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gaby2707

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Insgesamt 2035 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2023
Moore, Mandy;Brown, Christy;C., Eloise

Machs mir immer wieder wild Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Sehr gute erotische Unterhaltung

Ich habe schon einige Bücher von Mandy Moore, in denen sie ihre Lieblings-Erotikgeschichten heraus gebracht hat, gelesen. Und auch die neue Sammlung hat mich nicht enttäuscht. In diesem Buch hat Mandy Moore wieder insgesamt 12 heiße Kurzgeschichten von 9 Autorinnen zusammengestellt, die keine Wünsche offen lassen.

Hier lerne ich Notarzt Mick kennen, der bei Pianistin „Marie“, wie er sie nennt vollkommen die Kontrolle verliert; bin in einem Internat für höhere Töchter dabei, wie die in die Liebe und den Sex eingeführt werden; René macht mit seiner Frau Erotik-Urlaub; ich bin bei einem phänomenalen ersten Date dabei und ich treffe Ramona, Nils und Marco in ihrer wilden Sex-WG.

Bei jeder einzelnen Geschichte setzt mein Kopfkino ein und ich bin sofort mittendrin im Geschehen. Die Menschen, denen ich hier begegne sind alle sehr unterschiedlich, genau so wie die außergewöhnlichen Orte an denen sie sich vergnügen. Auf jeder Seite des Buches geht es abwechslungsreich und sehr kreativ zu. Es hat mir Spaß gemacht, auch diesmal die Voyeurin zu spielen und ich wurde dabei wieder sehr gut unterhalten.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine heiße exklusive Geschichte diesmal von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 16.04.2023
Peters, Katharina

Inselmord / Romy Beccare Bd.12


ausgezeichnet

Nichts für schwache Nerven

Am „Nonnenloch“, dort wo der Sage nach früher unkeusche Nonnen die Klippen hinab gestürzt wurden, wird die 25jährige Svenja Bellheim misshandelt und erdrosselt aufgefunden. Womit hat sie den Zorn des Mörders auf sich gezogen? Bei ihren Ermittlungen stößt HK Ramona „Romy“ Beccare, leitende Kommissarin aus Bergen auf der Insel Rügen, auf einen Fall, der sieben Jahre zurück liegt. Damals wurde auf einer Klassenfahrt eine Klassenkameradin von Svenja zuerst vermisst und später ganz in der Nähe des Nonnenlochs tot aufgefunden. Romy ist von Anfang an überzeugt, dass die beiden Fälle zusammenhängen.

Ich begleite Romy Beccare und ihr Team nun schon in ihrem 12. Fall auf der Insel Rügen und bin immer noch begeistert von ihr, ihrem Team und ihren Ermittlungsmethoden. Auch diesmal halst sie sich neben dem aktuellen Fall auch noch einen Cold Case auf. Ich finde es so klasse, wie sie ganz langsam, Schritt für Schritt, der Auflösung beider Fälle immer näher kommt um sie schließlich gekonnt zu lösen. Es hat mir wieder großen Spaß gemacht, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und ihr über die Schulter zu schauen. Die Spannung baut sich schon im Prolog auf und hält sich hoch bis zur Auflösung, die ich gut nachvollziehen kann.

Neben den Menschen, die ich mir alle gut vorstellen kann, sind es auch hier wieder die Beschreibungen der Landschaft und der Natur, die dazu animieren, sich die Insel in der Ostsee mal genauer anzuschauen.

Ein spannender Fall, ein mysteriöser Cold Case, sympathische Ermittler und eine wunderschöne Umgebung haben mir wieder tolle Lesestunden beschert.

Bewertung vom 16.04.2023
Busch, Ulrike

Die Brandung von Nebel


ausgezeichnet

Sturm auf Amrum

4 Frauen und 2 Männer nehmen auf der Nordseeinsel Amrum an einem Seminar zum Umgang mit dem Handy teil. Bis einer der Teilnehmer tot am Strand gefunden wird. Ist er bei dem Sturm, der in der Nacht über die Insel gefegt ist, ertrunken? Oder ist doch Fremdeinwirkung im Spiel? Und wo ist eine weitere Teilnehmerin abgeblieben, die seit dem Sturm verschwunden ist?
KHK Kuno Knudsen und sein Team haben alle Hände voll zu tun um diese Tat aufzuklären.

