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kirsche98

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2023
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


gut

Die Thematik eines verschollenes Bergsteigers, der vielleicht garnicht verschollen ist, fand ich gut umgesetzt. Durch die Erzählungen der Ereignisse in Briefform habe ich als Leserin einen richtig guten Eindruck der Geschehnisse bekommen. Allerdings waren diese an einigen Stellen sehr trocken erzählt, mir hat die Spannung, der Horror gefehlt. Der menschliche Verstand dreht durch bei diesen Ereignissen, oder sind auch diese nur ein Spiel der Wahrnehmung gewesen? Der Satz: "Erträgt dein Verstand, was deine Augen sehen?" trifft es für mich ganz gut, hat meine Erwartungen an diese Geschichte aber auch sehr hoch geschraubt, ein Niveau an Spannung, welches für mich nicht erreicht wurde. Mystisch, ja, Horror, eher weniger. Die Horrorszenarien haben sich dann doch eher in meinem Kopf abgespielt.
Den Schreibstil fand ich angenehm, das Buch auch empfehlenswert.

Bewertung vom 09.11.2023
LaCour, Nina

Wilde Minze


gut

Angesprochen hat mich das Cover, den Titel finde ich auch sehr schön und passend zu der Geschichte. Die Leben der beiden Hauptprotagonistinnen fand ich sehr interessant, jedoch teilweise etwas absurd beschrieben. An machen Stellen hätte ich mir mehr Emotionen, mehr Einblicke in die Gefühlswelt und vor allem auch Hintergrundinformationen gewünscht. Die Charaktere waren für mich nur teilweise nahbar, ich habe mich nicht wirklich verbunden mit ihnen gefühlt.
Der Erzählstil war relativ schnell, auch das Buch habe ich sehr schnell gelesen. Eigentlich ein gutes Zeichen, aber irgendwie fehlte auch hier mir die Tiefe an gewissen Stellen. Ich wurde nicht wirklich berührt, obwohl die Geschichte dafür definitiv Potential gehabt hätte. Deswegen kann ich leider nur drei Sterne vergeben, spreche trotzdem eine Leseempfehlung aus, insbesondere für diejenigen, die es nicht so verletzlich mögen.

Bewertung vom 29.10.2023
Schulman, Alex

Endstation Malma


ausgezeichnet

Alex Schulman war mir vorher nicht bekannt, aber "Endstation Malma" hat mich sehr überzeugt, um nicht zu sagen in den Bann gerissen. Eine Familiengeschichte wird erzählt, aufgeteilt in drei verschiedene Reisen, teilweise geht es auch eher um die Einzelpersonen, als um die Dynamik. Der Erzählstil ist genial, es werden unterschiedliche Zeiten behandelt, aus unterschiedlichen Perspektiven, und doch wird alles Eins.
Vielen was in unserer Kindheit passiert prägt uns, erklärt oft wie wir uns heute verhalten und denken. Das zeigt sich auch in dieser Geschichte und es tat stellenweise wirklich weh, diese Dinge zu lesen und den Schmerz dahinter zu fühlen. Die poetischen Textpassagen zwischendurch haben es mir besonders angetan, es gibt kaum ein Buch, in dem ich so viel Randnotizen gemacht habe. Der Autor fängt damit die Stimmung der Protagonisten sehr schön ein, verdeutlicht die Gedanken und hebt die Verletzlichkeit noch einmal hervor.
Ein Buch, welches mich wirklich berührt hat und ich definitiv noch öfter lesen werde.

Bewertung vom 28.10.2023
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Eines der besten Geschichten, die ich dieses Jahr gelesen habe. Der Klappentext gibt schon einiges vorweg, ein ganzer Teil des Buches behandelt aber die Zeit in welcher Billie's Mutter noch gelebt hat. Fischer verdeutlicht die Bindung zwischen Mutter und Tochter, beschreibt etwas ganz besonderes. Und dann steht Billie's Welt plötzlich Kopf, sie muss zu schnell erwachsen werden. Der Leser wird nicht nur auf eine Reise durch die Republik mitgenommen, sondern auch auf eine sehr emotionale und gefühlsechte. Die Verbindung zum Meer, die Sehnsucht nach Nähe und Verbundenheit, einige Antworten auf die vielen Fragen zu ihrem Vater, das alles findet Billie auf den 350 Seiten. Neue Emotionen, Familiengeschichten, Lügen und Wahrheiten und vor allem ein völlig neues Leben wartet auf Billie.
Mir hat die Geschichte wahnsinnig gut gefallen, ich empfehle sie gerne weiter.

Bewertung vom 27.10.2023
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Man muss nichts mit Pferden am Hut haben, um diese Geschichte zu mögen. Denn es geht um viel mehr, es ist ähnelt einer Schatzsuche, wobei der Leser durch drei verschiedene Zeiten geführt wird. Dabei werden auch einige Themen angeschnitten, die ich nicht erwartet hätte. Besonders die Einsicht in die Sklaverei fand ich sehr interessant, es hat sich alles sehr real beschrieben angefühlt. Auch die Verbindungen zwischen dem damaligen Rassismus mit dem heutigen waren sehr anschaulich. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, auch die Geschichte des Pferdes hat es mir wirklich angetan.
Man merkt, dass die Autorin Geraldine Brooks sehr viel Zeit und Gefühl in die Recherche dieser Geschichte gesteckt hat. An keiner Stelle wirkte etwas auf mich unglaubwürdig, alles passte zusammen, was in drei Verschiedenen Zeiten garnicht einfach ist. Eine schöne Geschichte, die schön geschrieben ist und viele interessante Themen zusammenbringt.

