Benutzer
Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1143 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2018
Stein, Nick

Bienenkiller. Küsten-Krimi


gut

"Die Vernunft liefert uns den Honig ihres Bienenstocks, in ihre geheime Werkstatt lässt sie uns aber niemals blicken." (Wolfgang Menzel)
In Ostfriesland hat es der Polizeistudent und angehende Kriminalbeamte mit zwei Todesfällen zu tun. Merkwürdig ist das die beiden 10 Jahre auseinanderliegen. Beim einen sieht es erst Mal aus, wie wen dieser ein Selbstmord gewesen wäre und das der Tote von der Aussichtsplattform gestürzt ist. Doch wenig später bekommt Lukas Jansens Freundin Lisa, die bei der Spurensicherung arbeitet, mit einer 10 Jahre alte Leiche zu tun. Diese wurde brutal durch ein Gerät aus der Landwirtschaft getötet. War es ein Unfall oder Mord, das war hier die Frage? Obwohl Lukas Jansen genug mit seinem Studium zu tun hat, lassen ihn die beiden Toten nicht in Ruhe. Gemeinsam mit Freundin Lisa versuchen sie näheres herauszubekommen. Dabei kommen immer mehr zwei Imker in Verdacht, die unter den Folgen der Chemie auf den Feldern leiden müssen. Kann es sein das die beiden Toten eine Folge der modernen und radikalen Düngemittel wurden? Je weiter die beiden nachforschen, desto mehr Verdächtige tauchen auf, doch mysteriös bleibt weiterhin wer die blonde Frau gewesen ist, die mit einem der Toten zuletzt zusammen war.

Meine Meinung:
Das bunter Cover mit dem Traktor, der gerade seine Felder düngt, passte sehr gut zu dem Krimi. Dieser Agrarkrimi bei dem es um Bienensterben, Düngemittel, Monsanto und anderes ging, hatte mich angesprochen. Der Schreibstil war sehr gut, flüssig, wobei mich dann doch ein paar Dinge gestört haben. Völlig unrealistisch fand ich, dass man einen Polizeistudenten Kripobeamte spielen lässt, wie wenn es nicht genug Kriminalbeamten in Deutschland gebe. Natürlich ist es mal was anderes, wenn man hier einen Polizeistudenten ermitteln lässt, aber ich fand, es sollte dann schon glaubhaft dargestellt werden. Außerdem störte mich zusehends das viel zu oft erwähnte Essen gehen oder mal eben im Hotel übernachten der beiden Hauptprotagonisten, ich kann mir kaum vorstellen, dass die beiden so viel Geld besitzen, dass sie das könnten. Auch von der ostfriesischen Umgebung und deren Eigenheiten ist mir zu wenig in dem Krimi mit eingeflossen. Dies sind so ein paar Dinge, die für mich diesen Krimi zu unglaubwürdig machten. Dass es bei diesem Krimi um Bienen ging, kam leider auch erst richtig im letzten Drittel zum Tragen, das hätte ich dann schon ein wenig eher erwartet. Die Charaktere waren gut gewählt, wobei ich fand, das Lukas Jansen schon ein wenig zu perfekt dargestellt wurde, vor allem was sein Studium anbelangte. Dadurch wirkt er ab und zu auf mich ein wenig arrogant und von sich eingenommen. Lisa hingegen nervte mich zusehends mit ihrer krankhaften Eifersucht, die hier teilweise schon extrem ausartet. Sicher auch, weil ein Grund dahintersteckte, den ich hier nicht weiter andeuten möchte. Zudem fehlte es dem ganzen Krimi an Spannung, so das die Geschichte nur so dahinplätscherte und sie mich teilweise recht ermüdet hatte. Auch wenn das Bienensterben ein interessantes Thema hätte sein können, kam es mir auf Grunde der häufigen Szenenwechsel in das Privatleben des Ermittlers doch viel zu wenig zum Tragen. Von daher kann ich diesem Krimi nur 3 von 5 Sterne geben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2018
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Rachlust / Sadie Scott Bd.16 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Selbst das große Naturgesetz, dem alle unterliegen, ist nicht so hart und grausam, wie es Menschen zuweilen werden." (Wilhelm Vogel)
Sadie und ihre Familie haben wunderschöne Tage mit Familie Thornston aus England verbracht. Da wartet zu Hause ein Brief vom Serienmörder Brian Leigh, der Libby entführt hatte und der zum Tode verurteilt wurde. Das Brian den Kontakt zu Sadie sucht, beunruhigt sie nicht. Im Gegenteil sie stimmt sogar zu, als er möchte, dass sie ihn besuchen soll. Doch dieser Besuch gestaltet sich anders, als Sadie dachte, den Brian scheint einen Fluchtplan zu schmieden um sich an ihr und ihrer Familie zu rächen. Dafür bekommt er ausgerechnet die Hilfe von Tyler Evans, einem Mörder, der ebenfalls noch eine Rechnung mit Sadie offen hat. Als sie wenige Tage später die Nachricht bekommt, dass die beiden geflohen sind, ist Sadie und Nathan schnell klar, dass sie Hilfe hatten. Sofort bekommt Sadies Familie Polizeischutz und Tochter Hayley wird in Sicherheit gebracht. Den Sadie ist klar, wenn sie den beiden in die Hände fallen, dann kann es für sie lebensgefährlich werden. Eine Hetzjagd auf Leben und Tod, die das Leben der Whitmans verändern wird.

