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angeliques.leseecke
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Nübbel

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Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2016
Skalecki, Liliane;Rist, Biggi

Rabenfraß


ausgezeichnet

Nachdem seine Hochzeit und die Hochzeitsreise gecancelt wurden, möchte der Bremer Kriminalhauptkommissar Heiner Hölzle Abstand gewinnen und sich eine Auszeit nehmen. Sein neues Ziel ist der wunderschöne und beschauliche Harz. Aber auch hier macht das Verbrechen nicht Halt und gleich am ersten Urlaubstag wird eine Frau tot im Wald gefunden, sie wurde enthauptet. Die örtliche Polizei hält den Ehemann für den Mörder, doch Hölzle hat da seine Zweifel. Bei seinen Ausflügen in den Harz stößt er immer wieder auf ungewöhnliche Todesfälle, die er ziemlich schnell in Zusammenhang mit dem aktuellen Fall bringen kann. Ist seit 20 Jahren ein Mörder unentdeckt unterwegs, der seine Opfer nach mittelalterlichen Methoden tötet? Die Neugierde von Hölzle wird geweckt und dabei gerät er in Lebensgefahr…

"Rabenfraß" von Liliane Skalecki und Biggi Rist ist bereits der vierte Band um den Bremer Kommissaren Heiner Hölzle. Obwohl dies mein erster Fall mit ihm ist, habe ich keine Probleme ins Buch und die Geschichte einzutauchen.

Der Schreibstil ist spannend und flüssig, wenn man nicht aufpasst ist man "schwuppdiwupp" durch.
Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr anschaulich und authentisch. Da ich einige Flecke im Harz kenne, wusste ich, dass die erzeugten Bilder der Wahrheit entsprachen. Ich habe richtig Lust, die Strecken von Hölzle einmal selbst abzuwandern.

Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch beschrieben worden. Bei mir wurde Sympathien und Antipathien geweckt. Besonders Hölzle ist mir ans Herz gewachsen, er ist intelligent und kann Zusammenhänge schneller erfassen. Seine Neugierde gegenüber den Mythen des Harzes ist mir nicht fremd.
Dann gibt es ein/zwei Charaktere vom Stammtisch, die mit ihren rechtsradikalen Aussagen, mich sehr wütend gemacht haben. Aber auch solche Leute gibt es und finden ihren Platz in der Geschichte.

Gut gefallen haben mir die Rückblenden, hier werden die vergangenen Morde detailliert beschrieben. Auch die Idee mit den Auszügen aus dem Tagebuch eines Scharfrichters an den Anfang zu stellen, ist ein kluger Schachzug. Sie machen neugierig, wen hat der Mörder nun im Visier und wie wird er ihn umbringen.

Abschließend möchte ich noch kurz auf das Cover hinweisen, es ist ein echter Hingucker. Der Sonnenuntergang und die Krähe vermitteln eine spukige und geheimnisvolle Atmosphäre. Die dadurch versprochenen spannenden Lesestunden werden auch eingehalten.

Fazit:
Diesen spannenden und spukigen Regiokrimi kann ich nur jeden empfehlen, der "Whodunit"-Krimis mag. Außerdem ist dieses Buch eine gute Werbung für den wunderschönen und mystischen Harz.
Hier kann ich nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 Sterne geben. :-)

Bewertung vom 10.04.2016
Suchanek, Andreas

Der lautlose Schrei / Ein MORDs-Team Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

1984: Eine Gruppe von Jugendlichen bricht in deren High School in Barrington Cove ein, um die Prüfungsaufgaben zu stehlen. Aber irgendetwas geht schief und eine von ihnen, Marietta King wird ermordet aufgefunden.
Dann folgt ein Zeitsprung und wir befinden uns in der Gegenwart. Hier lernen wir nach und nach Mason Collister, Olivia Young, Randy Steinbeck und Danielle Holt kennen. Mason werden Drogen untergeschoben, wer will ihm schaden? Randy und er wollen herausfinden, wer dahintersteckt. Dabei lernen sie die Journalistin Olivia kennen, sie rüttelt Mason mit ihren Bemerkungen wach. Nur er könne sich aus seiner Lage befreien, er solle nicht immer das verwöhnte Söhnchen sein und andere agieren lassen. Und die letzte im Bund ist die reiche Danielle, die bei einem Besuch bei ihrer Oma feststellt, dass der Pfleger unter Drogen steht. Alle vier wollen nun den Drogenhändler Pratt Thompkins überführen. Bei ihren Recherchen stolpern sie über den Todesfall Marietta King und dass ihre Eltern in diesem Fall involviert sind.
Aus der Zweckgemeinschaft entwickelt sich ein Team, ein M.O.R.D.s-Team. Können sie Masons Unschuld beweisen? Und was ist damals genau geschehen?