Ich liebe die Fälle der Kripo Wattenmeer und auch die Klärung dieses Falles hat mich in ihren Bann gezogen. Es geht eher leise zu bei den Ermittlungen. Die Geschichte lebt von den vielen Dialogen und Gesprächen, die die beiden Ermittler Kuno Knudsen und Arne Zander mit den Seminarteilnehmern führen um in dem Fall Schritt für Schritt weiter zu kommen.
Ich selbst kenne die Mitarbeiter der Kripo Wattenmeer ja schon seit einigen Jahren. Allen Neueinsteigern stellt Ulrike Busch das „Stammpersonal“ gleich auf den ersten beiden Seiten kurz vor. Auch die anderen Personen, die hier eine Rolle spielen sind gut ausgearbeitet und passen sich gut in mein Kopfkino ein.
Die Beschreibungen der Umgegend auf Amrum und der Sturmnacht haben mir auch wieder gut gefallen und machen Lust auf einen Abstecher auf die Insel. Wobei ich diesen Sturm, ganz im Gegensatz zu einem Seminarteilnehmer, nicht unbedingt erleben möchte.
Es geht neben dem Kriminalfall um das Thema Handyabhängigkeit und die Präsenz im Internet. Ich muss zugeben, dass mich diese aufs Handystarrerei auch manchmal nervt.

Autorin Ulrike Busch hat es auch mit dieser Geschichte geschafft mich zu fesseln. Wobei mir das Ende diesmal ausgesprochen gut gefallen hat. Warum? Das werdet ihr beim Lesen selbst feststellen.

Ein spannender Fall, sympathische Ermittler und ein besprechenswertes Thema machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen.

Bewertung vom 14.04.2023
Kerkeling, Hape

Ich bin dann mal weg


ausgezeichnet

Echt Hape

Nachdem das Buch nun schon seit einigen Jahren auf dem SuB auf das gelesen werden gewartet hat, habe ich es jetzt endlich aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Und ich bin immer noch ganz begeistert von der Lektüre.

Ich habe diese Reise mit Hape, nicht nur auf dem Jakobsweg, sondern auch in seine Vergangenheit und in seine Gedanken, die er so ehrlich mit uns Lesern teilt, so genossen und den pummeliger Couch-Potato, wie er sich selbst nennt, für seine Zielstrebigkeit und seinen Mut sehr bewundert. Nun weiß ich ganz genau, dass ich solch einen Weg nie werde gehen können.
Vom 9. Juni bis 20. Juli 2001 bin ich dabei, wie er von Düsseldorf über Bordeaux nach Saint Jean-Pied-de-Port und weiter nach Roncesvalles, Zubiri, Pamplona, Burgos, Rabanal, Palas de Rei wandert und schließlich nach 31 Etappen in Santiago de Compostela ankommt. Ich erlebe, wie er mit Knieschmerzen, Hunger, Durst, Kälte und Hitze umgeht und bei all dieser Pein immer mehr zu sich selbst findet und auch neue Freunde kennenlernt.
Sehr gut gefallen mir auch die kurzen Zusammenfassungen nach jedem Tag in der „Erkenntnis des Tages“.
Aufgewertet und ergänzt wird die Geschichte von 35 Fotos und einer Karte vom Norden Spaniens.

Ein so tolles Buch voller Humor und auch ernsten Stellen, das ich, was ich normalerweise nicht mache, auch noch ein zweites oder drittes mal lesen werde.

Bewertung vom 12.04.2023
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann / Kommissar Knudsen Bd.1


sehr gut

Toller Einstieg in eine neue Krimireihe

In Övelgönne, einem Stadtteil von Hamburg, steht normalerweise eine Kunstfigur, der sogenannte „Bojenmann“, in der Elbe außerhalb der Fahrrinne auf einer Tonne. In der Nacht ist er ausgetauscht worden – gegen eine plastinierte Leiche. Kommissar Thies Knudsen, leitender Ermittler des LKA 12, Region Altona, und sein Team sind sprach- und ratlos. Unterstützung bekommen sie von dem ehemaliger Seemann und Lotsen Oke „La Lotse“ Andersen, dem besten Freund von Knudsen, der sie auch auf die richtige Spur bringt. Doch es soll nicht bei der einzigen so hergerichteten Leiche bleiben. Recht bald wird klar: ein Serienmörder treibt in Hamburg sein bizarres Spiel.

