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Insgesamt 692 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2015
Estep, Jennifer

First Frost (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"First Frost" ist die Vorgeschichte zu "Frostkuss", dem ersten Band der Mythos Academy von Jennifer Estep. Vermutlich dient diese Kurzgeschichte, die kostenlos in allen gängigen Ebooks-Shops zu beziehen ist, dazu, einem die Geschichte um Gwen Frost und die Mythos Academy schmackhaft zu machen - was vermutlich ganz gut funktioniert.

Ich habe die Geschichte erst entdeckt, als ich Band 1 bereits gelesen hatte, dennoch war ich neugierig, denn ganz klar spielt dieser Band zeitlich vor Gwens Eintritt in die Mythos Academy. Wer "Frostkuss" bereits gelesen hat, der weiß, dass sich Gwens Leben auf einen Schlag massiv veränderte. Gwen ist eine Gypsy, ein Mädchen mit magischen Fähigkeiten - nimmt sie Gegenstände in die Hand oder berührt die Haut eines Menschen, fühlt bzw. sieht sie die Geschichte dessen. Dies passierte auch bei der Haarbürste einer Klassenkameradin und damit war der Grundstein für ein neues Leben gelegt...

Gwen erscheint uns auch hier schon als eigenständige Persönlichkeit, die einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen muss, der zusätzlich zum Schulwechsel einiges dazu beiträgt, dass sich ihr Leben von Grund auf verändert. Dennoch wirkt sie sympathisch und neugierig und man möchte sie näher kennenlernen, was die ideale Voraussetzung ist, um sich dem nachfolgenden Roman "Frostkuss" zu widmen.

"First Frost" ist interessant und macht Lust auf mehr, wenn man möchte nicht nur mehr über Gwen und ihre Gabe erfahren, sondern auch mehr über die geheimnisvolle Academy, der Gwen mit der Professorin Metis einen Besuch abstattet, bevor sie im Herbst dort eingeschult werden soll. Aber es bietet nicht nur einen Einblick in die Geschichte, sondern auch in den Schreibstil der Autorin, der mich, dank seiner bildhaften Art, sofort in den Bann ziehen konnte.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 27.11.2015
Estep, Jennifer

Frostkuss / Mythos Academy Bd.1


ausgezeichnet

Direkt auf der ersten Seite lernen wir Gwen kennen, die gerade dabei ist, einer Mitschülerin auf den Zahn zu fühlen. Auf dieser und auf den nächsten Seiten des Romanes wird schnell klar: Gwen ist ein eher unscheinbares aber taffes Mädchen, welches war eher als Einzelgänger durch die Mythos Academy (einer Academy für Spartaner, Amazonen, Walküren und allerlei magischer Leute) wandelt - damit aber recht zufrieden zu sein scheint. Ganz im Gegensatz zu den anderen Jugendlichen, die dieses Internat besuchen, ist sie jedoch ganz und gar kein Krieger. Sie ist eine Gypsy, etwas, was man aus dem Stegreif heraus wohl gar nicht so einfach erklären kann. Jede Gypsy hat andere Gaben und wenn man den Erläuterungen von Gwens Oma so lauscht, kommt einem doch ein wenig der Verdacht, dass eine Gypsy nichts anderes ist, als ein Zigeunermädchen (ohne das abwertend zu meinen) mit magischen Fähigkeiten. In Gwens Fall heißt das, dass sie Gegenstände oder die Haut eines Menschen nur Anfassen muss, um die tiefsten Gefühle und ein Teil der Vergangenheit zu erfahren. Gwen fühlt sich als nichts besonderes und kann demnach auch nicht wirklich nachvollziehen, weshalb sie unbedingt die Mythos Academy besuchen muss, anstatt weiterhin auf ihre alte Schule gehen zu können. Gwen verdient sich häufig ein wenig Taschengeld, indem sie ihre Gabe einsetzt, um verlorene Gegenstände zu finden. Natürlich kann sie die verlorenen Gegenstände nicht berühren und deren Geschichte bis hin zum Verlust finden, aber sie kann die Person berühren, die den Gegenstand sucht oder andere Gegenstände an denen sich das gesuchte einst aufgehalten hat. So lernt sie auch Daphne und Carson besser kennen und nach und nach entwickelt sich zwischen Daphne und ihr eine eher ungewöhnliche Freundschaft, zu der auch Carson irgendwann hinzukommt.

