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lalunara
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Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Richtig netter Krimiklamauk

Ich gestehe, dass ich von Volker Klüpfel noch nie einen Krimi gelesen habe, allerdings ist er mir als Autor durchaus ein Begriff.
Die Leseprobe des Buches fand ich äußerst unterhaltsam und abwechslungsreich, das Cover ist sehr gelungen. Die Idee, einen angehenden Autor mit seiner ukrainischen Putzhilfe in einen Krimi zu schicken, hat was.
Moralisch absolut verwerflich fand ich die Tatsache, dass ein Ehepaar das Mädchen mit einer Trisomie 21 ausgesetzt haben und dafür nicht wirklich belangt wurden. Das hat mir nicht gefallen. Für die beiden hätte ich mir noch eine saftige Strafe gewünscht. Die sind mir zu seicht davongekommen.
Jedenfalls war das Buch eine lustige Krimiunterhaltung. Genau das richtige, um zwischen meinen doch teils dramatischen Romanen mal einen Gang runter zu schalten. Ich bin gespannt, ob weitere Bücher folgen werden.

Bewertung vom 05.05.2025
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


ausgezeichnet

Venedig im 18. Jahrhundert
Bin ich froh, dass ich mir dieses Buch gegönnt habe. Es ist für mich definitiv ein Highlight des Jahres.
Es geht um Anna Maria della Pietà. Sie wächst in einem Waisenhaus in Venedig auf, erhält dort eine Ausbildung und darf sich mit Musik beschäftigen.
Ausgebildet wird sie von keinem geringeren als Antonio Vivaldi. Dies sind Fakten, die verbürgt sind. Auch Anna Maria hat es gegeben und sie wurde eine Maestro und stand ihrem berühmten Lehrer in nichts nach.
Die Geschichte rundherum ist dann zum größten Teil fiktiv, aber so könnte es gewesen sein.
Harriet Constable hat sich gut informiert. Mir scheint, der Leser ist dabei, bei den großen Auftritten in Venedig oder auch in den Armutsvierteln der damaligen Zeit. Man kann sich hineinversetzen, was es für eine Frau bedeutet hat, damals ohne gesicherte Existenz und ohne Mann schwanger zu werden.
Auf der anderen Seite zeigt dieser Roman aber auch, dass es wohl zu jeder Zeit Frauen gegeben hat, die für sich eingestanden sind, die die Lorbeeren ihrer Arbeit auch ernten wollten und nicht für Männer Erfolgsgeschichten schrieben, wenn ihnen diese Arbeit nicht zuerkannt wurde.
Mir hat auch die Anna Maria sehr gut gefallen. Sie wurde eine der größten Violinistinnen, die diese Welt jemals gehört hat und man kann nicht behaupten, nur weil sie sich mit Musik beschäftigte, wäre sie immer nett und lieb gewesen. Die Autorin arbeitet hier ein Mädchen, eine Frau heraus, mit der man sich identifizieren kann, die Engel und Teufel gleichermaßen darstellt und die sich gerade deshalb die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Anna Maria hat sehr hart gearbeitet und gerade deshalb pochte sie darauf, dass ihr auch der Erfolg zugesprochen wurde. Sie wurde die erste Musikdirektorin des Waisenhauses und Europas vermutlich auch. Sie hat gezeigt, was möglich ist und ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung und vor der Autorin, die einen phantastischen Roman geschrieben hat.

Bewertung vom 01.05.2025
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer


ausgezeichnet

Starker Roman
Das Echo der Sommer beschreibt die Vertreibung der Samen an den Quellseen des Stora Luleälvs in Schweden. Zum geschichtlichen Hintergrund sollte man wissen, dass Schweden 1923, 1939, zwischen 1940 und 1944 und noch einmal 1972 die Lebensräume der dort im Sommer lebenden Samen überfluten ließ. Wasserkraft zur Energiegewinnung wurde benötigt. Jedes Mal verloren die Menschen alles und mussten sich höher ansiedeln. Besonders nach dem letzten Überfluten 1972 verließen viele ihre Heimat ganz und siedelten sich woanders an, gaben ihre traditionelle Herkunft auf und nahmen eine Arbeit an und Wohnungen mit Strom und Wasser.
Im Roman kommen viele originale Redewendungen vor, die sich aber immer aus dem Sinnzusammenhang ergeben und mir keine Probleme bereitet haben.
Erzählt wird die Geschichte dieser Vertreibungen an Hand des Lebens von Iŋgá, ihrer Mutter und ihrer Tante.
Das Echo der Sommer beschreibt die Traditionen, besonders aber auch den Verfall dieser, was durch die Ungerechtigkeiten der sesshaften Bevölkerung und des Rassismus noch geschürt wird.
Mich hat dieser Roman traurig zurückgelassen. Es gibt hier kein Happy End, aber wohl ein Ende. Man möchte weinen um das, was vergangen ist und keine Chance bietet, diese wahnsinnigen Verfehlungen am Volk der Samen wieder gut zu machen. Wobei es eine Wiedergutmachung ja nicht geben kann, wenn letztendlich Menschenleben dranhängt.
Das Echo der Sommer rüttelt am Leser und ich hoffe, dass viele Menschen begreifen, dass es hier ein Volk zu schützen gilt, ein Volk, das sich auskennt mit der Natur, ja Teil der Natur ist und wir brauchen gerade diese Menschen heutzutage so sehr, sind doch gerade den zivilisierten Menschen die meisten dieser Fähigkeiten verloren gegangen.
Ein starker Roman über starke Menschen, über Kampf und Aufgabe.