Bei der ersten Erwähnung und Beschreibung der Leiche habe ich gleich an Gunther von Hagens´ Körperwelten denken müssen, auf die hier auch immer mal wieder Bezug genommen wird.
Kester Schlenz und Jan Jepsen haben einen sehr spannenden und außergewöhnlichen Krimi geschrieben. Aber wie Dörte Eichborn, die im Team mit ermittelt, könnte man mit der Hälfte der Sätze die doppelte Menge Inhalt auf den Punkt bringen. Dadurch würde die Spannung nicht immer wieder zusammen fallen und müsste nicht immer wieder neu aufgebaut werden. Allerdings tut so eine kleine Spannungspause zwischendurch auch mal ganz gut. Hierzu tragen die Beschreibungen der Stadt Hamburg, was manchmal wie der Auszug aus einem Stadtführer klingt, bei. Ich kenne Hamburg von verschiedenen Besuchen ein bisserl und konnte mich so sehr gut zurecht finden. Den Tschechischen Hafen und die Seelsorge „Duckdalben“ kannte ich noch nicht. Die vielen Hintergrundinfos, die ich hier bekomme, finde ich klasse.
Die Menschen, denen ich hier begegne, vor allem die Ermittler Thies Knudsen, Dörte Eichborn mit ihrem Mops Günther, die türkischstämmige Meral Attay, das schwarze Schaf im LKA Carsten Hauber und Oke Andersen, sind mir, auch wegen ihrer interessanten Dialoge, sehr sympathisch. Da freue ich mich heute schon auf den nächsten Fall, den sie zu bearbeiten haben. Auch die anderen Mitwirkenden kann ich mir sehr gut vorstellen und mich in sie hinein versetzen. Wenn vom Täter die Rede ist, bekomme ich Gänsehaut.

Ein richtig toller Fall, den die beiden Autoren hier kreiert haben. Das richtig informative Schlusswort und die Vorstellung des LKA12, Region Hamburg-Altona, runden dieses Buch gekonnt ab.

Alles in allem ein, wie ich finde, toller Einstieg in eine neue Krimireihe. Ich freue mich heute schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 06.04.2023
Bullatschek, Sybille

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren / Haus Sonnenuntergang Bd.1


ausgezeichnet

Urkomisch, wenn es nicht so ernst wäre

Pflegerin Sybille Bullatschek liebt ihre Senioren, und sie liebt ihren Job in der Pflege, auch wenn er nicht immer einfach ist und es einem keiner dankt, dass man sich auf gut Deutsch den ganzen Tag den Arsch aufreißt. Zusammen mit Ute, ihre beste Freundin Evelyn und einigen anderen schmeißt sie den Betrieb im Seniorenheim Sonnenuntergang, dessen Namen sie sich ausgedacht hat. Was sie dabei mit Heimleiter Rüdiger Otterle und den Bewohnern alles erlebt, davon berichtet sie in diesem Buch.
Sybille Bullatschek ist eine schwäbische Pflägekraft, die mit Leib und Seele in ihrem Beruf aufgeht. Sie vermittelt hier auf sehr ehrliche, manchmal etwas bissige, ironische, sehr liebevolle Art und Weise den Alltag in einem Seniorenpflegeheim. Bei Situationen, wo sie die Senoras, wie sie die alten Damen nennt, zum Speeddating mitnimmt, einer der Bewohner dauernd auf Abwege gerät oder sie sich auf der Hüpfburg vergnügen, hatte ich beim Lesen Lachtränen in den Augen. Es gibt aber auch Situationen, da war mir eher zum weinen zumute. Auch Situationen, die zum Nachdenken anregen, gibt es einige.

Die verschiedenen Pflegekräfte, bei denen die ein oder andere ihren Beruf verfehlt zu haben scheint, ihren Chef Herrn Otterle und auch die ganz verschiedenen zu pflegenden zum Teil sehr alten Herrschaften, egal ob weiblich oder männlich, sind sehr gut vorstellbar beschrieben. Ich hatte von jeder oder jedem Einzelnen bald ein klares Bild im Kopf.

Wie das Gebiss auf die Hüpfburg kommt, erfahrt ihr, wenn ihr dieses so unterhaltsame Buch lest. Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 04.04.2023
Bergstedt, Susanne

Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1


sehr gut

Himmel und Holle ermitteln

Telse Himmel, 47, freie Journalistin und Fotografin lässt ihr Leben in Hamburg hinter sich und zieht in das umgebaute Gartenhaus in Schilksee, dem nördlichsten Stadtteil Kiels, das neben der imposanten Villa steht, die ihrer Freundin und vermögenden Witwe Wanda Holle, 55, gehört. Als die Grundschullehrerin Kirsten Reinfeld, eine sehr gute Schwimmerin und Freundin von Wanda, in der Kieler Bucht inmitten eines Quallenschwarms gefunden wird, springen bei Wanda alle Alarmglocken an und sie ist sich sicher – das war kein Unfall. Das war Mord. Aber ihr Nachbar KHK Olaf Wuttke will von der Mordtheorie gar nichts wissen. Also machen sich Wanda und Telse selbst auf die Suche nach Beweisen. Dass sie sich damit selbst in höchste Gefahr begeben, merken sie erst, als es fast zu spät ist...