Die Geschichte, die sich in diesem Buch abspielt handelt vor allen Dingen von einem Mädchen, dass während Gwens Dienst in der Bibliothek (in der sie arbeitet, um sich ein Taschengeld zu verdienen) ermordet wird und Gwen es sich zur Aufgabe macht, herauszufinden, wieso dieses Mädchen sterben muss. Schnell entwickelt sich eine spannende Geschichte, die jedoch ein paar Ungereimtheiten enthüllt und man fragt sich stetig, was eigentlich genau passiert ist. Der Schluss war, zumindest für mich, wenig vorhersehbar aber unglaublich genial aufgebaut, die Spannung übermannte mich phasenweise und ich wollte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere sind klasse und das ganze Buch erinnert mich an eine faszinierende Mischung aus Harry Potter, Vampire Academy (Richelle Mead) und den House of Night Romanen, was ich durchaus positiv meine! Die Geschichte riss mich mal wieder so richtig mit und ich musste mir einfach den nächsten Band bestellen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Das Einflechten von Mythen, Gottheiten und Kriegern wie Nike, der Siegesgöttin oder Loki, einem nordischen Gott, Walküren, Amazonen, Spartanern... das empfand ich mal als etwas neues und interessantes, wie ich es bisher nur selten gelesen hatte. Besonders gut gefällt mir daran, dass sich die Autorin nicht auf eine Sorte Götter (griechisch, nordisch, etc) beschränkt, sondern einfach alles wild durchmixt - das erhöht einfach den Spannungsfaktor! Auch die verschiedenen magischen Gaben und die verschiedenen Persönlichkeiten gefallen mir unwahrscheinlich gut, denn die Autorin zeigt uns damit, dass magische Fähigkeiten nicht immer gleich sein müssen, sondern so variieren können, wie der Charakter eines Menschen.

Insgesamt empfinde ich diesen Reihenauftakt als einen der besten, den ich in der letzten Zeit gelesen habe und bin wirklich gespannt, was sich die Autorin sonst noch alles hat einfallen lassen. Wer die Mythos Academy noch nicht kennt, sollte sie sich unbedingt mal zu Gemüte führen, denn wer sie nicht kennt, hat definitiv was verpasst!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.11.2015
Safier, David

Mieses Karma hoch 2


ausgezeichnet

"Mieses Karma hoch 2" ist ein Roman des Autors David Safier. Ich liebe die Romane von David Safier, seit ich vor einigen Jahren das erste Mal "Mieses Karma" gelesen habe, habe aber dennoch seit einiger Zeit nichts mehr von ihm gelesen. Als ich mitbekam, dass "Mieses Karma hoch 2" erscheint, freute ich mich sehr und bewarb mich sogleich für die Leserunde bei "wasliestDu.de".

Natürlich schlichen sich kurz darauf wieder die berühmten Zweifel ein, denn ein Teil 2 ist immer noch ein Teil 2 und häufig reicht er an den ersten Teil nicht heran. Meistens ist man enttäuscht und denk wehmütig an den ersten Teil zurück, dem man so verfallen war und den man so wahnsinnig toll fand. Meistens. Bei "Mieses Karma hoch 2" verhielt sich dies zum Glück ganz und gar nicht so, denn der Roman steht dem ersten Teil in absolut nichts nach. Er bringt einen so manches Mal dazu, sich einfach nur köstlich zu amüsieren, laut zu lachen oder nur zu schmunzeln, ohne den Humor auszureizen, oder mit übermäßig vielen Witzen aufzuwarten. David Safier hat eine Art und Weise, spritzig-frisch und erheiternd zu schreiben, ohne es zu übertreiben und den Humor an genau den richtigen Stellen einfließen zu lassen.

Die Charaktere sind faszinierend und besonders die Tatsache, dass die Protagonisten Daisy und Marc gemeinsam wiedergeboten werden und sich zusammen über die Reinkarnationsleiter nach oben bewegen (oder nach unten - zwangsweise) fand ich außergewöhnlich und spannend. Insbesondere die vielen Sticheleien zwischen den beiden, die nach einiger Zeit jedoch nachließen gefielen mir wahnsinnig gut. Dennoch lernen sich die beiden besser kennen und lernen nicht nur, sich gegenseitig zu unterstützen, sondern auch, was es heißt, gutes Karma zu sammeln. Sie lernen, dass das Leben nicht immer einfach ist und man manchmal auch mutig sein muss, um wirklich lieben und leben zu können.

