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Benutzername: 
Viola
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2022
Ein Tanz in Sturm und Schatten
Carmen, Solia

Ein Tanz in Sturm und Schatten


sehr gut

INHALT: Elaia gehört zu einem der höchstangesehensten Häuser der 27 Inseln, die auf Steinsäulen weit über der Erdoberfläche erbaut sind. Als Tochter von gutem Hause übt sie, wie viele andere, das Seiltanzen aus. So kann sie auch nachts unbemerkt über die Drahtseile, über die tagsüber Gondeln von Insel zu Insel fahren, zu den verschiedenen Inseln und auch in die Nachtarena gelangen, in der Seiltänzer ohne Sicherheitsnetz über dem Abgrund tanzen, um sich etwas dazuzuverdienen. In einer dieser Nächte wird Elaia von den Wächtern aufgegriffen und zu König Arrum gebracht. Dieser möchte, dass Elaia an einem Wettbewerb teilnimmt und sich zeitgleich nach einem Attentäter umhört, der den König töten möchte. Elaia hat sofort einen Verdacht, doch schnell wird sie von Ren, einem der Teilnehmer abgelenkt. Obwohl er den golden glitzernden Kreis um seine Iris hat, die ihn als Blutsmagier kennzeichnet, sind seine Hände, im Gegensatz zu denen von Elaia, nicht vernarbt von all den Schnitten, die man sich zufügen muss, um Magie zu wirken, sondern vollkommen intakt. Wird Elaia den Attentäter rechtzeitig entlarven können? Und was verheimlicht Ren die ganze Zeit von ihr?

MEINE MEINUNG: Bei diesem Buch war ich schon allein aufgrund des Klappentextes so begeistert, dass ich es sofort auf meine Wunschliste gesetzt habe und das war definitiv kein Fehler. Elaia ist etwas eigensinnig, mir aber wahrscheinlich genau deshalb so sympathisch. Zusammen mit Ren ergibt sie ein sehr prickelndes, aber vor allem zu Beginn auch ziemlich undurchsichtiges Paar ab. Ren hat etwas mystisches an sich, was sich aber nach und nach klärt. Vor allem ein paar der Wendungen habe ich absolut nicht kommen sehen und war deshalb umso begeisterter. Der Schreibstil war flüssig, das Buch wollte ich wirklich ungerne aus der Hand legen. Vor allem die Welt, in der dieses Buch spielt, hat es mir aber extrem angetan. Die Beschreibung der Inseln auf Säulen haben mich sehr an die Welt von 'Avatar-Aufbruch nach Pandora' erinnert und jedes Mal, wenn ich diese Szenen mit den schwebenden Inseln sehe, bekomme ich eine Gänsehaut. Dass die Inseln dann über Drahtseile verbunden sind, über die Elaia Nacht für Nacht tanzt, hat meine Phantasie durchgehend extrem angeregt, sodass ich mich jedes Mal unheimlich gefreut habe, wenn ich weiter lesen konnte. Perfekt war das Buch noch nicht, es erhält von mir aber sehr gute 4,5 Sterne!

FAZIT: Ein wirklich toller Roman mit einem total magischen Setting.

Bewertung vom 25.08.2022
Sandmann: Albtraumleben
Aurass, Dieter

Sandmann: Albtraumleben


gut

INHALT: Der Sandmann durchlebt Seelenwanderungen, seit er 17 ist. Immer in einer Vollmondnacht schläft er ein und wacht dann exakt ein Jahr vorher in einem fremden Körper auf, um sich dann mit dieser Person ein Jahr den Körper zu teilen. Dieses Mal wacht er in Bogdan, einem kroatischen Kleinkriminellen auf, der aktuell in Untersuchungshaft sitzt, da er der Hauptverdächtige im Mordfall um seine Frau ist. Der Sandmann beschließt, seinem Wirt zu helfen und macht sich sofort daran, den Mord mithilfe seiner anderen Wirtskörper, die er parallel zu diesem bewohnt, aufzuklären.

