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crazygirl

Bewertungen

Insgesamt 719 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2022
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


ausgezeichnet

Frühjahr 1988 in Dresden. Der Obermeister Tobias Falck bei der Volkspolizei ist eigentlich ganz zufrieden mit seinen Lebensumständen. Als er sich zu einem Treffen mit Abschnittsbevollmächtigten Wetzig verspätet, liegt dieser tot im Treppenhaus. Trotz seiner Bedenken wird der Fall als Unfall zu den Akten gelegt. Er wird Undercover auf einen Fall von Sexualdelikten angesetzt und findet sich in einem heruntergekommen Wohnhaus und lernt sehr unterschiedliche Bewohner kennen.
Als dann die Mauer fällt, wird Falck dem Kriminaldauerdienst zugeteilt und sieht sich mit dem gleichen Vorgesetzten konfrontiert. Sie stehen eine neuen Welle von Straftaten, neuen Ermittlungsmethoden und Unsicherheiten in den Befugnissen gegenüber. Da erscheint eine Kommissarin aus Westdeutschland, die um Amtshilfe bittet und bringt alles durcheinander. Auch die alten Fälle aus DDR-Zeiten wollen gelöst werden.
Das stimmungsvolle Cover ist passend zum Handlungsort gewählt. Der Titel klingt interessant und macht neugierig. Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben und entwickeln sich weiter. Die Zeiten des Mauerfalls habe ich aus westlicher Sicht sehr intensiv in der Erinnerung. Das jetzt aus der Sicht der Ostdeutschen kennen zu lernen, war für mich neu und wird authentisch beschrieben. Die Rahmenhandlung bilden die Kriminalfälle, die geschickt gelöst werden. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Bewertung vom 04.02.2022
Einwohlt, Ilona

Als uns die Welt zu Füßen lag


ausgezeichnet

1931 in Norddeutschland an der Nordsee. Vickys Eltern betreiben den Rosenhof und da es keinen männlichen Erben gibt, möchte sie den Hof gerne später führen. Als ihre Schwester sich mit dem zwielichtigen Arthur verlobt, möchte er sie aus den Geschäften raushalten. Arthur und ihr Vater möchten für sie eine Ehe arrangieren. Da Vicky ihr Leben selbst bestimmen möchte, flüchtet sie nach Hamburg um ihre Tante Carla zu suchen. In Hamburg wird ihr Koffer und ihre Tasche mit Geld und Ausweis gestohlen und sie muss sich alleine in der Großstadt durchschlagen.
Das Cover zeigt zwei fröhliche Frauen , deren gute Laune geradezu ansteckend ist. Der Titel passt ausgezeichnet zur Handlung. Die Protagonisten werden anschaulich geschildert. Die Handlung führt in eine Zeit, wo die Frauen nicht über sich selbst bestimmen durften, wobei einige schon anfingen, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Unterschiede zwischen dem Landleben und dem Leben in einer Metropole wie Hamburg waren sehr gravierend. Besonders die große Freiheit auf der Reeperbahn wurde geprägt von der Musik aus Amerika, wilden Partys, Freizügigkeiten und Andersartigkeiten. Es ist die Zeit, in der die Nationalsolisten an die Macht wollen.
Eine sehr eindrucksvoller Roman bei dem ich manchmal die Luft angehalten habe, weil ich befürchtete, das gleich etwas Gravierendes geschehen würde.

Bewertung vom 01.02.2022
Voss, Tom

Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2


ausgezeichnet

Der ehemalige LKA-Ermittler Nick Beck ist immer noch der Dorfsheriff von Norbeck, einem kleinen Dorf nördlich von Hamburg. Er hat seine Alkoholprobleme im Griff und kommt immer noch nicht klar mit dem Tod seiner Kollegin Betty und dem Fall des Elbrippers. Er hat 11 Frauen getötet und war seit 2 Jahren nicht mehr aktiv. Da wird eine neue Frauenleich in Hamburg gefunden, die auf den Elbripper deutet. Doch die Rituale scheinen sich verändert zu haben und welche Bedeutung hat das Symbol am Tatort und auf der Nachricht in Nicks Briefkasten?
Das Cover ähnelt dem des ersten Buches von Tom Voss. Ist aber ein Wintermotiv. Der Titel passt zur Handlung. Die Protagonisten haben sich weiter entwickelt und passen gut nach Norddeutschland. Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben und haben für mich einen Wiedererkennungswert. Die Handlung ist spannend und schließt nahtlos an den 1. Band an. Dennoch kann man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Das Ende lässt auf einen weiteren Fall hoffen.

