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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2014
Hertz, Anne

Auf Schritt und Tritt genial / Juni und ich Bd.2


weniger gut

Nachdem ich bereits beim ersten Band "Flunkern wie gedruckt" ein paar Kritikpunkte hatte, waren meine Erwartungen an den zweiten Band "Auf Schritt und Tritt genial" nicht allzu hoch. Dennoch wollte ich dem Buch eine faire Chance geben und habe mich noch einmal auf Carla und Co. eingelassen. Leider wurde ich enttäuscht, denn das Buch und ich wollten so gar nicht zueinander passen.

Das Autorinnen-Duo Anne Hertz hat normalerweise einen recht angenehmen, teilweise überspitzten Schreibstil, der mir bislang immer ganz gut gefallen hat. Bei dieser Kinderbuchreihe ist der Schreibstil zwar stellenweise auch überspitzt, jedoch vollkommen unangemessen. Gleichzeitig gibt es hier Dialoge, die einfach nicht altersgerecht und authentisch sind, somit fand ich diese alles andere als gelungen.

Beispiel: Clara öffnet den Kleiderschrank ihrer Tante. Ihre Freundin schaut hinein und meint: "Wow! Das nenne ich mal eine amtliche Garderobe!" - Tut mir leid, aber kaum ein 11-jähriges Mädchen wird vor einem Kleiderschrank stehen und dabei von einer amtlichen Garderobe sprechen. Während sich die Gespräche also oftmals wie bei Erwachsenen lesen, ist das Handeln von Clara und Co. dagegen vollkommen kindisch und oftmals unreif, sodass ich sie - wenn ich das Alter nicht gewusst hätte - oftmals noch jünger eingeschätzt hätte.

Auch die Geschichte rund um das Tierheim fand ich zu überspitzt. Man muss hierbei bedenken, dass es sich meistens um Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren handelt. Dass diese plötzlich versuchen, die Arbeit von Polizei und Co. zu übernehmen, ist etwas, was bereits in vielen anderen Büchern schon der Fall war und somit wirkt die Idee alles andere als neu und fast schon ausgelutscht. Leider ist die Geschichte rund ums Tierheim an einigen Stellen auch nicht ausreichend recherchiert. Wirklich schade!

Natürlich sollte man Bücher von Anne Hertz immer mit einem Augenzwinkern betrachten, was ich in den meisten Fällen auch mache, allerdings finde ich es alles andere als gut, dass bei diesem Kinderbuch auf fast jeder zweiten Seite in irgendeiner Form gelogen wird. So verheimlicht Clara auch weiterhin, was mit Juni tatsächlich ist, sondern versucht sich auch weiterhin bei den anderen Schülern mit Lügengeschichten beliebt zu machen. Besonders schlimm ist für mich dabei, dass dies sogar funktioniert. Ob dieses Buch von daher für Kinder wirklich geeignet ist, sei mal dahingestellt.

Das Cover ist kindgerecht und passt ganz gut zur Handlung, was vor allem durch die Welpen sehr gut sichtbar ist. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass es hierbei nichts zu bemängeln gibt.

Insgesamt hat mir "Auf Schritt und Tritt genial" aufgrund seiner überspitzten Figuren und einigen Logikfehlern nicht gefallen, sodass ich mich nach nur zwei Bänden von der Reihe verabschieden werde. So gern ich Anne Hertz auch hab: Ich bleib bei ihren Erwachsenenromanen, denn Kinderbücher sind nicht unbedingt ihre Stärke. Leider keine Empfehlung von mir!

Bewertung vom 08.11.2014
Carey, Anna

Blackbird Bd.1


sehr gut

Ich habe schon viele positive Rezensionen über Anna Carey und ihre bisherigen Bücher gehört, habe jedoch noch keines von ihr gelesen, von daher habe ich mich umso mehr darüber gefreut, als ich ihren Jugendthriller "Blackbird" bereits vorab lesen durfte. Zum Glück hat sich dies gelohnt, denn Anna Carey konnte mich mit diesem Buch gut unterhalten, auch wenn das Buch die ein der andere Schwäche mit sich brachte.

