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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
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Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 811 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2021
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Atem der Angst / William Wisting - Cold Cases Bd.3


ausgezeichnet

Dieser Krimi ist der dritte Band einer Reihe. Ich kannte vorher die beiden ersten Bände nicht, empfand das aber beim Lesen aber nicht als störend. Denn das Buch ist so gut geschrieben, dass man alle wichtigen Personen wirklich gut kennenlernt. Sie sind toll ausgearbeitet, und was man aus früheren Büchern wissen muss, wird kurz angerissen.

Was mich wirklich begeistert hat, ist die Tatsache, dass es in diesem Buch eigentlich gar nicht viel Action gibt. Und dennoch ist es genial in seinem Spannungsaufbau und fesselt tatsächlich durchgehend bis zum Ende. Man hat das Gefühl, dass das Lesen einen atemlos macht. Und das hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen.

Den ermittelnden Protagonisten finde ich wirklich klasse. Er hat eine sehr analytische und ruhige Denkweise, der man als Leser aber gut folgen kann. Er war mir schnell sympathisch.

Mich hat dieses Buch so begeistert, dass ich auf jeden Fall die vorangegangenen Bände noch lesen werde und definitiv darauf hoffe, dass die Reihe noch fortgesetzt wird.

Bewertung vom 05.04.2021
Quintana, Pilar

Hündin


gut

Dieses Buch ist mit 150 Seiten überraschend dünn für so viel Inhalt. Ich habe es sehr schnell gelesen und war überrascht, wie tief diese Erzählung geht.

Im Prinzip spielt sich die ganze Geschichte in einem sehr überschaubaren Zeitraum (ca. 1 Jahr) ab. Dennoch lernt man die Protagonistin Damaris sehr gut kennen. Sie leidet seit vielen Jahren unter einem unerfüllten Kinderwunsch und versucht diesen zu kompensieren, indem sie ein winziges Hundebaby adoptiert und großzieht. Dieser Hündin schenkt sie ihre ganze Liebe, bis der kleine Hund nicht mehr das hilflose Baby ist...

Durch den Umgang der Protagonistin mit der Hündin können wir tief in ihre Seele blicken und sowohl ihre positiven als auch negativen Seiten kennenlernen und beobachten. Viel erfahren wir auch über Damaris durch das Umfeld, in dem sie lebt und kleine Rückblicke in die Vergangenheit. Ich finde, das ist der Autorin sprachlich wirklich gut gelungen. Ich würde gerne noch mehr von ihr lesen.

Allerdings muss ich zugeben, dass dies kein Buch ist, dass ich weiterempfehlen möchte. Ich fand es gut geschrieben, finde es toll, wie viel Tiefe in der kurzen Geschichte erzeugt wird, aber die Geschichte selber gefällt mir nicht. Vielleicht ist mir der Abgrund, in den mich die Autorin blicken lässt, einfach zu tief...

Bewertung vom 01.04.2021
Fleischhauer, Wolfram

Die dritte Frau


sehr gut

Dieses Buch hat eine Weile gebraucht, bis es mich endlich fesseln konnte. Ich denke, das lag zum größten Teil daran, dass ich die historischen Personen, die darin vorkommen, nicht kannte und auch nichts über deren Leben und die politische Situation ihrer Zeit wusste. Dem habe ich abgeholfen, indem ich ein bißchen recherchiert habe. Und mit diesem neu erworbenen Hintergrundwissen fiel es mir dann wesentlich leichter, mich auf die Geschichte einzulassen und die historischen Figuren in einen Kontext zu bringen.


Die Rahmengeschichte handelt von einem Autor, der vor 25 Jahren sein Erstlingswerk über ein eher unbekanntes Gemälde im Louvre geschrieben hat. Da er viele Fragen nicht beantworten konnte, hat er vieles in seinem Buch offen gelassen. Nun bekommt er einen Brief von einem angeblichen Nachfahren einer der Frauen auf dem Gemälde, in dem er das Buch des Autors deutlich kritisiert, ihn aber zugleich einlädt, ihn zu besuchen und darüber zu sprechen. Als sich der Autor tatsächlich dazu aufrafft, ist der Mann bereits verstorben und er trifft auf seine Nichte...