Die Geschichte regt zum nachdenken an und lässt uns ein wenig darüber nachdenken, ob wir selbst in unserem Leben schon genügend "gute Taten" vollbracht haben, um auf der Reinkarnationsleiter nicht ganz nach unten zu rutschen. Haben wir genug Karma gesammelt, oder hat sich das möglicherweise mit dem aufgehoben, was wir so negatives vollbracht haben, bisher? Genau wird man das nicht sagen können, bevor man Buddha irgendwann begegnet...

Besonders toll fand ich es, dass uns in "Mieses Karma hoch 2" erneut Casanova begegnet, der ja auch schon in (ich nenne es jetzt einfach mal so) "Band 1" eine nicht zu verachtende Rolle spielte und so einem alten Bekannten begegnen, der - leider - weiterhin sein Dasein als Ameise fristet.

Insgesamt kann ich euch "Mieses Karma hoch 2" absolut empfehlen, denn es ist nicht nur lustig, sondern hat auch einen Hintergrund, der einen über das eigene Leben nachdenken lässt - trotz der Sparte "Humor". Natürlich ist Humor immer so eine Sache und sicherlich werden auch genug negative Rezensionen zu diesem Roman geschrieben - aber was wäre die Welt, wenn wir alle denselben Humor hätten und einheitlich bei denselben Dingen lachen würden? Ich für meinen Teil mag die David Safier Romane sehr gerne und bin gespannt, was da in nächster Zeit noch auftaucht.

Wertung: 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 22.11.2015
Estep, Jennifer

Das eisige Feuer der Magie / Black Blade Bd.1


ausgezeichnet

"Black Blade - Das eisige Feuer der Magie" ist der erste Band der "Black Blade" - Reihe von Jennifer Estep. Ich muss gestehen, dass ich bisher noch kein einziges Buch der Autorin gelesen habe, weswegen ich mir, als dieser Roman erschien, vornahm, dies nun nachzuholen.

Lila Merriweather ist überaus sympathisches junges Mädchen, welches beim näheren hinsehen ganz schön unser Mitgefühl anspricht, obwohl sie sich ganz gut selbst zu helfen weiß. Mit ihren 17 Jahren hat sie schon einiges erlebt und wohnt nicht nur im spärlich eingerichteten Keller unter einer Bibliothek, sondern muss sich ihr Leben auch noch selbst finanzieren - durch Diebstähle. Für diese bekommt sie Aufträge von einem alten Freund ihrer Mutter, Mo, der gleichzeitig ihre einzigste Bezugsperson darstellt. Auch wenn Lila kein leichtes Leben führt und sich auch in der Schule nicht besonders wohlfühlt, was vor allem daran liegt, dass sie eine "Menschenschule" besucht, ist sie kein schlechter Mensch, denn sie versucht stets Gerechtigkeit zu üben. Der Tod ihrer Mutter vor 4 Jahren macht ihr noch immer zu schaffen und es gibt Momente in denen sie sie wahnsinnig vermisst. Lila ist eine starke Persönlichkeit, die genau weiß was sie will und weder Kosten, noch Mühen scheut, genau das zu erreichen. Gleichzeitig ist sie jedoch ein äußerst vernünftiges Mädchen, das im Zweifelsfall durchaus die richtige Entscheidung zu treffen weiß und notfalls auch ihre eigenen Bedürfnisse zurücksteckt, wenn das Risiko zu groß wird. Ich konnte mich nicht nur gut in Lila hineinversetzen und ihre Gedanken/Gefühle nachvollziehen, sondern musste sie als starke Persönlichkeit fast ein wenig bewundern.

Devon Sinclair, der Junge, den Lila nach einem Vorfall beschützen muss, ist zu Anfang ein wenig geheimnisvoll, aber genau das macht ihn auch so interessant. Wie zu erwarten ist er der typische Schönling, ausnahmsweise macht er jedoch davon überhaupt keinen Gebrauch, um zu erreichen was er will. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbuch-"Helden" ist er nämlich genau das nicht - ein Held. Vielmehr würde ich Lila als Heldin der Geschichte bezeichnen, was Devon auf eine noch sympathischere Ebene bringt, denn er akzeptiert dies vollkommen. Devon ist ein unglaublich netter Mensch, der viel mehr Gefühl, viel mehr Empathie hat, als man es vermuten würde, doch Lila kommt ihm schnell auf die Schliche - nicht zuletzt auf Grund ihrer besonderen, magischen, Gabe.