"Ein lautloser Schrei" von Andreas Suchanek ist ein sehr spannender Auftakt der M.O.R.D.s- Team Reihe, die aus 12 Bänden besteht. Der Mord an Marietta King ist die Rahmenhandlung, der sich erst zum Ende hin aufklärt, aber in jedem einzelnen Band wird ein Fall direkt aufgeklärt. Die Idee finde ich ungewöhnlich, habe mich einfach mal drauf eingelassen und ich bin nicht enttäuscht worden.

Der lockere und flüssige Schreibstil lassen mich nur so durchs Buch fliegen. Die spannende Geschichte und die Rückblenden tragen außerdem dazu bei.

Die verschiedenen Charaktere sind authentisch und lebendig, der Sportler Mason, der reingelegt wird und erstmal sich seinem Schicksal ergibt. Bis ihn die aus armen Verhältnissen stammende Olivia wachrüttelt und er endlich handelt. Danielle finde ich auch ziemlich interessant, sie stammt aus reichem Haus, ist ziemlich überheblich aber sie kümmert sich liebevoll um ihre Großmutter. Es ist spannende zu sehen, wie die vier so nach und nach zu einem Team zusammenwachsen.

Die Rückblenden erhöhen die Spannung und somit meine Lesegenuss, es ist fesselnd zu sehen, wie die Gegenwart und die Vergangenheit zusammenhängen.

Mittlerweile sind alle Bände des Falles Marietta King auf dem Markt, was mir zu gute kommt, denn nun kann ich nach und nach alle Teile lesen und muss nicht warten.

Fazit:
Wer Krimis und das amerikanische Feeling liebt, sollte sich diese Jugendkrimi-Reihe nicht entgehen lassen. Durch die Spannung und sozialkritische Themen ist diese Reihe nicht nur etwas für Jugendliche. Meine Neugierde auf die weiteren Fälle ist auf jeden Fall geweckt.

Bewertung vom 09.04.2016
Neuhaus, Mauritz von

Totgehoppelt


ausgezeichnet

Auf der 30jährigen Jubiläumsfeier des Kaninchenkastenumstellvereins in Weine verschwindet der Bürgermeister Maximilian Krämer von Büren. Einige Tage später wird er tot aufgefunden. Die ungleichen Kommissare Alexander Kantstein und Theresia Rose aus Paderborn ermitteln in diesem Fall. Kantstein ist ein junger Heißsporn, der gerne mit den weiblichen Zeugen flirtet, während Röschen noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen ist. Doch gemeinsam sind sie ein gutes Team.
Im zweiten Handlungsstrang erzählt uns eine Ich-Erzählerin ihre Lebens- und Leidensgeschichte.

Mit "Totgehoppelt" hat das Autorenteam Hilla Jürgensmeier, Hendrik Peeters und Gregor Christiansmeyer unter dem Pseudonym Mauritz von Neuhaus ein wunderbares Krimi-Debüt geschrieben. Durch den spannenden und fesselnden Schreibstil fiel mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. In dem einen Erzählstrang wird die Ermittlungsarbeit detailliert erzählt und die Spannung langsam aufgebaut. In dem zweiten Erzählstrang wird die Lebensgeschichte eines Heimkinds erzählt, welches mich sehr berührt aber auch ziemlich geschockt hat.

