrauten des russischen Präsidenten, den geheimen Hüter seiner unermesslichen Reichtümer, der mithilfe von Dokumenten aus der schmutzigsten Bank der Welt über eine hochbegabte junge Cellistin namens Isabel Brenner aufgedeckt wird. Sie arbeitet nämlich bei der RhineBank in Zürich als Compliance Officer und enttarnt die illegalen Machenschaften des russischen Milliardär Arkadi Akimow am Genfer See.
Neben den immer größer werdenden Spiegelgeschäften im internationalen Bankenwesen geht es auch um das Ziel, den Westen von innen heraus zu unterminieren in seiner demokratischen Struktur, unter besonderer Berücksichtigung der dubiosen Stimmenauszählung bei den Wahlen in den USA.