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leseratte1310
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Niederrhein
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Insgesamt 3701 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2022
Leciejewski, Barbara

Für immer und noch ein bisschen länger (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Konzertpianistin Anna Trost war sehr glücklich mit ihrem Verlobten Jeremias. Doch dann stirbt Jeremias bei einem Verkehrsunfall und für Anna bricht eine Welt zusammen. Sie zieht sich von allem zurück und überlässt sich ihrem Schmerz. Als ihr die Wohnung gekündigt wird, sucht sie eine neue Unterkunft und findet nur ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft. So lernt sie Gunilla kennen, die sich auch von der Welt zurückgezogen hat, genau wie die anderen Mitbewohner. Anna will diese Menschen ins Leben zurückholen, aber dafür muss sie ihre Trauer ablegen.
Der Autorin Barbara Leciejewski ist wieder einmal ein toller, sehr berührender Roman gelungen. Der Schreibstil ist leicht und sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere sind sehr gut und sympathisch dargestellt. Anna hat es nicht leicht gehabt in ihrem Leben bis sie Jeremias kennenlernte. Ihre Mutter starb bei der Geburt und bei den Großeltern, bei denen sie aufwuchs, bekam sie auch keine liebevolle Zuwendung. Nach dem Tod von Jeremias verlässt sie ihre Wohnung sechs Jahre lang nur, um zur Arbeit zu gehen. Auch der Kontakt zu Freunden ist abgebrochen. Es verschlägt sie nun in die Wohngemeinschaft von meist älteren Menschen, die sich wie sie vom Leben zurückgezogen haben. Ob wohl Anna sich selbst nicht viel anders verhält, will sie die Menschen ins Leben zurückholen. Das gelingt ihr und sie tut nicht nur den anderen damit etwas Gutes. Ihre Mitbewohner werden zu einer herzlichen Gemeinschaft, wo jeder für den anderen da ist. Der blinde Nachbar Anders Fröhlich unterstützt Anna dabei, wieder nach vorne zu schauen.
Ein wundervoller und zu Herzen gehender Roman, den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 04.06.2022
Schoch, Julia

Das Vorkommnis / Biographie einer Frau Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Nach der Lesung wird die Autorin von einer Frau angesprochen: „Wir haben übrigens denselben Vater“. Obwohl diese Begegnung flüchtig ist, löst sie in der Protagonistin doch einiges aus.
Dieser Roman ist der Auftakt zu der Reihe „Biographie einer Frau“. Der Schreibstil ist anspruchsvoll und schon besonders, aber auch distanziert. Es werden keine Namen genannt in diesem Roman.
Ich kann nicht verstehen, warum dieser Satz der Fremden so viel in der Protagonistin auslöst. Die Tatsache, dass ihr Vater ein uneheliches Kind hatte, war ihr doch wohl nicht unbekannt. Ihre Gedanken drehen sich um ihr Leben, ihre Familie, ihre Ehe und ihr Muttersein. Sie stellt alles in Frage, wird unsicherer und verliert ein wenig den Boden unter den Füßen. Die Gedanken springen hin und her und führen zu keinem Ergebnis. Ich konnte mich in die Erzählerin nicht hineinversetzen; sie kam mir nicht nahe und war mir auch nicht sympathisch.
Dieses Buch konnte mich nicht erreichen.