Autorin Susanne Bergstedt hat mit ihrem Debütkrimi, der gleichzeitig der Auftakt zu einer neuen Cosy-Crime-Reihe ist, und mit ihren beiden neuen Privatermittlerinnen, einen klasse Start hingelegt.
Telse und Wanda, die beiden neugierigen Hobbyermittlerinnen und langjährigen Freundinnen, sind mir mit ihrer norddeutschen Art und ihrer Hartnäckigkeit schnell ans Herz gewachsen. Wobei die Polizeiarbeit bei ihrem Fall nicht im Mittelpunkt steht. Ich erfahre einiges über die Schilkseer Prominenz, über extravagantes Essen, vor allem Sushi, und teuren Rotwein, den Wanda so liebt. Dazu lässt sich auch Nachbar Olaf gerne einladen und plaudert dabei manch eine polizeiliche Erkenntnis aus, die den beiden weiterhilft.
Dazu die Beschreibungen der lokalen Umgebung, die durch die Karte im hinteren Umschlag gut ergänzt werden. Es riecht nach Salz, Tang und frischer Seeluft. Die Spannung steigt langsam an und hält sich dann bis zur Auflösung. Ein Krimi, der ohne großes Blutvergießen auskommt, was meinem Lesegeschmack sehr zugute kommt, und mich trotzdem bei der Stange gehalten hat. Beim nächsten Fall würde ich gerne etwas länger nach dem Täter suchen wollen. Den hatte ich hier recht schnell ausgemacht.

Ein spannender, kurzweiliger Krimi, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt mit zwei Hobbyermittlerinnen, von denen ich gerne mehr lesen würde.

Bewertung vom 03.04.2023
Norbury, James

Die Reise


ausgezeichnet

Die Reise von Großer Panda und Kleiner Drache

Großer Panda und Kleiner Drache leben an einem himmlischen Ort umgeben von Wäldern und Bergen und sind sehr zufrieden. Nur spürt Kleiner Drache, dass ihm etwas fehlt. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, stellen sich Gefahren und meistern Herausforderungen. Schließlich erkennen sie, dass sie alles, was sie brauchen schon in ihnen steckt. Und dass Veränderungen, wenn sie nur genügend Geduld haben, sie auf den richtigen Weg führen.

Was für eine verzaubernde und liebevolle Geschichte, die James Norbury hier aufgeschrieben und wundervoll illustriert hat.

„Die Reise - Großer Panda und Kleiner Drache“ ist die Fortsetzung von „Großer Panda und Kleiner Drache“, einem wunderschönen Buch mit Einzelzeichnungen und Dialogen. Hier bekomme ich kleine Weisheiten, poetische Botschaften und wunderschöne Illustrationen, die eine ganze Geschichte erzählen. Kleiner Drache lernt, dass Fehler machen, sich irren und scheitern zum Leben dazu gehören. Dass er dadurch aber auch immer mehr zu sich selbst findet und daran wächst. Und dass er in Großer Panda den besten Freund und Kameraden hat, den es gibt.

James Norbury hat mit diesem Buch einen wahren Buchschatz geschaffen, der mal in kleinen Sätzen, mal in kleinen Abschnitten, so viel Hoffnung und Zuversicht ausstrahlt und die Angst vor Veränderungen nimmt. Seine ausdrucksstarken Illustrationen bereichern die Geschichte auf wundervolle Weise.

Eine außergewöhnliche, tiefgründige Lektüre über die inspirierende Reise zweier so unterschiedlicher Freunde, die sich dem Abenteuer Leben stellen und die ich jedem ans Herz legen möchte. Mir hat sie ein paar märchenhafte Lesestunden geschenkt.

Bewertung vom 02.04.2023
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Der 2. Fall für Martha Frisch

Leer in Ostfriesland 1958: Heißmangelbetreiberin und Polizistenwitwe Martha Frisch ist auf dem Weg zum Grab ihres verstorbenen Mannes Hermann, als sie beim Ehrenmal am Lutherischen Friedhof ihren Schwager Siegfried Kaltwasser liegen sieht. Der Richter und Mann ihrer Schwester Ilse ist tot, mit einer Garotte stranguliert. Hat hier die italienische Mafia ihre Hände im Spiel? Als ein zweiter Toter auf dem Friedhof entdeckt wird, haben Kriminalkommissar Ludger Onnen, Wachtmeister Hans Frisch, Marthas Großneffe, und sein Kollege Wachtmeister Alfred Brettschneider alle Hände voll zu tun.

