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vielleser18
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2016
Bertram, Rüdiger

Die Jagd nach dem Geisterdieb


ausgezeichnet

n Ottershausen leben die Geister nicht in verfallenen Burgen und Schlössern, sondern ganz unsichtbar in den Häusern der Menschen. Doch nach und nach verschwinden immer mehr von ihnen. Gräfin Cäcilie weiß sich keinen Rat mehr und "bittet" Sherlock Holmes und Dr. Watson um Hilfe, indem sie die beiden einfach entführt.
Doch Sherlock Holmes und Dr. Watson sind die Schüler Lale und Henry, die für ein Theaterstück der Schule in diese Rollen geschlüpft sind. Ein spezielles Geisterwasser macht sie nun für die Menschen unsichtbar und sie selber können jetzt die Geister sehen.
Die beiden wollen - nach dem sie sich von dem ersten Schrecken erholt haben - den Geistern helfen und finden Spaß an der Suche nach dem Geisterdieb.

Ich habe das Buch meinem 7jährigen Sohn vorgelesen. Anfangs hatte ich dabei gemischte Gefühle, dachte ich doch, dass ihn das Coverbild und die Geschichten über Geister und kopflose Gestalten ängstigen oder gar abschrecken würden - aber weit gefehlt - er hatte damit gar keine Probleme, im Gegenteil, er lauschte gespannt der Geschichte, wollte beim Vorlesen nie eine Ende haben und hat mehrmals laut gelacht. Die Geschichte ist nämlich gar nicht so gruselig, wie ich gedacht habe. Im Gegenteil, sie ist lustig, aber auch spannend.

Die Schrift ist für Selbstleser groß geschrieben und immer mal wieder gibt es passende (schwarz-weiß) Illustrationen, die das Gelesene darstellen.

174 Seiten sind unterteilt in 13 Kapitel, am Ende des Buches befindet sich eine lustige Beschreibung des Autors und des Illustrators, sowie eine Leseprobe für ein anderes Buch.

Wir können das Buch von Rüdiger Bertram 100% weiterempfehlen und ich denke, dies war zwar das erste Buch von ihm das wir gelesen haben, aber nicht das letzte !

Bewertung vom 01.03.2016
Blondel, Jean-Philippe

This is not a love song (Restauflage)


sehr gut

Vincent lebt seit Jahren in London, ist verheiratet und hat mittlerweile zwei Töchter. Nur ein Vorschlag seiner Frau treibt ihn für Woche zurück nach Hause nach Frankreich. Zu seinen Eltern, seinem Bruder und weckt in ihm Erinnerungen..Erinnerungen an ein anderes Leben, ein Leben, dem er entfliehen wollte und zu dem er eigentlich nie mehr zurück blicken wollte.

Lange Jahre hat Vincent nur den nötigsten Kontakt zu Eltern, Bruder und Schwägerin gehabt. Den zu seinem Freundeskreis hat er vollständig gekappt. Wie ist es, sie nach vielen Jahren wieder zu sehen ? Wie ist es als Erwachsener wieder für eine Woche im alten Zimmer im Elternhaus zu schlafen ?
Vincent fühlt sich wieder zurück versetzt, fühlt sich nicht wohl. Weder in der Stadt, noch mit seinen Eltern.... zu sehr hat er alles alte bewusst von sich gestreift. Dennoch kommen nun die Erinnerungen und die Fragen. Wie geht es seinen Freunden heute ? Wir erleben den Zwiespalt zwischen dem schlechten Gewissen Vincents und seiner spürbaren Erleichterung.

Wir begleiten Vincent auf dieser Reise, tauchen ein in seine Gedanken, seine Suche, seine Erlebnisse. Seine Erkenntnisse und neuen Erfahrungen und Begegnungen.
Blondel lässt uns durch seine Sicht des Protagonisten diese Reise miterleben und lange können wir seinen Spuren folgen, auch mit ihm eintauchen in seine Erinnerungen.
Doch so langsam wie es beginnt, endet es nicht. Ab Mitte des Buches gibt es einen Bruch im Erzählton, wir bekommen mehr erzählt, genau wie Vincent und die Atmospähre beginnt sich zu verändern. Von beschaulich schwenkt es zu beklemmenden Szenen. Überall dem hängen auch die moralische Fragen, mit dem sich auch der Leser gedanklich auseinandersetzen muss.

