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misspider

Bewertungen

Insgesamt 681 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2020
Trofusha, Tetiana

Coming Home (eBook, ePUB)


sehr gut

Irritierend, verstörend, überraschend - dieser kurze Ausflug in die fantastische Welt der Science Fiction hat es wirklich in sich! Wieso kann Ji das Haus nicht verlassen? Wieso ist sie ihrem Mann hörig? Als Ji beginnt, Dinge in Frage zu stellen, erfährt sie die schockierende Wahrheit, die alles erklärt - und auf einen Schlag alles verändert. Eine Wahnsinnsgeschichte, die man am besten völlig unvorbereitet auf sich wirken lässt.

Bewertung vom 20.04.2020
Dittrich, Petra

Meine Inselbuchhandlung / Sehnsuchtsorte Bd.10 (eBook, ePUB)


gut

Eine Mischung aus persönlicher Lebensgeschichte, Einblicken in das Buchhandelswesen, Informationen zur Insel Rügen und diversen Buchempfehlungen.

Unterhaltsam und sympathisch erzählt die Autorin aus ihrem Leben und wie sie zur Buchhändlerin wurde. Wer sich daraus tiefgründige Erkenntnisse erhofft, ist hier fehlt am Platze, aber wer kurzweilige Unterhaltung mit Humor und Herz sucht wird garantiert fündig.

Einziger Kritikpunkt: ich hätte mir am Ende des Buches eine Liste der im Buch (vor allem zwischendurch und nicht in eigenen Kapiteln) erwähnten bzw. empfohlenen Bücher erhofft, um diese im Anschluss nochmal ganz in Ruhe recherchieren zu können, da ich beim Lesen nicht immer gleich Gelegenheit oder Lust dazu hatte.

Und ja, falls ich jemals nach Rügen kommen sollte, würde ich natürlich einen Abstecher in die Buchhandlung machen wollen. Schön, dass es solche individuellen Läden immer noch gibt.

Bewertung vom 31.03.2020
Heiden, Christoph

Zurück im Zorn


sehr gut

Eigentlich hatte Anna das kleine Kaff Gollwitz für immer hinter sich gelassen. Nachdem ihre Familie durch Brandstiftung ums Leben kam, bei der Anna als einzige überlebt hat, wuchs sie bei Onkel und Tante auf, zog aber sobald wie möglich nach Berlin und brach alle Brücken in ihr altes Leben ab. Doch nachdem sie mehrere Drohbriefe und schließlich sogar einen anonymen Anruf erhält, kehrt sie nach Gollwitz zurück um ihre Verwandten zu warnen. Und dies genau an dem Tag, an dem Martin Berger, der damals als Brandstifter beschuldigt wurde, aus einer psychiatrischen Einrichtung entlassen wird. Kann das Zufall sein?

Die Dorfbewohner von Gollwitz sehen diesem Tag jedenfalls mit großem Misstrauen entgegen und würden Martin am liebsten sofort aus dem Dorf jagen. Auch Willy Urban, der Martin Berger damals verhaftet hat und mittlerweile in Rente ist, hat den Fall noch längst nicht abgeschlossen und ist fest entschlossen, Martin endgültig als Mörder zu überführen und ins Gefängnis zu bringen. Dabei läuft er auch Anna über den Weg. Gemeinsam macht sich das ungleiche Team auf Spurensuche und deckt dabei viel mehr als nur die Hintergründe des Brandanschlags auf, denn in Gollwitz liegt so einiges im Argen.

Die Geschichte lebt vor allem von den Charakteren, allen voran Willy Urban, der heruntergekommene Ex-Polizist, der immer noch von dem alten Fall besessen ist. Auch Anna leidet immer noch unter ihrem Kindheitstrauma und kann das Geschehene einfach nicht hinter sich lassen.
Im Gegensatz zu Anna hat Martin Berger alles hinter sich gelassen und kommt als 'neuer, besserer Mensch' nach Hause - doch das Dorf will nicht zulassen, dass die Vergangenheit in Vergessenheit gerät und er sich hier ein neues Leben aufbaut.

Je weiter das Buch voranschreitet, desto detaillierter und schärfer treten die Charaktere in den Vordergrund, während der alte Fall eher zur Hintergrundkulisse verblasst. Am Ende war es schon fast nicht mehr wichtig, was damals wirklich passiert ist, sondern es interessierte mich viel mehr das Schicksal der beteiligten Personen, auch wenn mir keine davon wirklich sympathisch war. Aber gerade das macht den besonderen Reiz dieser Geschichte aus, die sich damit wohltuend von den üblichen Krimis abhebt.

