Benutzer
Benutzername: 
misspider

Bewertungen

Insgesamt 694 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2021
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


sehr gut

Was wäre wenn? Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal gestellt, und dieses Buch gibt gleich eine Fülle möglicher Antworten. Als Nora Seed sich das Leben nehmen will, landet sie in der Mitternachtsbibliothek: eine Bibliothek mit Büchern, in denen die unendlich vielen Varianten ihres eigenen Lebens geschrieben stehen, die auf Basis abweichender Entscheidungen parallel zu ihrem jetzigen Leben verlaufen sind. Nora hat die Möglichkeit, diese alternativen Leben auszuprobieren und ein anderes Leben für sich zu finden. Doch egal welches neue Leben Nora auch wählt - sie landet immer wieder in der Mitternachtsbibliothek. Und macht dabei nicht nur die Erfahrung, dass ein 'Was wäre wenn' Leben ganz und gar nicht so verlaufen sein muss wie man es sich vorgestellt hat...

Es war aufregend, mit Nora die verschiedenen Leben zu erkunden, die sie führen würde, hätte sie sich hier oder da anders entschieden. Allerdings konnte ich für Nora keine tiefen Sympathien entwickeln, so dass ich mich eher als außen stehender Beobachter gefühlt habe, als dass ich emotional hätte mitfiebern können. Das Ende, Noras letztes Buch, war konsequent und hat mir gut gefallen. Ein ungewöhnliches Buch, das einen auch über das eigene Leben und die darin getroffenen Entscheidungen nachdenken lässt und das altbekannte "Was wäre wenn" in ein völlig anderes Licht rückt.

Bewertung vom 25.01.2021
Robrahn, Mikkel

Der Kompass im Nebel / Hidden Worlds Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Urban Fantasy Reihe, in der es um die Suche nach der verschollenen Welt Avalons geht. Die Idee, dass ein bis dahin völlig ahnungsloser Mensch eine fantastische Welt voller Magie und Fabelwesen entdeckt, ist sicher nicht neu, aber ich mag es ganz gerne gemeinsam mit einem unbedarften Protagonisten Neuland zu betreten und alles mit Neugier zu erkunden. Dabei gibt es natürlich immer die ein oder andere Überraschung, und man darf gespannt sein welche außergewöhnlichen Details sich dieser Autor ausgedacht hat, um seine Geschichte und die Welt, in der sie spielt, einzigartig zu machen. Zwar hat mir Elliot, der zweifelhafte Held, in seiner schlafmützigen und passiven Art anfangs überhaupt nicht gefallen, aber gegen Ende ist er dann doch endlich aufgewacht und hat sogar Initiative gezeigt - dieses Potential ist in einer Fortsetzung auf jeden Fall ausbaufähig. Mittendrin gab es zwar auch eine Passage, die etwas zäh daherkam, aber insgesamt habe ich mich prima unterhalten. Wie es sich für einen ordentlichen Serienstart gehört wurden die Besonderheiten dieser magischen Welt ausreichend erklärt und damit die Bühne für weitere Abenteuer bereitet. So werde ich sicherlich auch ein Auge auf die Fortsetzung werfen.

Bewertung vom 19.01.2021
Henn, Carsten Sebastian

Der Buchspazierer


ausgezeichnet

Der 'Buchspazierer' Kollhoff liefert jeden Tag bestellte Bücher aus - zu Fuß. Er liebt diese Routine in seinem Alltag und kennt die Vorlieben seiner unterschiedlichen Kunden ganz genau, die sich gerne auf seine Empfehlungen verlassen. Eines Tages schliesst sich ein kleines Mädchen seiner Route an, das ihn schon lange beobachtet hat. Alle Versuche, Schascha loszuwerden, schlagen fehl, und so gibt sich Kollhoff geschlagen und erlaubt ihr, ihn fortan auf seiner Bücherrunde zu begleiten. Mit ihrer forschen Art lockt Schascha nicht nur Kollhoff aus der Reserve, sondern wirbelt auch das Leben seiner Kunden gehörig durcheinander.

