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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 854 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2021
Dignös, Eva;Schnitzler, Katja

Das Faultier bewegt sich wie Opa


gut

Leider nur gut gemeint statt gut gemacht

Dieses Buch hat bei mir eher gemischte Gefühle hinterlassen. Einerseits finde ich die Idee Kinderzitate zu sammeln und zu veröffentlich richtig klasse. Denn wie wir alle wissen: Kindermund tut Wahrheit kund. Andererseits hat mir die Umsetzung nicht wirklich komplett gefallen und ich habe mich durch die permanenten Einschübe der beiden Autorinnen und der Expert_innen im Lesefluss dann doch deutlich gestört gewesen. Es hätte sich stimmiger angefühlt, wenn die Kinderzitate für sich gestanden hätten und meinetwegen auch nach Themen sortiert zusammengefasst worden wären. Eine kurze Einleitung von den Autorinnen in einen Absatz hätte pro Themengebiet gereicht, so wie es hier umgesetzt wurde wirkt es aber eher so, als ob die Kindersätze nur benutzt werden, damit die Autorinnen selbst zu Wort kommen können. Hier wäre weniger auf jeden Fall mehr gewesen und vielleicht nimmt sich der Verlag bei einem eventuellen zweiten Band diese Anmerkung ja zu Herzen. Dann würde aus gut gemeint auch gut gemacht.

Bewertung vom 18.04.2021
Weiß, Josefine

Wenn es uns gegeben hätte


sehr gut

Gibt es eine zweite Chance?

Bei diesem Buch hat mich zu Beginn das Cover richtig neugierig gemacht. Im Buchhandel würde ich es bestimmt in die Hand nehmen, den Klappentext lesen und mich dann in den Inhalt der Geschichte vertiefen.
Und dieser lohnt sich hier auf jeden Fall. Thematisch geht es um Ela und Timo, deren Lebenswege sich vor acht Jahren trennten und die einander nun wieder begegnen. Aus Angst vor Verletzungen gibt es auf beiden Seiten viel ungesagtes, und doch haben beide das Gefühl, das ein Neuanfang möglich wäre. Wird ihnen das gelingen oder gibt es für ihre Liebe keine Chance mehr?
Die Autorin Josefine Weiss legt mit "Wenn es uns gegeben hätte" einen Liebesroman voller Herzschmerz, Verlust, Glück, Verletzungen und Heilung vor und nimmt die Leser_innen mit auf eine Achterbahn der Gefühle.
Wer Liebesgeschichten mag und nicht unbedingt zwingend am Ende das rosarote Glück braucht wird mit diesem Buch bestimmt einige schöne Stunden verbringen und nebenbei ein paar Tränchen verdrücken können. Für zwischendurch lohnt sich das Buch auf jeden Fall.

Bewertung vom 18.04.2021
Koomen, Gemma

Sylvia und der Vogel


ausgezeichnet

Die Baumhüterin

Dieses Buch konnte mich direkt vom ersten Blick begeistern und machte mich neugierig darauf, mit was ich es hier wohl zu tun haben würde. Das große Format und das Cover mit dem kleinen Mädchen und dem Vogel erinnerte mich irgendwie spontan an Nils Holgerson, der Inhalt ist aber anders gelagert.
Denn hier geht es um die junge Baumhüterin Sylvia, die zwar ihren Aufgaben gut nachkommt, sich aber sonst von anderen eher zurückhält, Durch die Begegnung mit einem Vogelkind lernt sie, wie schön die Gemeinschaft mit anderen sein kann und kann sich so dann mehr öffnen.
Die Geschichte wird kindgerecht und liebevoll erzählt und kann auch durch wundervoll gestaltete Bilder überzeugen. Hier können dann ganz viele ihre Freude dran haben: Ob noch ganz klein oder schon ganz groß. Das Buch eignet sich zum Vorlesen, aber auch zum Selberentdecken und verfolgt eine Botschaft, über die im Nachhinein mit den Kindern gut gesprochen werden kann. So handelt es sich um eine ganz besondere Fabel, die ich gerne empfehle.

