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SiWel
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Mönchengladbach

Bewertungen

Insgesamt 1019 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2021
Jarmysch, Kira

DAFUQ


ausgezeichnet

Dafuq, ein Titel mit dem ich zunächst überhaupt nichts anfangen konnte und gerade deswegen mein Interesse geweckt hat. Auch das Cover ist besonders und sehr auffällig, ein fester dicker Kartoneinband mit einer rauhen Haptik. Die Gestaltung ist ebenfalls ausgefallen. Im Nachhinein würde ich sagen, es passt alles perfekt zum Roman.Da hat sich jemand viele Gedanken gemacht.
Nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe, war ich auch schon wieder in Moskaus Welt angekommen. Seine Vielschichtigkeit wird hier total gut dargestellt durch die verschiedenen Frauentypen, die hier in einer engen Gefängniszelle aufeinander treffen. Natascha, Katja, Diana, Irka, Maja und Anja. Hauptsächlich geht es hier um Anja, die bei einer Demonstration verhaftet wurde und für zehn Tage inhaftiert wird. Lebhaft und bildlich gut vorstellbar werden hier die einzelnen Tage der Haft geschildert. Unterbrochen werden diese nur von den Rückblicken aus Anjas bisheriger Lebenszeit.
Es werden viele Thematiken abgehandelt die Russland, ihre Politik und das heutige Leben dort betreffen. Amüsant, fesselnd, unterhaltsam und ehrlich.
Der Schreibstil ist so angenehm lesbar, dass ich das Buch mit seinen 416 Seiten innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hatte. Schaut man sich zusätzlich noch die Autorenseite an, weiß man sofort, warum der Roman so authentisch gelungen ist.

Bewertung vom 13.09.2021
Summer, Drea

Die Todesbeigaben: Thriller


ausgezeichnet

Die Todesbeigaben ist mein erster Thriller von Drea Summer. Angesprochen hat er mich, weil hier von einem Lost Place die Rede ist, den es tatsächlich gibt. So etwas in der Art kenne ich bereits aus einem anderen Land und war überrascht so etwas auch bei uns zu finden. Bereits nachdem ich den Prolog gelesen hatte, konnte ich mit dem Lesen kaum aufhören. Erzählt wird hier aus verschiedenen Perspektiven, aus dem des Mörders, aus dem der Ermittler und aus den der Opfer. Gerade das macht es oftmals unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Durch die Rückblicke des Mörders gestattet die Autorin Drea Summer mir als Leser einen Einblick in das Erlebte und die Psyche dessen. Manches Mal kommt sogar Mitleid auf, im Endeffekt ist er aus diesen Gründen aber zum Mörder geworden und das kann man überhaupt nicht akzeptieren. Der Schreibstil ist angenehm, es liest sich spannend, mitreißend und stellenweise fühlt man sogar pures Entsetzen. Selbst zum Ende hin gibt es nochmals eine Überraschung, die für mich aber total passend ist für das Täterprofil.

Um die Geschichte so lebendig zu gestalten hat Drea Summer viel und gut recherchiert. Dafür stellt sie eine Linksammlung inclusive Fotos auf ihrer Website zur Verfügung.

Eine interessant gestaltete Unterhaltung, die nur leider viel zu schnell zu Ende war.

Bewertung vom 09.09.2021
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

1800 km in sechs Wochen durch Sibirien, von Jarkutsk bis Tiksi und das mit dem Fahrrad. Wahnsinn, ausgefallen, total verrückt, aber auch extrem spannend. Bei Temperaturen von bis zu -50 Grad durch eine klirrende, schneeweiße endlose Fläche. Bei den Temperaturen im Freien übernachten. Alleine. Verdammt mutig.
Mich hat ja bereits das Cover mit seiner Gestaltung total angesprochen. Der Titel Eis, Abenteuer, Einsamkeit passt dazu perfekt. Richard Löwenherz hat es in zehn Kapitel aufgeteilt und es lässt sich schön nach und nach erleben. Anfangs gibt es eine Karte mit der eingezeichneten Reiseroute und da kann man immer gucken wo man sich gerade in welchem Kapitel befindet. Der Schreibstil ist total angenehm, es liest sich wie eine schöne, interessante und vor allem sehr spannende Reise. Ich mag diese herrlichen Wintermonate und habe mich auf der Tour dabei gefühlt, obwohl ich das so nie wagen würde. Damit man sich alles noch besser vorstellen kann, gibt es fast auf jeder Seite zahlreiche wunderschöne Fotos,manche sogar ganz - oder beidseitig, die das gerade geschilderte Erlebnis noch zusätzlich abrunden.
Das Format sowie die Gestaltung finde ich perfekt, es kommt alles sehr gut rüber. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für Reisen, Abenteuer und Länder mit diesen Temperaturen interessiert. Es macht total Spaß hier zu lesen.