Bewertung vom 03.06.2022
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


sehr gut

Nachdem Maria gestorben ist, nehmen die Hellerts das Kind auf. So hat sie zwar jemanden, der sich um sie kümmert, aber Liebe bekommt sie nicht. Man lässt sie ständig spüren, dass sie nicht wirklich dazugehört. Außerdem muss sie hart arbeiten. Sie verliebt sich in Robert, den mittleren Sohn der Hellerts. Aber ob ihr ein Glück mit Robert zu Teil wird?
Dies ist der erste Band aus der Reihe „Die Winzerin“. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, aber die Geschichte hat mich noch nicht zu ganz überzeugt, denn vieles ist vorhersehbar.
Greta ist ein intelligentes und hilfsbereites Mädchen, das gerne das Abitur machen möchte. Doch ihr Pflegevater Harald hat andere Pläne für sie. Er ist ein bestimmender Mann und auch sein Sohn Robert, der rebellisch ist, hat es nicht leicht mit ihm. Robert und Greta mögen sich sehr, doch Harald will verhindern, dass aus den beiden ein Paar wird. Auch die anderen Personen sind authentisch, wenn auch oft eindimensional dargestellt.
Ich finde es bewundernswert, wie sich Greta in die Umstände fügt, obwohl sie oft Grund hätte zu verzweifeln. Dann gibt es ein überraschendes Testament und ich bin gespannt, welche Entscheidung Greta trifft und wie es weitergeht.
Das Ende ist recht offen und macht neugierig auf den Folgeband „Gretas Geheimnis“.
Ein unterhaltsamer Roman mit Luft nach oben.

Bewertung vom 02.06.2022
Kvandal, Hanne H.

13° - Tödlicher Sommer / Spitzbergen-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Es ist Sommer auf Spitzbergen und so ist es ständig hell und 13° warm. Das erste Kreuzfahrtschiff mit asiatischen Touristen legt an und die Bewohner von Spitzbergen sind sehr aktiv. Der der Kühltruhe des einzigen Hotels der russischen Geisterstadt Pyramiden wird ein toter Asiat gefunden. In Longyearbyen verschwindet der philippinische Koch Patrick Cruz. Wieder einmal muss der pensionierte Kommissar Trond Lie ermitteln und auch dieses Mal wird er von der Musherin Frida van Namen unterstützt.
Das Leben auf Spitzbergen verläuft doch ziemlich anders als bei uns. Wie das in der dunklen Jahreszeit abläuft, konnten wir im Vorgängerband „78° tödliche Breite“ erfahren. Nun ist es Sommer und das Leben ist ganz anders, viel aktiver. Nun gibt es auch Tourismus, doch das ist vielen noch nicht genug, denn von mehr Touristen erwartet man sich gute Geschäfte.
Trond Lie wollte nach seiner Pensionierung seine alleinerziehende Tochter unterstützen und sich um deren Kind kümmern. Daher ist der Norweger nach Spitzbergen gekommen und prompt wurden seine Ermittlerfähigkeiten wieder benötigt. Die Hilfe der Musherin Frida nimmt er gerne an, da sie sich besser auskennt. Fridas ist eine durchsetzungsstarke Frau. Als Fridas Vater unerwartet auftaucht, behagt das weder Frida noch Trond. Aber auch die anderen Charaktere sind individuell und authentisch dargestellt.
Das Verbrechen macht sich überall breit und auf Spitzbergen bieten sich Möglichkeiten, weil die Insel relativ wenige Bewohner hat. Diese sind beunruhigt, doch Trond und Frida sind ein gutes Team und sie verfolgen eine Spur, die gefährlich für sie wird.
Dieser Spitzbergen-Krimi ist spannend bis zum schlüssigen Ende.
Mir hat dieser spannende und atmosphärische Krimi gut gefallen.