Meine Meinung:
Dies ist nun der 16. Band der Profiler Reihe und ich bin jedes Mal erstaunt, was der Autorin wieder einfällt. Der Schreibstil war diesmal wirklich mitreißend, so konnte ich das Buch kaum mehr weglegen. In dieser Folge geht es um Rache, um zwei Serientäter, die sich unbedingt an Sadie austoben wollen, weil diese beide hinter Gittern gebracht hat. Dass dabei ihre ganze Familie bedroht und in Gefahr schwebt, macht das ganze noch gefährlicher. Den nun hat Sadie ihre 1-jährige Tochter Hayley und die Adoptivtochter Libby um deren Leben sie bangt. Und die Serientäter sind ebenfalls nicht gerade von der harmlosen Sorte. Kein Wunder, das ich den Atem anhalten musste, als sie tatsächlich in die Gewalt der Täter kommen. Nur gut, dass sie zuvor Hayley in Sicherheit gebracht hatten. Die Autorin beschreibt hier das Entführungsszenario in einer Dimension, das es mir den Atem stockte und eine Gänsehaut bescherte. Dass beide nicht nur Mörder, sondern auch Täter der übelsten Art macht das ganze noch gefährlicher, vor allem für Libby und Sadie. Auch wenn Dania Dicken dieses Szenario sehr detailliert darstellt, so lässt sie trotzdem noch Raum das sich der Leser selbst entfalten kann. Die Charaktere waren erneut sehr gut dargestellt, man konnte gut die Ängste und Sorgen vor allem von Sadie nachempfinden. Und trotzdem ist diese Frau für mich einfach toughe, brillant und sympathisch. Doch in die Täter, die mich mit ihrer Brutalität oft sprachlos machten, konnte ich mich ebenfalls hineinversetzen. So war es verständlich das sich Sadie Gedanken um ihre Zukunft als Profilerin machte. Die Autorin hat für mich ein gutes Gespür in ihren Thrillern eine gute Mischung Privatleben und Beruf der Ermittlerin miteinander zu verbinden. Ich würde allerdings jedem Erstleser raten die Folgen der Reihe nachzulesen, da sie doch ineinander aufbauen. Für mich war dieser Band wieder einmal einer der herausragendsten dieser Reihe, er bekommt 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2018
Aichner, Bernhard