Bewertung vom 26.04.2025
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


ausgezeichnet

Wunderschöner Wohlfühlroman
Beim Lesen dieses Buches bekommt man richtig selbst Lust, zwischen lesen und Handarbeiten endlich wieder etwas zu backen oder noch besser, endlich einmal Amrum kennenzulernen und dieses Café zu suchen.
Maren hat ein riesengroßes Glück. Sie wird das Haus ihrer Oma auf Amrum erben. Ihren Mann hatte sie durch eine Erkrankung verloren und mit ihrer kleinen frechen Tochter Leni wohnt sie in einer Stadt.
Von einem Haus auf dieser Insel hat niemand etwas gewusst. Die Oma hat sich entzweit mit der Insel und ihren dort lebenden Angehörigen. Nun will sie ihre Dinge ordnen und dieses Haus gehört dazu.
Ich habe diese Geschichte mal wieder gebraucht. Es ist ein Roman, in dem sich alles irgendwann und irgendwie zum Guten wendet, in dem Probleme nicht monatelang gewälzt werden, sondern angepackt, so dass man sich als Leser nach wenigen Seiten bereits über die jeweilige Lösung freuen kann.
Nach einigen tiefgreifenden Romanen, die ich gerade nacheinander gelesen habe, war Der Duft von Kuchen und Meer eine reine Wohltat und eine Erholung. Richtig nett geschrieben, gefüllt mit wunderschönen Düften, die man sich gut vorstellen kann und einer Prise Fernweh nach dem Sommer und dieser Insel.

Bewertung vom 24.04.2025
Lamm, Sabrina

Imkern mit Herz


ausgezeichnet

Wie geht Imkern?
Ich habe mir das Buch von Sabrina Lamm gewünscht, weil ich schon eine Weile mit dem Imkern liebäugle, weil ich Bienen faszinierend finde und weil ich denke, dass man mit Imkern viel für eine gesunde Umwelt tun kann und tun muss, damit es Bienen gut geht und Nahrung für die Bienen wachsen kann.
Vom Buch Imkern mit Herz war ich begeistert. Einiges ist mir noch sehr theoretisch, aber wie die Autorin ja auch immer wieder betont, es nicht allein zu beginnen, sondern sich Rat und Hilfe von Imkervereinen zu holen oder anderen Imkern, werde ich dies zu gegebener Zeit tun.
Der einzige Wermutstropfen in diesem Buch ist die mir auf den Magen geschlagene Endung -innen. Imker und Imkerin ist doch viel verständlicher. Aber egal. Das ist letztlich nicht entscheidend.
Natürlich habe ich mir auch gleich die Autorinnenseite auf Instagram angesehen und folge nun.
Im Prinzip ist dieses Buch ein ganz tolles und spannendes Nachschlagewerk zu allen Fragen rund um das Imkern. Es geht nicht nur um den Honig, sondern auch um das Wachs, Propolis, Kerzen … Auch wie letztendlich das Geerntete und Gewonnene vermarktet und verkauft werden kann, ist ausführlich beschrieben.
Ein wenig abschreckend wirkten auf mich die gesetzlichen Vorgaben. Mit Imkern haben wir nicht nur ein Hobby, sondern eben auch eine Tätigkeit, die angemeldet werden muss und die man nicht allein so vor sich hin tun darf. Das hat sicher auch seine Berechtigung.
Alles in allem ein wirklich schönes, abwechslungsreiches, kurzweiliges und informatives Buch über dieses schöne Hobby und den Schutz der Bienen.

