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bärin
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Bamberg

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Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2018
McFarlane, Mhairi

Sowas kann auch nur mir passieren


sehr gut

Sowas kann auch nur ihr passieren: Georgina, 30, hat schon einige Fehlschläge erlebt. In dem grottenschlechten pseudo-italienischen Restaurant, in dem sie als Kellnerin arbeitet, wird sie grundlos entlassen. Als sie daher früher nach Hause kommt, erwischt sie ihren Freund in flagranti mit seiner Assistentin. In ihrem neuen Job begegnet sie ihrer großen Liebe aus Schulzeiten wieder, der sie aber offenbar nicht erkennt. Ihre Familie liegt ihr in den Ohren, dass sie endlich einen richtigen Beruf ergreifen soll und sich einen anständigen Mann suchen soll - aber auf dem Ohr ist sie taub. Als ihr Vater, mit dem sie sich bestens verstanden hatte, plötzlich starb, hat sie ihr Studium hin geschmissen und jobbt seitdem. Ihr Ex-Freund lässt sie nicht in Ruhe und nervt sie mit blöden Aktionen, um sie zurück zu gewinnen. Es ist also allerhand los in ihrem Leben ....

Dieser witzig geschriebene Roman um die sympathische und eigenwillige Georgina lässt sich leicht und flüssig lesen und es gibt immer wieder etwas zum Lachen. Besonders gut gefallen hat mir auch die Großmutter von Mark, die mit ihren Bemerkungen den Nagel auf den Kopf getroffen hat! Und für die Heldin, die erst einiges durchzustehen hat, winkt natürlich ein Happy End mit viel Liebe - wie könnte es denn anders sein!

Bewertung vom 04.11.2018
Sten, Viveca

Flucht in die Schären / Thomas Andreasson Bd.9


ausgezeichnet

Die junge Schwedin Mina ist mit ihrem Baby auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Andreis. Er hat sie mal wieder grundlos krankenhausreif geschlagen und nun lässt sie sich überreden, zu ihrem eigenen Schutz in ein Frauenhaus auf einer kleinen Insel zu ziehen. Andreis hat allerlei undurchsichtige, zwielichtige Geschäfte laufen und die Staatsanwältin Nora ermittelt gegen ihn wegen Steuerhinterziehung. Sie möchte Mina dazu bringen, wegen der Gewalttätigkeiten gegen ihn auszusagen, aber diese hat zu viel Angst vor ihm. Andreis, der aus Bosnien stammt, will sein Kind und seine Frau zurück und sucht überall nach den Beiden. Dabei geht er äußerst brutal vor und schreckt auch vor Mord nicht zurück ...

Dieser 9. Band aus der Sandhamn-Reihe um Thomas und Nora ist ganz anders als seine Vorgänger. Er ist so spannend geschrieben, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte, gleichzeitig aber erzählt er auch von so grausamen und brutalen Taten, dass ich das Buch direkt bedrückend und düster fand. Durch die Perspektivwechsel in die Vergangenheit von Andreis Familie und deren Flucht aus Bosnien blieb die Spannung stets hoch. Nora spielt in diesem Band eine größere Rolle als bisher, Thomas kommt anfangs nur so nebenbei vor, mehr mit seinen Familienproblemen als polizeilich. Alle haben mit Überforderung und Überstunden zu kämpfen, bedingt durch Einsparmassnahmen und Umstrukturierung bei den Behörden. Ich kann dieses extrem spannende Buch nur empfehlen, auch wenn es den Leser mit Sicherheit nicht unberührt lässt.

