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bärin
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Bamberg

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Insgesamt 654 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2018
Brody, Frances

Mord nach Strich und Faden / Kate Shackleton ermittelt Bd.1


sehr gut

Kate Shackleton, 31 Jahre, lebt alleine mit ihrer Haushälterin in ihrem Haus. Ihr Mann, ein Arzt. kam nicht aus dem Krieg nach Hause. Sie möchte unabhängig und frei leben, fährt Auto und will nicht wieder zu ihren Eltern ziehen. Sie beschäftigt sich mit dem Aufspüren von vermissten Personen und da sie einen wachen Verstand besitzt, ist sie dabei recht erfolgreich.

Eine Freundin aus dem Kriegsdienst hat davon gehört und engagiert sie, um ihren seit längerem vermissten Vater zu suchen. Er war der Besitzer einer großen Weberei, die nun sein Cousin leitet. Kate beginnt ihre Befragungen vor Ort, doch es erweist sich als äußerst schwierig, nach acht Jahren noch brauchbare Hinweise zu erhalten. Doch so mancher, der nichts sagen will, weiß etwas ....

Mit Hilfe ihres Assistenten Sykes kann Kate nach langwierigen Ermittlungen und nachdem zwei Morde passiert sind, etwas über den Verbleib des Vermissten heraus finden, auch wenn das gewissen Personen nicht passt und Kate sich dadurch noch in Lebensgefahr begibt.

Dieser gemütliche Krimi aus dem England der Zwanziger Jahre lässt sich leicht und flüssig lesen. Interessant finde ich die Beschreibungen der damaligen Lebensweise, der Mode und der Industrie am Beispiel einer Weberei, zu der die einzelnen Arbeitsschritte in der Fabrik gut erklärt sind. Kate und ihr Assistent sind sehr sympathisch dargestellt und so freue ich mich schon auf einen weiteren Fall mit diesem Ermittler-Duo!

Bewertung vom 17.06.2018
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10


ausgezeichnet

Im zehnten und Jubiläumsband dieser unterhaltsamen Reihe wird es für Klufti Ernst - sein Leben wird bedroht! Dass er damit in seinem persönlichsten Fall plötzlich im Mittelpunkt steht, kann er ja gar nicht leiden. Sogar die Polizeipräsidentin macht sich große Sorgen um ihren besten Ermittler. Er besteht dennoch darauf, auch hier selbst zu ermitteln. Sein Kollege und guter Freund Eugen Strobl bereitet ihm dazu noch Sorgen, da er offenbar in Schwierigkeiten steckt, sich aber nicht von Kluftinger helfen lassen will.

Der frisch gebackene Opa Klufti (Geschlecht und Vorname des Enkels bleiben in diesem Band noch ein Geheimnis!) muss auf dem Friedhof an Allerheiligen sein eigenes Grabkreuz entdecken. Darauf folgen eine Todesanzeige und Trauerbilder, die auf seinen nahenden Tod hinweisen. Nun bekommt er es doch mit der Angst zu tun und forscht in seiner eigenen Vergangenheit nach. In äußerst interessanten Rückblenden erfährt man viele Details aus seiner Jugend, über seine nervenden Eltern und wie seine Laufbahn bei der Kripo ihren Anfang nahm. Dadurch kommt er der Bedrohung immer näher und begibt sich trotz Personenschutz in höchste Gefahr ...

Auch dieser Band hat mich wieder voll überzeugt - allein die Episode, als er sein schreiendes Enkelkind zum Einschlafen bewegte und dabei alles Mögliche in Gang setzte, war wieder sehr witzig. Schön fand ich auch das Treffen mit Kommissar Jennerwein, das ich zuvor schon im entsprechenden Buch des Schriftstellerkollegen genießen durfte! Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe, denn Klufti hat ja versprochen, den Fall Funkenmord aufzuklären.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2018
Seitz, Erwin

Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund


gut

Das Cover des Buches "Naturnahes Kochen" hat mich mit seiner bunten Vielfalt direkt angesprochen. Der Autor Erwin Seitz hat Erfahrung als Gastronomiekritiker und ist gelernter Koch. Er bemüht sich, in diesem Werk die Frage: wie kann eine gesunde Ernährung im Alltag aussehen? zu beantworten. Zudem teilt er mit uns sein großes Wissen der klassischen Kochkunst. Im großen Buchteil Warenkunde, der ca. die Hälfte des Buches einnimmt, erfährt der Leser viele Fakten, auch historischer Art, zu den einzelnen Lebensmittelgruppen. Dazu gibt es am Ende jeden Kapitels Einkaufstipps zu den jeweiligen Produkten.

Erst nach über 100 Seiten kommen wir zum Rezeptteil, der eigentlich ja das Interessante an einem Kochbuch ist. Leider wurde ich hier etwas enttäuscht, denn Rührei und einen Sommersalat bekomme ich auch ohne Rezept hin. Die Gerichte sind ansprechend vorgestellt und gut fotografiert. Jedes Rezept benötigt vier Seiten mit Bild, ausführlicher Anleitung und Einkaufstipps. In einem Kochbuch hätte ich gerne mehr Rezepte gehabt, die Auswahl war hier etwas dürftig.

Bewertung vom 27.05.2018
Eyssen, Remy

Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter aus Deutschland hat sich schon gut in Le Lavandou eingelebt und nimmt immer mehr französische Gewohnheiten an. So geht er gerne zum Boulespielen mit den Einheimischen und lässt sich danach auch ein Gläschen Rosé schmecken.

Doch mit dem lässigen Leben ist es vorbei, als eine Leiche an den Strand gespült wird. Der Polizeichef Zerna würde den Toten gerne als Unglücksfall abhaken, aber da sind Leon und er mal wieder nicht einer Meinung. Die Gemüter in Le Lavandou sind ohnehin schon erhitzt, da Paul Simon, der wegen Mordes an seiner kleinen Tochter bereits 5 Jahre im Gefängnis verbracht hat, von einem Berufungsgericht mangels Beweisen - die Leiche wurde nie gefunden - frei gesprochen wird und wieder im Ort wohnt. Es gibt noch mehr Tote und Leon muss sich außer mit Zerna auch noch mit einem intriganten neuen Kollegen herum schlagen.

Auch der vierte Band dieser Krimi-Reihe aus der Provence hat mir wieder gut gefallen. Dr. Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle und ihre Tochter sind mir sehr sympathisch und die kleinen Streitereien mit Zerna und Dr. Bodin, seinem neuen Kollegen, sind sehr unterhaltsam. Bewundernswert wie ruhig Leon dabei immer bleibt! Nur die Polizei zeichnet sich in dieser Gegend durch besondere Inkompetenz aus mit dem Wunsch, jeden Tod gleich als Unglücksfall oder Suizid zu den Akten zu legen, egal welche Gegenbeweise die Rechtsmedizin dazu vorlegt. Einzige Ausnahme hierbei Isabelle, die stellvertretende Polizeichefin ist und an Leon glaubt und ihn unterstützt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die bildhafte Beschreibung der schönen Provence lässt Sehnsucht auf Urlaub dort aufkommen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil dieser Serie!

Bewertung vom 19.05.2018
Motte, Anders de la

Sommernachtstod


sehr gut

Dieser spannende Kriminalroman erzählt die tragische Geschichte einer Familie in einem kleinen Dorf in Südschweden, deren Mutter unter psychischen Problemen leidet. Als ihr 5-jähriger Sohn eines Abends spurlos verschwindet und trotz intensiver Suche der Polizei und der Dorfbewohner nicht gefunden wird, geht sie daran zugrunde und geht ins Wasser.

20 Jahre später - die ältere Tochter der Familie, Vera, lebt in Stockholm und arbeitet als Therapeutin. An einer Sitzung ihrer Gruppe zur Trauerbewältigung nimmt auch ein junger Mann teil, der Details aus ihrer Kindheit weiß - könnte das ihr verlorener Bruder sein? Sie fährt in das Dorf ihrer Kindheit und beginnt nachzuforschen, was damals wirklich passiert ist. Das passt einigen Leuten gar nicht ...