Blondel hat eine ganz eigene Art um Atmosphären zu erschaffen. Dies ist nach "Zweiundzwanzig" mein zweites Buch von ihm. Jedesmal sind es nicht viele Seiten, die der Autor benötigt um ein ganzes Kraftfeld an Gefühlen und Gedanken auszulegen. Mit wenigen Worten schafft er es, uns einzufangen, uns einzubinden und uns mit in die Geschichten hinein zu ziehen. Das gefällt mir sehr gut, denn auch "This is not a love song" ist so eine Geschichte, bei der man mitgerissen wird und sich vor allem mit dem Gelesenen beschäftigen muss.

Fazit:
Keine Liebesgeschichte, keine einfache Geschichte, sondern eine Geschichte, die nachhallt und über die man dann, wenn man die Buchdeckel geschlossen hat, noch eine Weile nachsinnen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2016
Büchle, Elisabeth

Sturm im Paradies


ausgezeichnet

25. Dezember 2003. Rebecca ist als Rettungssanitäterin im Einsatz. Sie und die Crew des Rettungshubschraubers retten den reichen Amerikaner Marty, der im Schwarzwald mit seinem Auto verunglückt ist. Als Dank läd er die Crew zu einer Feier ein, bei dem Rebekka auch Lukas kennen lernt. Lukas ist sogleich fasziniert von Rebekka und so fädeln es die beiden Männer ganz geschickt ein, dass sie sich öfters mit Rebekka und Lara, der Ärztin, treffen und die beiden werden auch eingeladen am Jahrestag des Unglücks an der Trauung von Marty und seiner Freundin Regina teilzunehmen.
Die Trauung wird am 25.12.2004 stattfinden, an dem Ort, an dem sich die beiden kennen gelernt haben: in Khao Lak, Thailand.
Nach langen Überlegungen lässt sich die eher zurückhaltende Rebekka überreden auch nach Thailand zu fliegen.
Keiner der Beteiligten kann ahnen, dass am zweiten Weihnachtstag eine riesige Welle ihr Leben durcheinander wirbeln wird.

Mit gemischten Gefühlen beginnt man das Buch, denn als Leser weiß man natürlich, was passieren wird. Nur zu genau hat man noch die Bilder des Tsunamis aus dem Fernsehen im Kopf, diese riesige Welle, die über 270.000 Menschen rund um den indischen Ozean das Leben gekostet hat.
Elisabeth Büchle ist es gelungen, diese Menschen und diese Welle nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie hat durch fiktive Personen die Erinnerungen geweckt und hat sie in eine dramatische Geschichte verwebt, die aber nicht reißerisch erzählt wurde.
Es hilft zu erinnern, den Blick auf das Wichtige im Leben zu heben, aber es zeigt auch, wie wichtig es ist, informiert zu sein.

Aber nun zu dieser Geschichte. Rebekka ist Teil einer großen Familie, sie hat noch vier Brüder und zwei Schwestern, alle bereits liiert und mit Kindern gesegnet. Den (liebevolel) Druck ihrer Familie auf sie, sich auch zu binden, konnte sie bisher gekonnt aus dem Weg gehen. Ihre Berufung ist das Helfen. Als Rettungssanitäterin ist sie am richtigen Platz, auch wenn das Erlebte auch für sie nicht immer leicht ist. Als sie Lukas kennen lernt, fällt es ihr anfangs nicht schwer, seinem sanften Werben aus dem Weg zu gehen, doch ihre harte Schale beginnt Risse zu bekommen, so daß sie zustimmt, die verhängnisvolle Reise anzutreten.

Elisabeth Büchle hat es wieder einmal geschafft, mich mitfühlen zu lassen mit ihren Protagonisten. Gerade hier, in dieser Geschichte, bei der sie uns langsam einführt und uns viele nette und symphatische Personen präsentiert, fällt es schwer mit demLesen aufzuhören, denn man fragt sich jedesmal, wird er /sie überleben ?