Auch die anderen Charaktere, die uns in diesem Roman begegnen, besonders Felix und Oscar, fand ich äußerst faszinierend, facettenreich und voller Ideen. Auch wenn Oscar zu Beginn sehr griesgrämig wirkt, kann man es ihm doch verzeihen und irgendwie weiß man auch, dass hinter der rauen Schale ein ganz weicher, fast schon butterweicher Kern steckt, der nur zum Vorschein gebracht werden muss.

Die Geschichte an sich ist mitreißend, spannend, fesselnd, faszinierend, überraschend... mir würden noch unzählige Adjektive einfallen, um diese Wahnsinnsgeschichte zu beschreiben, aber ich glaube, es ist doch besser, wenn ihr euch selbst ein Bild davon macht. "Das eisige Feuer der Magie" ist ein Roman, der die Welt zum anhalten zwingt, den Seiten Flügeln verleiht und den Leser entführt, in eine fantastische, neue Welt, die er einfach lieben muss.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 19.11.2015
Marshall, Colby

Farbenblind


ausgezeichnet

"Farbenblind" ist ein Roman der Autorin Colby Marshall und ist der erste Teil einer Reihe. Eigentlich lese ich ja recht gern mal einen Thriller, allerdings kam dies in der letzten Zeit eigentlich eher seltener vor, weswegen ich sehr neugierig auf diesen Titel war, der vor kurzem im Heyne Verlag erschien.

Hauptprotagonistin dieses Romanes ist Dr. Jenna Rameys, eine forensische Psychiaterin, die als Beraterin für das FBI tätig ist. Direkt zu Beginn stellt sich schnell heraus, dass Jenna einer nicht ganz normalen Familie entstammt, denn Jenna's Mutter ist ein Psychopathin, die ihre Ehemänner ermordet hat und auch versucht hat, Jennas Bruder, sowie ihren Vater zu ermorden. Glücklicherweise erfolglos. Nun sitzt sie in der geschlossenen Psychiatrie... vorerst.

Als Jenna nun zum Verhör von Isaac Keaton hinzugerufen wird, einem Massenmörder, trifft sie auf einen klugen Mann, der alle Fäden in der Hand zu halten scheint. Nicht nur, dass er sich freiwillig verhaften ließ, er fragte auch direkt nach Jenna - eigentlich keine Seltenheit, denn Jenna ist berühmt, in ihren Kreisen, doch irgendetwas macht sie misstrauisch. Keaton ist zu abgebrüht, zu clever. Doch was verbirgt er und vor allem: was versucht er zu erreichen?

"Farbenblind" ist ein komplex gestalteter Thriller mit mehreren Handlungssträngen, die erst etwa in der Mitte des Buches langsam beginnen, sich zu verknüpfen. Was zu Beginn noch etwas undurchsichtig wirkte, wird immer klarer und aus einem verstrickten Konstrukt wird eine Meisterleistung des Ideenreichtums. Durch die verschiedenen Stränge der Geschichte, die sich erst später zu einem ganzen Verflechten, bleibt es unmöglich, vorherzusehen was passiert, was die Geschichte nicht nur zu einem wahre Page-Turner macht, sondern die Spannung immens erhöht und das Köpfchen des Lesers heiß laufen lässt - weil er versucht, das Wirrwarr zu entknoten. Die Charaktere sind unglaublich sympathisch und besonders Jenna mochte ich sehr gerne. Ihr Vertrauter - und Vater ihres Kindes - Hank, war mir nie so richtig sympathisch und ich konnte mit ihm konnte nie so recht warm werden, aber er ist ein zuverlässiger und kompetenter Polizist, der stets das tut, was er muss.