Bewertung vom 30.10.2018
Daugherty, Christi

Echo Killer / Polizeireporterin Harper McClain Bd.1


ausgezeichnet

Als die Polizeireporterin Harper McClain an einen neuen Mord-Tatort kommt, plagen sie gleich alte, böse Erinnerungen. Auch sie hat damals als 12-jähriges Mädchen ihre Mutter tot auf dem Küchenfußboden gefunden - der Täter wurde nie gefasst. Hat er 15 Jahre gewartet, um erneut auf die gleiche Art und Weise zu töten? Die Polizei verneint ihre Vermutungen, kann aber keine Spuren finden, da offenbar ein Profi am Werk war. Das lässt Harper keine Ruhe und sie beginnt ihre eigene Suche nach dem Mörder ...

Dieses spannende, wunderbar erzählte Buch hat mich sehr gut unterhalten, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Harper ist eine mutige und risikofreudige junge Frau, die viele Freunde, aber auch einige gefährliche Feinde hat. Sie hatte es schon immer nicht leicht in ihrem Leben und beinahe verliert sie alles, was ihr wichtig ist, auch in der Liebe. Das Südstaaten-Feeling ist gut vorstellbar, die Örtlichkeiten sind sehr lebendig beschrieben. Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder von Harper lesen dürfen.

Bewertung vom 26.10.2018
Fox, Susi

Das falsche Kind


gut

Als Sasha nach einem Notfall-Kaiserschnitt wieder zu sich kommt, erfährt sie, dass sie einen kleinen Sohn hat. Als sie ihn in seinem Brutkasten liegen sieht, fühlt sie nichts für ihn. Sie ist sich sicher, dass das nicht ihr Kind ist, bestimmt wurde es vertauscht. Sie beginnt eigenständig nach dem richtigen Kind zu suchen, nachdem ihr das Personal und auch ihr Ehemann Mark nicht glauben. Sie muss einige Tage auf der psychiatrischen Station verbringen. Ihre Mutter hat sich, als sie ein kleines Mädchen war, umgebracht, doch das erfährt sie erst jetzt von ihrem Vater. Sasha und Mark haben schon jahrelang versucht. ein Kind zu bekommen und nun, wo es endlich geklappt hat, sollte sie eigentlich überglücklich sein - aber die Glücksgefühle bleiben bei ihr aus. Stimmt mit ihr etwas nicht?

Die Grundidee zu diesem Buch hört sich interessant und spannend an, es liess sich auch ganz gut lesen - nur die Spannung war leider nicht ausreichend vorhanden. Mit den Protagonisten konnte ich leider nicht richtig warm werden, sie blieben irgendwie farblos. Das überraschende Ende finde ich ziemlich realitätsfern und kann mich nicht begeistern.

Bewertung vom 23.10.2018
Stoletzky, Judith;Geißler, Lutz

Ca. 750 g Glück - Das kleine Buch über die große Lust sein eigenes Sauerteigbrot zu backen


sehr gut

"Wer glücklich sein möchte. bäckt ein Brot!" Mit diesem Zitat von Lutz Geißler beginnt dieses gebundene Büchlein mit fein strukturiertem Cover und leuchtend roter Schrift. Hier werden philosophische Gedanken dargelegt , es wird die Sinnlichkeit beim Brotkneten beschrieben, die nötige Geduld, bis der Teig aufgeht, die Liebe zum Brotbacken angepriesen und über die Macht des Brotduftmoleküls gesprochen. All das in einer wunderbar humorvollen Sprache!

Wer nun denkt, dies wäre ein Rezeptbuch, den muss ich leider enttäuschen. Denn es gibt nur ein Rezept samt Anleitung zum Sauerteigstarter. Es folgen noch einige Bilder, die mit einer ganz einfachen Kamera aufgenommen wurden und daher fast antik anmuten. Diese Fotos zeigen vom Ansatz bis zum fertigen Produkt, wie vielfältig ein fertiger Laib Brot aussehen kann, obwohl alle nach dem gleichen Rezept gefertigt wurden.

Eiin wunderbares Geschenk für alle Brotback-Liebhaber und solche, die es noch gerne werden möchten!

