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beavielleser
Wohnort: 
Bayreuth

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2024
Prokopetz, Felicitas

Wir sitzen im Dickicht und weinen


gut

Valeries Mutter erkrankt an Krebs und Valerie versucht ihr zur Seite zu stehen,  was aber nicht einfach ist,  da die beiden ein schwieriges Verhältnis haben.
Beide stellen Erwartungen an die Andere   die diese nicht erfüllen kann.

Ähnlich ist es bei Valerie und ihrem Sohn.
Valerie hat einen sechzehnjährigen Sohn,  der unbedingt für ein Austauschjahr nach England möchte.  Valerie will davon aber nichts wissen,  weil sie große Angst um ihn hat und nicht nachvollziehen kann,  wie wichtig ihm das ist.

In den  Rückblenden wird von Valeries Kindheit, dem Leben ihrer Mutter und ihrer Großmüttern erzählt. Alle hatten ein schwieriges Verhältnis zu ihren Müttern, das sie an ihre Töchter weiter vererbt haben.

Die kurzen Kapitel und der schnelle Wechsel zwischen den Personen und den Jahrzehnten hat mir nicht gefallen.
Der Schreibstil ist zwar flüssig,  konnte mich aber nicht begeistern.

Bewertung vom 11.01.2024
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


sehr gut

Oleg  Gordijewski  studiert an der Elite-Universität  der Sowjetunion  "Institut für  Internationale Beziehungen " .
In die Spionagekunst des KGB's wurde er in der Schule 101,  die in den Wäldern in der Nähe von Moskau lag, eingewiesen. Er macht eine steile Karriere, die einen kleinen Knick bekam,  als er sich scheiden ließ.

Das ein oder andere Mitglied aus Oleg's Familie war nicht so regimetreu. Sie hatten ihre Zweifel, die sie jedoch für sich behielten,  weil sie nicht wussten,  wem sie trauen konnten.

Der Bau der Berliner Mauer und die Niederschlagung des Prager Frühlings haben Oleg sehr beschäftigt und auch bei ihm Zweifel an der Politik der Sowjetunion gesäht. Als er nach Dänemark kommt,  stellt er fest, wie angenehm das Leben sein kann und  das verschlimmert die Entfremdung zur Sowjetunion noch mehr,  die geprägt ist von Verlogenheit und Korruption.

Ich habe noch nie ein so spannendes Sachbuch gelesen.  Ein Buch, das mich gefesselt hat, in dem man viel über die hohe Kunst der Spionage lernt und die damit verbundenen Gefahren. Es ist kein Buch,  das man schnell liest. Es ist mit so viel  Informationen gespickt,  dass ich mich  sehr konzentrieren musste und auch oft zurück geblättert habe.

Bewertung vom 04.01.2024
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


sehr gut

Malu ist alleinerziehende Mutter und hat mit ihrem Sohn Janne ein einfaches,  harmonisches Leben. Die beiden sind ein tolles Team. Im Park lernt Janne Oldman kennen, der dort  immer mit seiner verstorbenen Frau Schach spielt. Zwischen den beiden entsteht eine innige Freundschaft.
Oldman trägt seit vielen Jahren ein Geheimnis mit sich herum, über das er nie gesprochen hat,  auch nicht mit seiner Frau.  Die Freundschaft zu Malu und Janne gibt ihm den Mut darüber zu sprechen.

Mir das Buch sehr gut gefallen.  Es ist so warmherzig, bildlich und flüssig geschrieben, das ich immer weiter lesen musste und viel zu schnell damit fertig war. Die Figuren sind liebenswert und haben die ein oder andere Botschaft für uns.

Das Cover und der Buchtitel haben mich sofort angesprochen. Auch die Zeichnungen gefallen mir sehr und passen gut zum Buch.
Nur mit der kursiven Schrift habe ich mir beim Lesen schwer getan.

Bewertung vom 30.12.2023
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


ausgezeichnet

Die Professorin Anouk Perlemann-Jakob beauftragt an ihrem hundertsten Geburtstag einen Schriftsteller ein Buch über Ihr Leben zu schreiben.
Sie wählt diesen Schriftsteller aus, weil er bekannt dafür ist,  fiktive Geschichten so zu erzählen,  als ob diese wahr wären und umgekehrt.

