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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 958 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2024
Marathon ins Liebesglück
Troi, Heidi

Marathon ins Liebesglück


ausgezeichnet

Märchenstunde und Liebesglück in Valentine!

Josh ist Sozialarbeiter in Valentine und kümmert sich u.a. um die Senioren im Ort. Er ist gerade bei Elaine, um ihr die Nägel zu schneiden, als Mackenzie auftaucht, die nach einem erneuten heftigen Streit mit ihrer Mutter eine Bleibe sucht und damit zu ihrer Großmutter kommt.

Es ist schön, wieder nach Valentine zurück zu kommen. Ich habe das Örtchen und dessen Bewohner tief ins Herz geschlossen und komme immer wieder gerne zurück. Ist wie „nach Hause“ kommen zu lieben Freunden. Und zugleich etwas fürs Gemüt. Darüber zu lesen macht gute Laune und hebt die Stimmung - auch wenn es manchmal Tränen gibt.

Es war schön mitzuerleben, wie Mackenzie und Josh miteinander und gegen den Kuppelclub agiert haben! Ich kam teilweise aus dem Lachen nicht mehr raus! Aber es gab auch traurige Momente, eben wie im wahren Leben!

Wie sich dann alles ergeben hat, fand ich toll. Hinter jeder rauen Schale steckt doch auch ein sanfter Kern. Das Ende fand ich wunderschön! Ich habe in diesem Buch (und auch nach dem Ende) wieder unheimlich viele Taschentücher gebraucht. Dass in einem Körper so viele Tränen stecken können, ist unglaublich! (und es waren nicht nur traurige Tränen!) Ich gebe einem Buch nicht sehr oft volle Punktzahl, dafür muss es schon etwas ganz Besonderes sein - aber dieses hat es wieder geschafft!

Bewertung vom 19.08.2024
SCHÖN & SCHAURIG - Dunkle Geschichten aus Karlsruhe
Wegner, Wolfgang

SCHÖN & SCHAURIG - Dunkle Geschichten aus Karlsruhe


sehr gut

Geschichten einer Stadt.

Das Buch beinhaltet 18 Geschichten zwischen 1538 und heute. Einige tragisch, einige humorvoll und auch lehrreich.

Es geht um Brand, Mord, Erbstreit, Attentate, Geheimnisse, Teufelswerk, Serientäter, Aktivisten, Illusion, Sicherheit, Gruft, Prostitution, Zauberwald, Landgraben, Nightliner, Friedhof, Dunkelheit und Brandanschlag.

Gut recherchiert wird der Leser kurz und sachlich informiert. Einige Geschichten sind mir bekannt, aber es gab auch Neues zu erfahren.

Ein netter, kurzweiliger Zeitvertreib über einen Teil von Karlsruhes Geschichte. Allerdings hätte es für den Preis mehr sein dürfen…

Bewertung vom 17.08.2024
Rostfrei
Wolff, Steffi von

Rostfrei


gut

Wunderlich und nicht realistisch, aber amüsant.

Juliane Knop feiert ihren 97sten Geburtstag. Von ihrer Tochter bekommt sie einen Treppenlift - sie ist entrüstet, denn so alt und senil ist sie schließlich noch nicht. Sie ist seit 80 Jahren verheiratet und mit dem Tag der Hochzeit hat sich Heiner geändert: er wurde zum Tyrann und hat Juliane regelmäßig verprügelt. Damit soll nun Schluss sein! Nach einer weiteren Prügelattacke, weil das Mittagessen nicht fertig war, fasst Juliane nachts den Entschluss, dem endlich ein Ende zu setzen und ihn zu verlassen. Im Zug nach Hamburg kommt sie mit einem jungen Mann ins Gespräch, der ihr helfen möchte…

Ich habe schon einige Werke dieser Autorin gelesen und dieses Mal war ich anfangs wieder begeistert. Mit viel Humor wird Juliane dargestellt. Eine rüstige Seniorin, die noch mit beiden Beinen im Leben steht. Sehr zum Leidwesen ihrer betagten Kinder und Enkel. Ans Ableben denkt sie noch lange nicht, denn schließlich will sie noch was erleben!

Vor jedem Kapitel wird individuelles Wissen vermittelt. Es hat nicht wirklich etwas mit dem Buch zu tun. Ich vermute, weil Juliane im Lexikon liest und sich dadurch Wissen aneignet.