Sehr spannend fand ich übrigens auch Jennas bestehende Farbsynästhesie, bei der ich sehr lange dachte, dass dies nur der Fantasie der Autorin entsprungen sei. Durch Zufall las ich jedoch, dass die Autorin selbst diese Farbsynästhesie hat - womit diese andere Form der Wahrnehmung nicht nur einer Idee entsprang, sondern tatsächlich existiert! Ich persönlich kann mir das jedoch fast nicht vorstellen, weswegen ich die Ausführungen dessen umso interessanter fand! Am Ende der Rezension werde ich einen kurzen Auszug aus Wikipedia anfügen, der ein wenig Licht ins Dunkel bringen dürfte :)

Insgesamt kann ich euch diesen wahnsinnig spannenden Thriller nur empfehlen und ich bin schon sehr gespannt darauf, ob bald ein Teil 2 davon erscheinen wird - wovon man jedoch ausgehen kann, wenn man das Ende des Romanes bedenkt! Fazit: Wer Thriller mag, wird "Farbenblind" lieben.

"Bei der Graphem-Farb-Synästhesie lösen Grapheme wie Buchstaben oder Zahlen die synästhetischen Farben aus. Dies ist eine Synästhesieform, die zu den bislang am besten untersuchten Synästhesien gehört. Ihr Vorkommen in der Bevölkerung wird auf ungefähr ein Prozent geschätzt. Bei dieser Synästhesieform wurden große interindividuelle Unterschiede in Bezug auf das Erleben des farbigen Concurrents festgestellt (Associater, Projector). Die Graphem-Farb-Synästhesie ist bei manchen Synästheten mit der Sequenz-Raum-Synästhesie verlinkt. Dies äußert sich in einer räumlichen Vorstellung von farbigen Zahlen oder von farbigen Buchstaben des Alphabets." (Quelle: Wikipedia)

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 12.11.2015
Archer, Jeffrey

Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2


gut

"Das Vermächtnis des Vaters" ist der zweite Band der "Clifton-Saga" von Jeffrey Archer. Da ich Buchflüsterer bei Buecher.de bin, bekam ich dieses Buch als Rezensionsexemplar zugesagt - was ich, zugegeben, nicht ganz so toll fand, denn es handelt sich hierbei um den zweiten Teil einer Reihe, von der ich bisher nicht einmal den ersten gelesen hatte. Dennoch wagte ich mich an dieses Buch heran und möchte euch nun von meinen Gedanken dazu berichten.

Auch wenn man Band 1 der Saga nicht gelesen hat, kann man sich doch recht gut in dieses Buch hineinfinden, denn in der Umschlaggestaltung findet man den Stammbaum der Familie Clifton, der einen gewissen Überblick bietet. Man steigt also in das Buch ein, dass zu Beginn von Henry Clifton erzählt wird, der sich gerade auf einer Schiffsreise befindet. Da er in Schwierigkeiten steckt, nimmt er die Identität eines Tom Bradshaw an, unwissend, dass er sich damit in noch größere Schwierigkeiten bringt - denn Tom ist ein gesuchter Mörder. Schlussendlich stellt ihn sein Anwalt vor die Wahl - entweder, er gibt zu, nicht Tom Bradshaw zu sein und wird dafür zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt, oder die Klage wegen Mordes wird fallen gelassen und er muss sich als Tom Bradshaw nur noch wegen Desertion vor Gericht verantworten - was mit etwa 6 Monaten Gefängnis bestraft wird... doch die Sache geht nicht ganz so glücklich aus und schließlich findet sich Harry unter falschem Namen im Gefängnis wieder - für 6 Jahre.

Der Roman wird später noch von Emma und Giles Barrington erzählt, bei denen es sich um Geschwister handelt. Emma hat gerade Harrys Baby auf die Welt gebracht und kann nicht glauben, dass er tot ist, wie es behauptet wird. Also macht sie sich auf die Suche nach ihm... Giles hingegen ist ein alter Freund von Harry, der in den Krieg zieht und später in deutsche Gefangenschaft gerät...

Es ist gar nicht so einfach, diesen Roman tatsächlich und ehrlich zu bewerten, denn ich muss zugeben, dass ich nicht so genau weiß, wieso ich ihm keine 5 Sterne geben möchte. Die Erzählung ist nicht langweilig, aber auch nicht übermäßig spannend, als echten Pageturner würde ich ihn nun wirklich nicht bezeichnen, aber auch nicht so langweilig, dass man ihn beiseite legen möchte. Die Figuren sind in aller Regel sympathisch gestaltet und bekommen jeweils ihre eigene Rolle zugedacht, sie haben tiefe und eine Persönlichkeit, wie man es sich in einem Roman nur wünschen kann. Natürlich kann man nicht von jedem Roman erwarten, dass er einen vom Hocker reißt, aber würde ich hier 5 Sterne vergeben, müsste ich irgendwie lügen. Schlussendlich ist es für mich ein Roman, den man lesen kann, aber eine gewisse Begeisterung für das Genre aufbringen sollte, sonst wartet man irgendwie immer darauf, dass noch etwas interessanteres passiert - was irgendwie nie der Fall ist - und das ist dann doch etwas enttäuschend.