Die Charaktere sind liebevoll und authentisch beschrieben worden. Die beiden Kommissare Theresia Rose und Alexander Kantstein finde ich echt köstlich und ich liebe die kleinen Rangeleien zwischen den beiden. Hier ist ein sehr sympathisches Ermittler-Duo ins Leben gerufen worden. Alexander versucht in den verschiedensten Situationen seiner Kollegin zu helfen, was diese aber als Bevormundung sieht. Die beiden müssen sich erst zusammenraufen. Theresia versucht ihrerseits sich den Respekt von Alexander zu verdienen, indem sie abends einen Computerkurs macht. Sie wachsen zu einem guten Team zusammen.

Die Landschaftsbeschreibungen rund um Paderborn finde ich gut gelungen, somit habe ich ein gutes Bild von dieser mir unbekannten Gegend.

Zum Schluss werden beide Handlungsstränge mit einem fulminanten und schlüssigen Finale zusammengeführt.

Fazit:
Dieser Regionalkrimi verspricht spannende Unterhaltung und viel Lokalkolorit, den jeder Krimi-Fan lesen sollte. Er hat seine 5 Sterne verdient.

Bewertung vom 29.03.2016
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldgrab / Klaudia Wagner Bd.1


sehr gut

Kommissarin Klaudia Wagner lässt sich nach der Trennung von ihrem Mann Arno vom Ruhrgebiet in den Spreewald versetzen. Gleich muss sie in einem Mordfall ermitteln, ein reicher Unternehmer wird tot in seinem Wochenendhaus an der Spree gefunden und von seiner Geliebten fehlt jede Spur. Während der Ermittlungen entdeckt das Team rund um Frau Wagner eine skelettierte Frauenleiche. Gehören die beiden Fälle zusammen?
Auch wenn Klaudia Wagner erst kurz im Spreewald ist, hat sie schon einen heimlichen Verehrer. Wer ist der Unbekannte, der ihr tägliche eine rote Rose zukommen lässt?

In einem zweiten Handlungsstrang wird dem Leser das Leid einer unbekannten Frau beschrieben. Sie wird völlig isoliert gefangen gehalten und weiß mittlerweile gar nicht mehr, wie sie heißt. Sie sieht Kinder und hört sie singen. Echt verstörend!!!

Das Krimi-Debüt „Spreewaldgrab“ von Christiane Dieckerhoff ist ein spannendes Buch mit interessanten Charakteren. Die Spannung steigt nur langsam an, trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist locker und flüssig, spannend und fesselnd. Kurze Kapitel steigern zusätzlich meinen Lesefluss.

Die Charaktere sind authentisch und lebendig beschrieben, jeder einzelne hat sein Säcklein zu tragen. Klaudia wurde gegen einen jüngere ausgetauscht, leidet nun unter einem Tinnitus mit Übelkeit und Schwindelanfällen. Kollege Uwe wird zum dritten Mal Vater und ist ganz und gar nicht begeistert und dann ist da noch der Kollege Thang, seine Frau verlässt anscheinend das Haus nicht mehr, ruft ihn ständig an und hat massive Fressattacken. Gerade am Anfang des Buches erfährt der Leser sehr viel Privates und meiner Meinung nach kommt der Krimi etwas zu kurz.

Im zweiten Handlungsstrang bringt die Autorin mir die Verzweiflung der jungen Frau und die Dunkelheit des Ortes sehr gut rüber. Hier hatte ich beim Lesen oft eine Gänsehaut.

Das Ende ist richtig spannend aber auch erschreckend, die Autorin schafft es gekonnt, beide Handlungsstränge zusammen zu führen.

Fazit:
Ein solider Krimi mit Ausbaupotential, ich freue mich auf eine Fortsetzung mit Klaudia Wagner und Co.

Bewertung vom 08.03.2016
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Blutiges Wiedersehen / Sadie Scott Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Oregon Strangler Rick Foster ist weiterhin auf freiem Fuß und macht Jagd auf seine Tochter Sadie Scott. In Waterford veranstaltet er ein wahres Blutbad, bei dem sein Schwager Norman nur knapp überlebt. Sadie bekommt bei der Suche nach ihrem Vater Unterstützung von ihrem Team beim FBI, aber auch Matt Whitman und Phil Richardson stehen ihr zur Seite und beschützen sie. Sie müssen den entflohenen Sträfling zuerst fassen, denn Rick hat mit Sadie nichts Gutes im Sinn.
Ein Wettrennen um Leben und Tod beginnt? Wer ist schneller? Und wer überlebt?

