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bärin
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Bamberg

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Insgesamt 654 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2018
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder solo


gut

Die 43-jährige Nina sollte einfach nur glücklich und zufrieden sein: sie lebt auf Sylt in einem Luxus-Wohnwagen mit einem jüngeren, gut aussehenden Mann zusammen. Die beiden führen eine gut gehende Surfschule mit Strandbistro, zudem hat sie nach einer größeren Erbschaft keine Geldsorgen. Aber nach zwei Jahren mit ihrem Traummann hat sich der Alltag eingeschlichen. Das alte Lied: er räumt nichts auf, ist nicht mehr aufmerksam und zärtlich, nur noch müde. Als er nach Berlin zieht, um sein Studium wieder aufzunehmen, ist erst einmal Pause.

Nina besinnt sich auf ihre Familie und besucht ihre Mutter auf Gomera, lernt nette Menschen kennen und einige Weisheiten über die Liebe. Am Ende gibt es natürlich ein Happy End.

Dieser Glücksroman ist locker und leicht geschrieben und lässt sich sehr gut lesen - eine ideale Urlaubslektüre für alle, die sich eine heitere und leichte Unterhaltung wünschen. Was mich etwas störte war das pubertäre Verhalten einer erwachsenen Frau. Ninas Ansichten und Vorstellungen waren teils schon kindisch. Sylt oder Solo ist der Nachfolgeband zu Sylt oder Selters, den ich nicht kenne, was aber beim Lesen kein Problem war, da es entsprechende Erklärungen dazu gab,

Bewertung vom 18.04.2018
Engberg, Katrine

Krokodilwächter / Kørner & Werner Bd.1


sehr gut

Im Haus von Esther, einer pensionierten Professorin, wird die tote Studentin Julie aufgefunden, das Gesicht grausam entstellt. Das Ermittlerteam Jeppe und Anette der Kopenhagener Polizei beginnt mit seinen Recherchen. Warum sollte jemand ein junges Mädchen umbringen und dann noch so mit Schnitten zeichnen? Esther übergibt der Polizei das Manuskript zum Kriminalroman, an dem sie gerade schreibt. Darin wird ein Mord genauso geschildert wie der an Julie. Wer hatte Zugang zu der Romanvorlage und hat sie so grausam umgesetzt?

Bei dem Buch Krokodilwächter handelt es sich um den ersten Band einer neuen Kopenhagen-Thriller-Serie um das Ermittler-Team Jeppe und Anette. Über Anette erfahren wir nicht allzuviel, dafür umso mehr über den schlechten psychischen und physischen Zustand von Jeppe, der stark unter der Trennung von seiner Frau leidet, wodurch eine dunkle, düstere Stimmung vorherrscht. Dieser spannende Thriller ist in anspruchsvollem Schreibstil verfasst und lässt sich sehr gut lesen. Zwischen den einzelnen Kapiteln, die abwechselnd aus Esthers und aus Jeppes Sicht geschrieben sind, finden sich Auszüge aus dem Roman-Manuskript. Das Buch selbst besticht durch sein edles Design, im Schutzumschlag sind Schnitte eingearbeitet, wodurch das rote Buch sichtbar wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2018
Ng, Celeste

Kleine Feuer überall


sehr gut

Cleveland, Ohio: ein Vorort namens Shaker Heights - hier wird alles bestens geregelt, von der Farbe der Häuser bis zum Leben der Bewohner. Die Familie Richardson, Vater Rechtsanwalt und Mutter Journalistin, lebt mit ihren vier Kindern gerne hier. Sie leben alle nach den Regeln, alle bis auf eine: Izzy, die jüngste Tochter und das Sorgenkind der Familie, hat offenbar Feuer in ihrem schönen Haus gelegt, denn "manchmal muss man alles abbrennen und von vorn anfangen".

Wo es viele Regeln gibt, gibt es auch viele Geheimnisse. Als die Künstlerin Mia mit ihrer 15-jährigen Tochter Pearl in die Gegend zieht, ist zuerst der gleichaltrige Sohn der Richardsons total von ihnen und ihrem unkonventionellen Leben fasziniert. So ein karges Dasein nur mit dem Allernötigsten, nicht mehr als in ihr Auto passt, damit sie jederzeit weiterziehen können, ist dem Sohn reicher Eltern total fremd. Pearl gefällt das Haus der Richardsons sehr und wäre nicht abgeneigt, hier zu bleiben. Ihre Mutter Mia arbeitet als Haushälterin bei den Richardsons und die Familien nähern sich immer mehr an, bis Mia und Pearl mal wieder ihr Auto beladen und verschwinden.