Eine wunderbare und liebenswürdige Geschichte, in der es natürlich um die Liebe zu Büchern geht, vor allem aber um die Menschen die sie lesen. Und so erfährt man, wie Bücher viel mehr können als zu unterhalten - so können trösten, verbinden, helfen. Und dass man den Menschen in seiner Umgebung viel mehr Beachtung schenken sollte - daraus können sich wunderbare Begegnungen entwickeln. 'Der Buchspazierer' ist ein bewegendes und auch nachdenklich stimmendes Lese-Highlight, das man nicht verpassen sollte.

Bewertung vom 12.01.2021
Kavka, Markus

Markus Kavka über Depeche Mode / KiWi Musikbibliothek Bd.9 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da Depeche Mode seit jeher auch zu meinen Lieblingsbands gehört, konnte ich diesem Band nicht widerstehen. Und auch wenn man nicht wirklich etwas Neues über die Band erfährt (was ja auch nicht Zweck des Buches ist und mich vermutlich auch eher abgeschreckt hätte), hat mir die Reise in meine Jugend mächtig Spaß gemacht und viele verschüttete Erinnerungen wachgerüttelt. Vieles, was der Autor Markus Kavka über seine jungen Jahre und seine ersten Erfahrungen im Bereich Musik gerade in den 80er Jahren beschreibt, habe ich so oder ähnlich ebenfalls erlebt, und daher gab es unglaublich viele Déjà-vu Momente, an die ich mich gerne wieder erinnert habe. Hinzu kommen einige nette Anekdoten über Interviews mit den Mitgliedern von Depeche Mode, abgerundet durch eine schöne Zusammenstellung der Alben und eine Top-40 Liste von Titeln am Ende des Buches. Für mich ein echter Glücksgriff und eine nostalgische Reise in die Vergangenheit.

Bewertung vom 04.01.2021
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wundervoll! Dieses Buch hat mir das Jahresende ganz besonders versüßt. Tragisch, komisch, spannend, unterhaltsam- die Reise von Miss Benson und ihrer Assistentin Enid Pretty ist eine ganz besondere, nicht nur ans andere Ende der Welt, sondern vor allem zu sich selbst. In ihrer absoluten Gegensätzlichkeit ergänzen sich die graumäusige Miss Benson und die grell bunte Miss Pretty so perfekt, dass es eine Freude ist ihre Annäherung, Ablehnung und letztendlich doch unausweichliche Freundschaft mit zu verfolgen. Auch das Ende ist genau richtig dosiert - nicht zu kitschig, dafür voll von Hoffnung und der Überzeugung, dass alles möglich sein und Träume wahr werden können.
Die Figuren sind so liebevoll und lebendig gezeichnet - auch die unsympathischen - dass ich die Geschichte wie einen Film mitverfolgen konnte, einen von der Sorte mit besonders kontrastreichen Farben. Und einen Film wünsche ich mir ganz dringend für das Buch (was bei mir äußerst selten vorkommt), den ich mir in den kraftvollsten Farben auf der ganz großen Leinwand ausmale.

Bewertung vom 30.12.2020
Fagerlund, Jenny

24 gute Taten


gut

Alle Jahre wieder...lese ich zur Weihnachtszeit gerne mal eine romantische Weihnachtsgeschichte. Leicht und locker-flockig kommt auch dieses Buch daher, wobei mir der Ansatz mit den guten Taten richtig gut gefallen hat. Natürlich entspricht die Handlung bekannten Mustern, aber die Details sind doch wieder ganz andere und so haben mich auch die '24 guten Taten' einige Stunden lang in eine kitschig-wohlige Stimmung versetzen können. Damit ist es dann aber auch erst einmal wieder gut - bis zum nächsten Jahr!