"Die Seele des Bösen: Blutiges Wiedersehen" von Dania Dicken ist bereits der dritte Band von der FBI-Agentin Sadie Scott. Hier geht es um einen sehr persönlichen Fall, nämlich um Rick Foster,
ihrem Vater dem Oregon Strangler. Durch die Suche nach ihrem Vater und die Ungewissheit, wer erwischt wen zuerst, wird eine enorme Spannung aufgebaut, die auch noch von den Rückblende aus Kims/Sadies Leben verstärkt wird. Das Finale selbst endet relativ schnell aber überraschend.
Aber nicht nur die Geschichte ist superspannend, auch der Schreibstil ist extrem fesseln, lebendig und sehr anschaulich. In den Rückblenden kann man in die Gedankenwelt von Rick eintauchen und bekommt ein Gefühl dafür, wie krank er wirklich ist. Leider ist er dabei auch sehr clever und charismatisch, eine sehr gefährliche Mischung.
Sadie ist in diesem Buch nicht nur die taffe FBI-Agentin, nein sie ist auch eine Frau, die viel Leid in ihrem Leben erleiden musste. Ihre Angst und Verzweiflung werden genauso gut beschrieben, wie ihre Hoffnung. Ich habe mit ihr geweint, vor Angst gezittert und im Stillen gehofft, dass sie heil aus dieser Geschichte kommt. Diesen ganzen Emotionen haben mich echt überwältigt.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die Gespräche zwischen Sadie und Rick. Sadie versucht keine Angst zu haben und zu zeigen, aber es klappt nicht immer. Rick ist und bleibt ein sadistisches Monster durch und durch.

Fazit:
Wieder hat mich die Autorin Dania Dicken um meinen Schlaf gebracht, einmal mit dem Thriller gestartet, konnte ich kaum noch aufhören zu lesen.
Diese Thriller-Reihe muss man unbedingt lesen, sie zeichnet sich aus durch tolle Charaktere, einem fesselnder Schreibstil, einfach Spannung pur, aber auch mit vielen Emotionen. Hier sollte man aber unbedingt die vorherigen Teile lesen, denn in diesem Teil ist die Rahmenhandlung auch die Haupthandlung.
Nun warte ich gespannt auf den vierten Teil. :-)

Bewertung vom 15.02.2016
Andrew, Sally

Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord


sehr gut

Die lebenslustige Witwe Tannie Maria van Harten lebt seit dem Tod ihres Mannes in einem kleinen Häuschen in Südafrika, im beschaulichen Klein Karoo. Ihre Leidenschaft sind das Kochen und das Essen, gerne erfindet sie auch neue Gerichte. Nachdem ihre Kochkolumne abgesetzt wird, hat ihre Freundin und Chefin Hattie hat eine Idee, der neu geschaffene Bereich der Lebensberatung wäre ideal für Tannie. Hier kann sie den Menschen mittels ihrer Rezepte Ratschläge geben.
Der Brief einer jungen Frau berührt Tannie besonders, sie wird von ihrem Mann geschlagen und weiß nicht, wie sie ihn verlassen soll. Aus Angst bleibt sie bei ihm. Dann wird die Leiche einer Frau gefunden und schnell wird Tannie klar, dass es sich um die Briefeschreiberin handelt.
Mit der jungen Reporterin Jessie Mostert versucht Tannie den Ehemann als Mörder zu überführen, dabei kommt sie dem charismatischen Detective Henk Kannemeyer in die Quere. Darüber ist dieser nicht begeistert, denn muss er nicht nur den Mörder finden, sondern auch die beiden vor diesem schützen, denn sie sind im auf der Spur…

"Tannie Maria´s Rezepte für Liebe und Mord" von Sally Andrew ist das Debüt der Autorin und der Beginn einer gemütlichen Krimi-Reihe aus Südafrika.

Der Schreibstil ist leicht und locker, die Beschreibungen von Land und Leute finde ich anschaulich und einfach nur wunderschön. Die Verwendung von einigen Wörtern in afrikaans machen das Ganze sehr authentisch und geben dem Buch eine besondere Note.