Bewertung vom 08.09.2021
Balàka, Bettina

Dicke Biber


sehr gut

Der leykam Buchverlag ist einer der ältesten Verlage Österreichs und bei uns beliebt für Kinder - und Jugendbücher. Sie sind immer aufwendig und mit viel Bedacht gestaltet. So auch dieser Naturschutz Krimi "Dicke Biber" von Bettina Balàka. Es umfasst 253 Seiten und ist aufgeteilt in 29 Kapitel. Jedes einzelne Kapitel startet mit einem Banner sowie der Kapitelzahl, verziert mit einigen Vignetten, die auf den Inhalt des Kapitels hinweisen. Das fanden wir jedes Mal sehr spannend, denn es machte Lust sofort weiter zu lesen und mehr zu erfahren. Zusätzlich finden sich zwischendrinn noch einige farbige Illustrationen, die sich auf einer einzelnen Seite mit einer glatten Struktur und unbeschrifteter Rückseite befinden. Da hat sich Raffaela Schöbitz wahnsinnig viel Mühe mit den Illustrationen gegeben. Das fällt schon auf.
Pico muss die Sommerferien mit seinen Eltern in einem geerbten Sommerhaus in den Auen verbringen. Die Haus ist schon ziemlich alt und der Garten total verwildert, ausserdem riecht alles vermodert. Zum Glück lernt er die Nachbarstochter Juanita kennen, die ihm die Natur näher bringt und die mit ihm die Biber beobachtet. Leider mag die Biber nicht jeder.
Der Schreibstil von Bettina Balàka ist altersgerecht und es liest sich flott. Man spürt aus den Worten die Begeisterung zur Natur und den Tieren. Pico und Juanita waren uns von Anfang an sympathisch. Sie sind ganz natürlich und benehmen sich altersgerecht. Schön sind auch die eingefügten Schreibblasen mit Nachrichten der anderen Freunde von Pico. Dadurch wirkt die Ferienzeit noch authentischer. Ein wenig mehr Spannung hätten wir uns allerdings erhofft, denn es ist eher ein tolles Naturabenteuer als ein Krimi, denn den gab es erst kurz vorm Ende. Lesens - und Erlebenswert ist es aber auf jeden Fall. Die Altersempfehlung liegt hier bei ab 10 Jahren.

Bewertung vom 06.09.2021
Schwab, Axel

Labyrinth München


ausgezeichnet

München als Ausflugsziel konnte mich bis jetzt nie erreichen. Keine Ahnung warum, denn Axel Schwab konnte mich nun mit seinem Buch Labyrinth München auch total für diese Stadt und ihre Umgebung begeistern. Er bietet in diesem Buch 30 besondere Touren, das heißt 30 detailliert beschriebene Spaziergänge in und um München. Es finden sich Highlighte im Zentrum, Seitenwege in München, Streifzüge ums Zentrum Münchens grüne Oasen und Raus aus der Stadt. Um dies noch perfekter zu gestalten, sind diese verschieden farbig markiert. So sieht man sofort auf einen Blick, was einen am meisten interessiert. Anfangs finden sich Infos zu München und eine Best of Liste von Restaurants, Cafés, Museen, Fotopoints etc.

Die verschiedenen Stadtteile haben richtig viel zu bieten. Es finden sich nicht nur die bekannten Attraktionen, sondern auch viele Insiderecken, die man sonst so nicht kennenlernen würde. Axel Schwab bietet quirlige Ortschaften ebenso wie abseits gelegene unbekannte Stellen. Alles schnell erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln und kombiniert mit kurzen Spaziergängen. Die farbigen Fotos dazu machen Lust sofort alles zu erkunden. Am Ende wurde sogar noch an Tourenkombinationen gedacht. Die Tabellen darin machen es möglich sich seine perfekte individuelle Tour zu gestalten. Leichter kann man es nicht haben.

Für mich ein perfekt gestalteter Reiseführer mit dem es Spaß macht einige Zeit als Begleiter zu unternehmen.

