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Ritja
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 801 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2017
Foenkinos, David

Das geheime Leben des Monsieur Pick


ausgezeichnet

Den Autor kannte ich schon von "Charlotte" und fand ihn sehr gut. Dieses Buch hier ist jedoch anders, ganz anders. Man darf sie nicht miteinander vergleichen.

Es ist eine schöne leichte französische Geschichte und sie könnte auch ein guter Film werden. Es sind recht viele Charaktere für das schmale Buch, aber irgendwie findet jeder seinen Platz und seinen kleinen Anteil an der Geschichte. Alle Figuren haben ihren ganz eigenen Charme und nehmen den Leser mit in ihr Leben, welches von diesem einem Buch beeinflusst wird. David Foenkinos hat einen leicht zulesenden Schreibstil, der mich gut durch die Geschichte getragen hat. Es ist eine warmherzige Geschichte, die ihre etwas schrulligen Charaktere liebt. Man kann sich gut amüsieren über die Eigenheiten und Ansichten der einzelnen Figuren, über das Verhalten der Bewohner des Dorfes und über die Suche nach des Rästels Lösung.

Wer ein bißchen zwischen den Zeilen liest, kann auch die Kritik des Autors an dem Literaturbetrieb und den Verlagen herauslesen. Immer wieder werden kleine Seitenhiebe verteilt, der Druck auf die Schriftsteller und seine Umgebung, die Rastlosigkeit, die Eifersucht und die vielen Rückschläge beschreibt Foenkinos mit leisen Humor und doch bleiben sie im Kopf hängen und wirken nach.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2017
Simsion, Graeme

Das Rosie-Projekt / Rosie Bd.1


ausgezeichnet

Don ist strukturiert, liebt klare Aussagen und Logik, gegen Tabellen, Statistiken und andere wissenschaftliche Erkenntnisse hat er nichts und er liebt seinen geregelten und auf die Minute verplanten Tagesablauf. Abweichungen sind einfach nur schrecklich und lösen bei ihm eine Kette von Gedanken und Kalkulationen aus, die den Leser erstaunen lassen. So manches Mal habe ich gedacht "nicht denken, einfach mal machen". Dieser Mann ist so schön steif, korrekt und unemotional, dass man phasenweise einfach nur über seine Gedanken und Handlungen lachen muss. Aber Don nervt erstaunlicherweise nicht, nein, man mag ihn trotzdem oder gerade deshalb. Sein Frauenprojekt ist einfach nur skurril, aber sehr unterhaltsam und kurzweilig. Wenn er von seiner Genforschung spricht, wird es etwas komplizierter, aber auch interessant und Gott sei Dank gibt es immer wieder Menschen, die ihn unterbrechen und zur Geschichte zurückkehren.

Mit Don lernt man die Genetik, das Cocktailmixen, das Frauenprojekt und die Liebe kennen und man weiß am Ende der Geschichte so einiges über eine Krankheit, die nur selten in den Medien auftaucht. Der Autor lässt seine Figuren einiges Erleben und so manches Fettnäpfchen wird dabei mitgenommen, aber kein einziges Mal werden die Figuren bloßgestellt.

Ich habe die Geschichte gern gelesen, da sie gut unterhält, einen ganz eigenen Humor und tolle Charaktere hat.

Bewertung vom 31.03.2017
Gruber, Andreas

Todesmärchen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.3 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Andreas Gruber ist nichts für zarte Nerven.
Nicht vor dem Schlafengehen hören.
Nein, wirklich nicht.
Hier wird gemordet und zwar auf grausamste Art und Weise. Sehr detailliert werden die Leichen beschrieben und auch die Vorgehensweise des Täters. So manches Mal bin ich zusammengezuckt. Am liebsten hätte ich (wie beim Fernsehen) das Kissen vor die Augen gehalten, aber das nützt bei einem Hörbuch leider nichts.

Aber, wenn man Maarten S. Sneijder treffen möchte, muss man die Morde in Kauf nehmen. Denn ohne sie wäre Sneijder nicht in Aktion und wenn er arbeitet und nachdenkt, dann ist er wirklich gut. Zusammen mit Sabine Nemez rennt er diesmal dem Mörder lange hinterher. Man bleibt eine ganze Weile im Dunkeln und weiß nicht so recht, wie die Dinge zusammenhängen. Aber die Handlungsstränge werden immer enger miteinander verwoben und dann sieht man klar und staunt, denn damit hätte (zumindest) ich nicht gerechnet.
Es gibt einige überraschende Wendungen, aber im Mittelpunkt stehen stets die Märchen von Hans Christian Andersen. Wer sie gelesen hat, ist im Vorteil. Wer sie nicht kennt, wird hier die grausame Interpretation kennenlernen.