Anouk verbringt ihre Kindheit in St. Petersburg und erlebt die Machtübernahme der Bolschewiki. 1922 müssen sie und ihre Eltern St. Petersburg verlassen,  sie sind nicht mehr erwünscht, da sie zur Intelligenzija gehören. Auf einem der sogenannten Philosophenschiffe fahren sie ins Ungewisse. Nur 9 weitere Intellektuelle treten diese Reise auf dem Luxusschiff an.
Nach ein paar Tagen hält das Schiff,  um einen weiteren Passagier an Bord zu nehmen  - Lenin.

Der Wechsel zwischen Fiktion und wahrer Geschichte ist sehr gut gelungen.  Der ausdrucksstarke Schreibstil lässt uns an den Schrecken der damaligen Zeit teilhaben. Wir erfahren viel über das politische Geschehen und  deren Folgen.

Das Cover spiegelt mit der dargestellten Düsternis gut den Inhalt des Buches.

Bewertung vom 24.12.2023
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


weniger gut

Eine Influenzerin, die sich für das Tierwohl einsetzt, wird sehr brutal ermordet.  Im Internet hat sie sehr viele Feinde und auch ihr Ex kommt als Mörder in Frage.
Doch schon bald gibt es einen weiteren Toten, der bestialisch umgebracht wurde.

In kursiv geschrieben Kapiteln kommt noch eine andere Stimme zu Wort und schnell wird klar, dass es sich hier um den Mörder handelt.

Die geschildert Szenen vom Schlachthof sind sehr bildlich beschrieben und nichts für empfindliche Gemüter. Man erfährt viel über das Leid der Tiere dort.

Die beiden Ermittler haben neben dem Mord auch noch ihre eigenen Probleme zu lösen,  die meiner Meinung nach zu viel Platz einnehmen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Das Thema selbst ist sehr gut gewählt,  aber es ist nicht gelungen eine Spannung aufzubauen.  Es bleibt ein bisschen flach. 

Das dunkle Cover mit dem Rot geschriebenen Titel gefällt mir sehr gut.
Der kursiv geschriebenen Text war für mich schwer zu lesen.

Bewertung vom 20.12.2023
De La Motte, Anders

Stille Falle / Leo Asker Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Leo Asker wird von ihrem aktuellen Fall wegbefördert, damit sie ihrem Exfreund Hellmann  nicht im Weg steht.
Sie wird Chefin der Reserveabteilung oder auch Abteilung für verlorene Seelen genannt,  deren Mitglieder alle ein bisschen besonderes sind.  Die Reserveabteilung befasst sich mit Fällen,  um die sich sonst niemand kümmern will.

Nach kurzer Zeit stellt sie fest,  dass die Ermittlungen,  die ihr Vorgänger Bengt Sandgren in der Reserveabteilung durchgeführt hat, in Verbindung mit dem Fall stehen, von dem sie wegbefördert wurde.

Die Reserveabteilung erinnert an das Sonderdezernat Q von Adler Olsen, was mich anfangs gestört hat.  Jedoch hat sich das schnell gegeben, da dieser Thriller wirklich spannungsgeladene ist. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt,  was die Spannung zusätzlich anschührt. Und es bleibt spannend bis zum überraschenden Ende.

Titel und Cover sind stimmig und gefallen mir gut, der Zusammenhang zum Buch  erschließt sich einem ziemlich bald.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 03.12.2023
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


ausgezeichnet

Schon als Kind im Vorschulalter 'liest'  Alice auf dem Schoss Ihres Vaters mit ihm die Tageszeitung.  Dadurch lernt sie schon lesen, bevor Sie in die Schule kommt und der Traum Reporterin zu werden, wächst in ihr. Zielstrebig verfolgt sie diesen Wunsch.

Als Volontärin hat sie das Glück einen Ausbilder zu haben,  der sie fordert und fördert.  Mit Mut , Zielstrebigkeit,  Ausdauer und Hartnäckigkeit  geht sie ihren Weg.  Dabei muss sie immer wieder schauen,  wie sie den Spagat zwischen  Arbeit und Familie schafft.