Hier stehen das Kochen und das Essen sehr im Vordergrund, was ich zwar auch gerne mache, aber dann fehlte mir an manchen Stellen einfach die Spannung. Doch das Finale reißt alles wieder raus, es ist sehr überraschend und sehr spannend.

Mit Tannie Maria hat die Autorin eine warmherzige und kluge Frau erschaffen, die man einfach lieben muss. Sie strahlt so eine Lebensfreude aus und sie ist so herzlich zu ihrem Mitmenschen, obwohl ihr Leben nicht immer einfach war, denn ihr Mann hat sie geschlagen. Nach seinem Tod ist sie richtig aufgeblüht, hat ein neues Haus, kocht für ihr Leben gern und schreibt eine Kolumne mit ihren Rezepten. Aber auch ihre Mitmenschen haben Charakter und entwickeln sich im Laufe des Buches.

Im Anhang des Buch findet man die verschiedensten Rezepte, also wer Lust hat, ein Hauch von Afrika zu spüren, kann gleich loslegen.

Fazit:
Wer die Kombination Kochen, schöne Landschaften und Krimi mag, ist hier goldrichtig. Mir fehlte etwas die Spannung, doch 4 Sterne hat dieses Buch dann doch verdient.

Bewertung vom 15.02.2016
Stricker, Sven

Sörensen hat Angst / Sörensen Bd.1


ausgezeichnet

S. 288 – "Regen, der zur Abwechslung humorlos in Schnüren auf den Asphalt klatscht."
Gute Beschreibung des Wetters in Katenbüll.

Eigentlich hatte es sich Kriminalhauptkommissar Sörensen auf seiner neuen Dienststelle etwas ruhiger vorgestellt. Verschiedene Schicksalsschläge haben bei ihm eine Angststörung hervorgerufen und nach einer längeren Auszeit lässt er sich vom lauten Hamburg aufs ruhige Land nach Katenbüll/Nordfriesland versetzen. Aber wie immer im Leben, es kommt ganz anders.
Gleich am ersten Tag wird er zu einem Tatort gerufen, der Bürgermeister ist tot in seinem Pferdestall aufgefunden worden. Das typisch norddeutsche trübe Wetter und die sturen Einwohner machen sein Leben und das Ermitteln nicht gerade leicht. Gute Unterstützung bekommt er von seinen neuen Kollegen KHM Jennifer Holstenbeck und KKA Malte Schuster.
Schafft es Sörensen seine Angststörung in den Griff zu bekommen und kann er den Fall, trotz kaum Infos aus der Bevölkerung lösen?

Mit "Sörensen hat Angst" hat der Autor Sven Stricker einen etwas anderen Regional-Krimi geschrieben. Die Angststörung des Kommissars steht ziemlich im Vordergrund, was aber nicht hinderlich für die Geschichte und die Spannung ist. Die Auslösung des Falles ist ein Blick in die menschlichen Abgründe und ist nichts für schwache Nerven.

Mit seinem trockenen Humor und seinem lebendigen Schreibstil hat der Autor mich schnell in den Bann gezogen. Seine bildhaften Beschreibungen lassen mein Kopfkino starten, der Deich mit den Schafsköddeln, der Marktplatz und das urige Haus von Sörensen, aber auch die einzelnen Dorfbewohner bekommen ein Gesicht. Die Atmosphäre des Dorfes und seine Heimlichkeiten werden sehr gut dargestellt, immer wieder tauchen neue Tatsachen auf, teils sogar sehr grausame.

Sörensen ist ein interessanter Ermittler, der trotz seiner Angststörung seinen Job sehr ernst nimmt. Zum Beispiel macht er sich mehr Sorgen um den kleinen Jan, der verschwunden ist, als dessen eigene Mutter. Und auch die anderen Charaktere haben ihren Charme und fügen sich gut in die Geschichte ein.

Wie heißt Sörensen mit Vornamen? Das ist ein kluger Schachzug vom Autor, meine Neugierde wurde geweckt. Aber das Geheimnis wird hier nicht gelüftet. Nun hoffe ich auf eine Fortsetzung und das dann meine Neugierde gestillt wird.