MEINE MEINUNG: Von Dieter Aurass habe ich vor einiger Zeit schon eine Kurzgeschichte gelesen, die ich gar nicht so übel fand. Dementsprechend und auch, weil ich die Idee der Seelenwanderung interessant fand, war ich sehr gespannt auf das Buch. Die Geschichte ist zunächst etwas verwirrend. Der Mechanismus der Seelenwanderung wird zwar generell gut erklärt, gerade am Anfang muss man sich aber doch sehr in das Buch hinein denken, um alle Aspekte verstehen zu können. Vor allem, dass der Sandmann in mehreren Körpern gleichzeitig ist und somit durch Kommunikation mit den Wirtskörpern mit mehreren seiner Alter Egos sprechen kann, ist am Anfang schwer nachvollziehbar, mit der Zeit versteht man diese Gegebenheit aber immer besser. Die Geschichte um Bogdan selbst fand ich an sich ganz nett, für einen reinen Thriller wäre sie mir aber doch etwas zu langweilig gewesen, ich bin einfach kein großer Fan mehr von klassischen Thrilllern. Eine Geschichte, die etwas fantastischer gewesen wäre, hätte ich eindeutig besser gefunden.
Generell fand ich das Buch ziemlich gut und hätte ihm auch gerne 4 Sterne gegeben, das Ende fand ich dann aber leider doch sehr schwach. Es war einfach super abrupt und plump, ein paar Seiten mehr und etwas Raffinesse hätte ihm gut getan.

FAZIT: Eine ziemlich neue Idee mit guter Umsetzung, aber einem etwas schwachen Ende.

Bewertung vom 21.08.2022
Wachauer Sagen von L.G. Ricek (1920) (MP3-Download)
Ricek, L.G.

Wachauer Sagen von L.G. Ricek (1920) (MP3-Download)


weniger gut

INHALT: In diesem Hörbuch wird man zunächst in die Sehenswürdigkeiten der Landschaft Wachau in Niederösterreich eingeführt. Danach folgen 8 Sagen rund um das Gebiet, die alle vor ca. einem Jahrhundert spielten und sich dementsprechend viel mit Burgen, Kreuzzügen etc. beschäftigten.

MEINE MEINUNG: Hörbücher sind bei mir immer etwas kritisch, je nach Sprecher fällt es mir nämlich wirklich schwer, dem Geschehen zu folgen. Hier war der Sprecher der Melker Märchen Mönch, der wohl vielen schon durch andere Hörbücher bekannt ist. Mir hat er leider nicht allzu gut gefallen, ich bin generell nicht der größte Fan des österreichischen Dialektes, dementsprechend konnte ich dem Sprecher einfach schlecht zuhören. Noch schwerer wurde es leider, wenn er seine Stimme verstellte (für ein Hörbuch ist sowas normalerweise natürlich eine tolle Sache, hier war der Sprecher aber wirklich nicht mehr zu verstehen, obwohl ich mit Dialekten normalerweise keine großen Probleme habe).
Die Geschichten fand ich meist auch eher durchwachsen. "Die Mühle am Groisbach" und "Im Rosengarten" mochte ich ganz gerne, die anderen fand ich aber doch allesamt langweilig. Gut gefallen hat mir aber, dass der Sprecher am Ende jedes Kapitels Wörter, die doch eher unbekannt waren, erklärt hat. So konnte man der Geschichte dann doch etwas besser folgen.

FAZIT: Kurzweilige, aber leider nicht besonders spannende Unterhaltung für Zwischendurch.

Bewertung vom 17.08.2022
Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht
Ahangaran, Reyhaneh

Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht


sehr gut

INHALT: Gefühle hat doch jeder! Trotzdem weiß man oft nicht, was sie bedeuten, wo sie herkommen und wie man mit ihnen umgehen kann. Die Autorin erklärt die Gefühle Wut, Traurigkeit, Fröhlichkeit, Angst, Scham und Ungerechtigkeit und thematisiert zudem, welche Gefühle zu Hause, in der Schule und Freizeit und innerhalb einer Freundschaft auftreten können, wie wichtig guter Schlaf ist und wie man sich auch als Kind Hilfe holen kann. Für Eltern gibt es noch extra ein Kapitel, zudem werden einige Hilfsorganisationen bei sehr großen Problemen genannt.