Der Einstieg in das Buch fiel mir ein wenig schwer, da der Leser immer direkt angesprochen wird, da man sich direkt in das namenlose Mädchen versetzen muss, allerdings kam ich danach sehr schnell in die Geschichte rein und konnte mich auf die Figuren und die Suche nach der wahren Identität und die Verfolgungsjagden immer mehr einlassen. Dabei wird die Geschichte oftmals sehr eindringlich und detailliert beschrieben, jedoch nie langatmig. Durch die Suche nach sich selbst wirkt die Protagonistin oftmals sehr verstört und hilflos, wirkt aber auch oftmals sehr entschlossen, sodass sie insgesamt sehr authentisch, allerdings nicht immer sympathisch wirkt.

Die Geschichte wird zwar sehr häufig sehr spannend erzählt, allerdings hat mir stellenweise der berühmte rote Faden in der Geschichte gefehlt. Die jeweiligen Abläufe sind zwar allesamt nachvollziehbar, allerdings wirkte die Geschichte auch stellenweise unfertig, so, als hätte die Autorin so manche Idee mitten in der Geschichte verworfen, um sich einer anderen zu widmen. Sowas kann man sicherlich mögen, wenn man immer wieder so dermaßen verwirrt wird, allerdings muss man sich auch genauestens darauf einlassen können und dies konnte ich leider nicht immer.

Das Ende ist okay, hätte aber noch eine Spur spannender sein können. Da für mich noch nicht alle Fragen beantwortet sind, bin ich besonders auf den zweiten Band gespannt, den ich mit Sicherheit ebenfalls lesen werde. Vielleicht liest sich die Geschichte ja dann auch etwas runder und wirkt dadurch auch weniger unvollständig.

Das Cover passt besonders gut zur Geschichte, denn das Mädchen erwacht in einem U-Bahn Schacht, dort, wo auch die Geschichte beginnt und zu einem wichtigen Teil der Geschichte wird. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen.

Insgesamt ist "Blackbird" ein gut gemachter Jugendthriller, der zwar hier und da kleinere Schwächen aufweist, mich aber dennoch unterhalten und fesseln konnte. Wer Bücher mit der Suche nach sich selbst und dazu Thrillerelemente mag, wird an diesem Buch sicherlich seine wahre Freude haben. Ich kann es nur empfehlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2014
Sonntag, Anne

Eigentlich Liebe


sehr gut

Ich habe bereits viel über Anne Sonntag gehört, leider hatte ich bis zu diesem Buch noch nichts von ihr gelesen. Ich bin jedoch froh, dass sich dies nun geändert hat, denn die Autorin konnte mich mit ihrem Humor, ihren vielseitigen Figuren und den vielen Ideen direkt begeistern.

Die Geschichte liest sich zunächst wie ein typischer Chick-Lit Roman, man merkt jedoch schnell, dass noch viel mehr dahintersteckt und somit konnte ich mich am Ende auf eine interessante, humorvolle und wunderschöne Geschichte einlassen. Die Charaktere werden vielseitig und ausführlich beschrieben, sodass man sie gut kennen lernt, außerdem sind die Dialoge oftmals sehr witzig, konnten mich aber auch zum Nachdenken anregen. Dadurch, dass Clara, Vero und Hanna so verschiedenen sind und sich dennoch gut ergänzen, wirken sie besonders authentisch, sodass man auch das Gefühl bekommen könnte, dass diese drei Frauen tatsächlich neben einem wohnen könnten.

Die Liebesgeschichte selbst wird ebenfalls glaubwürdig erzählt, ist dabei nicht allzu kitschig, jedoch wurde hier auf das ein oder andere Klischee dennoch verzichtet. Dies kann ich der Autorin jedoch verzeihen, da dies in meinen Augen einfach zum Genre dazu gehört.