Die Geschichte rankt sich um Hoffnung und Glaube, um Verzweiflung und Leid, aber auch um die Liebe. Als Leser erfährt man durch eingeschobene, sehr interessante Beiträge auch mehr über die Entstehung des Tsunamis, über die damaligen Probleme der Frühwarnung und am Ende auch über die Lehren, die aus dieser Monsterwelle gezogen wurden.
Die Autorin hat dabei sehr viel recherchiert und viel tatsächlich passierten Begebenheiten mit in diese Geschichte enfliessen lassen.


Eine Geschichte, die unter die Haut geht und die ich allen nur wärmstens empfehlen kann.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2016
Schroeder, Patricia

The Perfect


ausgezeichnet

Adam C. Oulay sucht DICH ! Damit beginnt eine aufregender Einblick in die Welt der Mode. Leena möchte sich unbedingt für dieses mysteriöse Casting um eine Assistentenstelle in der Modebranche bewerben, traut sich allerdings nicht alleine dort hin und überredet daher ihre beste Freundin Jazz mitzumachen. Beide sind 18 und haben gerade die Schule beendet. Nur 20 Mädchen werden auserwählt und in die Oulay-Welt einziehen um sich in internen Ausscheidungswettkämpfen zu beweisen, so lange, bis am Ende eine Siegerin feststeht. Was die beiden Mädchen nicht ahnen, ist, dass die nächsten Wochen mehr von ihnen verlangen werden, als sie bereit sind zu geben. Denn es geht um Leben und Tod.

"The Perfect" ist ein Jugendkrimi/Jugendroman, der vieles der heutigen Fernseh-/Glamour-/Castingwelt widerspiegelt.
In diesem Roman dreht es sich um die Modebranche, um einen Wettkampf untereinander, aber auch um Freundschaft, ein bisschen Romantik, um die Frage, wie weit man gehen will und wie viel man von sich preisgeben möchte oder preisgibt.
Wie weit gehe ich ? Wie weit lasse ich zu, dass ich beobachtet werde oder über meine gesetzten Grenzen gehe ? Wie weit reicht mein Ehrgeiz? Wie groß ist aber auch meine Neugierde ? Was will ich eigentlich erreichen in meinem Leben ? Das sind die Fragen, die sich die Protagonisten in diesem Buch stellen müssen.

Als Leser bekommt man alles hautnah aus Sicht von Jazz mit, die in einer Art Rückblende erzählt - wie alles angefangen hat und wie es endet. Dabei gibt es schon am Ende des ersten Abschnittes eine dramatische Vorankündigung, die einen nicht nur schockiert, sondern die Spannung erhöht und man möchte einfach wissen, warum ? Und diese dramatischen Elemente baut die Autorin immer wieder geschickt ein, so daß es spannend bleibt.

Man rätselt als Leser oft mit, versucht hinter die Fassaden zu schauen, mit den Andeutungen und Vermutungen von Jazz mitzuraten und mitzufiebern und ist dabei oftmals doch auf dem Holzweg....aber das ist ja gerade das spannende an dem Buch, dass man nicht alles erahnen kann.

Am Ende wird es richtig dramatisch....aber ich will hier nicht zu viel verraten, also bitte selber lesen !

Ein Buch, dass man trotz der über 400 Seiten schneller gelesen hat als man vermuten könnte, da es spannend und fesselnd geschrieben worden ist .

Bewertung vom 20.02.2016
Kramer, Irmgard

Pfeffer, Minze und die Schule


ausgezeichnet

Nino Pfefferkorn, kurz Pfeffer, kommt nächste Woche, nach den Sommerferien in die Schule. Gemeinsam mit Paula und Olli macht er sich auf um heimlich mehr über die Schule heraus zu finden. Denn sie wissen immer noch nicht wer ihre Klassenlehrerin werden soll und ob der gemeine Jasper aus der Straße auch in ihre Klasse kommen wird.
Die drei lassen sich so einiges einfallen und spionieren so einiges aus. Dabei sind sie auch manchmal ganz kräftig auf dem Holzweg.