MEINE MEINUNG: Von dem Buch habe ich mir erhofft, dass es, falls mein Neffe später Probleme haben sollte, eine Hilfe für meine Schwester und ihren Freund sein könnte. An sich fand ich das Buch ganz gut, zu 100% hat es mich allerdings nicht überzeugt.
Der Schreibstil ist sehr einfach und verständlich geschrieben, sodass Kinder ab 8 Jahren das Buch sicherlich auch allein lesen können. Um die Themen zu vertiefen, ist es aber definitiv hilfreich, sie nochmals mit einem Erwachsenen zu besprechen. Die Themen werden alle durch schöne Illustrationen unterstützt, zudem gibt es hilfreiche Tipps, wie man mit bestimmten Situationen besser umgehen kann und zum Ende fast jeden Kapitels ein paar kurze Frage, über die sich das Kind Gedanken machen kann, um sich seiner Gefühle bewusst zu werden.
Für mich wäre es toll gewesen, wenn die Gefühle noch etwas genauer beschrieben worden wären und man die Thematik etwas allgemeiner gehalten hätte (bei den etwas ernsteren Themen wurde sofort auf Missbrauch eingegangen, so weit muss es aber ja nicht kommen, damit ein Kind extreme Gefühle entwickelt).

FAZIT: Ein gutes Buch, um Kinder in das Thema 'Gefühle' einzuführen.

Bewertung vom 30.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

INHALT: Die 16-jährige Juno und ihr jüngerer Bruder Boy leben gemeinsam mit ihren Eltern auf einer Insel in Nordland. Ihr Vater hat vor vielen Jahren in Südland bei einem prekären Fall ausgesagt, weshalb sie sich seither auf der einsamen Insel verstecken, immer in Angst lebend, dass die Fremdlinge sie entdecken und auf die Insel kommen könnten. Keiner, außer Onkel Ole, der jeden Montag die Post bringt und Junos Vater, der für Einkäufe zum nächsten Dorf rudert, darf die Insel verlassen oder sie betreten. Doch dann entdeckt Juno eines Morgens einen Fremdling, der sich als ziemlich freundlich entpuppt. Nach kurzer Zeit fasst sie Vertrauen zu Luca, doch was dieser ihr über ihre Familie erzählt, kann Juno einfach nicht so recht glauben.

MEINE MEINUNG: Obwohl ich für das Buch über 2 Wochen gebraucht habe (allerdings hab ich parallel auch noch ein anderes gelesen), war es wirklich ein absoluter Pageturner. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das lag, man hat einfach sehr gerne zum Buch gegriffen und es ist immer irgendwas Interessantes passiert. Vielleicht lag es auch daran, dass das Buch für Erwachsene war, es aber aus der Sicht der 16-jährigen Hauptprotagonistin geschrieben wurde, sodass der Schreibstil nicht allzu kompliziert war. Wie auch viele andere aus dem Forum von wasliestdu, über das ich dieses Buch gelesen habe, kann ich mir das Buch wirklich ausgezeichnet als spannenden Film vorstellen, dieser könnte fast besser als das Buch sein. Die Thematik über das Leben auf einer einsamen Insel ohne Kontakt zur Außenwelt hat mich sehr angesprochen, auch die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern war sehr interessant dargestellt. Einige Logikfehler hatte das Buch (z.b.: Juno vergleicht Muskeln mit Schiffstauen, obwohl sie nie welche gesehen hat), für mich waren sie aber nicht allzu störend. Rechtschreibung und Grammatik waren bis auf sehr wenige Fehler sehr gut korrigiert, allein deshalb hat das Lesen schon Spaß gemacht.

FAZIT: Ein Pageturner mit ein paar Logikfehlern.

Bewertung vom 20.07.2022
Nichts, was uns passiert
Wilpert, Bettina

Nichts, was uns passiert


weniger gut

INHALT: Anna und Jonas lernen sich in Leipzig über einen gemeinsamen Freund kennen. Zunächst begegnen sie sich eher zufällig und beginnen, über ihre politischen Ansichten und alles, was sich so in der Welt abspielt. Eines Abends treffen sie sich, beginnen zu trinken und landen im Bett.
Das gleiche spielt sich nochmal ähnlich ab, beim dritten Mal sind Anna und Jonas sehr betrunken und Anna behauptet, sie wollte keine Sex mit ihm haben und hat "Nein" gesagt. Jonas hingegen behauptet, der Sex war einvernehmlich und er habe Anna sogar gefragt, ob es ihr gefällt, was sie bejahte.
Zu Beginn frisst Anna alles in sich hinein, doch dann vertraut sie sich ihrer Schwester Daria an, welche Anna dazu bringt, Jonas anzuzeigen. Zunächst will Anna das nicht, doch als sie Jonas zufällig wieder begegnet, stürmt sie sofort zur nächsten Polizeiwache.
Nun steht Aussagen gegen Aussage und immer mehr Menschen sympathisieren mit der einen oder anderen Partei.