Bewertung vom 31.05.2022
Haller, Elias

Der Rätselmann


ausgezeichnet

Der Leiche des ehemaligen Polizeipräsidenten wird aufgefunden. Der Tote ist nackt und von rostigen Nägeln durchbohrt. Der Täter hat eine Postkarte mit einer chiffrierten Nachricht hinterlassen. Die Umstände weisen Parallelen zu Verbrechen in der Nachkriegszeit auf. Der „Rätselmann“ tötete damals zwölf Menschen in der Stadt. Kryptologe Arne Stiller versucht das Rätsel zu lösen, doch der Täter plant schon die nächste Tat. Es beginnt also ein Wettlauf gegen die Zeit, bei der Stiller immer einen Schritt hinterherhinkt.
Dieser Thriller ist bereits der vierte Band aus der Reihe um den Kryptologen Arne Stiller. Ich habe bereits die Vorgänger gelesen und wieder konnte mich der Autor von Anfang an packen. Elias Haller hat einen wirklich fesselnden Schreibstil. Dabei wechseln die Perspektiven und es wird ein hohes Tempo aufgebaut. Zwischendurch gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, doch es bleibt lange im Dunkeln, über welche Person da berichtet wird.
Arne Stiller ist kein einfacher Mensch und er nimmt auf andere wenig Rücksicht. Seine Kollegin Inge Allhammer hat es nicht leicht mit ihm. Aber Stiller ist beharrlich und will seine Fälle unbedingt lösen. Dieses Mal wird es besonders kompliziert, denn er braucht weitere Informationen, um den Text zu entschlüsseln. Wenn’s nicht gut läuft, hilft meist eine Weisheit von „Armakuni“.
Es ist ein komplexer Fall, mit dem es Arne Stiller hier zu tun hat. Interessant waren die Informationen zum Thema Verschlüsselung, Chiffre, Enigma und Decodierung.
Die Spannung blieb die ganze Zeit hoch und ich konnte den Täter sehr lange nicht ausmachen.
Mich hat dieser spannende, aber auch grausame Thriller wieder gut unterhalten.

Bewertung vom 30.05.2022
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


ausgezeichnet

Dr. Anne Fitzpatrick hat zwar inzwischen eine eigene Praxis, dennoch will sie sich weiterhin für die Menschen einsetzen, denen es nicht so gut geht. Daher ist sie auch noch in den Auswandererhallen in Hamburg tätig. Besonders um die Kinder kümmert sie sich. Als es dann immer mehr Todesfälle unter ihnen gibt, vermutet Anne, dass es sich um Vergiftungen handeln könnte. Doch als sie das meldet, wird sie beurlaubt. Gemeinsam mit dem Kommissar Berthold Rheydt und Helene Curtis versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen, denn Rheydt bestätigt die Vermutung. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf rücksichtslose Verflechtungen, die mit den Auswanderern Geschäfte machen.
Dieser Roman ist der zweite Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“. Schon der erste Band hat mich total gefesselt und so musste ich unbedingt auch diesen Roman lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser sehr nahe am Geschehen ist.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Dr. Anne Fitzpatrick ist unter fremden Namen aus London nach Hamburg gekommen, denn sie hat eine dunkle Vergangenheit. Dieses Mal wird davon ein wenig gelüftet. In Hamburg will sie den Ärmsten der Armen helfen und gerät dabei wieder einmal in kriminelle Machenschaften. Helene Curtis macht eine pädagogische Ausbildung und versucht auch in den Auswandererhallen zu helfen. Sie ist auch eine starke junge Frau, die weiß, was sie will. Es ist immer wieder erschreckend, wie schwer es Frauen damals gemacht wurde und wie sehr sie für ihre Rechte kämpfen mussten. Kommissar Berthold Rheydt kämpft immer noch mit seinen Dämonen und muss wieder einiges einstecken.
Mir hat es wieder gut gefallen, die liebgewonnenen Protagonisten durch das historische Hamburg zu begleiten. Anne und Helene wollen eigentlich nur helfen und geraten wieder in kriminelle Machenschaften. Es ist spannend, das mitzuerleben. Interessant ist auch die Polizeiarbeit, die mit ihren damaligen Mitteln doch gute Arbeit leistet.
Mir hat dieser grandiose Roman gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 30.05.2022
Shusterman, Neal; Shusterman, Jarrod