Das Buch ist ein Buch zum Vorlesen und richtet sich vor allem an diejenigen, die bald in die Schule kommen. Es handelt von den Ängsten, z.B. vor dem Unbekannten, aber auch andere Situationen, die Angst machen werden erwähnt.
Das ganze wird überzeugend geschildert und am Ende löst sich natürlich alles sehr gut auf !

Auch schon eingeschulte Kinder werden bei dieser Geschichte sehr gut unterhalten. Ist es doch spannend geschrieben, immer wieder aber auch sehr witzig und auch die tolle Illustration dieses hochwertigen Buches überzeugen gewaltig !

Ich habe das Buch meinem 7jährigen Sohn (2. Klase) vorgelesen und wir beide haben damit sehr schöne Lesestunden verbracht. Teilweise haben wir auch abwechselnd gelesen.
Die Meinung meines Sohnes: "Ich fande die Geschichte sehr toll"

Das Buch ist eine abgeschlossene Geschichte, doch es wird weiter gehen mit Pfeffer, Paula und Co - im Sommer 2016 wird ein zweiter Band erscheinen, auf den wir uns schon sehr freuen.

Fazit:
Kurzweilige und spannende Geschichte, die die Angst der Vorschüler vor der Schule nimmt. Klasse Aufmachung, super illustriert!

Bewertung vom 19.02.2016
Köhlmeier, Michael

Das Mädchen mit dem Fingerhut


gut

Irgendwo, eine Stadt in Westeuropa. Ein kleines Mädchen, dass von einem "Onkel" zum betteln geschickt wird, aber irgendwann verlieren sie sich und das Mädchen versucht sich selber durchzuschlagen. Sie landet dabei in einem Kinderheim, doch schon in der ersten Nacht hängt sie sich an zwei ältere Jungen, die mit ihr fliehen.
Es ist Winter und eisig kalt. Die drei, das Mädchen (ein eigenen Namen hat sie nicht, sie kann sich nur erinnern, oft Yzra gennant worden zu sein), der Große (Schamhan) und der Freund (Arian), haben keine gemeinsame Sprache. Nur Schamhan kann sich mit beiden verständigen, da er mehrere Sprachen beherrscht.
Die Kleine, der Große und der Freund kämpfen ums Überleben und ihre Mittel dazu heißen Einbruch und Diebstahl. Sie bekommen auch Hilfe, aber sie sind misstrauisch und wollen oder können kaum Hilfe annehmen, die Gründe dafür sind manchmal offensichtlich, manchmal aber auch nicht verständlich.

Das Buch ist kein Roman, auf knapp 140 Seiten klingt die Erzählung meist sehr nüchtern . Der Focus liegt auf dem kleinen Mädchen, die Sichtweisen wechseln aber manchmal auch zwischen dien Kindern.
Emotionen werden vor allem im Mittelteil geweckt, das Ende hingegen ist offen und lässt vlel Spielraum zur Interpretation.

Anfangs wird sehr detailliert beschrieben, was die Kinder erleben. Im späteren Ablauf gibt es Sprünge im Ablauf, so dass man am Ende etwa 3 bis 6 Monate das Leben der Kleinen mitverfolgen kann.
Alles bleibt ziemlich vage. Der Ort, der Name, das Alter, daher kann diese Geschichte überall passiert sein, überall passieren.
Gerade nach den jüngsten Meldungen über verschwundenen Flüchtlingskinder, wird man hellhörig, wenn man diese Geschichte gelesen hat. Eine moderne Geschichte ums Überleben. Um Gut und Böse und um die Entwicklung in die eine oder andere Richtung.

Es ist keine Geschichte, die Hoffnung versprüht, im Gegenteil, ein modernes trauriges Märchen, das wiederum aber auch kein Märchen ist, sondern auch Alltag sein kann. Gestern. Heute. Morgen.
Die Sätze im Buch sind kurz und knapp.
Ich bin lange unschlüssig gewesen, gefällt mir die Erzählweise ? Sie scheint immer nur das offensichtliche zu beschreiben, kaum Gedanken oder Hoffnungen, wie einer, der die Kinder nur von außen sieht und beschreibt. Tragisch ist diese Geschichte, sie rührt einen, schreckt einem aber auch manchmal ab und es bleibt vieles im Dunkeln.
Hoffnung jedoch gibt es nicht.