Man erfährt in diesem Buch viel über das damalige Zeitgeschehen. Vieles davon war mir nicht mehr bewusst und es gefällt mir,  wie das Buch diese Ereignisse wieder in Erinnerung ruft.  Verblüffend ist, wieviel sich davon heute wiederholt.

Sehr gut beschrieben ist auch die Arbeit einer Journalistin und was guten Journalismus ausmacht.

Der flüssige Schreibstil und die gelungene Kombination aus gut recherchierter Geschichte und einer beeindruckend Lebensgeschichte machen dieses Buch zu einem  Lesegenuss.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2023
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Walter ein pflichtbewusster, wenn auch nicht immer bequemer Postzusteller soll in Rente gehen,  weil ein unzufriedener Kunde ihn und die Post verklagen will. Da Walter sich aus finanziellen Gründen weigert in Rente zu gehen,  wird er in die Christkindfiliale versetzt .
Zufällig entdeckt er dort einen Brief von Ben, der an Gott gerichtet ist.  Der Brief beeindruckt ihn so,  dass er mit Ben einen regen Briefwechsel als Gott anfängt. Um so mehr er von Ben erfährt,  um so mehr Mitleid bekommt er mit ihm und will ihm helfen.

Zwischendurch kommen immer wieder Rückblicke in Walter's früheres Leben. Dadurch erfährt man, warum aus einem  guten Mann, kein guter Mann wurde.

Ein warmherziges Buch,  bei dem man schmunzeln kann,  aber auch zum Nachdenken angeregt wird.

Der Buchtitel und das Cover haben mich sofort angesprochen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.11.2023
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Eine gut erzählte, lebendige Geschichte,  flüssig und unterhaltsam geschrieben. Die Gefühle und Gedanken der Protagonisten kann man gut nachempfinden.
Ich habe mich in dem Buch richtig wohl gefühlt,  es  war ein bisschen als ob ich mitten drin wäre.

Die Lebensumstände von damals werden sehr anschaulich geschildert und manchmal hat mich die Wut über soviel Dummheit und Ungerechtigkeit gepackt. Aber es gab auch viele Stellen bei denen ich schmunzeln musste,  gerade wenn es um die kleine Charlotte  und ihr Temperament ging.
Auch die unterschiedlichen Lebensumstände der Land- und Stadtbevölkerung werden sehr anschaulich beschrieben.

Albert und Lina lieben sich schon lange,  aber als Lina schwanger wird,  gibt Albert dem Druck seiner Eltern nach und steht nicht zu Lina.
Karl ein Jugendfreund ist auch in Lina verliebt, er heiratet sie und erkennt Charlotte als seine Tochter an.  Die drei beginnen in Bremen ein neues Leben.
Nach Jahren kehren die drei für einen Besuch nach Mühlbach zurück.  Dort hört Charlotte zufällig,  dass Karl nicht ihr richtiger Vater ist .  Dieses Wissen belastet Charlotte und Ihre Eltern sehr.

Bewertung vom 28.10.2023
Schulman, Alex

Endstation Malma


ausgezeichnet

"Endstation Malma" ist ein  Buch mit einer sehr intensiven Sprache. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben . Es geht um Verlassen werden,  Enttäuschung,  verschmähte Liebe und Hoffnungslosigkeit.

Was am Anfang nicht gleich klar ist,  es handelt sich um eine Familiengeschichte aus  verschiedenen Perspektiven und zu verschiedenen Zeiten.
Hauptsächlich geht es um Harriet, mit der ich gleich am Anfang grosses Mitleid  hatte,  als  sie mit anhören muss,  dass keiner der beiden Elternteile sie nach der Scheidung haben möchte.  Was macht das mit einem Kind?

Wer ein "schönes" Buch lesen will,  sollte die Finger von "Endstation Malma " lassen.
Wer ein sehr gutes Buch lesen will,  ist bei diesem Buch genau richtig. 

Von mir eine klare Leseempfehlung! Das Cover hat mich ehrlicherweise nicht angesprochen,  obwohl der Zusammenhang  zum Buch gegeben ist.