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Frau_Ke
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Halle (Saale)

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Insgesamt 53 Bewertungen
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Bewertung vom 25.01.2023
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


gut

In Ich-Perspektive berichtet die Erzählerin von ihrem Trennungsjahr und der Suche nach einem Plan für die Zukunft. Sie versucht, sich weiter zu entwickeln und weiterzukommen, und bleibt doch irgendwie stehen.

Und genau das ist der Grund, warum man bei dem Buch hängen bleibt. Man will wissen, ob sie die Trennung überwinden und einen neuen Lebensabschnitt beginnen kann. Man fiebert mit - obwohl mir persönlich die Protagonistin zwischenzeitlich auch auf den Geist geht, angesichts ihres sprunghaften (zurück zum Ex?), naiven und unreflektierten Verhaltens. Aber: Eine Mittzwanzigern sieht die Welt nun mal mit anderen Augen...

Ein großer Pluspunkt ist der Schreibstil. Die monologartige Form, die teils sehr distanzierte Sprache (z.B. "der Ehemann") und das "Fehlen" direkter Rede mögen am Anfang etwas befremdlich sein, passen aber letztlich perfekt zum Gesamtbild - und zum ewigen Schwanken der Protagonistin zwischen (zu viel) Nähe und (zu viel) Distanz.

Fazit: Das Cover allein, hätte mich sicher nicht zu dem Buch greifen lassen. Doch die sprachliche Raffinesse (von heiter bis bissig), hilft über die (wenigen) seichten Stellen hinweg. Daher 3,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 24.01.2023
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Den Humor von Torsten Sträter muss man mögen, sonst hat man bei der Lektüre nichts zu lachen. Ich mag Sträter und konnte daher stellenweise herzhaft lachen. Nicht zuletzt, weil der Schreibstil auch Sträters Sprachstil entspricht. Und wenn man sich dann beim Lesen vorstellt, wie Sträter einem die Geschichten erzählt, ist es ein Genuss.

Und zugleich frage ich mich: Wie macht er das? Er verliert nie den roten Faden, obwohl er zwischen den Zeilen und auch ganz offensichtlich immer wieder gedanklich auf Umwegen unterwegs ist.

Ich hatte kurzweilige, lustige Unterhaltung erwartet - und wurde nicht enttäuscht. Die Kapitellängen sind perfekt, um am Abend mal ein oder zwei Geschichten zu lesen und das Buch dann wieder zur Seite zu legen. Gut Ding will Weile haben, denn das Buch in einem Rutsch durchzulesen, wäre zu schade - so vergibt man sich selbst den ein oder anderen Lacher.

Fazit: Nicht allen Comedians gelingt es, sowohl im gesprochenen als auch im geschriebenen Wort zu glänzen. Torsten Sträter kann beides.

Bewertung vom 24.01.2023
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

Das Cover passt perfekt zum Ort (denn am Leuchtturm beginnt die Geschichte) und zum Inhalt des Buches. Das schwarz-weiß gehaltene Motiv vermittelt eine düstere, aber zugleich ruhige Grundstimmung, die sich durch das gesamte Buch zieht.

Insgesamt geht es gemächlich zu. Weder überschlagen sich die Ereignisse noch gibt es brutale Gewaltszenen. Auch stehen die inneren sowie zwischenmenschlichen Konflikte der Protagonisten nicht im Vordergrund, sondern werden eher beiläufig in die beiden Erzählstränge eingeflochten. Das gelingt perfekt, nicht zuletzt aufgrund des ruhigen und unaufgeregten Schreibstils.

Durch den Wechsel der Erzählebenen (Vergangenheit aus Sicht eines Kindes und Gegenwart rund um das Ermittler-Team) baut sich die Geschichte allmählich auf - und was anfangs nur eine Ahnung war, wird immer mehr zur Gewissheit.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, das auf die leisen Töne setzt und einige ungeahnte Wendungen beinhaltet. Psychologisch, feinfühlig - und auch für schwache Nerven geeignet.

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