Bewertung vom 10.10.2018
Aichner, Bernhard

Bösland


ausgezeichnet

Der 13-jährige Ben wird blutverschmiert auf dem Dachboden seines Elternhauses neben der Leiche seiner Mitschülerin aufgefunden. Er sagt lange Zeit nichts und verschwindet für viele Jahre in der Psychatrie. Er hatte eine schwere Kindheit, wurde ständig grundlos von seinem versoffenen Vater geschlagen, die Mutter half ihm nicht. Als sich sein Vater an Bens 10. Geburtstag erhängt, kann er sich nur darüber freuen. 30 Jahre später begegnet er seinem Kinderfreund aus alten Tagen wieder und es geschieht wieder ein Mord.

Dieser Thriller hat eine unheimliche Sogwirkung entwickelt - ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wenn ich auch teilweise abgestossen und entsetzt war ob der perfiden Methoden, die hier beschrieben wurden, liess es mich doch nicht los. Die besondere Erzählweise des Autors - jeweils ein Kapitel aus Bens Sicht erzählt, abwechselnd mit einem Kapitel, nur aus kurzen Dialogen bestehend - baute bis zum Ende hohe Spannung auf. Die Protagonisten wurden so gut beschrieben, dass man sich die Szenen gut vorstellen konnte. Auch die Gemütslage von Ben, die von Verzweiflung bis Euphorie alles beinhaltete, war gut nachvollziehbar. Für mich der beste Thriller seit langem und damit volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.10.2018
Bach, Tabea

Die Frauen der Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Teil dieser wunderbar zu lesenden Reihe um die Kamelieninsel beginnt mit der großen Hochzeitsfeier von Sylvia und Mael. Dieses Ereignis wird in leuchtenden Farben beschrieben, von der Menüfolge bis zu den bretonischen Bräuchen wird alles lebhaft geschildert. Außerdem begegnet man vielen Leuten, die man schon aus dem ersten Band gut kennt. Der Kamelienverkauf läuft gut und mit dem Erlös aus der Versteigerung der einzigartigen und seltenen Sylviana kann der Bau des Besucherzentrums beginnen.

Das frisch vermählte Paar versucht, ihr Glück mit einem Baby zu krönen, doch es will noch nicht gleich klappen. Da taucht Chloe, eine frühere Freundin von Mael mit ihrem 7-jährigen Sohn auf. Sie behauptet, dass ihr Kind auch das von Mael ist und würde ihn am liebsten zurück gewinnen. Dazu kommen auch noch Probleme mit der Gärtnerei und Sylvia braucht viel Kraft, um das alles zu bewältigen.

Auch dieser Teil hat mir wieder sehr gut gefallen, ich war gleich wieder in der unterhaltsamen, spannend geschriebenen Geschichte drin. Das französische Lebensgefühl weht auch hier wieder durch die Seiten und man fiebert mit den sympathischen Protagonisten mit und verflucht die unsympathischen. Ich freue mich schon auf einen weiteren Ausflug auf diese ungewöhnliche Insel in der Bretagne, wenn der dritte Teil erscheint.

Bewertung vom 16.09.2018
Mon, Mika D.

Narbensohn


sehr gut

Die 20-jährige Studentin Helena interviewt in einer JVA Strafgefangene, um ein Buch über sie zu schreiben. Als sie mit dem gutaussehenden Totschläger Liam spricht, ist sie ganz fasziniert von ihm. Er hat sieben Jahre Haft hinter sich und soll bald entlassen werden.

Wenig später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls und Mordversuchs. Der Täter nimmt sie als Geisel und bringt sie in eine Hütte im Wald. Er hatte eine schwere Kindheit, die geprägt war von Missbrauch und wenig Liebe. Die Mutter war dem Alkohol verfallen, der Vater brutal und manipulativ. Er hat nur noch ein Ziel: Rache! Kann die Liebe einer jungen, hübschen Frau seinen großen Hass überwinden helfen?