MEINE MEINUNG: Die Thematik fand ich ja wirklich spannend. Generell finde ich Sexualverbrechen interessant, bin aber durch Fernsehsendungen etc. eher mit den klassischen in Kontakt gekommen (also mit Menschen, die geplant vergewaltigt werden oder bei denen die Vergewaltigung ganz klar ist). Diese Art der Vergewaltigung fand ich tatsächlich generell etwas schwer zugänglich, denn beide waren davon überzeugt, dass sie richtig gehandelt haben. Da Anna zum Zeitpunkt des Aktes so unfassbar betrunken war, dass sie lauter Blackouts hatte, wäre ich mir an ihrer Stelle tatsächlich auch nicht so sicher gewesen, ob ich wirklich "Nein" gesagt habe, eine Anzeige hätte ich dementsprechend auch nicht erstattet. Ohne die 100%ige Sicherheit wäre das mit meinem Gewissen einfach nicht zu vereinbaren.
Anna fand ich leider während des gesamten Buches absolut unsympathisch und besserwisserisch, man hatte immer wieder das Gefühl, dass sie anderen ihre meist sehr feministische Meinung aufzwängen will und von Feminismus bin ich einfach allgemein kein Fan, weil mir solche Ansichten viel zu übertrieben sind. Jonas fand ich da tatsächlich deutlich sympathischer, wobei ich auch mit seinem Charakter wenig anfangen konnte. Er wurde von Anna als arrogant betitelt, tatsächlich wirkte auf mich aber das ganze Buch ziemlich arrogant, fast so, als ob die Autorin damit zeigen möchte, wie welt- und wortgewandt sie doch ist. Der Großteil des Buches bestand aber einfach nur aus leeren Worten, viel Inhalt zu vermitteln gab es nicht. Auch der unheimlich seltsame Schreibstil sollte wohl super modern und hipp wirken, war aber einfach nur nervig und langweilig zu lesen. Auch dass jeder Abschnitt (und manche waren nur 2-3 Sätze lang, sie wechselten also manchmal wirklich schnell) schon wieder aus der Sicht einer anderen Person geschrieben war und man jedes Mal herausfinden musste, um wen es denn jetzt schon wieder geht, fand ich nervig. Weshalb die Kapitel nicht in Zahlen, sondern in Buchstaben unterteilt sind, ist mir auch schleierhaft. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht?
SPOILER: Das Ende war zudem absolut langweilig und nichtssagend, da fand ich sogar die knapp 160 Seiten schon zu viel.

FAZIT: Für mich deutlich zu pseudoliterarisch mit zu wenig Inhalt.

Bewertung vom 16.07.2022
FarbelFarben (eBook, ePUB)
Mey, Isabella

FarbelFarben (eBook, ePUB)


gut

INHALT: Die 16-jährigen Lisa, Maja und Felix leben in Frankfurt und gehen alle in die selbe Klasse. Eigentlich haben sie gar nicht allzu viel miteinander zu tun, doch durch einen blöden Zufall werden sie alle in das Büro des Rektors zitiert. Dort geschieht das Unmögliche: Die Jugendlichen und der Rektor werden in ein Bild gesogen und tauchen plötzlich auf einem fremden Planeten namens Fabolon auf. Dort existiert eine spezielle Form der Magie: die Farbmagie. Magische Wesen haben bestimmte Eigenschaften, je nachdem, welcher Farbe sie angehören und auch allen Menschen werden, je nachdem, in welchem Farbmonat sie geboren sind, bestimmte Farbeigenschaften nachgesagt. Die vier Erdoni, wie die Menschen von Fabolon sie nennen, werden sofort mit einem großen Problem konfroniert. Im Dorf Fedo sind gruselige, schwarze Schleimflecken aufgetaucht, die sich ausbreiten und alles zersetzen, was ihnen in den Weg kommt. Schnell bemerken die Dorfbewohner, dass die Erdlinge die Fähigkeit besitzen, Magie in sich aufzunehmen. Doch wird diese Fähigkeit ausreichen, um den Schleim zu bekämpfen?