Die Autorin Ng beschreibt in ihrem eindrucksvollen Familienroman die Beziehungen von Müttern zu ihren Töchtern, die Problematik von Leihmüttern über Adoption bis hin zu Abtreibung. Das ist alles sehr unterhaltsam und ansprechend verpackt und lässt sich sehr gut lesen.

Bewertung vom 10.03.2018
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


ausgezeichnet

Frankie Sheehan ist Detective Chief Superintendent bei der Polizei in Dublin. Sie hat erst kürzlich wieder ihren Dienst aufgenommen und ist psychisch und physisch noch etwas angeschlagen, da sie bei einem Einsatz beinahe umgebracht wurde. Ihr nächster Einsatz führt sie zu einer erhängten Professorin, deren Tod beinahe als Selbstmord durchgeht, sich aber als Mord heraus stellt. Wie bekannt wird, stand die Wissenschaftlerin auf Sado-Maso-Spielchen und war auch im Dark Net unterwegs. Ihr Mann ist zunächst nicht auffindbar und gilt als tatverdächtig. Da wird noch eine weibliche Leiche gefunden, die vor ihrem Tod brutal gequält wurde.

Dieser spannende Thriller wird aus der Sicht der Ermittlerin Frankie erzählt, die selbst mit genug Problemen zu kämpfen hat. Dazu gehören Panikattacken und Schlafprobleme, außerdem steht ihr noch die Gerichtsverhandlung gegen ihren Angreifer bevor. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Spannung blieb bis zum Schluss sehr hoch. Immer wieder wird man auf falsche Fährten gelockt und bis zum Ende war der Täter nicht zu erahnen.

Bewertung vom 27.02.2018
Lehnberg, Stefan

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)


sehr gut

Wir schreiben das Jahr 1801: die Freunde Goethe und Schiller fahren mit der Kutsche, was damals recht beschwerlich war, nach Franckfurth am Main, um Goethes Mutter zu besuchen. Sie werden um criminalistische Hilfe von den Stadträten gebeten, da sie befürchten, dass eine Verschwörung im Gange ist. Jemand möchte Napoleon Glauben machen, dass Kriegsvorbereitungen im Gange sind. Auch zwei Stadträte wurden ermordet, zudem sind mysteriöse, große Mehllieferungen in die Stadt unterwegs.

Die Beiden stürzen sich todesmutig in gefährliche Ermittlungen, überstehen einige sehr gefährliche Situationen und entgehen mehrmals nur knapp dem sicheren Tode.

Dieser, im Stil und der Sprache der damaligen Zeit angepasste Roman ist sehr spannend geschrieben. Ich habe bis zum Schluss mitgefiebert. Schön, dass auch die meisten Kapitel eher kurz gehalten sind. Besonders gut hat mir der edle kupferfarbene Einband des Buches mit den Herren Goethe und Schiller in Scherenschnitt-Art gefallen.

Bewertung vom 26.02.2018
Bach, Tabea

Die Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Unternehmensberaterin Sylvia ist beruflich sehr eingespannt und viel unterwegs. Ihrem Mann Holger, der als Immobilienmakler für die Reichen und Schönen tätig ist, geht es nicht anders. So kommt es, dass sie zwar ein tolles Penthouse bewohnen und einen Porsche fahren, sich aber eher selten sehen und wenig Freizeit haben. Als ein Brief mit der Mitteilung kommt, dass Sylvia von ihrer Tante eine Gärtnerei in Frankreich geerbt hat, überlässt sie es daher ihrem Mann, sich darum zu kümmern. Da ein Kunde abgesagt hat, verfügt Sylvia plötzlich über freie Zeit und beschließt, in die Bretagne zu fahren und ihr Erbe in Augenschein zu nehmen.

Beim Nachlass ihrer Tante handelt es sich um eine einmalig schöne Kamelieninsel, die nur durch eine schmale Brücke mit dem Festland verbunden ist. Sylvia verliebt sich sofort in dieses wunderbare Fleckchen Erde. Auch der Gärtner Mael hat es ihr angetan. Doch sie erfährt zufällig, dass ein Investor die Insel platt machen will, um darauf ein Golfressort zu bauen. Sofort setzt sie alles daran, dies zu verhindern - doch ihr Mann hat andere Pläne...

Dieses sehr lebendig erzählte Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, man kann sich die schöne Landschaft und die Personen sehr gut vorstellen. Die Geschichte um die Kamelieninsel ist auch sehr spannend. Sylvia ist an einem Wendepunkt ihres Lebens angelangt, an dem sie erkennt, dass Geld und materielle Dinge ihr doch nicht so viel bedeuten, wie sie immer angenommen hatte. Sie trifft die richtige Entscheidung und ich denke, sie bereut es nicht.