Bewertung vom 31.03.2020
Scherz, Oliver

Im Tal der Wölfe / Ein Freund wie kein anderer Bd.2


ausgezeichnet

Ein Wiedersehen mit Habbi und Yaruk - die Fortsetzung der Geschichte 'Ein Freund wie kein Anderer' hat uns sogar noch ein wenig besser gefallen als der erste Teil. Nach langem Winterschlaf kann Erdhörnchen Habbi es kaum erwarten, endlich seinen Freund, den Wolf Yaruk, wiederzusehen. Die Freude der beiden ist groß, doch als die Schneeschmelze den Fluss ansteigen lässt, ist der Weg zurück in den Wald für Habbi versperrt. Yaruk nimmt Habbi mit zu seiner Familie, dem Wolfsrudel. Doch die Wölfe halten nichts von einer Freundschaft mit 'Futter'. Yaruk, der mittlerweile Anführer des Rudels ist, muss sich entscheiden, wo seine Loyalität liegt, und Habbi beweist, dass auch kleine Tiere großes vollbringen können. Aber kann diese Freundschaft zwischen zwei so unterschiedlichen Tieren auf Dauer bestehen? Es kommt zu einem herzzerreißenden Finale...

Liebevoll gezeichnete Bilder und eine ausdrucksstarke Geschichte machen dieses Buch zu einem weiteren Meisterwerk des Autors, das uns erneut in seinen Bann gezogen hat. Insgesamt fand ich diesen Band ein wenig ernster als den Vorgänger - an einigen Stellen wurde es richtig spannend, an anderen sehr traurig. Auch das Thema, das der Titel 'Ein Freund wie kein Anderer' so treffend beschreibt, rückt hier noch stärker in den Fokus und die unvereinbar scheinenden Unterschiede zwischen den Tieren werden noch drastischer dargestellt. Aber natürlich kann man bei einem Buch für diese Altersklasse trotzdem immer noch davon ausgehen, dass es ein gutes Ende nehmen wird, auch wenn der Weg dahin diesmal besonders dramatisch war. Daumen hoch und wieder eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.03.2020
Petrowitz, Michael

Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1


ausgezeichnet

Schon beim Titel des Buches war klar: Ninjas und Drachen?! - das müssen wir natürlich sofort lesen! Lian Flemming ist ein ganz normaler Junge - bis er die geheime Welt der Dragon Ninjas auf der Insel Chipanea kennenlernt und erfährt, dass er ein Drachenblut ist und somit auserwählt, gegen einen bösen Drachen zu bestehen. Da man gemeinsam mit Lian dieses neue Leben kennenlernt, bleiben keine Fragen offen und schon bald kann man sich in das erste Abenteuer und die Begegnung mit dem Drachen der Berge stürzen. Dabei wird Lian tatkräftig von der cleveren Sui und dem tolpatschigen, aber äusserst liebenswerten Drachen Pepp unterstützt. Die Geschichte ist spannend und bietet natürlich viel Ninja-Action, hat aber auch immer wieder witzige Situationen zu bieten. Auch wird neben bekanntem Ninja-Wissen einiges neues geboten, besonders intessant fanden wir dabei die Unterrichtsstunden und den Zusammenhang mit den Drachen.

Von Anfang an ist klar, dass es sich hier um den ersten Teil einer neuen Reihe handelt, und die beiden Folgebände werden dankenswerterweise auch schon mit Erscheinungsdatum angekündigt. So muss man sich am Schluß nicht über ein offenes Ende ärgern und kann sich schon jetzt auf die Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 12.03.2020
Kim, Angie

Miracle Creek


weniger gut

Nachdem ich überwiegend positives über dieses Buch gehört hatte, wollte ich mir selbst ein Bild von der Geschichte machen, aber leider hat sich 'Miracle Creek' für mich als große Enttäuschung entpuppt.

Keiner der Charaktere konnte Sympathie in mir wecken, außer vielleicht der tote Junge am Anfang. Alle waren mehr oder weniger egoistisch und haben sich mit Lügen und Intrigen durch das Buch geschlagen, sogar noch nach dem katastrophalen Ausgang der Explosion. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven haben mich schnell gelangweilt und ich hatte das Gefühl, die Geschichte bewegt sich vor allem im Kreis anstatt vorwärts. Am Ende war ich dann auch mehr darüber erleichtert dass ich es endlich geschafft hatte als zu erfahren wer eigentlich der Bösewicht war.

Ich bin mir sicher, dass das Buch anderen Lesern deutlich besser gefallen dürfte, aber für mich persönlich war es leider ein ziemlicher Reinfall - Geschmackssache eben.