Bewertung vom 19.02.2016
Bogdan, Isabel

Der Pfau


ausgezeichnet

Ein einsam gelegenes herrschaftliches Anwesen in den schottischen Highlands ist der Schauplatz dieser Geschichte. Man füge eine Bankergruppe hinzu, die ein Teambuilding Wochenende verleben möchte, einen Lord und eine Lady, denen das Anwesen gehört und die stolze Besitzer verschiedener Tiere sind, u.a. einer Gans und einer stattlichen Anzahl von Pfauen. Alles ganz normal ? Nein, beileibe nicht.
Das Anwesen ist schon etwas in die Jahre gekommen und von modern mag man kaum sprechen.
Die Bankergruppe besteht aus fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Dazu kommt eine Teambilderin und eine Köchin, die nicht auf den Kopf gefallen ist.
Und einer der Pfauen ist etwas verrückt geworden und hasst die Farbe blau - die Folgen wollen vertuscht werden und lösen eine Kette von urkomischen Verwirrungen und Irrungen aus.

Man braucht nur wenige Seiten und man ist in dieser Geschichte. Sie ist so herrlich britisch unterkühlt erzählt worden, und nur der Leser durchschaut das Gebaren und die ganzen Verwicklungen, die durch den Pfau ausgelöst worden sind. Doch es sind vor allem auch die Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, die von der Autorin authentisch und gut charakterisiert beschreiben werden. Jeder für sich - von Team kann hier keine Rede sein - erlebt das Geschehen aus seiner subjektiven Sicht und erst dadurch wird das Spiel um den Pfau ein Katz und Maus Spiel für den Leser.


Das Buch ist mir schon durch sein herrliches Cover ins Auge gefallen, Wenige Farben, dafür glänzend in Szene gesetzt. Ein knackiger Titel, der aber alles aussagt.

Isabel Bogdan, die auch als Übersetzerin arbeitet, hat mir mit diesem Buch einige sehr vergnügliche Stunden bereitet.
Der Schreibtstil ist herrlich und ich war über die einzelnen Verwicklungen, die sich die Autorin ausgedacht hat, mehr als amused.

Fazit:
Ein Pfau in den schottischen Highlands bringt Verwirrungen. Urkomisch und wunderbar geschrieben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2016
Rivers, Francine

Leotas Garten


ausgezeichnet

Leota ist inzwischen 84 Jahre alt und sie hat immer mehr Mühe ihren Alltag alleine in ihrem Haus zu bewältigen. Ihren geliebten Garten hat sie schon aufgegeben. Sie betet um Hilfe und bekommt sie gleich von zwei Seiten.
Corban Solsek ist Student und sein Professor bewertet seine Semesterarbeit nur mit befriedigend. Um eine bessere Note zu erlangen, verlangt er von ihm eine "menschliche Komponente" - eine Befragung eines alten Menschen. Corban wendet sich an eine Agentur und so lernt er Leota kennen - doch so einfach wie es sich Corban vorgestellt hat, macht Leota es ihm nicht.
Anne-Lynn ist 18 und wenn es nach ihrer Mutter Nora gehen würde, wäre sie auf eine angesehenes College gegangen, doch Anne-Lyne hat ihr ganzes Leben das gemacht, was Nora wollte, nun bricht sie aus und schreibt sich an einer Kunstakademie ein. Und, was in Noras Augen noch viel schlimmer ist, sie nimmt Kontakt zu ihrer Großmutter, Noras Mutter Leota, auf.
Nora ist verbittert, zu schlimm sind ihre Erinnerung an ihre eigene Kindheit, in der Leota sie und ihren Bruder zu den Großeltern abgeschoben hatte. Ihre Gedanken sind verbittert, ihr Zorn über Anne-Lyne grenzenlos.