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben auch in diesem 2. Fall für Martha Frisch, wie ich finde, sehr gut recherchiert. Sie ziehen mich sofort hinein in die Zeit des Wirtschaftsaufschwunges Ende der 1950er Jahre. Und es ist mir recht schwer gefallen, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Durch den leichten Erzählstil, mal aus der Sicht von Martha, mal aus der Sicht ihres Großneffen Hans, der ja bei der Polizei an der Quelle für Informationen sitzt, bin ich ganz nah am Geschehen dran.
Aber ich bin nicht nur mittendrin in zwei Mordfällen, die sich dann zwar schlüssig, für mich aber ein bisserl zu schnell, aufklären. Ich hoffe z.B. für Hugo von Mühlbach, dass sein Sohn Maximilian, den er im Krieg als getötet glaubte, noch lebt und er ihn in den Büchern des Roten Kreuz findet. Die Anfänge von Elvis Presley werden genau so thematisiert, wie die ersten Modenschauen und die Ausstellung von den sogenannten „Persilscheinen“, von denen wohl nicht wenige Mitmenschen profitiert und damit auch Zorn auf sich gezogen haben. Immer mal wieder wird auch der Fall Vera Malottke erwähnt, was mich neugierig auf Bd. 1 macht.

Sehr gut gefallen haben mir auch die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne und von denen ich hinter im Buch ein Personenverzeichnis bekomme. Ganz besonders ist mir Martha mit ihrer taffen, unerschrockenen, aber auch nachdenklichen Art direkt ans Herz gewachsen. Mit ihr und ihrer Nachbarin würde ich sofort einen geselligen Fernsehabend verbringen. Nicht befreundet sein möchte ich dagegen mit Viktoria von Osternburg und Ludger Onnen. Warum? Das werdet ihr beim lesen des Buches schnell heraus finden.

Ein spannender Krimi mit einigem geschichtlichen Wissen und ganz viel Lokalkolorit, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben es auch diesmal geschafft, dass ich mich jetzt schon auf den hoffentlich bald kommenden nächsten Fall für Martha Frisch freue.

Bewertung vom 30.03.2023
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Einfach zauberhaft

„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist das erste Buch aus der Feder von Nina George, das ich gelesen habe. Aber ich bin so begeistert, dass es definitiv nicht das letzte gewesen sein wird. Ich überlege immer noch, wieso ich bisher nicht auf diese so hervorragende Autorin gestoßen bin. Nun werde ich erst mal noch die erste Reise mit Jean Perdu auf seiner „Pharmacie Literaire“ von Paris in die Provence lesen. Wobei man diesen zweiten Bd. auch gut ohne diese Vorkenntnisse lesen kann. Der leichte, luftige Erzählstil der Autorin hat mich ab der ersten Seite mitgenommen in eine so wunderbare Geschichte. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und war am Ende enttäuscht, dass meine Reise mit Monsieur Perdu schon zu ende war. Ich finde es so schön zu lesen, wie er versucht Menschen und Bücher zusammen zu bringen. Bei mir hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mich hat dieses wundervoll leichte in lila gehaltene Cover magisch angezogen und der Klappentext macht richtig neugierig auf Monsieur Perdu, die Lektüre, die er für die verschiedensten Seelen-Maladien verordnet und auf die Zeitkapsel des Schriftstellers José Saramago. Ich habe seine Reise über die französischen Kanäle mit Max Jordan sehr genossen.
Die poetischen, einfühlsamen und auch humorvollen Worte, Sätze und Gedanken haben mich begeistert und eingehüllt, wie in eine wärmende Decke. Ich meine ihre pharmazeutische Wirkung direkt spüren zu können. Dazu die immer wieder eingefügten Weisheiten der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“, das Buch, an dem Jean Perdu schreibt. Einfach nur schön.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme, sind mit ihren Sorgen und Ängsten, ihren Gedanken und Ideen und mit ihren ganz persönlichen Eigenarten sehr menschlich und echt beschrieben. Für mich ganz ungewöhnlich, dass ich nicht einen von ihnen unsympathisch fand. Sie alle haben etwas so liebenswertes und liebenswürdiges, was mich anzieht und ich würde jeden einzelnen gerne persönlich kennenlernen.

Ein so zauberhaftes Buch mit einer absolut lesenswerten Geschichte, die durch die Personen und die Aufgabe, die sich Monsieur Perdu stellt, lebt. Meine absolute Leseempfehlung ist diesem Buch sicher.