Spannend, grausam, sehr gut und klug gestrickte Geschichte, wunderbare Ermittler und ein sehr guter Sprecher...mehr geht nicht.

Bewertung vom 22.03.2017
Börjlind, Rolf;Börjlind, Cilla

Schlaflied / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.4


sehr gut

Endlich ein weiterer Fall für Tom Stilton und Olivia Rönning.
Das Autorenpaar beherrscht den schwedischen Krimistil wie kein anderer Autor.
Spannend, fesselnd, undurchsichtig und düster zeigen sie, was in einer scheinbar toleranten Gesellschaft alles geschehen kann. Sie öffnen die Augen für das Versteckte, das Böse und die Gier im Menschen. Dabei bleiben sie beängstigend realistisch und sorgen für Nachdenklichkeit und Gänsehaut.

Die "alten" Charaktere dürfen sich weiterentwickeln und binden dadurch den Leser immer mehr an sich. Man möchte wissen, wie es ihnen geht, was sie erleben und wie sie das Erlebte verarbeiten und verkraften. Es tauchen neue Figuren auf, die genauso realistisch sind wie die Hauptfiguren. Das Autorenpaar lässt wieder verschiedene Handlungsstränge parallel laufen, die vielleicht anfangs verwirrend und undurchsichtig wirken, aber es lohnt sich bis zum Ende den Handlungen zu folgen, denn der Kreis wird sich schließen und so manche Verknüpfung sorgt für einen Aha-Effekt.

Das Buch kann man "solo" lesen, aber man sollte dies nicht tun. Die vielen kleinen Verbindungen, die gemeinsamen Erlebnisse und der ganz eigene Humor sind das Besondere an den Figuren und deren gemeinsamer Geschichte. Wer die Zusammenhänge nicht kennt, wird so manche Verbindung, Situation und Kommentar nicht verstehen, was schade wäre.

Ein rundum gelungener Fall mit allem, was man sich unter einem sehr guten Schwedenkrimi vorstellt.

Bewertung vom 22.03.2017
Löhnig, Inge

Deiner Seele Grab / Kommissar Dühnfort Bd.6


sehr gut

Inge Löhnig hat auch diesmal wieder einen spannenden und wenig durchschaubaren Krimi geschrieben. Kommissar Dühnfort muss neben seinen privaten Problemen und einer internen Untersuchung auch noch mehrere Todesfälle aufklären. Löhnig lässt mehrere Handlungsstränge parallel laufen, so dass man nie so richtig weiß, welche Spur, welcher Verdächtige am Ende zum Ziel führen. Die Hauptcharaktere entwickeln sich weiter und haben ebenfalls mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen. Das Thema ist aktuell und ist in vielen Familien vorhanden. Es macht teilweise nachdenklich und traurig und es zeigt, welche Macht Geld hat und wie Gier einen Menschen verändern kann.

Es ist bereits der sechste Fall für Konstantin Dühnfort. Man kann in die Serie einsteigen, da die Autorin stets kleine Rückblenden einbaut. Jedoch ist es wohl interessanter die Entwicklung der Charaktere zu erlesen, da man dann erst die kleinen Eigenheiten besser versteht und zu interpretieren weiß.

Für mich wird es auch einen siebten Fall geben, denn Inge Löhnig verschafft mir immer wieder ein Lesevergnügen.

Bewertung vom 22.03.2017
Römer, Carolin

Das Labyrinth des Malers / Fin O'Malley Bd.3


sehr gut

Auch der dritte Fall für Fin O Malley ist alles andere als gewöhnlich. Erst bekommt er eine Pilgerreise vom Gericht aufgebrummt und dann muss er sich auch noch einem alten Kauz annehmen. Carolin Römer führt den Leser wieder in die raue Landschaft von Irland. Fin lebt immer noch mit den gleichen eigenwilligen Dorfbewohnern zusammen und auch diesmal werden wieder die Kobolde aktiviert. Die Dorfbewohner sind mittlerweile alte Bekannte und man hat sie irgendwie in das Herz geschlossen. Man freut sich wieder von ihnen zu lesen und dabei sein zu können.

Der Krimi hebt sich von den gängigen Krimis ab. Fin ist nicht so ganz korrekt mit seinen Worten und Taten, er drückt gern mal ein Auge zu und in "seinem" Dorf macht sowieso jeder, was er will. Seine Suche wird nicht so gern gesehen und so begibt er sich unfreiwillig wieder in brenzlige Situationen. Die Geschichte ist etwas verworren. Trotzdem macht sie Spaß und unterhält den Leser gut. Falls Fin noch einmal ermitteln darf, bin ich gern wieder mit dabei.