Das Buch wird teils aus der Sicht des damaligen Polizeichefs erzählt, den der ungelöste Fall sein ganzes Leben nicht los ließ, erzählt also die Ereignisse von vor 20 Jahren und dann wieder aus heutiger Sicht von Vera, die selbst unter psychischen Problemen leidet. Dazwischen sind immer wieder Briefe eingefügt, von denen man nicht weiß, wer der Schreiber oder der Empfänger ist. Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Personen sind sehr genau und einfühlsam beschrieben. Mich hat das Buch bis zum überraschenden Ende gefesselt.

Bewertung vom 11.05.2018
Freund, René

Ans Meer


ausgezeichnet

Anton ist Fahrer eines Linienbusses, sehr freundlich, etwas gemütlich, eher schüchtern und eigentlich so ganz und gar nicht mutig. Er ist verliebt in seine Nachbarin, ist sich aber nicht sicher, ob sie ihn auch mag. Seine Mutter mischt sich zu viel in sein Leben ein und nervt ihn Tag für Tag mit ihren Anrufen, doch er wehrt sich nicht. Sein Chef möchte ihn zeitnah sprechen, was nichts Gutes verheißt.

An diesem nicht so guten Morgen steigen Carla und ihre Tochter zu ihm in den Bus. Carla ist todkrank und will noch ein letztes Mal das Meer sehen und bittet ihn, sie dorthin zu fahren. Erst lehnt er ab, doch dann erinnert er sich, dass seine Nachbarin gesagt hat, sie mag mutige Männer. Also macht er eine Durchsage und los gehts! Eine bunt zusammen gewürfelte Truppe begleitet ihn auf dem Weg in den Süden.

Dieses liebevoll und lustig geschriebene Roadmovie lässt sich gut in einem Rutsch lesen, so sehr fiebert und leidet man mit Anton mit. Man muss im Leben auch mal was riskieren - so lautet das Motto! Der Zusammenhalt der doch recht unterschiedlichen Reisegruppe wird sehr lebendig beschrieben und trotz Verfolgung durch die Polizei und allerhand Aufregungen geht Anton am Ende als Held hervor! Ein schöner Roman, der einen nachdenklich hinterlässt.

Bewertung vom 07.05.2018
George, Nina

Die Schönheit der Nacht


sehr gut

Zwei Frauen sind auf der Suche nach sich selbst, nach der Liebe, nach dem Glücklichsein. Da ist die Professorin für Verhaltensbiologie Claire, 44. verheiratet, Mutter eines erwachsenen Sohnes und dessen Freundin Julie, 19, Aushilfe in einem Hotel, wo sich beide zum ersten Mal begegnen. Claire traf sich dort mit einem Mann, aber Julie verrät sie nicht, als sie ihr kurz danach als Mutter ihres Freundes vorgestellt wird. Auch Claire bewahrt Julies Geheimnis um ihre Leidenschaft vom Singen. In den Ferien in der Bretagne kommen sie sich und ihren Sehnsüchten näher...

In diesem Buch gibt es nicht allzu viel Handlung. Das Buch lebt von seiner poetischen Sprache, von klugen Sätzen und großen Sehnsüchten. Vom Annähern, sich selber finden, von Liebe und Selbstverwirklichung. Auch die reizvolle bretonische Landschaft und das wilde Meer spielen eine große Rolle. Ein sinnlicher Roman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 05.05.2018
Bingül, Birand

Riskante Manöver / Mats Holm Bd.1


sehr gut

Die kleine Sophie ist schwer krank. Sie kommt ins Krankenhaus und stirbt dort. Sie bekam ein neues Medikament gegen Schmerzen, das der Wenner-Pharma-Konzern extra für Kinder entwickelt hat. Angeblich ohne Nebenwirkungen - doch es gibt noch mehr erkrankte Kinder. Die Fa. Wenner engagiert das PR-Profi-Team Mats Holm und Laura May, die für ihr hervorragendes Krisen-Management bekannt sind. Als auch noch eine Mitarbeiterin plötzlich verschwindet und ein anderer Mitarbeiter ermordet aufgefunden wird, ermitteln Mats und Laura.