Das Cover ist ebenfalls sehr stimmig und wunderschön, die Kurzbeschreibung überzeugt mit den wichtigsten Themen und somit habe ich mich bereits im Vorfeld sehr auf dieses Buch gefreut.

Insgesamt ist “Eigentlich Liebe” ein interessanter, vielseitiger und humorvoller Roman, der bestens in den Herbst passt und das Herbst berührt. Wer Liebesromane, bzw. Chick-Lit mag, wird mit diesem Buch seine wahre Freude haben. Ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von der Autorin lesen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2014
Cass, Kiera

Liebe oder Pflicht / Selection Storys Bd.1


gut

Kurzgeschichten, die innerhalb einer Reihe spielen, fand ich schon immer interessant, von daher war ich sehr auf "Liebe oder Pflicht" gespannt, denn ich habe die bisherigen beide Bände der "Selection"-Reihe in kürzester Zeit verschlungen. In diesem Buch sind die Kurzgeschichte "Der Prinz" und "Der Leibwächter" enthalten.

Zugegeben: Kiera Cass schreibt zwar stets gute und interessante Geschichten, allerdings sollte man sich bei diesem Buch darauf einstellen, dass man nicht unbedingt ein Feuerwerk an neuen Informationen erhält. Zwar sind beide Geschichten von Aspen und Maxon vollkommen in Ordnung und man lernt interessante Sichtweisen kennen, allerdings wurde der Großteil bereits in "Selection" und "Die Elite" thematisiert.

Ich bin nicht unbedingt der größte Fan von Aspen und halte von vielen seiner Aktionen im Schloss nicht besonders viel, da er America oftmals in ein Gefühlschaos versetzt, dennoch fand ich seine Geschichte und seine Sicht der Dinge interessant. Mein Problem bei Aspen ist jedoch, dass er immer wieder wie eine Art Fremdkörper wirkt, er gehört zwar fest zur Geschichte und ist für die dortige Stimmung enorm wichtig, allerdings konnte ich mit ihm nie so wirklich etwas anfangen und fand seine Geschichte von daher auch nur ganz in Ordnung, jedoch nicht mehr.

Mein Favorit im großen Gefühlswirrwarr ist dagegen Maxon, der zukünftige König von Illéa. Ich mag seine bescheidene und oftmals unsichere Art. Obwohl er gut aussieht, der Prinz ist und nahezu alles haben kann, was er möchte, wirkt er in Sachen Liebe oftmals sehr hilflos, sodass er mir manchmal sehr leid tat. Sein Vater, der gerne über alles die Kontrolle hat, möchte auch bei dem berühmten Casting stets über alles genauestens informiert sein, sodass Maxon sich nicht nur mit den vielen Dates und Mädchen auseinandersetzen muss, sondern auch mit dem Vater, der mit dem Casting gleichzeitig neue politische Verbündnisse gewinnen möchte.

Als Zusatzinformationen gibt es hier noch jede Menge Hintergründe zu den jeweiligen Familien, sodass man hierbei einen guten Überblick bekommt. Außerdem gibt es ein Interview mit der Autorin. Normalerweise lese ich mir Interviews mit Autoren in ihren eigenen Büchern nur selten durch, weil diese selten kritisch sind. Dieses hier fand ich jedoch sehr interessant und die Autorin wirkt dabei sehr sympathisch.

Das Cover ist wunderschön und passt sich dem Rest der Reihe an. Während man America sonst immer komplett sehen konnte, wird hierbei großen Wert auf ihr Gesicht und somit auf ihren Ausdruck geachtet. Anders, aber dennoch sehr schön. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich überzeugen und somit stand dem Buch für mich nichts mehr im Wege.