Dieser romantische Thriller wird aus der Sicht der anfangs noch recht kindlichen und naiven Helena erzählt. Im Laufe der Ereignisse entwickelt sie sich zu einer starken jungen Frau, die weiß, was sie will und das auch durchsetzt. Liam ist ein psychisch stark geschädigter junger Mann, der das seinem Vater zu verdanken hat und alle Probleme am liebsten mit Gewalt lösen möchte. Kann die Liebe über diesen großen Hass siegen?

Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, aber auch ziemlich brutal. Man wird davon zugleich fasziniert und abgestossen, kann es aber trotzdem nicht beiseite legen. Es geht um große Emotionen und tiefe Gefühle. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und man leidet mit ihnen mit.

Bewertung vom 08.09.2018
Raab, Thomas

Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1


sehr gut

Im ländlichen Glaubenthal, einem kleinem Dorf mit idyllischer Hügellandschaft, freut sich Hannelore Huber (genannt die Huberin) über die Beerdigung ihres Mannes Walter. Nach 52 langen und ungeliebten Ehejahren erhofft sie sich ein beschauliches Dasein als Witwe. Wie ihr der Bürgermeister und Arzt des Dorfes mitgeteilt hat, starb ihr Mann im Bordell. Doch als bei der Beerdigung der Sarg durch ein Missgeschick aufspringt, liegt darin nicht die Leiche ihres Mannes sondern der tote Bestatter Albin. Doch wo ist Walter abgeblieben?
Die Polizei kann ihn auch nicht finden, so beschließt die Huberin, sich höchstpersönlich um die Sache zu kümmern. Was nun folgt, ist absoluter Wahnsinn an Verfolgungen, noch mehr Leichen, Unfällen und einem Großbrand - die Polizei ist hier gefordert - kommt aber nicht nach!

Diese unglaubliche Geschichte ist gespickt mit schwarzem Humor. Allerdings musste ich mich anfangs erst an den etwas ungewöhnlichen Schreibstil des Autors in diesem Buch gewöhnen. Die anfangs eher grantige, den Menschen aus dem Weg gehende, Huberin wurde mit jedem Kapitel sympathischer. Sie hatte kein leichtes Leben und das hat sich in ihrem Wesen nieder geschlagen. Doch sie besitzt dennoch ein gutes Herz, das ein kleines Mädchen ihr aufgehen lässt. Auch für sämtliche Verwicklungen findet sie ohne großes Tamtam eine annehmbare Lösung. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Band dieser neuen Reihe mit der Huberin!

Bewertung vom 04.09.2018
Ullberg Westin, Gabriella

Der Schmetterling / Kommissar Johan Rokka Bd.1


ausgezeichnet

Am Heiligabend in Hudiksvall geschieht ein unfassbares Verbrechen: als die Ehefrau eines berühmten Fußballers die Tür für den Weihnachtsmann öffnet, auf den ihre Kinder sehnsüchtig gewartet haben, erschießt dieser die Mutter vor ihren Kindern.

Kriminalinspektor Johan Rokka sollte zwar erst nach den Feiertagen seinen Dienst in seiner alten Heimat antreten, nachdem er nach zwanzig Jahren in Stockholm dorthin zurück gekehrt war, aber nun wird er dringend eher benötigt. Er geht mit seinen Mitarbeitern vielen verschiedenen Spuren nach, hat aber noch nichts Entscheidendes heraus gefunden, als noch ein Mord im Kreis seiner ehemaligen Schulfreunde geschieht.

Dieser Krimi hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Johan Rokka und sein Team sind sehr bildlich beschrieben, man kann sie direkt vor sich sehen. Fast jeder hat einige Probleme aus der Vergangenheit mit sich zu schleppen, sie sind alles keine Superhelden sondern Menschen mit Schwächen und Fehlern. Genau das macht sie so sympathisch. Ich hoffe daher sehr auf eine Fortsetzung mit ihnen!