Bewertung vom 20.02.2018
Ranisch, Axel

Nackt über Berlin


sehr gut

Die beiden 16-jährigen Freaks Jannik - in Bezug auf klassische Musik und Tai - in Bezug auf Technik haben eine Schnapsidee: sie sperren ihren betrunkenen Rektor, den sie auf der Straße aufgelesen haben, in dessen Wohnung ein. Der eher schüchterne Jannik lässt sich von seinem asiatischen Freund in diese Sache mit reinziehen. Aus Liebe zu ihm beteiligt er sich an dem perfiden Spiel, würde es aber lieber früher als später beenden. Doch Tai hat noch Einiges mit dem ungeliebten Schuldirektor vor. Im Laufe des Buches wird klar, dass er gute Gründe dafür hat. So wird aus einem Streich bitterer Ernst und ernste Rache. Es geht um den Selbstmord einer Mitschülerin der beiden.

So erlebt Rektor Jens einige höllische Tage. Er geht im Geiste alle seine Sünden durch, sucht nach möglichen Tätern und kommt doch nicht darauf, wer sich hinter "Gott" verbirgt. Seine Nöte und Ängste sind gut nachvollziehbar, dadurch wird er einem sogar etwas sympathisch.

Das alles wird sehr spannend und humorvoll erzählt. Erste Liebe und Probleme in der Schule werden ebenfalls thematisiert. Die Sprache ist oft recht gewöhnlich, wird aber, wenn es um Janniks klassische Musik geht, direkt poetisch.

Bewertung vom 19.02.2018
Atherton, Nancy

Tante Dimity und der verlorene Schatz / Tante Dimity Bd.21 (eBook, ePUB)


sehr gut

In Finch ist ganz schön was los: zwei neue Bewohner sollen heute einziehen und fast alle Bewohner treiben sich geschäftig in der Nähe herum, um nicht den Umzugswagen zu verpassen. Der Neue ist passionierter Sondengänger und schon bald wollen alle das Gerät ausprobieren. Sie finden allerlei verloren gegangenes und stellen die Fundstücke sogar in einer Vitrine aus.

Lori Shepherd, die mit ihrer Familie in Tante Dimitys Haus lebt, findet auf dem Dachboden einen wertvoll wirkenden goldenen Armreif. Sie befragt Tante Dimity und erhält von ihr den Auftrag, den Mann zu finden, von dem sie das Schmuckstück erhalten hat. Dazu begibt Lori sich auf ihrer Suche nach London ....

Auch die 21. Geschichte um Lori und Tante Dimity ist wieder im altbekannten und bewährten, kuscheligen Stil geschrieben. Weniger Krimi als vielmehr Wohlfühlroman, aber immer wieder nett zum zwischendurch lesen. Die Personen sind wieder so lebensecht und sympathisch dargestellt (bis auf wenige Ausnahmen!), dass man am liebsten gleich nach Finch ziehen würde. Und Lori und ihre Lieben sind natürlich die reinste Bilderbuch-Familie!

Bewertung vom 10.02.2018
Urlacher, Max

Die Königin von Lankwitz


sehr gut

Berlin-Lankwitz: Bea, die alles Glitzernde liebt und eine Stimme wie ein Aschenbecher hat und die feinnervige Irene kennen sich aus dem Knast. Irene, die in ihrem früheren Leben Dessous bei KaDeWe verkauft hat, saß ein, weil sie ihren Ehemann mittels Rückwärtsgang erledigt hat. Bea, ehemalige Steuerfachgehilfin, wurde von ihrem Ex-Freund und Ex-Chef gelinkt und ist eigentlich unschuldig - nur glaubte ihr das niemand. Beide haben ihre Lebensmitte bereits überschritten und überlegen, welche Fähigkeiten sie besitzen, um in Zukunft über die Runden zu kommen. So kommen sie auf die Idee, eine Agentur zu gründen, um Rache an miesen Ehemännern oder fiesen Chefs zu verüben. Bea soll sich um die Anwerbung potentieller Kundinnen kümmern und Irene ist dann für die Ausführung verantwortlich. Alles läuft wunderbar, bis plötzlich Konkurrenz in dieser Geschäftssparte auftaucht ....

Es empfiehlt sich, dieses Buch mit einem Augenzwinkern zu lesen. Die Sprache ist oft rau und derb, Knastsprache und Berliner Schnauze geben sich die Hand. Die beiden Hauptpersonen Bea und Irene sind gut beschrieben und kommen sympathisch rüber. Der Schreibstil ist sehr flüssig, dieses humorvolle und skurrile Buch lässt sich leicht in einem Rutsch weglesen. Wer auf schwarzen Humor steht, ist hier richtig!