Juliane war mir sympathisch, was ich vom Rest ihrer Familie nicht behaupten kann. Was sie bisher durchgemacht hat, reicht für mehrere Leben. Dass sie jetzt die Reißleine zieht, dafür zolle ich ihr Respekt! Auch wenn sie nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll, denn sie war immer abhängig von ihrem Ehemann…

Jason war mir ebenfalls sympathisch. Ein 31-jähriger Rechtsmediziner, dem die alte Frau leid tat. Gemeinsam hecken sie einen Plan aus, der Heiner schaden soll. Doch dann kommt es immer wieder anders als gedacht, aber es geht jedes Mal gerade noch gut.

Ich musste viel schmunzeln und auch wenn es mitunter sehr übertrieben war, habe ich mich gut unterhalten. Aber etwa bei der Hälfte des Buches wurde es immer grotesker und ich konnte nur noch den Kopf schütteln über so viel Unvermögen. Trotzdem wollte ich wissen, wie es denn ausgehen wird.

Das Ende war genau so sonderbar und ich habe das Buch kopfschüttelnd aus der Hand gelegt. Ich vergebe 2,5 Sterne.

Bewertung vom 13.08.2024
Die Strafe / Erdmann und Eloglu Bd.3
Borck, Hubertus

Die Strafe / Erdmann und Eloglu Bd.3


sehr gut

Aus Opfer wird Täter…

Das Buch beginnt im Prolog mit Christine, die scheinbar unschuldig vor Gericht steht. Sie ist mit ihren Kindern unterwegs nach Hause, als sie auf der Autobahn von einem anderen Auto absichtlich gerammt wird.
Und dann wurde eine Bewohnerin in einem Hochhaus in Billstedt nachts beim Müllwegbringen im Keller eingesperrt und durch einen Brand getötet. Sie sah kurz vorher noch einen fluoreszierenden Schriftzug an der Kellerdecke: Ich sehe was du tust!
Alpay Eloglu hatte Bereitschaft und wurde zum Tatort gerufen…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Alpay und Franka sind mir aus den vorherigen Bänden noch gut in Erinnerung und waren mir sofort wieder sympathisch.

Die Ermittler tappten im Dunkeln. War es ein Unglück? Sie gehen davon aus, dass die Türklinke abgebrochen war und die Frau danach eine Zigarette rauchte, um sich die Wartezeit zu verkürzen.

Zwischendurch kam der Täter zu Wort.
Die Ermittler bekamen es auch noch mit Klimaaktivisten zu tun, die durch Sachbeschädigung im Museum und Festkleben auffallen.
Dann ein weiterer Anschlag auf eine Domina auf St. Pauli. Sie hatte einen Kunden, der gefesselt im Käfig eingesperrt war und bei lebendigen Leib verbrannte. Wem galt der Anschlag?

Erst ein drittes Brandopfer brachte die Ermittler zum Nachdenken. Denn dieses Mal sah es nicht nach Unfall oder Gasleck aus, sondern nach Hinrichtung. Und dann entdeckten sie ein Merkmal, das bei den anderen Bränden ebenfalls auftauchte...

Das Buch war spannend, von Anfang bis zum Schluss. Der Fall hatte Verwicklungen, die nicht immer offensichtlich waren und auch manchmal falsche Schlüsse zogen. Und erst gegen Ende kam eine ungeheuerliche Wahrheit ans Licht. Macht und Habgier wird über Menschlichkeit gestellt.

Bewertung vom 09.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


gut

Es ist nicht immer alles klar und offensichtlich.

Die 15-jährige Tochter von Stararchitekt Hideo Kobayashi wurde entführt. Die Lösegeldübergabe scheiterte und der Vater schaltete die Polizei ein. Der Fall hat Ähnlichkeit mit einem Fall von vor knapp 20 Jahren - aber der damalige Täter lebt nicht mehr. Juha vom LKA Hamburg, die damals in dem Fall mitermittelte, wurde wegen den Parallelen mit hinzugezogen.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Juha war mir sympathisch, ebenso sein Kollege Lux und auch der Chef Uwe. Im Gegensatz dazu mochte ich die junge Polizistin Selma nicht, die mir zu forsch und eingebildet war.

Beim damaligen Fall war Juha Neuling bei der Polizei, aber vergessen konnte er seinen „ersten tragischen Fall“ nie, auch wenn er nicht mehr so oft an ihn dachte. Einige Zeit später fanden die Ermittler bei einem Selbstmörder Teile des Lösegeldes und Gegenstände des ermordeten Jungen. Daraufhin wurde die Akte als gelöst geschlossen.