Bewertung vom 21.12.2020
Engler, Michael

Lea und das Labyrinth der Zeit


weniger gut

Nicht von wo, sondern wann" - so oder ähnlich heißt es am Anfang des Buches, als Lea, die bei Onkel und Tante auf dem Land Ferien macht, einem Jungen im Lendenschurz begegnet und ihn fragt woher er kommt. Dieser Satz hat mich sofort angesprochen und unter anderem dazu bewegt, die Geschichte lesen zu wollen. Leider ist am Ende nicht wirklich das dabei herausgekommen, was ich mir von dem Buch versprochen hatte. Das ganze liest sich ziemlich zäh und erstmal passieren zwar viele Kleinigkeiten, aber man kann sich zu lange keinen Reim darauf machen. Erst als mein Interesse schon auf ein Minimum gesunken war, präsentierte der Autor einige Antworten, und es kam auch endlich zu einer der erhofften Zeitreisen. Trotzdem konnte mich das Buch letztendlich nicht überzeugen, es machte einen wirren Eindruck, der kaum Spannung aufkommen ließ und manches Mal auch ins Lächerliche abdriftete. Gegen Ende wurde eine sehr verwirbelte Erklärung präsentiert, die auf mich eher überzogen als überzeugend wirkte - zu viel, zu plötzlich, als wollte der Autor damit die vorab eingebüßte Spannung wieder wettmachen. Hat bei mir leider nicht funktioniert, sondern ließ mich einigermaßen frustriert zurück. Schade, denn das Buch bot immer wieder gute Ansätze, die aber nicht konsequent verfolgt wurden. Es bleiben ein schönes Cover und eine vielversprechende, am Ende aber verschenkte Idee.

Bewertung vom 15.12.2020
Beinßen, Jan

Mord im Santa-Express


gut

Ein gefälliger Krimi, der perfekt in die Weihnachtszeit passt. Das 'Verbrechen' war ausgeklügelt und auch wenn ein Schuldiger bekannt war, gab es gegen Ende nochmal eine interessante Wendung, die für Spannung sorgte. Die Romanze hätte man sich sparen können, aber das ist reine Geschmackssache. Insgesamt hat mir der Krimi ein paar sehr unterhaltsame und entspannte Stunden bei Tee und Plätzchen beschert - was will man mehr?

Bewertung vom 03.12.2020
Monti, Olivia

Sterbewohl (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine bitterböse Geschichte hat uns die Autorin mit 'Sterbewohl' serviert. In einem ganz anderen Deutschland, in dem der Staat die Kontrolle hat und Demokratie nur noch ein Wort ist, werden Rentner in ein Luxushotel eingeladen, um dort an einem Sterbeseminar teilzunehmen. Sie sollen die Vorzüge eines vorzeitigen Ablebens kennenlernen und idealerweise gleich vor Ort das Medikament 'Sterbewohl' nehmen, um der Gesellschaft nicht länger zur Last zu fallen...

Nadja, die sich auf ihren Ruhestand freut, erhält viel zu früh eine Einladung zu einem Sterbeseminar im Hotel Paradies. Auch ihre Mitbewohner, allesamt äußerst rüstige Rentner, die eigentlich viel zu jung dafür sind, werden nach Fehmarn eingeladen. Gemeinsam mit einer Journalistin beschließen sie, den Dingen vor Ort auf den Grund zu gehen. Der Verdacht, dass die Teilnehmer des Seminars nur scheinbar eine Wahl haben und am Ende niemand aus dem Hotel zurückkehrt, erhärtet sich mit jedem Tag, den die Gruppe im Hotel Paradies verbringt. Und bald rückt auch ihr eigenes Ende näher - oder können sie dem Wahnsinn, der im Sterbehotel lauert, noch rechtzeitig entkommen?

In diesem unheimlichen Szenario fällt einem mehr als einmal die Kinnlade herunter angesichts der schockierenden Entdeckungen, es wird richtig fies und makaber und am Ende ist die Spannung kaum noch zu ertragen. Das Buch gibt aber auch zu denken, über die eigene Zukunft im Alter, über den Status von und Umgang mit alten Menschen heutzutage, über das Miteinander und Füreinander nicht nur in der Familie, sondern auch in der Gesellschaft. Zuallererst aber ist dieses Buch ein richtig guter, origineller, schockierender und spannender Krimi.