Bewertung vom 12.03.2020
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


gut

Vor etlichen Jahren habe ich die Silberflügel-Romane des Autors gelesen und geliebt. Da war ich natürlich neugierig, was der Autor heutzutage schreibt. 'Bloom' ist mir alleine schon wegen des Covers ins Auge gefallen, und die Zusammenfassung klang vielversprechend.

Anaya wird von Allergien geplagt, und zwar von so ziemlich allen Allergien, die es gibt. Als jedoch eines Tages ein Starkregen niedergeht, scheinen sich ihre Symptome schlagartig zu bessern. Genauso geht es Petra, die unter einer seltenen Wasserallergie leidet, der das Regenwasser aber nichts ausmacht. Der Regen hat allerdings noch etwas mitgebracht: plötzlich wächst überall in Stundenschnelle ein schwarzes Gras, das alles überwuchert. Was es damit auf sich hat, sollen Anaya, Petra und Seth, der Neue an der Schule, schon bald herausfinden... Eine apokalyptische Geschichte, die sich am Anfang wie eine 'die Natur schlägt zurück' Story liest, bald aber als etwas völlig anderes entpuppt, als nicht nur in den Pflanzen außerirdische DNA gefunden wird und Anaya, Petra und Seth feststellen, dass sie sich langsam verändern.

Die Grundidee des Buches hat mich total fasziniert, der Gedanke dass fremde Wesen die Erde womöglich als neuen Lebensraum auserkoren haben, den sie erst einmal wohntauglich machen müssen. Allerdings ist mir das Buch zu sehr nur auf jugendliche Leser zugeschnitten. Z.B. vergleicht Petra Männer, die sie sieht, wiederholt mit irgendwelchen Charakteren aus Fernsehserien, die sie gut findet. Ob es dieses Serien gibt oder nicht - keine Ahnung, aber der Vergleich half kein bisschen, sich ein Bild von den Personen zu machen und vermittelte lediglich einen reichlich oberflächlichen Eindruck von Petra. Generell waren die Charaktere ein bisschen zu stereotyp für meinen Geschmack.
Auch die Handlung wurde gegen Ende ein bisschen haarsträubend, bot aber immer noch ausreichend Unterhaltungswert, dass ich weiterlesen wollte. Das Ende bietet den perfekten Cliffhanger für eine Fortsetzung, so dass man gespannt sein darf wie es mit den drei Freunden weitergeht. Fazit: gelungener Auftakt mit leichten Schwächen.

Bewertung vom 10.03.2020
Meyer, Kai

Serafin. Das kalte Feuer / Merle-Zyklus Bd.4


ausgezeichnet

Eine Fortsetzung der Merle-Trilogie - kann das funktionieren, wenn eine Trilogie doch eigentlich in sich geschlossen ist? Ich würde 'Serafin' als Fortsetzung, vielleicht aber auch als Spin-Off bezeichnen, da die Geschichte zwar im Merle-Universum angesiedelt ist, darin aber sozusagen auf einem anderen Planeten, d.h. in einem anderen manifestierten Venedig, wie es im Buch genannt wird. Und in diesem Venedig lebt eben auch ein anderer Serafin, dessen Geschichte eben hier erzählt wird. Dabei kreuzt sein Weg den von Merle und Junipa, die noch immer auf der am Ende der Merle-Trilogie begonnenen Suche nach Merles Vater sind. Dabei haben sie aus der Spiegelwelt heraus bereits verschiedene Manifestationen Venedigs durchreist. Doch auch in dieser werden sie verfolgt, und während Serafin Junipa retten kann, wird Merle gefangen genommen.

Und während man vieles erfährt, was in der Trilogie unerklärt blieb, liegt das Hauptaugenmerk diesmal doch auf Serafin und auch seiner Gefährtin, der fliegenden Katze Cagliostra, die immer an seiner Seite ist und auf ihn aufpasst (auch wenn sie das niemals zugeben würde). Indem er sich Junipa und Merle anschließt, erfährt Serafin viel über sich selbst und am Ende findet er sogar seine Bestimmung, die nebenbei gesagt viel Potential für weitere Abenteuer liefert...

Von der ersten Seite an war ich mittendrin im Geschehen und nach und nach wurden durch die Erwähnung von Namen, Orten, Begebenheiten einzelne Erinnerungsfetzen bei mir geweckt. Bei Cagliostra sind mir gleich wieder die Löwen eingefallen, und bei den Spiegeln sah ich die spiegelnde Oberfläche der Straßen Venedigs, unter denen sich Meerjungfrauen und geheime Welten verbergen... Manche Ereignisse kamen mir anfangs zufällig oder willkürlich vor, aber hier hat wirklich alles einen festen Platz und eine Bedeutung im Gesamtbild, wie ein großes Puzzle oder Mosaik, dessen Motiv sich erst als Ganzes enthüllt. Ich liebe es wenn am Ende alles miteinander verbunden ist und sich sozusagen der Kreis schließt - nur schade dass es jetzt schon wieder vorbei ist.