Bewertung vom 13.04.2021
O'Connor, Nuala

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern


gut

Leider enttäuschend

Dieses Buch hat bei mir sehr gemischte Gefühle zurück gelassen, so dass es schwer fällt, eine angemessene Bewertung und Einschätzung abzugeben. Einerseits liebe ich historische Romane, die den Leser_innen einen Einblick in das Leben von Menschen in früheren Zeien ermöglichen. Und wenn dann auch noch bedeutende Frauen vorgestellt werden, deren Wirken durch die patriachale Geschichtsschreibung bisher in den Schatten verdrängt wurde, dann bin ich voller Elan und Freude dabei. Einen solchen wichtigen Beitrag leistet hier Nuala O´Connor bei Nora Barnacle / Joyce und darüber bin ich sehr dankbar.
Kommen wir nun aber anderseits zum großen Manko des Buches: Die Sprache der Autorin geht oft ins vulgär / gossenhafte hinein und mach es schwer, sich auf das Buch einzulassen. Es geht oft und in vielfältiger Abwandlung um Sexualität und deren Variationen. Und dies in einer Sprache, die eher abschreckt, als die Leser_innen mitzunehmen.
Es mag Menschen geben, die von diesem Buch begeistert sind, ich gehöre aber nicht dazu.

Bewertung vom 13.04.2021
Reitner, Anna

Die Roseninsel


sehr gut

Auf dem Weg zum Glück

Der Roman "Die Roseninsel" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Anna Reitner lesen durfte, so dass ich mich ganz unvorbelaset auf die Geschichte und die Charaktere einlassen konnte.
Generell sind Geschichten über Bayern nicht so mein Fall, diese konnte mich aber auf jeden Fall erreichen. Es gelang mir vom ersten Moment an mich in die junge Ärztin Liv hineinversetzen, die Berlin verließ um auf der Roseninsel im Starnberger See Ruhe, Stille und Heilung zu finden. Auch ging mir das Leben der jungen Magdalena sofort nahe, die aufgrund politischer Ränkespiele ca. 130 Jahre vorher auf der Roseninsel quasi eingesperrt wurde.
Als Leser_innen erfahren wir abwechselnd Ereignisse aus den Leben dieser beiden Frauen und nach und nach entsteht ein Gesamtbild, in dem sich alles zusammenfügt.
Die Sprache der Autorin lädt geradezu dazu ein, tief in die Geschiche einzutauchen, die Zeit aus dem Blick zu verlieren, und erst wieder zu erwachen, wenn die letzte Zeile verklungen ist. Die Mischung aus Spannung und Gefühl kann auf jeden Fall überzeugen.

Bewertung vom 12.04.2021
Tesson, Sylvain

Der Schneeleopard


ausgezeichnet

Der Gesang der Wölfe

Es gibt wenige Bücher, die mich von der ersten bis zur letzten Seite so begeistert haben sie "Der Schneeleopard" von Sylvain Tesson.
Vordergründig geht es um eine Gruppe von Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben in den Tiefen Tibets Spuren des fast ausgestorbenen Schneeleoparden zu finden und die dabei gemachten Eindrücke auf Fotos festzuhalten.Beim Lesen wird aber deutlich, dass es um einiges mehr geht und die Einsamkeit der oft noch unberührten Natur wirft grundlegende Fragen über den Umgang der Menschen mit seiner Mitwelt auf.
Philosphisch und auch seelenberührend lässt Sylvain Tesson die Leser_innen an seinen Gedanken und Einsichten teilhaben und sie miterleben, wie das Leben in der Tierwelt Tibets verläuft. Mich hat vor allem die Bescheinigung des Gesangs der Wölfe tief im Herzen berührt und Sehnsucht entstehen lassen, solche Momente auch einmal erleben zu wollen. Leider finden sich die zu dieser Reise gehörenden Bilder von Vincent Munier in einem anderen Buch, so dass mensch sich dieses noch extra holen muss, lohnen wird es sich aber bestimmt.

Bewertung vom 12.04.2021
Strawbridge Howard, Brigit

Dancing with Bees


ausgezeichnet

Ein Plädoyer für die Bienen

Ich beschäftige mich schon länger mit Themen wie Selbstversorgung, Anbau eigenes Bio Gemüses oder Verbesserung der Bodenqualität und dabei darf natürlich auch die Bestäubung der Pflanzen durch Bienen nicht fehlen. So gesehen war klar, dass das Ansähen von Wildblumenpflanzen und der Verzicht auf chemische Düngemittel zu den Grundvoraussetzungen gehörten.
Wie viel es allerdings über Bienen zu entdecken geben würde hätte ich nie gedacht, so dass ich richtig dankbar für dieses wundervoll gestaltete Buch bin, dass eine Mischung aus Erfahrungsberichten der Autorin und informativen Sachinformationen beinhaltet.
Ich konnte sehr schnell in das Thema eintauchen, merkte aber auch, dass ich mir beim Lesen bewusst Zeit lassen sollte, um das Gelesene verarbeiten zu können. Für Bienenliebhaber_innen und alle, die es noch werden wollen ist dieses Buch definitiv ein Muss, so dass ich es vom Herzen empfehlen kann und mir wünsche, das es weite Aufmerksamkeit erhält. Die Natur und die Bienen werden es den aufmerksamen Leser_innen danken.