Roxy (eBook, ePUB)


sehr gut

Ivy ist als Kind immer schon problematisch gewesen, doch mit dem Medikament gegen ihr ADHS (Addison) ist es besser geworden. Ihr Bruder Isaac hat dagegen keine Probleme bereitet. Nach einer Verletzung hat er aber Schmerzen und ist froh, dass es Mittel gegen die Schmerzen gibt. Doch er braucht immer mehr und Roxy, die kein Mädchen, sondern eine Droge ist, sorgt dafür, dass er sich gut und lebendig fühlt. Doch Roxy ist auch gefährlich, tödlich gefährlich. Doch das will Isaac unter dem Einfluss der Droge nicht mehr wahrhaben.
Es ist ein ungewöhnlicher Plot, da die Drogen in fast menschlicher Form mitspielen. Sie ziehen die Menschen in ihren Bann und lassen sie dann nicht mehr aus ihren Fängen. Nichtsdestotrotz sind sie eine tödliche Gefahr, denn unter dem Einfluss der Drogen, verlieren Menschen wie Ivy und Isaac den Bezug zur Realität.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht der Drogen. Der Schreibstil von Neal und Jarrod Shusterman ist wieder toll zu lesen. Was ich schade fand war, dass schon am Anfang feststeht, dass jemand an den Drogen sterben wird. Trotzdem blieb die Geschichte bis zum Schluss spannend.
Die Autoren zeigen deutlich, wie gefährlich die Drogen sind und wie schnell man von Medikamenten abhängig werden kann. Dabei wird nicht nur beleuchtet, wie die Menschen, die diese Medikamente und Drogen einnehmen, reagieren und sich verändern, sondern sie zeigen auch, welche Auswirkungen das auf ihr Umfeld hat.
Ivy und Isaac sehen die Gefahr, doch sie kommen aus ihrer Sucht nicht heraus.
Eigentlich eine gute Idee, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand durch das Buch davon abhalten lässt.
Auch wenn die Atmosphäre recht deprimierend war, so fand ich das Buch dennoch interessant und sogar spannend.

Bewertung vom 29.05.2022
Lamberts, Brigitte

El Gustario de Mallorca und die tödliche Gier


ausgezeichnet

Sven Ruge ist nun schon eine Weile auf Mallorca und fühlt sich sehr wohl. Nachdem er bei seiner letzten Beziehung so enttäuscht wurde, läuft es nun mit Sofia richtig gut. Auch Daniel Keller hat sich auf Mallorca einen Traum erfüllt und produziert auf seinem Weingut erlesene Weine. Doch dann tauchen die Brüder Cañellas, Nachkommen des früheren Eigentümers, bei ihm auf und wollen ihm das Weingut zu einem Spottpreis abkaufen. Keller lehnt ab. Doch dann passieren immer wieder bedrohliche Dinge bis zu Mord. Sven will helfen und versucht herauszufinden, wer hinter allem steckt. Es dauert eine Weile bis er begreift, wie alles zusammenhängt.
Dies ist der vierte Band aus der Reihe um El Gustario de Mallorca. Für mich war es das erste Buch, das aber gut unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden kann. Mallorca ist sehr atmosphärisch beschrieben und El Gustario bringt uns die mallorquinische Küche näher, natürlich immer mit dem passenden Wein.
Der Schreibstil liest sich gut und flüssig und der Krimi ist spannend. Zwischendurch erfahren wir mehr über die Geschichte des Weingutes, dass der Familie Cañellas gehörte. Als das Gut kurz vor dem Ruin steht, weil die Reblaus in den Weinstöcken wütet und ein Pilz die Orangen befallen hat, will der älteste Sohn Alberto auf Kuba als Schwammtaucher Geld verdienen und seine Familie so unterstützen. Sein jüngerer Bruder Lazaro soll derweil seinen Vater auf dem Gut unterstützen. Gegen den Willen seines Vaters reist Alberto ab.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Ich mochte den sympathischen El Gustario Sven, der für seine Freunde da ist. Doch er bringt sich immer wieder in Gefahr, da er selbst ermittelt. Nach einer großen Enttäuschung hat er nun mit Sofia das Glück gefunden.
Obwohl es immer wieder Wendungen gibt, hatte ich schon recht früh jemanden im Verdacht, der Mörder von Pedro zu sein. Doch wie perfide er vorgegangen ist, das erschließt sich erst so nach und nach. Es bleibt also dennoch spannend und für Daniel Keller und seine Familie wie auch für Sven wird es ziemlich gefährlich.
Mir hat dieser Mallorca-Krimi mit viel Lokalkolorit gut gefallen und ich würde El Gustario gerne wieder bei seinen Ermittlungen begleiten.