Bewertung vom 14.08.2016
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


sehr gut

1952 ist jetzt nicht unbedingt ein Jahr, welches die Geschichtsbücher dominiert hat. Aber Brigitte Glaser hat sich genau dieses Jahr für ihren spannenden und gut geschriebenen Roman ausgesucht. Mitten in Deutschland, im Schwarzwald will sich der Bundeskanzler erholen und sich eine Frischzellenkur gönnen. Jedoch gibt es Anzeichen, dass ein Anschlag auf den Kanzler verübt werden soll. Damit dies möglichst nicht geschieht, wird Rosa Silbermann eingesetzt. Rosa ist jedoch auf diesem Parkett noch neu und tut sich schwer mit ihrer neuen Rolle. Sie wirkte in der ganzen Geschichte etwas unbeholfen, ängstlich und nervös. Dazu kommt, dass Ari (ihr Scheingatte) nicht auftaucht und sie sich den Blicken und Fragen der Bühlerhöhebesucher allein stellen muss. Sie schafft es recht gut und gewinnt mit ihrer Art den Leser. Auch die zweite Hauptfigur, Sophie Reisacher, ist auf ihre ganz eigene Art interessant. Sie spiegelt die Ängste der Frauen wider, die falsch geheiratet oder die keinen Mann bekommen haben. Der Druck, der auf ihren Schultern lasstet, ist groß. Trotz ihrer nicht ganz uneigennützigen Vorgehensweise hat man Mitleid mit ihr. Sie fällt auf die falschen Männer rein und muss sich um ihren Ruf und ihre Zukunft sorgen.

Die Demokratie in Deutschland ist zu dieser Zeit noch recht jung und wackelig auf den Beinen. Brigitte Glaser stellt dies immer wieder durch Gespräche und Handlungen dar. Die Probleme der Nachkriegszeit fügt sie gut in die (zum Teil fiktive) Geschichte ein. Das Katz-und-Maus-Spiel ist gut gelungen und lange ahnt man nicht, wer der sechste Mann ist. Brigitte Glaser verbindet recht gut deutsche Geschichte und Agentenkrimi zu einem interessanten, spannenden und leicht zu lesenden Roman.

Bewertung vom 06.06.2016
Blume, Judy

Im unwahrscheinlichen Fall


gut

Das Buch brauchte ein paar Seiten mehr, um mich mitzunehmen. Die Geschichte ist eine Mischung aus realen Begebenheiten und Fiktion. Die Abstürze der Flugzeuge sind traumatische Ereignisse, die sich den Köpfen der Menschen von Elizabeth eingebrannt haben. Erzählt wurde die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und von vielen einzelnen Personen.


Man muss beim Lesen stets daran denken, dass die Abstürze in den Fünfziger Jahren geschehen sind. Die technische Entwicklung war noch am Anfang und nicht so ausgereift we heute. Dafür war es umso interessanter zu lesen, wie überzeugt die Menschen von ihrer Technik waren. Der Einblick in das Leben, das Denken, die Wertevortsellungen der Menschen aus dieser Zeit fand ich gut. Die Moralvorstellungen, die Ansichten wie Frauen sich zu verhalten haben und was verliebte Paare sich alles einfallen lassen mussten, um sich zu treffen, machten die Geschichte lebendiger.

Die Geschichte an sich war interessant und gut zu lesen, jedoch schaffte es Judy Blume leider nicht die Spannung durch das ganze Buch zu halten. Auch waren mir zu viele Personen in diese Geschichte eingebunden. Ich konnte zu keiner der Personen eine Bindung aufbauen und mit ihr mitfiebern. Dafür waren die Passagen zu den Personen zu kurz und die Wechsel zwischen den Personen zu oft.

Insgesamt jedoch eine interessante Geschichte, die mich jedoch nicht komplett eingefangen hat und teilweise zu langsam erzählt wurde.

Bewertung vom 06.06.2016
Boldt, Claudia

Ferdinand Fuchs frisst keine Hühner


sehr gut

Das Kinderbuch ist sehr schön gestaltet. Mich haben vorallem die Illustrationen überzeugt. Farbenfroh, lustig und kindgerecht werden die verschiedenen Tiere dargestellt und man kann auch ohne den Text die Geschichte erahnen und gut nacherzählen.

Die Geschichte selber hat mich nicht so richtig überzeugt. Sie war mir zu schnell erzählt. Mir hätten mehr kleine Details, Zwischentexte und Nebenschauplätze gefallen. Auch fand ich den Text zu spärlich für die schönen Bilder. Man hat das Buch beendet und dachte "hier fehlt etwas". Mir persönlich fehlte hier etwas mehr Charme und Kreativität.

Für die Zeichnungen gebe ich 5 Sterne, die Geschichte an sich hat mich nicht ganz so sehr begeistert, deshalb gibt es dafür 3 Sterne.