Wertung: 3 von 5 Sterne!

Bewertung vom 30.10.2015
Oeschger, Anika

E.J. und das Drachenmal


sehr gut

"E.J. und das Drachenmal" ist der Debüt-Roman der Autorin Anika Oeschger. Als mich der Verleger des Riverfield Verlages Alfonso Pecorelli persönlich anschrieb und seinen Verlag vorstellte, wurde ich sofort neugierig und fragte ein Rezensionsexemplar von "E.J. und das Drachenmal" an, da mir die Geschichte inhaltlich spontan zusagte.

Wenn man den Klappentext so liest, dann lacht das Fantasyherz, denn eine spannende Geschichte, mit fantastischen Elementen, einem jungen Mädchen, das neue Fähigkeiten entwickelt und den typischen Teenagerproblemen - das ist doch genau das, was die Leser wollen - oder?

Im Falle von "E.J. und das Drachenmal" muss ich sagen, dass ich einen recht leichten Start hatte, denn zu Beginn fand ich ihren Schreibstil recht locker und leicht zu lesen. Setzt man seine Reise durch das Buch jedoch fort, merkt man im Lesefluss schnell, dass die Autorin hiermit ihr Debüt gibt, denn einige Sätze klingen etwas unrund und zusammengesetzt. Nichtsdestotrotz fand ich den Sprachstil nicht nur angenehm jugendlich, sondern einfach passend, denn wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, akzeptiert man diesen Stil als "den der Autorin" und lässt sich durch die ein oder andere Ungereimtheit nicht mehr stören.

Was die Geschichte an sich angeht, so muss ich die tollen Ideen der Autorin wirklich loben. Sie orientiert sich nicht an "schon da gewesenem", sondern erfindet etwas völlig neues, was sie dann auch zu etwas potenziell sehr großen zusammenwürfelt. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nach den ersten 100-120 Seiten ein wenig frustriert war, weil einfach "nichts" mehr wirklich passierte, nichts mehr voranging und die Liebesgeschichte viel zu sehr im Vordergrund stand, so muss ich doch sagen, dass ich, als ich diesen Punkt einmal überwunden hatte, doch recht schnell durch das Buch flog. Die Ereignisse überschlagen sich stellenweise und als Leser will man dann eigentlich nur noch wissen, wie es weitergeht. Das Ende lässt Raum für neue Möglichkeiten und ein wenig durchblicken, dass sich da möglicherweise noch ein - oder auch mehrere - Bände daraus entwickelt könnten... wir dürfen auf alle Fälle gespannt sein!

Was die Charaktere angeht, so fand ich E.J sehr sympathisch, denn sie ist authentisch und genauso jugendlich, wie man es von einem Mädchen in ihrem Alter erwarten würde. Vielleicht darf man der Autorin aus diesem Grund auch die sehr präsente Liebesgeschichte nicht unbedingt vorwerfen...Die anderen Charaktere, beispielsweise Marc, Emma oder E.J.'s Großmutter, waren mir äußerst sympathisch, denn auch sie waren nicht rundum perfekt, wie es in manchen Romanen der Fall ist, sondern erlauben sich auch einmal kleine Schwächen.

Besonders hervorheben muss ich übrigens auch die Art und Weise der Autorin, Dinge zu beschreiben und die kleinen "magischen" Einfälle, die immer wieder eingestreut werden. Wenn ich sowas lese, dann lacht mein fantastisches Herz, denn wenn ich mir ein Buch nicht vorstellen kann, dann macht es mir auch keinen Spaß, es zu lesen. Bei diesem war dies jedoch absolut der Fall und auch wenn das Buch an sich ein paar kleinere "Mängel" aufwies (inhaltlich, wie sprachlich), würde ich mich doch freuen, in Zukunft etwas mehr von Anika Oeschger zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.