Bewertung vom 28.05.2022
Sahlström, Cecilia

Weißer Flieder


gut

Im Stadtpark der südschwedischen Universitätsstadt Lund wird ein schwer verletztes Mädchen gefunden. Der junge Mann, der die Polizei gerufen hat, wird dann bewusstlos geschlagen. Er und das Mädchen halten weißen Flieder in der Hand. Polizeikommissarin Sara Vallén übernimmt zunächst den Fall, doch als sich herausstellt, dass ihr Sohn der Hauptverdächtige ist, muss sie den Fall natürlich wieder abgeben. Doch Sara ist sich sicher, dass ihr Sohn Johannes unschuldig ist und ermittelt auf eigene Faust weiter.
Dies ist der erste Band der schwedischen Krimi-Reihe um die Ermittlerin Sara Vallén. Der Krimi ist spannend, doch die Spannung ist größtenteils eher unterschwellig. Schwer zu ertragen ist, dass es um Pornografie und Missbrauch von Kindern geht.
Die Sprecherstimme von Kaja Sesterhenn hat mich nicht wirklich packen können. Für mich war es anfangs schwierig, ihr zuzuhören.
Die Polizeikommissarin Sara Vallén ist nicht unsympathisch, aber sie zeigt auch stark, dass sie in ihrer Abteilung zu sagen hat. Bei ihren Ermittlungen geht sie entschlossen und systematisch vor. Ihr Beruf ist ihr wichtig und dieser Fall ist ihr wichtig, denn ihr Sohn kann nicht der Täter sein, davon ist sie überzeugt. Doch eigentlich benötigt Johannes gerade jetzt ihre Aufmerksamkeit und Zuspruch von ihr.
Auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Besonders das Schicksal von Rodney ging mir zu Herzen.
Die Spannung ist zwar von Anfang an gegeben, zieht aber erst später an. Ein interessanter Krimi, der aber durchaus noch Luft nach oben hat.

Bewertung vom 27.05.2022
Andersson, Johanna

Seelenscherben (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine junge Prostituierte Emilia Schwarz wird tot am Frankfurter Jacobiweiher aufgefunden. Ihr Kopf wurde total zertrümmert. Kommissar August Lehmann, der gerade erst befördert wurde, übernimmt diesen Fall, der ihn ins Rotlichtmilieu führt.
Dieser Krimi, eigentlich fast ein Thriller, lässt sich gut lesen. Es geht ziemlich blutig zu, was aber nicht ganz so drastisch beschrieben wird. Die Perspektiven wechseln, aber hauptsächlich wird aus der Sicht von August Lehmann erzählt. Dabei gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit.
Die Charaktere sind gut dargestellt. Für Kommissar August Lehmann und seinen Kollegen Friedrich Peters ist das der erste gemeinsame Fall. Daher läuft es anfangs nicht richtig rund, zumal sie nicht gerade Sympathien füreinander hegen, doch mit der Zeit geht es besser. Beide Ermittler haben ihr Päckchen zu tragen. Bei den Ermittlungen verfängt sich Lehmann in den Abgründen des Milieus und droht in einem Sumpf zu versinken. Peters muss miterleben, wie seine totkranke Frau ihren aussichtslosen Kampf gegen den Krebs verliert. Das Umfeld von Emilias Familie ist schrecklich, sie wollte dem entkommen und hat dann die falsche Spur genommen, was ihr zum Verhängnis wurde.
Es ist ein spannender Krimi, der mir gut gefallen hat.