Bösland


ausgezeichnet

"Wir müssen lernen, das Böse zu bekämpfen, ohne jemanden Böses zu tun." (Phil Bosmans)
Sommer 1987: Der 13-jährige Ben muss mitansehen wie sich sein Vater auf dem Dachboden erhängt. Fortan ist der Junge in sich gekehrt, traumatisiert und hat kaum Freunde. Nur mit Felix Kux scheint er eine innige Freundschaft zu pflegen, fortan ist der Dachboden für die beiden ihr Lager und Versteck, das Bösland. Dort sehen und drehen sie Filme und verbringen die Freizeit zusammen. Eines Tages zieht eine Apothekerfamilie in den Ort mit ihrer Tochter Matilda. Matilda ist genauso alt wie Ben und Felix. Ben freundet sich mit Matilda an und verliebt sich immer mehr in sie. Doch dann geschieht das unfassbare Matilda wird brutal mit einem Golfschläger in Bösland erschlagen. Bens Mutter findet ihren Sohn blutüberströmt bei Matilda vor und für alle ist klar, dass er sie getötet hat.
30 Jahre später: Ben hat einen langen Weg hinter sich nach Kinderpsychiatrie, war die nächste Station die Psychiatrie für ihn. Ben kann sich noch immer nicht an die Ereignisse von damals erinnern. Doch dann hilft ihm eine Psychologin aus dem ganzen zu entrinnen und er baut sich sein Leben in Freiheit auf. Jedoch dann geschieht das unfassbare, als Ben das Bild von Kux in seinem Fotolabor sieht. Plötzlich kann er sich wieder an die Ereignisse von damals erinnern und der Junge von damals er mordet noch heute.

Meine Meinung:
Bisher hatte ich noch kein Buch des Autors gelesen, doch die Leseprobe hat mich neugierig gemacht. Der Schreibstil war sehr gut, flüssig und ein wenig anders aufgebaut wie sonst andere Bücher. In mehreren Kapiteln erlebte ich die Geschichte, aber auch die Gesprächsprotokolle zwischen der Psychologin und die Gespräche zwischen Felix und Ben oder Ben und Soy (Felix Frau), die sehr aufschlussreich waren. Dadurch wurde die ganze Geschichte sehr faszinierend und interessant aufgebaut. Auch wenn ich schon recht früh erahnte, wer der wahre Täter der ganzen Geschichte war, war es spannend mitzuerleben, wie nun mit dem ganzen umgegangen wird. Außerdem war es für mich interessant zu sehen, wie das Böse das in einem Kind den Ursprung hatte, auch als Erwachsener immer noch vorhanden ist. Nach und nach wird alles ein Wettkampf zwischen Gut und Böse, bei dem man bis zum Ende nicht sicher sein kann, wer gewinnt. Die Charaktere waren sehr gut ausgewählt, ich konnte mich gut in Bens Dilemma hineinversetzen. Ein so langes Leben in einer Psychiatrie zu verbringen muss schrecklich sein. Nur gut, dass er dann wirklich eine Therapeutin gefunden hatte die ihm, da heraushalf. Felix Kux hat der Autor ebenfalls sehr identisch dargestellt, ich konnte gut erkennen, welcher nun der Gute und der Böse der beiden war. Gegen Ende hatte ich jedoch schon die Befürchtung, das der Böse doch noch den Kampf gewinnen würde. Die Ängste zwischen Gut und Böse werden auch hier klar definiert, so das man als Leser immer wieder hin- und hergerissen und es so zu einem richtigen Verwirrspiel wird. Für mich ein hervorragender Thriller, der mit wenigen Protagonisten auskommt. Diesen Autor werde ich mir sicher merken, das Buch bekommt von mir definitiv 5 von 5 Sterne.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2018
Carter, Chris

Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9


ausgezeichnet

"Da Perfektion im Auge des Betrachters liegt, wird sie je nach Betrachter nie perfekt sein." (Ilja Pohl)
Das LAPD ist schockiert durch den brutalen Mord an dem Model Linda Parker, die ihre Mutter tot in ihrer Wohnung vorgefunden hat. Das brutale Szenario das Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia in Lindas Schlafzimmer vorfinden, werden sie wohl so schnell nicht wieder vergessen. Deshalb wurden auch die beiden Ermittler von der Spezialeinheit UV dazu gerufen. Doch nach der Obduktion stellt sich heraus, dass der Täter weniger grausam getötet als Hunter und Garcia vermutet hatten. Den das Opfer wurde zuvor erstickt, eher der Täter die Tote weiter bearbeitet hat. Für Robert ist schnell klar, dass diese Tat nicht die erste des Mörders war. Als sie dann Besuch von NCAVC-Direktor Adrian Kennedy und zwei FBI Agent bekommen, erfahren sie von weiteren Opfern die dem Chirurgen, wie sie ihn nennen, zum Opfer gefallen sind. Doch was bezweckt der Täter mit seinen Morden, die unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Rassen sind? Ist er ein Künstler der die Schönheit des Einzelnen so darstellen und festhalten will, wie er es den Opfern in den Rücken ritzt? Zusammen mit den beiden FBI-Agents versuchen Robert und Carlos den Täter zu fassen.

Meine Meinung:
Die Leseprobe hat mich schon sehr neugierig auf den neuen Fall von Robert Hunter und Carlos Garcia gemacht. Der Schreibstil war wieder einmal sehr interessant, flüssig und spannend geschrieben, auch wenn ich schon blutigere Folgen von Chris Carter gewohnt war. Anhand von mehreren Handlungssträngen bekommt der Leser Einblick in die Ermittlungen, den Täter aber auch teils in die Opfer. Den Plot bei dem es dem Täter unter anderem um Schönheit, Einzigartigkeit und Perfektion geht, hat mich außerordentlich gefesselt. Zumal man lange nicht weiß, warum er genau diese Opfer aussucht und sie unterschiedlich tötet. Wie schon in den anderen Fällen von Hunter/Garcia liebe ich die gute Ermittlungsarbeit der beiden, ebenso aber auch die lockere und flapsige Art von Carlos Garcia. Man merkt den Büchern einfach an das Chris Carter durch seine Arbeit als Kriminalpsychologe und seinem Studium der forensischen Psychologie aus viel Erfahrung schöpft. Die Charaktere haben mir wieder sehr gut gefallen, vor allem der besonnene, hoch motivierte Robert Hunter und sein eher etwas lockerer, flapsiger und humorvoller Partner Carlos. Aber auch die beiden FBI Agents Larry Williams und Erica Fisher konnten mich überzeugen. Trotzdem dieser Band ein paar kleiner Längen aufwies, hat mich die Geschichte gefesselt bis zum Ende. Der Showdown am Schluss war jedoch das Highlight des Buchs, sowie der Cliffhanger am Ende, das mich schon neugierig auf die nächste Folge macht. Mich hat dieser Fall sehr gut unterhalten, so das ich ihn bedenkenlos weiterempfehlen und 5 von 5 Sterne geben kann.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2018
Jorritsma, Sina

Friesenstrand / Mona Sander Bd.10 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Eifersucht entsteht stets zugleich mit der Liebe, aber nicht immer stirbt sie mit ihr." (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
Am Strand der Insel Borkum wird die Leiche der jungen Eske Tadden tot aufgefunden. Die junge Frau wurde im alkoholisierten Zustand erwürgt und danach halbnackt am Strand zurückgelassen. Die beiden Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll ermitteln und glauben das man die Tote im Affekt beim Liebesspiel erwürgt hat. Doch Mona Sander bekommt auch heraus das Eske einen unsteten Lebenswandel hatte und ihr Leben aus Lügen und vielen Männerbekanntschaften bestand. Deshalb ist auch die Liste der Verdächtigen groß, doch trotz allem kommen die Ermittler nicht voran. Als die erste Spur zu einer Gruppe Jugendlicher Urlauber führt, findet man im Zimmer von Dennis Scheepker die ersten Hinweise. Doch wenn der junge Mann gerne ein Verhältnis mit Eske gehabt hätte, finden sie schnell heraus das Dennis unschuldig ist. Auch Eskes Vater, der heimlich seine Tochter überwacht hat, scheint Mona verdächtig zu sein. So nimmt der Druck auf Mona und Enno schnell zu, den die Presse bauscht das Thema immer weiter hoch.