In diesem spannenden Buch werden die Machenschaften der Pharmaindustrie angeprangert. Ein einzelnes Menschenleben zählt nicht viel, wichtiger sind Umsatz und Profit. Interessant zu lesen, mit welchen Mitteln die Branche kämpft, um unschuldig da zu stehen.

Das PR-Agenten-Team greift auch mal zu nicht ganz legalen Mitteln, kommt aber sympathisch rüber. Das Ende hält noch überraschende Wendungen parat. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Spannung blieb bis zum Schluss recht hoch.

Bewertung vom 26.04.2018
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


ausgezeichnet

Auch im zweiten Band dieser Reihe mischt sich der evangelische Polizeiseelsorger Martin Bauer wieder kräftig ungebeten in die Ermittlungen der Kripo ein. In einem stillgelegten Bergwerk wurde eine übel zugerichtete Leiche unter Tage aufgefunden, bei deren Anblick sein katholischer Kollege Monsignore Vaals einen schweren Herzinfarkt erlitten hat. Was hat ihn so dermaßen geschockt? Im Rettungswagen gibt er Bauer aufgeregt den Auftrag, jemanden zu finden. Und Bauer fängt an nachzuforschen ...

... und kommt mit seinen Ermittlungen immer wieder der Kriminal-Kommissarin Verena Dohr in die Quere, die ihn aber immer wieder in Schutz nimmt. Beide haben auch in ihrem Privatleben mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Dazu kommen noch die Intrigen eines Kollegen erschwerend hinzu.

Dieser spannende und aufregende Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er wird abwechselnd aus der Perspektive von Pfarrer Bauer und von Kommissarin Dohr erzählt. Zwischendurch sind immer wieder Briefe eines Kindes an seine Mutter eingefügt. Die Spannung in diesem fesselnden Buch blieb bis zum Ende sehr hoch.

Bewertung vom 24.04.2018
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldrache / Klaudia Wagner Bd.3


sehr gut

Auf einer kleinen Insel im Spreewald wird ein junger Mann schwer verletzt aufgefunden. Angeblich kann er sich an nichts mehr erinnern. aber das nimmt ihm Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner nicht so ganz ab. Wenig später wird in der Nähe ein ermordeter Obdachloser aufgefunden. Obwohl die beiden sich nicht kannten, hängen die beiden Fälle doch eng zusammen.

Bereits vor 20 Jahren gab es einen ungeklärten Todesfall, der auf eine alte Fehde zwischen zwei Kahnführer-Familien zurück zu führen ist. Dieser alte Streit bekommt neue Nahrung durch die Rückkehr eines damals Beteiligten, der vor 20 Jahren ins Ausland ging. Liebe und Eifersucht flammen wieder auf, Neid und Hass werden übermächtig.

Dies ist der dritte Band der Spreewald-Reihe um Klaudia Wagner, der Ermittlerin in dieser Serie. Die schöne Gegend des Spreewaldes ist genau und sehr bildhaft beschrieben. Klaudia und ihre Kollegen haben alle an ihren privaten Schwierigkeiten zu kauen, stürzen sich aber dennoch voll Eifer in dieses verworrene Familien-Chaos. Die komplizierten Familien- und Verwandtschafts-Verhältnisse erfordern volle Konzentration. Da ich die beiden Vorgänger-Bände nicht kenne, hätte ich mir mehr Infos über Klaudias Vorgeschichte gewünscht, da war mir manches unklar. Der Schreibstil dieses spannenden Krimis hat mir sehr gut gefallen, die Spannung blieb bis zum Ende ziemlich hoch.