Der jetzige Fall hatte das selbe Muster. Allerdings benahm sich der Entführer sehr sonderbar. Er war über die Hintergründe der missglückten Geldübergabe sehr überrascht und verhielt sich auch sonst merkwürdig. Im „alten Fall“ war der Täter klar und sicher vorgegangen - der Tod des Jungen war nicht vorsätzlich gewesen, sondern Folge unglücklicher Umstände…

Nachdem dieser Fall gelöst war, bemerkte Juha, dass sein damaliger Kollege weitere Nachforschungen angestellt hatte und ging mit Lux dem nach. Was dabei ans Licht kam, war erschreckend!

Das Buch nahm ein glückliches Ende und der „alte Fall“ wurde endlich aufgelöst.

Bewertung vom 06.08.2024
Auf der Flucht
Dillard, J. M.

Auf der Flucht


sehr gut

Macht und Gier in weißen Kitteln…

Vor genau 3 Jahre haben die Eheleute Kimble ihren 4-jährigen Sohn verloren. Dr. Kimble gab sich den schmerzhaften Erinnerungen hin, als er zum Empfang der Forschung von Kinderkrankheiten ging. Auf dem Heimweg wurde er zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen. Als er danach endlich zu Hause war, entwickelte sich sein Leben zu einem Alptraum: er fand seine Frau schwerverletzt vor und sie starb in seinen Armen. Die Polizei kam zeitgleich ins Haus und nahm in fest. Die Anschuldigung lautete: Mord an seiner Frau - weil sie den Notruf seiner Frau falsch interpretierten…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen - vermutlich auch, weil ich den Film schon x-mal gesehen habe…

Dr. Kimble war mir sehr sympathisch und er war bei seinen Kollegen beliebt. Auch der Schicksalsschlag hat ihn nicht ruiniert. Er war ein Kämpfer und setzte sich für die Kleinen ein. Aber als er nach dem Tod seiner Frau unschuldig verhaftet wurde und 1 Jahr später verurteilt wurde, begann eine neue Art von Kampf. Wie sollte er im Gefängnis den Mörder finden? Dann gelang ihm auf dem Weg in die Verwahrung bis zur Todesspritze glücklicherweise die Flucht. Auf seinen Fersen waren nicht nur die Polizei und Marshalls der Bundesbehörde, sondern auch ein Gegner, dem er mit seinem Wissen gefährlich war.

Der Marshall Gerard kam in dem Buch deutlich besser weg. Die Gedanken von Kimble und Gerard können im Film einfach nicht dargestellt werden. Einzig die kleine Schriftgröße hat mich am Anfang etwas gestört – aber das hat ja mit der Story nichts zu tun…

Das Buch endete nach einem Showdown, bei dem Ungeheuerliches ans Licht kam. Alles wurde aufgelöst und es blieben keine Fragen offen…

Bewertung vom 04.08.2024
Final Control
Etzold, Veit

Final Control


sehr gut

China möchte die Welt kontrollieren.

In Shanghai beherrscht der Chinese Si die Nunite-Technik, bei der man mit seinen Fingern wie mit einem Messer zustechen kann. Er ist der Leibwächter des Tycoons Dairon Arakis.
In Davos traf sich die Wirtschaftselite beim World Economic Forum.
Tom Bayne hat Medizin studiert und arbeitet jetzt in Medizin-Start-ups in Deutschland, London und Shenzhen.

Das Buch ist unterteilt in 3 Bücher.

In Buch 1 liegen die 3 Bereiche parallel und hatten auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun. Ich konnte mir trotz der Fachausdrücke alles gut vorstellen und der Schreibstil war angenehm. Aber ich musste mich konzentrieren und aufpassen, damit ich alles verstand und nachvollziehen konnte. Auch ein Restaurantbesitzer aus Italien, die Militärpolizei in Brasilien, die NSA aus den USA, die EZB in Frankfurt und der Vatikan kamen ins Spiel - ohne dass ich Sinn und Zweck verstand.

Tom Bayne versucht sein Start-up erfolgreich zu machen - allerdings möchte die chinesische Regierung mitmachen. Das möchte Tom nicht, denn er ist eigentlich gegen die totalitäre Überwachung. Aber hat er eine Chance? Denn in China hat man nur dann Erfolg, wenn die Staatsmacht das möchte. Also versucht er Dairon Arakis für sich zu gewinnen - aber auch das hat seinen Preis…

In Buch 2 wird langsam Chaos gestiftet. Kann man überhaupt noch jemandem trauen? Dairon Arakis strebt nach Macht und Einfluss und kennt dabei keine Skrupel.