Bewertung vom 02.09.2021
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

Ein Koffer voller Schönheit, ein Roman von Kristina Engel, die unter anderem als Kundenberaterin für eine große Parfümkette arbeitete, erschienen im Droemer Verlag, hat mich aufgrund seines Covers sofort angesprochen. Ich kann mich noch an vieles der Dinge, die hier abgebildet sind, gut erinnern. Kinder, Küche, Kochen, alles Aufgaben, die Frau zur damaligen Zeit ausschließlich zu verrichten hatte. Die Kriegs - und Nachkriegszeit hat alles nicht leichter gemacht. Kein Wunder also, dass Anne Jensen sich in ihrem Leben überhaupt nicht mehr wohlfühlt. Sie startet einen Anfang als Kundenberaterin bei der Firma Avon. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Schwiegermutter, die bereits seit langem einen eigenständigen Friseurladen führt. Doch an Annes Eigenständigkeit scheint ihre Ehe zu scheitern und sie überlegt ob es das wert ist ihre Liebe dafür aufzugeben.
Die Schönheit kommt direkt ins Haus erscheint mir hier eher nebensächlich, den Kampf um ein eigenständiges Leben spürt man dafür umso deutlicher.
Anne Jensen ist als Frau, die so nach und nach mehr an Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein entwickelt, gut, lebendig und glaubhaft dargestellt. Sie wirkt sympathisch, engagiert und ihre Gedankengänge sind nachvollziehbar. Für den passenden Glanz sorgt die etwas überkandidelte Schwiegermutter. Ihr Mann Benno mit seinem Kriegstrauma sorgt für etwas Schwermut.
Der Schreibstil ist eher einfach, es liest sich aber bis zum Ende interessant durch. Für mich ein leichter Roman, den man gut einmal zwischendurch lesen kann.

Bewertung vom 01.09.2021
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


ausgezeichnet

Wer kennt den PCT, ein 4.300 km langer Wanderweg im Westen der USA? Ich kannte ihn noch nicht und habe mir auf der Coverinnenseite erst einnmal die aufklappbare Karte dieses spektakulären Fernwanderweges angeschaut. Hier in der idyllischen Landschaft treibt plötzlich ein Killer sein Unwesen. Es misshandelt Frauen und verbrennt sie anschließend.

Auch das Cover weist bereits auf eine brisante Geschichte hin. Das brennende Zelt im Vordergrund der nächtlichen wunderschönen Landschaftskulisse. Da bekommt man vom Hinschauen bereits eine Gänsehaut.

Das Buch selbst, 644 Seiten stark, packend durch seine teils kurzen Kapitel mit ständig wechselnden Perspektiven, erotisch, da Gewalt und Sexpraktiken ebenso eine Rolle spielen, gesellschaftskritisch, da hinter die schöne Fassade Amerikas geblickt wird und spannend bis zum Ende.

Christian Piskulla hat in diesem Thriller viele aktuelle Themen zu einem packenden Thriller vereint. Dadurch lebt das Buch aber nicht alleine, denn auch die Charaktere, die hier lebhaft und glaubwürdig dargestellt werden, tragen dazu viel bei. Der Schreibstil ermöglicht es einem zusätzlich noch sich überall wie dabei zu fühlen. Piskulla weiß, wie man seine Leser*in unterhält.

Die Spannung hält sich tatsächlich bis zum allerletzten Moment, wo sich alles logisch erklärt und deren Auflösung mich doch sehr überrascht hat. Wer Thriller liebt, der sollte den Pacific Crest Trail Killer auf keinen Fall versäumen.

Bewertung vom 31.08.2021
Cordshagen, Anika

Mias und Jonas' Abenteuer im Wald


sehr gut

Mia und Jonas durften wir bereits auf der Reise zu ihrer Tante kennen lernen, denn hier verbringen sie ohne ihre Eltern die Sommerferien. Dieses Mal entdecken sie im Wald eine Felslandschaft, die sie gerne als Kletterspielplatz nutzen würden. Natürlich findet Tnate Lucie das viel zu gefährlich und spricht ein klares Verbot dafür aus.

Auch dieses Mal hat sich Anika Cordshagen ein schönes abenteuerliches Erlebnis für die Zwillinge ausgedacht. Welches Kind setzt sich schon nicht gerne über Verbote hinweg? Mia und Jonas bilden da keine Ausnahme, denn sie wollen unbedingt ohne Wissen ihrer Tante in den Wald und die Felslandschaft beklettern. Im Laufe der Geschehnisse wird den kleinen Zuhörern so vermittelt, wie gefährlich es werden kann ungehorsam zu sein.

In kindgerechten Worten schildert Anika Cordshagen hier das gefährliche Abenteuer. Der Schreibstil ist lebhaft und die Szenen sind detailgetreu beschrieben. Die Umgebung hatten wir bildhaft vor Augen, ebenso die Geschehnisse.

Die Kapitel sind kurz gehalten und einige werden mit kleinen farbig gestalteten Illustrationen von Herdis Albrecht aufgelockert. Davon hätten wir gerne einige mehr gehabt, aber es passt auch so. Jetzt sind wir gespannt, was Mia und Jonas als nächstes aushecken.