Bewertung vom 11.04.2021
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Kriminalfälle und Morde können an den schönsten Orten der Welt passieren und da macht Sankt Peter Ording, wo dieses Buch spielt, auch keine Ausnahme.
Bei "Nordwesttod" handelt es sich um den Auftakt einer SoKo Reihe und passend dazu finden sich die Hauptcharaktere der Geschichte auch gerade erst neu an diesem Ort ein. Gemeinsam versuchen die Polizist_innen Anna und Hendrik den Fall einer verschwundenen jungen Frau aufzuklären und geraten dabei schnell in ein Netz aus Lügen, Haß und Intrigen. Hinzu kommen wie üblich private Problemlagen und auch ein aktuelles politische Thema: In diesem Fall die rücksichtslose Verschandelung von Landschaften durch immer neue und größere Hotelanlagen.
Die Geschichte wird von der Autorin Svea Jensen spannend und lebendig erzählt, so dass mensch gerne dabei bleibt und mitfiebert.
Wer Krimis mag, wird sich hier mit Sicherheit gut zurecht finden und eine kleine Strandlektüre für zwischendurch aufgetan haben.
Gerne möchte ich mehr erfahren und freue mich schon auf Band zwei.

Bewertung vom 03.04.2021
Falk, Susanne

Johanna spielt das Leben


sehr gut

Leben in dunklen Zeiten

Als Mutter eines gerade einjährigen Kindes Mutterschaft und Beruf (-ung) unter einen Hut zu bringen ist bestimmt nicht einfach, vor allem wenn der werte Herr Gemahl ein zutiefst konservativ - rückständiger Lump ist, der nicht bereit ist, seine eigene Karriere hintenan zu stellen und selbst mindestend´s 50% der Kinderbetreuung und Hausarbeit zu übernehmen.
Eine solche Situation finden wir in diesem Buch: Johanna bringt ihre einjährige Tochter zur Mutter und Tante, um nicht nur Mutter zu sein und ihre Berufung Schauspielerei zu leben. Ihr Mann Georg torpediert alles und will sie zwingen zuhause zu bleiben.
Die Leser_innen entführt die Autorin in die dunklen 50er und 60er Jahre inn Wien, wo Frauen nach der Heirat scheinbar keine Rechte mehr hatten und skrupellose bösartige Männer ihnen das arbeiten verbieten konnten. Beim Lesen entsteht Wut auf solche Kreaturen und gesellschaftliche Verhältnisse, ich frage mich aber auch, warum Johanna sich nicht getrennt hat. Notwendig wäre das auf jeden Fall gewesen.

Bewertung vom 02.04.2021
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


sehr gut

Wer ist Mister Hyde

Mensch nähme an, der eigene (Halb-) Bruder würde einer Straftat angeklagt und deine eigene Mutter würde sich bitten nach Hause zu kommen und ihm zu helfen. Mensch nähme weiterhin an du seist ein_e FBI Agent_in mit einer neuen Identität und du seist auf der Flucht vor der nigerianischen Drogenmafia. Würdest du nach Hause kommen und dich mit falscher Identität in das Ermittlungsteam reinschmuggel, um die Ermittlungen zu begleiten und andere mögliche Tätrr_innen zu finden? Vor diesen Fragen steht der Hauptcharakter dieses Buches und er entscheidet sich den Versuch zu unternehmen. Wird er enttarnt werden oder gelingt es ihm seinen Bruder zu helfen? Oder wird er scheitern und von der Mafia erwischt werden?
Die Geschichte wird sehr spannend erzählt und verknüpft den Kriminalfall gekonnt mit der Beschreibung von posttraumatischen Belastungssyndromen, Beziehungskonstellationen zwischen Eltern und Kindern und den Doppelleben mehrer Charaktere. Das Buch macht auf jeden Fall neugierig darauf, wie es wohl weiter gehen mag und schreit geradezu nach einer Fortsetzung.