Bewertung vom 22.04.2025
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


ausgezeichnet

Unwahrscheinlich spannend
Kummersee hat mich bereits als Leseprobe so gefesselt, dass ich unbedingt den gesamten Thriller lesen wollte und ich habe es nicht bereut.
Erzählt wird die Geschichte von Lena, die als 9-jährige ihren Bruder Tom beim Schwimmen verloren hat und seit damals wusste, dass dieser nicht einfach ertrunken ist.
Nun, viele Jahre später kommt sie erneut nach Kummersee, um ein Vermessungsteam zu schützen, dass herausfinden will, ob Kummersee bzw. der Ort Horlow sich als Endlager eignen.
Und dann passieren schreckliche Morde und Lena beginnt mit ihrem alten Freund Andreas im See zu suchen, nach Antworten.
Und es öffnet sich eine Geschichte, die so unglaublich, aber trotzdem vorstellbar ist.
Mehr möchte ich nicht verraten. Dieser Thriller ist definitiv die Lesezeit wert. Ich brauchte 4 Tage, weil ich leider nicht pausenlos lesen konnte. Dieses Buch empfehle ich allen, die gern Gänsehaut beim Lesen haben.

Bewertung vom 17.04.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Schöner Sommer-Familienroman
Das Licht in den Wellen hat mir gut gefallen. Ich hatte vorher Bücher mit mehr Dramatik gelesen und da kam Janne Mommsens Buch gerade recht, um entspannter in den Tag zu starten, denn ich lese meist früh bei einer Tasse Kaffee.
Hier schien die Sonne, in New York schien auch fast immer die Sonne. Was will man mehr?
Für den Grund, weshalb Inge 1947 von Föhr nach New York gegangen ist, müssen wir uns mehr als 240 Seiten gedulden und auch dann wird das Thema erst angerissen. Für die Auflösung muss man tatsächlich bis ans Ende des Buches gelangen.
Am Ende für mich nicht so spektakulär, wie wahrscheinlich gedacht. Für mich war es toll zu lesen, wie Inge mit ihrem besonderen Kartoffelsalat den amerikanischen Traum lebt und aufsteigt in eine Liga, die auf Föhr vermutlich noch gar nicht gefunden wurde. Das Buch liest sich gut und Inge kann man mögen. Sie bleibt im Herzen immer ein Mensch aus Norddeutschland und keineswegs abgehoben.
2022, fast 100-Jährig, nimmt sie mit ihrer Urenkelin Swantje ein Schiff nach New York, um noch einmal ihr Leben Revue passieren zu lassen und auch, um Swantje zu einer Zukunft zu verhelfen.
Das Licht in den Wellen ist kein Thriller und trotzdem mag ich das Buch sehr gern. Sowohl Föhr, als auch New York werden super beschrieben. Ich denke, zumindest Föhr wird demnächst auf meiner Reiseliste stehen, New York ist mir einfach zu weit. Aber etwas Fernweh meldet sich da schon.

Bewertung vom 12.04.2025
Strohmeyer, Anette

Die Frau und der Fjord


ausgezeichnet

Eine Geschichte über Heilung

Ich hatte die Leseprobe verschlungen und war mir sicher, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich hatte mich nicht geirrt. Die Frau und der Fjord ist ein Buch, dass ich nicht mehr missen möchte.
Erzählt wird die Geschichte von Gro, die ihren Mann auf tragische Weise verloren hat und mit der Trauer leben lernen muss. Jeder, der einen lieben oder sogar den liebsten Menschen verloren hat, wird dies nachvollziehen können.
Gro sucht sich dafür eine kleine Hütte an einem sehr einsamen Ort auf den Lofoten in einer traumhaft schönen Landschaft. Hier entwickelt sie auch einen ganz neuen Blick auf Flora und Fauna und beginnt darüber nachzudenken, wie viel Schaden das Bohren nach Erdöl und damit ihre bisherige Arbeit an der Natur angerichtet hat. Und so beschließt sie, mitzuhelfen, dieses landschaftliche Paradies zu schützen und kommt auf diesem Wege auch Stück für Stück heraus aus der Einsamkeit und der lähmenden Trauer um ihren verstorbenen Mann.
Mir hat dieses Buch phantastisch gefallen, leider hatte ich es innerhalb von 2 Tagen ausgelesen. Es las sich sehr schnell, war spannend und kleine Kapitel machen das Buch sehr übersichtlich. Allerdings verführen diese Kapitel auch dazu, zu sagen, ach das eine Kapitel schaffe ich noch. Naja und dann noch eins und noch eins. Buchliebhaber und Romanleser werden mich verstehen.
Ich empfehle dieses Buch allen Lesern, die gern einen guten Roman lesen und Skandinavien mögen. Ganz ehrlich, diese Geschichte in Griechenland oder Italien hätte ich mir nicht vorstellen können. Meine Sehnsucht Skandinavien konnte ich mit diesem Buch gut weiterträumen.