Bewertung vom 01.02.2022
Koppelstätter, Lenz

Bei den Tannen / Commissario Grauner Bd.7


ausgezeichnet

Der 7. Fall für Kommissar Grauner und sein Team. Im Sarntal in Südtirol steht eines der besten Restaurants der Welt. Hier werden die Gäste mit natürlichen zutaten aus der Region verkostet. Allen voran mit Kräutern, die in einem sagenumwobenen Kräutergarten angebaut werden. Die Betreiberin ist in der Bevölkerung nicht beliebt, da sie und ihre zwei Schwestern Nachkommen von einer angeblichen Hexe sind, die im 16. Jahrhundert auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Als die bekannte Gourmetkritikerin Carls Manfredi mit ihren beiden Hunden alleine im Restaurant speist, kommen alle drei zu Tode.
Das Cover fängt die Kulisse Südtirols gut ein und der Titel passt zur Handlung. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und passen in die Mentalität des Handlungsortes. Das Tal, die Schluchten und die Berge sind malerisch beschrieben. Die Vergangenheit bis ins 16. Jahrhundert, der Aberglauben der festverwurzelten Bewohner und Zwist untereinander wird ausführlich dargestellt. Leider kommt die eigentliche Aufklärung etwas zu kurz wird aber zum Schluss noch einmal richtig interessant und schlüssig.

Bewertung vom 30.01.2022
Lüders, Fenja

Der Friesenhof - Schicksalstage / Teehändler-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

1948 Ostfriesland. Als der Hofbesitzer Onno an einer Blutvergiftung stirbt, brechen schwierige Zeiten für die Hofbewohner an. Der einzige Sohn und Hoferbe ist im Krieg gestorben. Die Tochter Gesa wartet immer noch auf die Rückkehr, des im Krieg vermissten Gerolf. Hanna hat ein Auge auf den Knecht Tomek geworfen, der als Polake nicht den Traditionen Ostfriesland entspricht. Die dritte Tochter Helga ist mit Günter verheiratet, deren Ehe Onno nur geduldet hat, weil ein Kind unterwegs war. Günter will nun das Erbe seiner Frau ausbezahlt haben. Der Hof ernährt neben der Witwe auch noch die Großtante, zwei Knechte und Flüchtlinge und ist mit einer Hypothek belastet. Da entschließt sich Gesa eine Stelle in Emden im Teehandel anzunehmen.
Das Cover mit einer jungen Frau und dem typischen Muster Ostfriesland gefällt mir gut. Der Titel ist gut gewählt und passt zur Aufbruchstimmung der damaligen Zeit. Die Handlung erzählt von Familientraditionen, der Bevormundung des weiblichen Geschlechts und den Hofstrukturen. Die Protagonisten sind sehr feinfühlig beschrieben. Ganz besonders gefällt mir die Großtante die liebevoll Tanti genannt wird. Sie ist immer voll im Bilde und gibt im richtigen Moment ihren Kommentar dazu. Der Teehandel und die Teezeremonien werden werden sehr gut beschrieben. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung der Saga.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2022
Völler, Eva

Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1


ausgezeichnet

1961 Die Lehrerin Helene Wagner lässt sich von Berlin in ein kleines Dorf in der Rhön versetzen. Das Dorf liegt an der Grenze zur sowjetbesetzten Zone. Helene trifft bei ihrer Anreise auf verschneiter Straße den Landarzt Tobias und kann ihm gleich bei einer Geburt behilflich sein. Der Schulalltag gestaltet sich etwas chaotisch, da immer wieder einer der vier Lehrer ausfällt und Klassen zusammen unterrichtet werden müssen. In ihrer Freizeit wandert Helen in die Grenzregion und beobachtet durchs Fernglas das Dorf auf der anderen Seite. Sie hat ihre Gründe warum sie sich in das hessische Dorf versetzen lassen hat.
Das Cover ist sehr aussagekräftig. Der Titel ist sehr allgemein gehalten. Das Dorfleben und die Bewohner werden anschaulich geschildert. Der Schulalltag erinnert mich an meine eigene Kindheit und so manche Erinnerung ist wieder da. Die Handlung ist flüssig zu lesen und es wird zum Schluss sogar richtig spannend.