MEINE MEINUNG: Farbmagie hab ich so noch in keinem anderen Buch kennengelernt, deshalb war ich froh, hier mal etwas Neues kennengelernt zu haben. Die Erklärungen dazu waren auch ausführlich und gut verständlich, für mich allerdings schon fast etwas ZU ausführlich. Ich bin ja immer ein Fan davon, wenn (gerade bei Fantasy) bestimmte Mechanismen auch noch ein zweites Mal erklärt werden, damit man als Leser alle Informationen verinnerlichen kann. Hier wurde aber oft auch noch ein drittes und viertes Mal erklärt, auch triviale Dinge. Auch wenn das Buch für 12-18-jährige gedacht ist, bin ich mir sicher, dass ein 12-jähriger so etwas auch schneller versteht.
Die Beschreibung der Farbmonate wird im Buch tabellarisch aufgezeigt, leider gibt es zumindest bei der digitalen Version ein paar Formatierungsprobleme. Ich gehe davon aus, dass die Tabelle beim Schreiben des Buches nicht als Tabelle erstellt wurde, sondern eher durch rumprobieren mit Leerzeichen etc.
Ein paar kleinere Rechtschreib- und Grammatikfehler hab es auch (zum Beispiel spucken statt spuken, intravertiert statt introvertiert), diese haben den Lesefluss aber nicht gestört.
Generell bin ich mit dem Buch und dem Schreibstil aber nie zu 100% warm geworden. Der Stil war nicht schlecht, aber irgendwie ließ sich das Buch einfach nicht so flott lesen wie andere Bücher, mir war er glaub fast ein wenig zu einfach und unausgereift. Eventuell lag meine fehlende Begeisterung aber auch einfach daran, dass das Buch keinen wirklichen Spannungsbogen hatte und ein wenig dahingeplätschert ist. Am interessantesten fand ich es noch zum Schluss, aber auch dann konnte ich es jederzeit ohne Probleme zur Seite legen. Die Charaktere waren mir leider auch etwas zu oberflächlich, weshalb ich zu ihnen eine sehr neutrale Meinung habe.
SPOILER:
Etwas unrealistisch fand ich, dass Maja ihre Magie ohne Training gezielt einsetzen konnte, der Rektor aber absolut nicht.
Zudem hat Lisa (die die blaue Magie erhalten hat, unter Wasser atmen kann und in einem Meerespalast gefangen gehalten wurde) zunächst Angst, dass sie trotz Magie den Druck unter Wasser bei der Flucht nicht aushalten könnte, bei einem Mädchen, das sie mit sich nimmt und das komplett menschlich ist, wird das aber gar nicht mehr thematisiert und ist auch überhaupt kein Problem.
Alles in allem war das Buch vollkommen in Ordnung, aber eine Fortsetzung davon werde ich mir sparen.

FAZIT: Ein Fantasybuch mit neuartigem Ansatz, welches aber etwas schwach umgesetzt wurde.

Bewertung vom 10.07.2022
Die dunklen Geheimnisse von Heap House
Carey, Edward

Die dunklen Geheimnisse von Heap House


ausgezeichnet

INHALT: Clod Iremonger ist 15 und lebt mit all seinen Tanten und Onkels, Vettern und Cousinen in Heap House, ein riesiges Haus mitten in den Müllbergen von London. Seine Eltern hat er bei und kurz nach seiner Geburt verloren und auch sonst hat er bis auf seinen Cousin Tummis niemanden, dem er wichtig ist. Doch eines verbindet alle Bewohner des Hauses: Jedem von ihnen wird bei der Geburt ein Geburtsobjekt zugeteilt, Clods Großmutter übernimmt dabei diese wichtige Rolle. Doch Clod läuft nicht nur Tag und Nacht mit seinem Badewannenstöpsel herum, er kann auch hören, wie er immer wieder James Henry Hayward sagt. Auch alle anderen Geburtsobjekte und auch viele andere Gegenstände im Haus und in den Müllbergen sagen ihre Namen. Dann lernt Clod Lucy Pennant kennen, ein Waisenkind, welches auch zu einem Teil Iremonger-Blut in sich trägt, wodurch es für die Arbeit als Hausmädchen in Heap House berechtigt ist. Obwohl es strengstens verboten ist, dass sich das Personal und die reinblütigen Iremonger auch nur sehen, freunden sich Clod und Lucy an. Doch dann beginnen Gegenstände, nicht nur ihren Namen zu nennen und immer mehr bewegen sich von selbst...