Was mir sehr gut gefällt, ist die Auseinandersetzung des Autors mit seinem ersten Buch und der Kritik, der er ausgesetzt ist. Und ebenso die Recherche aus einer anderen Richtung. Das war für mich wirklich sehr interessant zu lesen, mag aber auch daran liegen, dass ich selber Autorin bin und mich für den Entstehungsprozess von Geschichten grundsätzlich interessiere.

Der Schreibstil des Buches hat mir auch gefallen, auch wenn die Passagen über die historischen Figuren und Ereignisse ohne entsprechendes Hintergrundwissen eher trocken und langatmig anmuteten.

Bewertung vom 25.03.2021
Cooper, Sarah

Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen


ausgezeichnet

Ich habe dieses Buch mit einem weinenden und einem lachenden Augen gelesen. Einem lachenden, weil es einfach lustig ist. Die Zeichnungen, die Ideen, die daraus resultierenden Ratschläge sind einfach klasse und teilweise sehr lustig.

Und mit einem weinenden Augen weil dieses Buch leider voller Wahrheiten steckt. Es ist genauso, wie es im Buch steht: ein „urkomischer Ratgeber, der irgendwo zwischen bitterböser Satire und Alltagsrealität pendelt“ – diese Beschreibung trifft es absolut auf den Punkt.

Es ist traurig, wieviel Wahrheit in diesem Buch steckt. Aber manchmal ist es einfach so, dass man über Ungerechtigkeit erstmal lachen muss, bevor man es anpacken kann, die Ungerechtigkeit zu verändern.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Bewertung vom 24.03.2021
Straaten, Harmen van

Das geheimnisvolle Verschwinden von Toni Malloni


sehr gut

Dieses Kinderbuch wird ab 9 Jahre empfohlen, und ich habe es meiner 8 jährigen Tochter vorgelesen. Das passte aber sehr gut! Sie konnte der Geschichte gut folgen und mochte sie sehr.
Die Geschichte spielt zum größten Teil in Malloni-Land, einer sehr verrückten, bunten Welt, die stark an eine Mischung aus Zirkus und Jahrmarkt erinnert. Meine Tochter mochte gerade diese Welt sehr. Auch die Figuren, denen Toni dort begegnet, sind klasse.
Die ganze Story läuft sehr schnell ab, Toni lernt die Figuren schnell hintereinander kennen. Mir ging das teilweise zu schnell, aber meine Tochter mochte gerade diese Geschwindigkeit, denn so gab es keinerlei Platz für Langeweile.

Die einzelnen Charaktere sind schön ausgearbeitet, jeder hat seine Geschichte, die auch gut zu ihm passt. Und jeder kann Toni auf seine Weise etwas lehren, ohne moralischen Zeigefinger. Das ist dem Autor wirklich gut gelungen.

Fazit: meine Tochter mag dieses Buch total!

Bewertung vom 22.03.2021
Wolz, Heiko

Wächter der Lüfte / Falcon Peak Bd.1


gut

Mein 12 jähriger Sohn liebt Fantasy Bücher, also hat er sich mit viel Vorfreude auf dieses Buch gestürzt und es auch in kurzer Zeit gelesen. Allerdings war er am Ende enttäuscht davon.

Das Buch ist toll geschrieben, und der Spannungsaufbau ist klasse aber das Ende war mehr als enttäuschend. Die ganze Geschichte hat ihre Spannung auf ein fulminantes Finale ausgerichtet, dass dann aber keins war.

Mein Sohn meinte:" Das war als würde man den Angriff eines gigantischen Drachen vorbereiten. Und am Ende pupst der Drache dann nur kurz und das Buch ist vorbei."

Ich denke mal, dass die Geschichte wieder mal der Start einer Reihe sein soll... aber das auch Einzelbände einer Reihe in sich geschlossen und spannend sein können, zeigen solche Reihen wie "Woodwalkers" oder "Animox". Leider ist dem Autor das hier nicht gelungen.

Bewertung vom 19.03.2021
Keller, Hildegard E.

Was wir scheinen


gut

Erstmal möchte ich dsagen, dass mich das Cover durch seine Schlichtheit direkt angesprochen hat. Und auch der Klappentext klingt vielversprechend.

Ich hatte von Hannah Arendt bereits vor dem Buch gehört, wusste aber eigentlich nur, dass sie eine jüdische Journalistin war und ein berühmtes Buch zu den Prozessen gegen Eichmann geschrieben hat.
Ich hatte gehofft, durch diesen Roman noch einiges mehr über diese interessante Frau zu erfahren.