Der Ideenreichtum und das enorme Ausmaß an Fantasie sind jedes Mal wieder überwältigend, obwohl ich schon so viele Bücher von Kai Meyer gelesen habe und daher weiß was mich erwartet. So konnte mich auch 'Serafin' wieder restlos in seinen Bann ziehen und begeistern.

Bewertung vom 09.03.2020
Zentner, Alexi

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass


sehr gut

Eine beeindruckende Geschichte über Rassismus, Familie und Selbstfindung.
Jessup geht zur Highschool, hat gute Noten und ist einer der besten Footballspieler seines Teams - der typisch amerikanische Junge von nebenan, möchte man meinen. Allerdings lebt Jessup mit seiner Familie nicht in einem schicken Vorstadthaus mit Garten, sondern in einem Wohnwagen, denn die Familie ist arm. Sein Bruder sitzt wegen Mordes im Gefängnis, sein Vater wurde gerade erst daraus entlassen. Die Familie ist Mitglied der 'heiligen Kirche des weißen Amerika', und der Name sagt wohl schon alles: eine Mischung aus christlichem Glauben und Rassismus, der unter dem Tarnmantel des Stolzes auf die eigene Rasse und dem Unmut, diesen nicht laut aussprechen zu dürfen, daherkommt.
Inzwischen geht Jessup nicht mehr zur Kirche, er hat sogar eine farbige Freundin. Aber das traut er sich nicht offen zuzugeben, aus Angst seine Familie zu enttäuschen. Er ist gefangen zwischen den Werten, mit denen er aufgewachsen ist und die er nicht ohne weiteres ablegen kann, und seinen Zweifeln und den eigenen Erfahrungen, die ihm etwas anderes vermitteln.
Doch dann gipfelt eine Kette unglücklicher Ereignisse in einem schrecklichen Unfall, und aus Angst, aufgrund seiner Herkunft verurteilt zu werden, begeht Jessup einen großen Fehler und vertuscht die Sache. Dies bringt jedoch einen Ball ins Rollen, der unaufhaltsam auf eine Katastrophe zusteuert. Jessup muss sich letztlich entscheiden, auf welcher Seite er steht...
Beeindruckend fand ich, wie der Autor die Geschichte aus Jessups Sicht schildert und dabei mehr als einmal den Eindruck vermittelt, dass Jessup gar keine Chance haben kann, da er von vornherein als weißer Rassist abgestempelt und für schuldig befunden wird. Dies gibt den Wortführern der Kirchenbewegung natürlich erst recht Futter, die eine Benachteiligung der weißen Rasse in der heutigen Zeit sieht und gar einen umgekehrten Rassismus anprangert.
Ein ums andere Mal werden die innere Zerrissenheit und Unsicherheit von Jessup deutlich gemacht, und wie schwierig es ist sich von seiner Familie und dem gewohnten Umfeld zu lösen, dieses zu hinterfragen, zu kritisieren und seinen eigenen Platz im Leben zu finden. An einer Stelle fordrt Jessups Freundin ihn auf, sich endlich zu entscheiden, was eine ganz einfache Sache sei. Obwohl ich ihr beipflichten muss, kann ich verstehen warum es für Jessup aber nicht einfach ist, denn eine offene Entscheidung kann den Verlust seiner Familie und von allem was ihm wichtig ist bedeuten.

Ein Buch das zum Nachdenken anregt und das man so schnell nicht vergisst.

Bewertung vom 05.03.2020
Dützer, Volker

Die Unwerten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit 'Die Unwerten' geht der Autor eine gewagte Kombination ein, denn als Kulisse für seinen Thriller dient die Zeit des Nationalsozialismus und die 'Aktion T4', unter deren Deckmantel die systematische 'Vernichtung unwerten Lebens' betrieben wurde.

Hannah Bloch ist Halbjüdin, doch in den Fokus des Systems gerät sie, als sie in ihrer Klasse einen epileptischen Anfall erleidet - ein Grund sie auf die Liste der Aktion T4 zu setzen. Wie durch ein Wunder und mit Hilfe vieler vertrauter, aber auch neuer und unerwarteter Verbündeter schafft Hannah es jedoch mehr als einmal, ihrem Schicksal zu entfliehen und am Leben zu bleiben. Was Hannah auf ihrem Weg erlebt, ist sowohl ein unglaublich spannender Thriller als auch ein sehr erschütternder historischer Roman. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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