Bewertung vom 11.04.2025
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


ausgezeichnet

Das Buch ist zu kurz
Einen Tag habe ich benötigt, um mich durch dieses tolle Buch zu lesen und das ist auch mein einziger Kritikpunkt. Das Buch hätte gern doppelt so lang geschrieben sein können.
Die Geschichte um Marlene, die plötzlich nach dem Freitod ihres Mannes Witwe geworden ist, ohne eigene Kinder, ist wunderbar geschrieben, mit feinem Humor und doch auch tiefer Traurigkeit und Wut. So wird Marlene beschrieben.
Wie überlebt sie den Tod ihres Mannes, ohne den sie sich ein Leben nicht mehr vorstellen kann? Hilfe bekommt sie vom Klempner Jack und der Ärztin Ida. Beide sind auch irgendwie anders, wie auch Marlene.
Alle drei stehen nicht im Rampenlicht und haben auch keine Ambitionen ihr Leid und oder ihre Freude ständig in die weite Welt zu posten. Das macht sie sehr sympathisch in meinen Augen.
Als Jack zu Marlene zieht beginnt diese wieder zu leben. Mir ist das alles ein wenig zu kurz beschrieben. Hier hätte die Autorin gern noch ausführlicher erzählen können. Auf der anderen Seite kann der Leser hier natürlich dann auch die Phantasie die Lücken füllen lassen.
Von hier aus weiter war jedenfalls nach einem Buch mit vielen klugen und schönen Sätzen, eine Erholung für das Gehirn.
Ich empfehle dieses Buch allen Romanlesern, die keine 500 Seiten benötigen.

Bewertung vom 07.04.2025
Williams , Niall

Das ist Glück


ausgezeichnet

Ein leises Buch aus Irland
Das Buch von Niall Williams beschreibt eine kleine Gemeinde in Irland – Faha – aus der Sicht eines Jungen Noel, der 1958 dort bei seinen Großeltern lebte und nun heute als älterer Mann die Ereignisse von damals reflektiert.
Dieses Buch lebt durch seine wunderschöne und feine Sprache, den tiefsinnigen und leisen Humor und der Beschreibung der Menschen und der Umstände.
Niall Williams hat keinen Pageturner geschrieben. Wer einen solchen erwartet, tut gut daran, sich vorher zu informieren und die Leseprobe zu kosten.
Ich habe die langen Schachtelsätze und den hintergründigen Humor, der uns in diesem Buch in jedem Absatz begegnet, geliebt und schon auf der ersten Seite habe ich meinem Mann daraus vorgelesen.
Beschrieben wird Irland 1958, das Jahr in dem die Elektrizität nach Faha kommt. Dies geschieht nicht ohne Komplikationen und Unfälle und Noel hat das große Glück, sich ernsthaft, ohne bleibende Schäden zu verletzen. Ein Glück deshalb, weil Niall sich das erste Mal verliebt, in die jüngste Tochter des Arztes. Im Haus seiner Großaltern ist zu der Zeit, als Niall dort wohnte, ein älterer Mitarbeiter der Elektrizitätsfirma eingezogen. Die beiden teilen sich ein Zimmer und ein wenig auch ihre Geheimnisse. Christy kam vorrangig in dieses Dorf, um seine alte Liebe zu sehen. Mehr will ich dazu aber nicht verraten.
Der junge und der ältere Mann sind jedenfalls auch vereint in ihrem Liebeskummer und das schweißt zusammen.
Besonders ein Kapitel im Buch fand ich sehr aussagekräftig, als ein Anbieter von Elektrogeräten ins Dorf kam und seine Waren angepriesen hat und auf welch subtile Art er den Bewohnern sagt, dass sie jetzt eigentlich erst ein wertvolles Lebens führen werden und vorher alles schlecht war, hat mich erschüttert, aber eben auch an heutige Werbung erinnert. Dieses Kapitel habe ich gleich zweimal gelesen, es war wunderbar humorig untersetzt.
Abschließend empfehle ich dieses wunderschöne Buch allen, denen eine wunderbare Sprachgestaltung ebenso wichtig ist, wie der Inhalt eines Buches. Sie werden viel Freude mit dem Buch haben.