Allerdings habe ich mich durch das erste Drittel des Buches eher durchgequält. Mir sagten die Namen der Freunde und Bekannten von Hannah Arendt nichts, und das hat das Lesen sehr schwer gemacht. Da es leider kein Nachwort oder Glossar in diesem Buch gibt, habe ich erstmal im Internet über Arendt recherchiert. Das hat mir beim Lesen dieses Romans extrem weitergeholfen!

Nachdem ich die Personen und Gegebenheiten einordnen konnte, habe ich endlich in einen Lesefluss gefunden und fand bestätigt, was ich erwartet hatte: dass Hannah Arendt wirklich eine starke, intelligente Frau war, die sich auch auf philosophischer Ebene durchaus einen Namen gemacht hat.

Wäre mir der Einstieg nicht so schwergefallen, hätte ich das Buch vielleicht noch besser bewertet.

Bewertung vom 19.03.2021
Fritsch, Valerie

Herzklappen von Johnson & Johnson


gut

Es fällt mir nicht leicht, diesen Roman zu rezensieren, weil ich ihn wirklich schwer zu lesen fand. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um endlich in einen Lesefluss zu finden und ihn zu Ende lesen zu können.
Wenn man einmal in einem konzentrierten Flow ist, ist er sprachlich wirklich gut. Aber am Anfang ist der Schreibstil total widerspenstig und macht es dem Leser nicht leicht. Vielleicht liegt das auch daran, dass er "nur" eine reine Erzählung ist und es z.B. keinerlei Dialoge gibt.

Die Geschichte selber ist eher düster. Es wird quasi vom Schmerz erzählt, einem Schmerz, der bei den Großeltern aus dem Krieg geblieben ist und der nun quasi von Generation zu Generation weitergetragen wird. Bis zu Emil, dem Kind der Protagonistin Alma der nicht fähig ist, Schmerz zu empfinden. So wird man als Leser immer wieder zum Nachdenken angeregt. Über Schmerz und wie ein Leben völlig ohne Schmerz ist. Über das Verarbeiten von Erlebtem und seine Aufarbeitung und vieles mehr.

Es ist absolut kein leichtes Buch. Und der Titel hat mich etwas anderes erwarten lassen. Ebenso der Klappentext. Dennoch war es lesenswert.
Wer aber lieber zur reinen Unterhaltung liest, sollte dieses Buch besser nicht wählen.

Bewertung vom 16.03.2021
Bayer, Xaver

Geschichten mit Marianne


schlecht

Warum dieses Buch einen österreichischen Literaturpreis gewonnen hat, verstehe ich nicht, ich fand es furchtbar!

Erzählt aus der Ich-Perspektive eines Mannes, reihen sich 20 Kurzgeschichten aneinander. Deren Verbindung besteht eigentlich nur darin, dass es immer um ein Erlebnis der Ich-Erzählers zusammen mit der Protagonistin Marianne geht.
Alles Geschichten beginnen am Anfang realistisch, driften aber zum Ende hin immer in groteske oder bescheuerte Richtungen ab. Teilweise makaber, nie positiv.

Der Erzählstil ist grundsätzlich eigentlich gut und auch fesselnd, aber die Geschichten enden alle so abgedreht, dass ich damit einfach nichts anfangen kann. Vielleicht einfach zu intellektuell für mich?

Bewertung vom 16.03.2021
Garnier, Kea von

Die Vögel singen auch bei Regen


ausgezeichnet

Ein wirklich interessantes Buch, oder vielmehr die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die bereits seit ihrer Kindheit an diversen psychischen Erkrankungen leidet.

Es ist wirklich gut geschrieben, und ich bewundere den Mut der Autorin, so offen über ihr Leben und ihre Erkrankungen zu schreiben. Sie lässt uns Leser teilhaben, indem sie nicht nur andeutet, sondern ausführlich beschreibt. Das finde ich sehr gut und auch sehr wichtig!

Sie erzählt auch von ihren Versuchen, irgendwie ein normales Leben zu führen, spricht von ihren Beziehungen und erzählt von Klinikaufenthalten und unterschiedlichen Therapien.

Es war sehr intensiv zu lesen, und ich glaube es kann Lesern, die selbst unter psychischen Erkrankungen leiden viel Mut geben!