Meine Meinung:
Für mich war das der erste Krimi der Autorin und auch auf der Insel Borkum. Der Schreibstil war sehr gut, flüssig und unterhaltsam, auch wenn ich vielleicht noch ein wenig mehr Spannung erwartet hätte. Der Mord um die junge Eske bereit nicht nur den Kommissaren Rätsel, sondern auch ich als Leser hatte, bis zum Ende keine Ahnung wer der wahre Mörder ist. Ebenfalls die Ermittlungsarbeit auf der Insel war für mich etwas ganz spezielles, wie sonst hingegen in der Stadt oder auf dem Festland. Kommissare müssen aufpassen die Verdächtigen nicht einfach abreisen, Obduktionen müssen aufs Festland verlegt werden und anderes mehr. Auch das Setting und die spezielle Mentalität, die man nur vom Norden kennt, hat die Autorin hier schön miteingebracht. Dass es dann im Grunde ein Mord aus Eifersucht war, hatte ich nicht vermutet. Die Charaktere waren stimmig und gut gewählt, so konnte ich mir z.B. sehr gut Enno Moll vorstellen einen etwas ruhigen, bequemen, beleibten Seebär aus dem hohen Norden. Aber auch die toughe Mona Sander konnte mich absolut überzeugen, wie sie ihre Ermittlungen führt. Jedoch am meisten hat mich das Flair der Insel Borkum überzeugen können, auch wenn ich diese Insel persönlich nicht kenne, konnte ich sie mir durch die vielen Beschreibungen sehr gut vorstellen. Für mich war das ein gelungener Krimi, bei dem ich selbst viel rätseln konnte und dem ich 4 1/2 von 5 Sterne gebe.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2018
Carver, Tania

Er will dein Herz / Marina Esposito Bd.7


ausgezeichnet

"Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen." (Jean-Jacques Rousseau)
Gemma Adderley wird von ihrem Mann misshandelt, doch Gemma liebt ihn noch immer und geht mit ihm zusammen zu einer Eheberatung. Als ihr Ehemann Roy sie jedoch weiter schlägt, möchte sie dem Rat des Eheberaters folgen und mit Tochter Curly in das Frauenhaus Safe Heaven gehen. Doch die beiden werden dort nie ankommen, während man Curly traumatisiert auffindet, wird DI Phil Brennan wenig später zum Tatort von Gemma gerufen. Der Täter hat ihr das Herz herausgeschnitten und sie dann im Kanal entsorgt, wo sie von einer Hundebesitzerin entdeckt wurde. Marina Esposito wird vom Team um Hilfe gebeten, sie soll die traumatisierte Curly befragen. Phil hingegen kommt mit der Trennung von Marina einfach nicht klar, statt mit ihm zu reden hat sie sich Marina mit Tochter Joshephina versteckt. Als die nächste tote Frau auftaucht, bei der man das Herz entfernt hat, kann das Team aber nicht mehr auf Marinas Hilfe. Den Phil Brennan wurde suspendiert, nachdem er fasst, eine Geiselnahme nicht verhindert hat. Marina soll vom Täter ein Profil erstellen, damit sie den nächsten Mord verhindern können.