"Liebe oder Pflicht" ist sicherlich eine interessante Kurzgeschichtensammlung, die viele "Selection"-Fans ansprechen wird, jedoch muss man sich darauf einstellen, dass man hierbei nicht unbedingt viele Zusatzinformationen erhält, da bereits vieles schon in der "Selection"-Reihe angesprochen wurde. Die Geschichte von Maxon hat mir persönlich besser gefallen, von daher würde ich diese besonders empfehlen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2014
Richardson, Charles Scott

Eines Morgens in Paris


sehr gut

Es gibt Bücher, die ich nach Erhalt erst einmal nur kurz anlese oder gar zunächst für ein paar Tage liegen lasse. Bei "Eines Morgens in Paris" wollte ich eigentlich auch nur die ersten Seiten zunächst anlesen, um mich weiterhin meiner aktuellen Lektüre widmen zu können, letztendlich kam es jedoch dazu, dass ich "Eines Morgens in Paris" tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen habe. Das Buch hat sicherlich ein paar kleine Schwächen und ist dadurch alles andere als perfekt, aber dennoch hat es mich schnell in den Bann gezogen, sodass ich es nicht aus den Händen legen konnte.

Der Schreibstil des Autors ist sicherlich nicht perfekt und oftmals gewöhnungsbedürftig, allerdings war ich einfach zu neugierig auf die Geschichte, um mich davon entmutigen zu lassen. Je mehr ich dem Autor eine Chance gegeben habe, umso mehr kam ich in die Geschichte rein und konnte mich an den oftmals blumigen und sprunghaften Schreibstil gewöhnen. Dabei wird jedoch auch stets darauf geachtet, alles sehr detailliert zu beschreiben. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und vielseitig, die Dialoge sind oft poetisch, jedoch ohne dabei zu geschwollen zu wirken. Auch die jeweiligen Orte werden gut und ausführlich beschrieben, sodass ich mir das Buch oftmals wie einen Film vorgestellt habe. Ich denke, eine Verfilmung würde hierbei hervorragend funktionieren.

Die Figuren, allen voran Octavio und Isabeau, haben mir gut gefallen. Sie wurden liebevoll gestaltet, haben alle ihre eigenen Ecken und Kanten, sind mal schrullig, mal liebenswert, werden aber immer authentisch dargestellt, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Schade finde ich lediglich, dass einige Figuren am Ende zu kurz gekommen sind und somit ihr Leben für mich ein wenig als 'unfertig' angesehen wurde, da doch einige Fragen unbeantwortet geblieben sind.

Die Liebesgeschichte wird dabei authentisch beschrieben, wenn auch manchmal etwas kitschig, was ich jedoch verzeihen kann - schließlich befindet man sich in der Stadt der Liebe, wo so etwas ruhig erlaubt sein darf! Schön ist auch, dass Bücher hierbei sehr stark thematisiert werden. Für Octavio haben Bücher immer etwas magisches und somit sind in seinem Leben mehr als wichtig und gibt diese Liebe zu Büchern auch gern an andere Menschen weiter.

Die Covergestaltung ist sehr detailliert und unglaublich schön. Ich mag den Farbton, ich mag die vielen kleinen Details, wie die Bücher, die Vögel, den Käfig, die vielen Regentropfen, etc. Die große Kunst bestand darin, dass das Cover trotz der vielen Details nicht zu überladen wirkt und dies ist den Gestaltern dabei gelungen. Auch die Kurzbeschreibung ist gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt hat mir "Eines Morgens in Paris" trotz so mancher Schwäche gut gefallen. Wer Bücher mit einem anspruchsvollen, aber dennoch blumigen Schreibstil bevorzugt, der wird mit dieser Geschichte genau ins Schwarze treffen. Wer jedoch lediglich eine leichte und lockere Lektüre erwartet, wird enttäuscht sein, denn der Autor schenkt dem Leser mit dieser Geschichte so viel - man muss sich nur darauf einlassen. Ich kann es nur empfehlen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.