MEINE MEINUNG: Die Leseprobe zu diesem Buch fand ich ja schon wahnsinnig toll, das Buch wirkte einfach sofort so schön skurril und gruselig. Wer den Film oder das Buch 'Coraline' kennt, der wird definitiv wissen, was ich meine. Der Schreibstil ist super flüssig und man findet sich sofort in einer Geschichte wieder, bei der man eigentlich eher ungerne aufhört zu lesen, so schön seltsam ist sie. Clod, Lucy und die anderen Charaktere wurden eigentlich mit gar nicht so viel Tiefgang beschrieben, das ist mir allerdings erst aufgefallen, als ich darüber nachgedacht habe, in der Geschichte hat mich das also absolut nicht gestört. Bei einem Buch ab 12 Jahren finde ich weniger Tiefgang allerdings auch überhaupt nicht schlimm. Die seltsame Welt, die von Edward Carey entworfen wurde, hat mir wirklich unheimlich toll gefallen, auch oder eher gerade weil sie durchgehend düster, gruselig und manchmal auch ein wenig eklig und abartig war. Gerade das letzte Drittel des Buches habe ich wirklich total schnell inhaliert, weil es extrem spannend und einnehmend war.
Dass das Buch mit einem riesigen Cliffhanger endete, ist für mich natürlich etwas ungeschickt, im Oktober muss ich dann wohl ziemlich schnell Teil 2 (Die schmutzigen Geheimnisse von Foulsham) kaufen, hoffentlich folgt der dritte Teil dann auch ziemlich zügig.
Zu guter Letzt möchte ich euch auch nicht die tollen Illustrationen vorenthalten. Immer zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine Zeichnung von der oder den Personen, um die es in diesem Kapitel hauptsächlich gehen wird. Auf dem Bild seht ihr meine allerliebste Illustration, aber auch die anderen sind wirklich toll gewesen und werden hoffentlich auch in Teil 2 und 3 fortgesetzt.

FAZIT: Ein bombastischer Auftakt für eine Horrorgeschichte für Kinder ab 12 Jahren.

Bewertung vom 22.06.2022
Der Fremde (eBook, ePUB)
Wahrer, Caitlin

Der Fremde (eBook, ePUB)


gut

INHALT: Julia und Tony Hall leben mir ihren beiden Kindern Sebastian und Chloe glücklich in einem kleinen Haus. Auch mit zur Familie gehört Tony Halbbruder Nick, für den er aufgrund ihres gemeinsamen, gewalttätigen Vaters schon früh die Vaterrolle übernommen hat. Dann wird Nick eines nachts von einem fremden Mann sexuell missbraucht und für Tony beginnt ein Kampf mit sich selbst, denn der Mann wird schnell gefunden und es steht Nick ein langer Prozess bevor. Nick baut währenddessen immer mehr ab und Tony fragt sich, ob das Ergebnis des Prozesses zufriedenstellend sein wird oder ob er nicht doch lieber selbst tätig werden und dem Täter geben sollte, was er verdient.

MEINE MEINUNG: Eigentlich bin ich kein allzu großer Fan mehr von klassischen Thriller, vor allem nicht, wenn Polizeiarbeit darin vorkommt. Hier hat mich allerdings der Aspekt, dass es sich nicht um ein weibliches, sondern ein männliches Opfer sexueller Gewalt handelt, wirklich sehr interessiert, sowas sieht oder liest man ja nicht allzu oft. Tatsächlich hätte ich aber doch auf dieses Buch verzichten können, allzu sehr überzeugt hat es mich nicht. Die Protagonisten sind eigentlich ganz gut ausgearbeitet und nicht allzu flach, tatsächlich war aber trotzdem kein Kandidat so sympathisch, dass ich wirklich mit ihm mitgefiebert/mitgelitten hätte. Ein großer Teil der Story war für mich irgendwie auch etwas unnötig und wirkte so, als ob die Autorin angestrengt versucht hat, die Story auszuschmücken und so zu verlängern. Die Dialoge fand ich vor allem zu Beginn auch ein wenig seltsam, manchmal war es etwas mühsam, ihnen zu folgen. Die Pointe war nett ausgedacht, aber für mich war das deutlich mildere Ende als erwartet leider alles andere als zufriedenstellend und somit recht langweilig, wenn auch immerhin nicht zu 100% vorhersehbar.
Das Buch ist wohl auch generell nicht so gut angekommen, denn es wurde schon mal vor 3 Jahren unter anderem Titel und Autorennamen herausgebracht.

FAZIT: Ein ziemlich langweilig dahin plätscherndes Buch.