Bewertung vom 16.10.2023
Bagci, Tarkan

Heartbreak


ausgezeichnet

Der Klappentext klang interessant, das Cover fand ich richtig gut. Der Titel passt für mich allerdings eher weniger zum Inhalt. Generell habe ich mir von der Geschichte aber etwas mehr versprochen (alleine der Satz im Klappentext: "zwei Menschen, die von einem Tag auf den anderen alles verlieren." hat für mich Nähe, Gefühle und Emotionen, Schmerz, etc. suggeriert). Für mich kein Heartbreak, ich habe weder Verbindung zu Tom oder Marie aufgebaut, beide Charaktere haben mich irgendwie gelangweilt, und passten nicht wirklich in die Geschichte rein... Der Schreibstil war sehr einfach, kurze Sätze, zum Teil eher abgehackt, oftmals kalt formuliert und Spannung kam für mich auch nicht auf.
Achtung Spoiler: Natürlich wollte ich wissen, was für einen Rachezug für die Hochzeitsfeier geplant wurde, aber auch der war dann doch eher sehr nüchtern.
Fazit: Die Geschichte an sich ist eine gute gewesen, aber in meinen Augen nicht richtig verpackt gewesen...

Bewertung vom 12.09.2023
Scherzant, Sina

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne


ausgezeichnet

Die Protagonistin Katha ist die Definition einer People-pleaserin. Ihr Leben lang versucht sie sich anzupassen, anderen zu gefallen. Eine Geschichte von Selbstfindung, Krankheit, Trauer und Frust, Familie und vor allem verborgenen Gefühlen.
Ich habe sehr mit Katha sympathisiert, Sina Scherzant hat eine emotionale Ebene geschaffen, die eine gewisse Verbindung zu der Geschichte aufgebaut hat. Auch der detaillierte Schreibstil und die vielen Anekdoten haben mir gefallen, es hat die Geschichte zum Leben erweckt. An einigen Stellen hätte ich mir doch etwas mehr Lyrik und 'schöne Worte' gewünscht. Der Titel des Buches hatte für mich suggeriert, dass das Niveau der Worte etwas höher sein würde, der Schreibstil war mir an vielen Stellen einfach ein wenig zu einfach und simpel, dies ist aber nur ein kleiner Mängel.
Das Buch kann ich sehr empfehlen!

Bewertung vom 23.08.2023
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


gut

Ich bin ein bisschen hin und hergerissen. Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, aber nicht wirklich gepackt.
Der Plot hat mich angesprochen: Eine vierundzwanzigjährige in der Großstadt, verloren in den Unmengen von Möglichkeiten. Eine Liebesgeschichte, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist, aber trotzdem irgendwie zu funktionieren scheint?
Und trotzdem gab es immer wieder stellen, wo ich die Geschichte als sehr unspannend empfunden habe und als Leser gelangweilt von den Protagonisten und ihren Problemen war.
Gut gefallen hat mir der wechselnde Schreibstil, das hat die ganze Geschichte für mich wieder aufgelockert und die verschiedenen Personen für mich nahbarer gemacht. Auch das Gefühlschaos der Protagonisten hat sich so besser auf mich übertragen, allerdings auch irgendwie von der eigentliche Geschichte abgelenkt..
Fazit: Ich verstehe den Hype um dieses Buch, für mich war es aber nur mittelmäßig. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 12.08.2023
Haddada, Nora

Nichts in den Pflanzen


sehr gut

Als ich die Überschrift des Klappentextes gelesen habe - Auf der Suche nach dem ominösen Selbst - habe ich mir definitiv etwas anderes vorgestellt. Ich habe auch ein paar mehr Seiten gebraucht um richtig in die Geschichte reinzukommen, zu verstehen worum es eigentlich geht. Doch dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.

Der Schreibstil und Humor der Autorin Nora Haddada hat mich sehr überzeugt. Realitätsnah, witzig und gleichzeitig die richtige Menge an Gesellschaftskritik.
Leila scheint frustriert und verzweifelt, aber ist sie es wirklich? Oder nutzt sie diesen Schein aus, um ihre Umwelt zu manipulieren? Für mich besteht die Geschichte sehr viel aus dem, was zwischen den Zeilen steht.
Auch ist Leila mir an vielen Stellen unsympathisch gewesen, trotzdem konnte ich mich ab und an mal mit ihr identifizieren, was das Leseerlebnis noch einmal ein bisschen interessanter für mich gemacht hat.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut.

Bewertung vom 07.08.2023
Cline, Emma

Die Einladung


gut

Diese Geschichte war wie eine Achterbahnfahrt für mich, allerdings eine die irgendwann nicht mehr bergauf geht.

Ich bin schell reingekommenn, der Schreibstil von Emma Cline war sehr angenehm und passte sehr gut zur Thematik der Geschichte. Alex, die sogenannte Antiheldin, war anfänglich so unsympatisch, doch mit der Zeit konnte ich ihre Gedankengänge und Aktionen nachvollziehen, ich habe angefangen sie zu mögen. Meine Neugierde wurde geweckt, ich wollte mehr über sie erfahren...

Für mich hat diese Spannung allerdings leider nicht angehalten, es ist zu wenig passiert, zu viele Dinge und Bekanntschaften ohne Zusammenhang. In der Geschichte gab es ab einem gewissen Punkt zu viel Stillstand, es ist nichts neues mehr passiert, kein neuer Input. Das Ende kam dann sehr enttäuschend, wird dem Rest leider garnicht gerecht.

Fazit: Eine interessante Thematik, für mich aber nicht optimal umgesetzt.