Es ist eine Geschichte über eine zerrüttete Familie, die Wahrheit behält jeder für sich. Doch Leota und Anne-Lynn beten zu Gott und bitten um Hilfe. Und Gott erhöht sie.
Es ist ein christitliches Buch, in dem der Glaube eine große Rolle spielt.
Die Autorin Francine Rivers war bereits eine bekannte Bestsellerautorin, als sie sich dem christlichen Glauben ihrer Kindheit wieder zuwandte. Danach schrieb sie 1986 ihr bekanntestes Buch "Die Liebe ist stark" , dem noch rund 20 weotere großartige Romane folgten. (Zitat des Verlages)

In "Leotas Garten" ist Annie das Bindeglied. Und der Garten von Leota, der auch in den Erinnerungen von Nora eine wichtige Rolle spielt.

Francine Rivers schreibt eine spannende Geschichte, mit manchen überraschenden Wendungen, tragischen Momenten, aber auch vielen humorigen Szenen. Dabei wechseln die Perspektiven häufig zwischen den vier Hauptpersonen, so dass man als Leser jeden verstehen lernt.

Ein Buch, bei dem man mithoffen und mitbangen kann und bei dem man die knapp 450 Seiten schnell verschlungen hat.
Eine Geschichte, die einem zeigt, wie wichtig Liebe, Glaube, Hoffnung, aber auch Versöhnung ist.

Bewertung vom 10.02.2016
Nichol, Christina

Im Himmel gibt es Coca-Cola


sehr gut

2002, Georgien. Slim Achmed Makaschwili der Protagonist aus "Im Himmel gibt es Coca Cola" arbeitet als Rechtsanwalt beim Seerechtsministerium gelangt an ein Fax für ein Programm, dass Hillary Clinton aufgelegt hat, um Unternehmen in ehemaligen Sowjetländern in erfolgreicher Geschäftsführung schulen soll. Slim verfasst daraufhin etliche Briefe an die US-Senatorin.

Das ganze Buch wird aus Slims Sicht erzählt. Er beschreibt sein Leben, das Leben im post-sowjetischen Zeitalter in Georgien, ein Land voller Poesie, Gastfreundschaft, Trinksprüchen und Liebe.
Aber auch ein Land voller Armut, Korruption, bei dem nur ab und an mal die Elektrizität funktioniert.

"Ich hatte diese Banditen-Mentalität allmählich satt. Es wurde Zeit, jemanden um Hilfe zu bitten. Wir brauchten einen ausländischen, gutmütigen, gesetzestreuen Polizisten, der hier einschreiten konnte, einen von diesen gesunden amerikanischen Cops, die auf dem Pferd herumritten, einen, der in den Bürgern ein Gefühl von Würde weckte". S. 24

Das wünscht sich Slim. Und machmal gehen Träume und Wünsche in Erfüllung.....doch ist man dann glücklicher ? Diese Frage zieht sich durch das ganze Buch und erst am Ende wird klar, wie weit der Bogen der Autorin gespannt wurde um diese Frage zu beantworten.

Slim´s Traum ist ein Leben wie in Amerika. Daher bewirbt er sich heimlich mit aus den Fingern gesogenen Begründungen, aber mit viel Enthuiasmus für das Schulungsprogramm in Amerika. Und wird genommen, so dass er für einige Wochen nach Amerika darf.

Es ist kein einfach zu lesendes Buch, es steckt aber voller Sartire, voller Humor, aber auch voller Wahrheiten. Es ist ein Abriss über eine kleine Zeitspanne zwischen 2002 und 2005 in der Geschichte Georgiens, die Zeit der Rosenrevolution und des Wandels Georgiens.

Mir hat vor allem die Sicht eines Einzelnen gefallen, der sein Umfeld beobachtet, seine Freunde beschreibt, das Leben an sich analysiert und dadurch den Leser einen zwar persönlichen Eindruck vermittelt, der dennoch die Gesamtlage immer im Blick hat.

Es ist ein gemächlicher Erzählstil, manchmal mit gewissen Längen erzählt, aber dennoch sehr passend zum Thema gewählt. Der amerikanischen Autorin ist es m.E. sehr gut gelungen in die Haut des jungen Georgiers zu schlüpfen und dem Leser seine Sicht auf seine Heimat darzustellen.



Fazit:

Sartire, Humor und doch voller Wahrheiten....eine Geschichte über Georgien im Wandel