Bewertung vom 27.01.2022
Maly, Beate

Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1


ausgezeichnet

1914 Emma möchte Tierärztin werden und spart für ein Studium in der Schweiz. In Wien dürfen Frauen noch nicht studieren. Also wird sie erst einmal Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn, wo ihr Vater als Tierarzt die Tiere behandelt. Als der Krieg ausbricht, werden die Männer an die Front geschickt und die Frauen kümmern größtenteils sich um die Tiere. Emma hat erkannt, das die Tiere sich langweilen und fängt an einem Orang Uta Kunststücke beizubringen. Nach und nach wird das Futter immer knapper und auch die Bevölkerung hungert und friert.
Das Cover ist sehr stimmig und der Titel auch. Die Protagonisten kann man sofort in Herz schließen oder man mag sie nicht. Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben und man bekommt eine gute Vorstellung davon. Die Handlung erfrischend beschrieben. An einigen Stellen musste ich auch das Taschentuch bemühen. Für mich ist es der erste Roman von der Autorin und er hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 24.01.2022
Jensen, Jens Henrik

SØG. Schwarzer Himmel / Nina Portland Bd.2


ausgezeichnet

Nach einem heftigen Gewitter über dem Hafen von Esbjerk, wird die Leiche eines unbekannten Mannes auf einer Kohlenhalde gefunden. Da die Identität nicht geklärt werden kann, wird er bei der Polizei und bei der Presse "Kohlenmann" genannt. Der wurde nicht nur erstochen sondern auch gefoltert. Die Kommissarin Nina Portland bereitet sich gerade halbherzig auf einen Fortbildungskurs vor und hat auch familiär einiges zu regeln. Dann bekommt sie auch noch einen neuen Kollegen zur Seite gestellt. Als eine weitere Leiche in einem Ferienhaus gefunden wird, nehmen die Ermittlungen plötzlich ganz andere Dimensionen an.
Das Cover und der Titel sind sehr düster und sind dem 1. Band angepasst. Die Protagonisten sind zum größten Teil aus dem Vorgängerband bekannt und ihre Entwicklung wird weiter ausgebaut. Die Handlung fängt mit einem normalen Tötungsdelikt an, nimmt dann schnell Fahrt auf und entwickelt sich in höhere politische Verwicklungen. Diesen Band kann man ohne Vorkenntnisse lesen . Absolut lesenswert.

Bewertung vom 23.01.2022
Rehn, Heidi

Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2


ausgezeichnet

München 1946, die Stadt ist von den Amerikaner besetzt und die Bevölkerung soll Entnazifizierungs-Fragebögen mit 131 Fragen ausfüllen, damit nur Personen ohne Nazihintergrund einen vertrauensvollen Posten bekommen können. Als eine Frauenleiche gefunden wird, bekommt Mordermittler Emil Graf Schwierigkeiten mögliche Zeugen zu befragen. Die Reporterin Billa Löwenfeld, die am Tatort auftaucht , ist keine Unbekannte für Emil. Sie kennen sich aus einem vorherigen Fall, ist Jüdin und der Verfolgung der Nazis durch ihre Flucht in die Staaten entkommen. Holt ihre Vergangenheit sie ein?
Das Cover gefällt mir sehr gut. Mit dem Titel kann ich allerdings nichts anfangen. Die Protagonisten gefallen mir sehr gut. Die Handlung beschert eine Zeitreise in eine besondere Zeit. Der Krieg ist vorbei. Die Bevölkerung hungert. Die Amerikaner verteilen großzügig Zigaretten, Kaffee, Kaugummi usw. um an Informationen zu bekommen. Das wird hier sehr gut beschrieben. Der eigentlich Fall nimmt immer wieder andere Wendungen mit einem erstaunlichen Ende. Mir hat dieser Kriminalfall sehr gut gefallen.

Bewertung vom 20.01.2022
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


gut

Mainheim in Hessen 1972. Caro, die Tochter des Schokoladenfabrikanten und Minka, die Tochter des Bürgermeisters treffen sich im Schwimmbad mit dem Klassenkameraden Guy. Gay ist Viatnamese und versucht den beiden Mädchen zu gefallen. Als er vom Dreimeterbrett springen will, verunglückt er schwer und fällt im Krankenhaus ins Koma. Bevor einige Personen zur Rechenschaft gezogen werden, wird beim Skatspiel eine elegante Lösung gefunden. Das viatnamesische Waisenkind Claire kommt mit zwei weiteren in Kindern in ein Kinderheim, in dem ihnen Tabletten verabreicht werden.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut und passend. Die Protagonisten werden treffend beschrieben. Die Handlung spielt von 1972 bis 1982 und ist mir aus meiner Jugendzeit wohl bekannt und ich habe mich dementsprechend auf das Buch gefreut. Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der damaligen Zeit sind sehr gut recherchiert und werden langatmig und teilweise aufzählungsartig beschrieben. Die eigentliche Rahmenhandlung fällt dann recht kurz aus, die dann zum Abschluss noch etwas ausführlicher wird. Das Buch hat mich nicht überzeugen können.