Meine Meinung:
Ich mag das Team DI Phil Brennan und seine Ehefrau Marina Esposito, deshalb hatte ich mich auch sehr auf diesen neuen Fall gefreut. Der Schreibstil ist wieder sehr gut, flüssig und in 6 Abschnitte mit mehreren kurzen Kapiteln eingeteilt. Auch wenn ich schon recht für ein Gespür hatte, wer der Serienmörder sein könnte, hat mich dieses Buch trotzdem gefesselt. Der Plot hat mich durch die Handlung der misshandelten Ehefrauen sehr betroffen gemacht und wirkte auf mich äußerst realistisch. Ich musste mich oft fragen was solche Frauen noch weiter bei ihren Männern bleiben lässt. Was bewegt Frauen dazu, das sie immer wieder glauben, das sich solche Männer ändern würden? Betroffen war ich das Phil und Marina sich nach dem Vorfall mit der Psychopathin Fiona Welch getrennt hatten. Dadurch wird Phils Arbeit zusehends beeinträchtigt, weil ihm die Trennung sehr zusetzt. Gerade Phils lockere Art, der dabei nicht so steif und zugeknöpft wie manch englische Polizist herüberkommt gefällt mir in dieser Thriller Reihe. Mir gefällt, aber auch das die Autorin das Aussehen der Opfer nicht zu drastisch schildert und es lieber der Fantasie des Lesers überlässt. Dass beide Probleme mit der Trennung haben ließ mich hoffen, dass sie wieder zusammenkommen, den nur zu zweit sind sie ein starkes Team. Die Charaktere fand ich sehr stimmig, auch wenn ich wie gesagt schon recht früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte. Erschreckt hat mich auch in diesem Band DS Hugh Ellison mit seiner Art, ich bin mir nicht sicher, ob da nicht noch was folgen wird. Ein Buch, das mir wieder sehr gut gefallen hat und dem ich 4 1/2 von 5 Sterne gebe.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2018
Jamal, Salih

Orpheus


ausgezeichnet

"Tage, an denen man nichts tut, sind die Tage, die einem nichts tun." (Auszug aus dem Buch)
Orpheus ein Musiker der sich mit kleinen Nebenjobs durchschlägt. Dann lernt er eines Tages Nienke kennen und verliebt sich in sie, schnell stellt er fest, dass sie die Liebe seines Lebens ist. Nienke arbeitet ausgerechnet bei Orpheus Großvater Zeus dem Patriarchen, als Anwältin. Bei dieser Tätigkeit entdeckt Nienke Beweise das vor Jahren eine schwangere Frau ermordet wurde und das Zeus in diese Sache verwickelt ist, aber was ist mit dem Kind geschehen? Jedoch kurz, nachdem sie Orpheus davon erzählt und die Unterlagen zur Polizei bringen möchte, verschwindet Nienke spurlos. Orpheus der von Nienke kein Lebenszeichen erhält, geht auf die Suche nach ihr, den insgeheim hat er ja den Verdacht das Zeus sie womöglich entlarvt und ihr was angetan hat. Dabei entdeckt er nach und nach die grausamen Geheimnisse seiner Familie, aus Intrigen, Verrat und Mord. Doch als er auch nach Monaten kein Lebenszeichen von Nienke bekommt, versucht Orpheus mit Alkohol und Musik sie zu vergessen. Aber dann bekommt er einen entscheidenden Hinweis und geht zusammen mit seinem Onkel Dino auf die Suche.