Und in Buch 3 kam es dann fast zur Eskalation, bevor das Chaos abgewendet wurde.

Seltsame Begebenheiten und Vorkommnisse, die sich keiner erklären konnte, bekamen nach und nach Sinn und hatten eine schreckliche Konsequenz. Das Buch war spannend und erschreckend realistisch. Geheimdienste sämtlicher Nationen sind auf der Jagd nach Dairon Arakis und Tom stand im Kreuzfeuer.

Das Ende fand ich plausibel und realistisch.

Bewertung vom 28.07.2024
Liebesglück mit Truthahnstück - Sweet Valentine (Prequel)
Troi, Heidi

Liebesglück mit Truthahnstück - Sweet Valentine (Prequel)


sehr gut

Liebe hat keine Altersbegrenzung.

Elaine March ist 75 und lebt in Valentine. Ein kleines Örtchen, dass der Bürgermeister zum Paradies für Liebende machen möchte.

Mrs. March ist eine alte Frau, die ihr Herz hinter einer scharfen Zunge versteckt. Sie hat Humor und auch eine liebevolle Art, die sie aber nicht gerne zeigt. Ich mochte sie sofort.

Sinclair ist der Bürgermeister und versucht alles, um seiner Stadt ein neues Image zu geben. Seine Frau lädt Elaine immer wieder ein - sehr zum Missfallen ihrer 3 Kinder, die die alte Hexe mit ihren Weisheiten nicht leiden können.

Und dann wird auf der Bürgerversammlung ein neues Konzept für den Ort vorgestellt - und das, obwohl es mehr Singles als Paare gibt. Das geht nicht und Elains Wettbewerb, der das verhindern soll, wird nach einigem Protest angenommen…

Man lernt den Ort und seine Einwohner kennen. Der Schreibstil gefällt mir und auch den Humor, den die Autorin einfließen lässt, finde ich klasse.

Es ist eigentlich der Prequel der Sweet Valentine-Reihe und damit der Start - aber ich habe ihn erst nach Teil 9 gelesen. Ich bin begeistert! Die Reihe ist mir ans Herz gewachsen und ich freue mich auf jeden neuen Besuch…

Bewertung vom 26.07.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


sehr gut

Menschliche Abgründe können sehr dunkel sein…

Im Mai 1986 war der 13-jährige Nikolaus auf dem Jahrmarkt in Katzenbrunn im Odenwald. Von dort verschwand er spurlos.
Kommissar a.D. Stahl lässt dieser Vermisste keine Ruhe - schließlich ist vor 10 Jahren schon mal ein Junge spurlos verschwunden. Er vermutet den Täter in der psychiatrischen Klinik im Ort - aber damit steht er allein da…

Das Buch ist angenehm geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.

Das Buch hat verschiedene Stränge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben: Oskar, der mit seiner alkoholkranken Mutter das einzige Kind ist, das noch in Katzenbrunn lebt. Der Ex-Kommissar, der die verschwundenen Kinder finden möchte. Die Wirtin des Gasthofes, in dem Hans J. Stahl sich eingemietet hat. Schwester Bergmann, die mit dem Leiter der Psychiatrie seltsame Gespräche führt und deren Mann etwas Geheimes im Keller versteckt. Schugge, der sich im verlassenen Fotoladen versteckt. Ein Pfarrer, der nicht reden möchte. Ein Ladenbesitzer, der den Bewerber nicht einstellen möchte, weil dessen Frau die leerstehende Trinkhalle wiederbeleben möchte. Dr. Krumbiegel, der Leiter der Psychiatrie, hat ein dunkles Geheimnis und eines Tages tauchte seine ehemalige Geliebte mit dem Sohn auf. Tommi, der Sohn, fühlt sich in der neuen Umgebung nicht wohl - aber ihm ist wichtig, dass seine Mutter wieder gesund wird. Auch der Greifer kam vor. Und über allem hängt noch der Nebel des Reaktorunglücks von Tschernobyl

Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Auch wenn alles nicht zusammen zu passen schien, war ich gefesselt und die Spannung hat mich gepackt. Nach etwas mehr als der Hälfte des Buches liefen die Fäden dann zusammen und brachten Unglaubliches ans Licht.

Das Ende war sagenhaft. Alles wurde aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen. Zwar kam nicht alles ans Licht, aber der Leser weiß zumindest Bescheid.