Meine Meinung:
Ich kenne den Autor von seinem Debütroman "Briefe an die grüne Fee", der mich schon damals literarisch begeistert hat. Auch dieses Buch ist wieder eine literarische Meisterleistung. Angelehnt an Orpheus und Eurydike aus der griechischen Mythologie ist diese Geschichte sicher den meisten bekannt. Trotzdem bringt hier der Autor einen ganz neuen Wind in diese Sage, im Grunde ist es Orpheus in die Moderne interpretiert. Der Schreibstil ist flüssig, sehr gut, auch wenn mich das erste Kapitel etwas verunsichert hatte, gefiel mir die Geschichte von Kapitel zu Kapitel immer besser. Das sich dabei der Autor die Mühe macht für jedes Kapitel den geeigneten Song und dazu auch noch außergewöhnliche Interpreten sucht, fand ich beeindruckend. Darunter ist von Klassik, Blues bis Pop alles vertreten, wie z. B. Nina Hagen-Ave Maria, Johann S. Bach-Air, Lou Reed-PerfektDay und viele andere mehr. Natürlich nimmt Salih Jamal kein Blatt vor den Mund, er beschönigt nichts, auch keine Vergewaltigungsszene. Von daher wird der eine oder andere Leser schon entsetzt oder gar schockiert sein. Doch in finde gerade in unserer Zeit wo solche Dinge tagtäglich real passieren, sollte man sie nicht unter den Teppich kehren. Die Charaktere waren ja im Grunde schon vorgegeben, doch die Umsetzung durch den Autor in diese moderne Interpretation, hat mir Orpheus Geschichte erst so richtig nahegebracht. Gefallen hat mir vor allem der Lebemann Dino, der das krasse Gegenteil seines Vaters war. Zum ersten Mal habe ich sie so richtig verstanden, was in dieser Liebe wirklich geschah. Natürlich ist manches frei interpretiert und nicht alles wie in der Sage überliefert, trotzdem hat sie mich in den Bann gezogen. Vor allem die Darstellung dieser außergewöhnlichen Familie, die er sehr gut aus verschiedenen Blickrichtungen erzählt, mal herzlich, liebevoll, aber auch wütend und rabiat doch immer mit viel Poesie zeigt er dem Leser alle Hintergründe. Der Autor verschmelzt hier, Poesie, Lyrik, Sage, Krimi, Abenteuergeschichte und Liebesroman in einem. Für mich wieder ein gigantisches literarisches Meisterwerk, das mit viel Poesie geschrieben wurde und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2018
Silber, Eva-Maria

Forgotten Girl (Thriller, Psychothriller)


ausgezeichnet

Ein geheimnisvolles Cover und ein interessanter Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Schreibstil war sehr gut und fesselt mich sofort von Anfang an. Eingeteilt in 2 Teile, bei der es zu anfangs um die Ereignisse von 1984 geht um dann 30 Jahre später in die Gegenwart zu kehren. Der Plot war so brillant geschrieben, das ich mehrmals den Eindruck verspürt, ob diese Geschichte womöglich in der Realität passiert ist. Dass die Autorin eine ehemalige Rechtsanwältin und Strafverteidigerin gewesen ist, merkt man dem Inhalt sehr gut an. Sie brilliert durch gute Schilderungen der Taten, gute Ermittlungen und durch präzise Zusammenfassungen am Ende der Geschichte. Was mich hingegen stutzig machte, war das extreme Trauma von Katharina, das ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Genauso das Katharinas Eltern viel zu lange zugesehen haben, bis sie überhaupt reagierten, fand ich etwas unglaubwürdig. Dafür konnte mich alles andere zu 100 Prozent überzeugen. Die Charaktere waren sehr gut durchdacht und für mich weitestgehend glaubwürdig. Trotzdem ich für niemanden von ihnen große Sympathien entwickeln konnte, dazu waren mir die Personen alle zu flach geblieben. Am interessantesten fand ich noch Janna, die alles dafür tat um die Wahrheit herauszufinden. Mit Katharina hingegen wurde ich nie richtig warm, ihre Veränderung, die sie nach dem Massaker erlebte machte sie mir fast sogar noch unsympathischer. Mein Verdacht, den ich hatte, hat sich dann im Nachhinein auch bestätigt, nur nicht ganz in dem Maße wie die Tat wirklich stattgefunden hat. Am meisten erschreckte mich in dieser Geschichte wie Leichtsinn, Neid, Hass und Eifersucht Menschen zu Bestien werden lassen. Dabei nimmt die Autorin bei den Schilderungen kein Blatt vor den Mund und man braucht teilweise schon starke Nerven. Für mich ein Thriller, von denen ich gerne weiter lesen würde und der von mir 41/2 von 5 Sterne bekommt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.