Fazit:
Diesen etwas anderen aber spannenden Krimi aus dem hohen Norden kann ich nur jedem Krimi-Fan empfehlen. Von mir bekommt er auf jeden Fall 5 Sterne.

Bewertung vom 15.02.2016
Bentz, Jennifer

Frühstück mit Sophie


ausgezeichnet

Zitat Seite 33:
"Manchmal muss was Gutes kaputtgehen, damit was Besseres entstehen kann."

Listen und Regeln bestimmen das Leben der 28jährigen Louisa, ihre Zukunft ist zeitlich genau geplant. So freut sie sich am Valentinstag auf den Heiratsantrag ihres Freundes Steffen, doch es kommt ganz anders… Zum Glück hat Louisa gerade Lea kennengelernt und diese vermittelt ihr einen WG-Platz bei den Rentner-Studenten Sophie und Paul. Hier ist das Leben komplett anders, als Louisa es gewohnt war… Partys unter der Woche und Chaos pur in der Wohnung. Immer wenn Louisa versucht, ihren Tagesplan einzuhalten, kommt irgendetwas oder irgendjemand dazwischen. Wird sie sich in ihr neues Leben einfinden und es genießen, oder will sie lieber ihr strukturiertes aber langweiliges Leben zurück?
Und dann ist da noch Ben, er nervt, ist aber auch irgendwie sexy…

"Frühstück mit Sophie" von Jennifer Bentz ist ein sehr unterhaltsamer aber auch nachdenklicher Roman. Gleich mit den ersten Worten hat die Autorin mich in den Bann gezogen. Lustig und humorvoll berichtet sie über das volldurchgeplante Leben von Louisa. Die einzelnen Kapitel beginnen mit einer von Louisa selbstaufgestellten Lebensregel und erzählt uns dann, wie sie gebrochen werden… so eine nach der anderen. Viele Situationen sind echt lustig und haben mich zum Lachen gebracht, aber es werden auch leisere Töne angeschlagen und Lebensweisheiten kommen ans Tageslicht, die auch mich zum Nachdenken bringen.

Die Charaktere sind alle liebevoll und authentisch beschrieben, die Autorin hat ihnen Leben eingehaucht und sie mit den verschiedensten Eigenschaften ausgestattet.
Louisa ist sehr strukturiert und angepasst, weiß sie "eigentlich" was Spaß und Glück ist? Nein, das muss sie erstmal erkennen und lernen. Mir hat es gut gefallen, wie sie sich so nach und nach fürs Leben öffnet, das macht sie mir sehr sympathisch.
Dann ist da noch Sophie, mit ihrer Lebenslust und dem ganzen Elan hat sie mich sehr an meine Oma erinnert und diese Frau muss man einfach mögen.
Aber auch Ben, Paul, Lea, Tine und Philipp haben Platz in meinem Herzen gefunden und ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Wollt ihr wissen, was ein "Klartextversüßer" ist und wozu man ihn braucht, dann müsst ihr nur das Buch lesen!!!

Fazit:
Allein das Cover ist schon ein echter Hingucker, so farbenfroh und lebenslustig, und dann noch diese wunderschöne Geschichte über einen ungewollten Neuanfang, also rundherum ein Buch, dass ich nur empfehlen kann bzw. muss!!!

Bewertung vom 24.01.2016
Fitzek, Sebastian

Passagier 23


ausgezeichnet

Was treibt einen Menschen an, zu überleben? Familie und Freunde… aber das hat der Polizeipsychologe und verdeckte Ermittler Martin Schwartz nicht mehr, seitdem vor fünf Jahren seine Frau und sein Sohn Timmy vom Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" spurlos verschwunden sind.
Umso verrückter und waghalsiger sind seine Undercover-Einsätze. Nach einem solchen wird er von einer ihm unbekannten Frau namens Gerlinde Dobkowitz angerufen, diese bittet ihn zu sich an Bord der "Sultan" zu kommen. Schwartz lehnt ab, doch dann teilt ihm die alte Dame mit, dass sie ihm etwas über den Verbleib seiner Familie sagen könnte. Nur widerstrebend geht er an Bord und erfährt, dass ein sogenannter Passagier 23 wieder aufgetaucht ist, Anouk, ein kleines Mädchen und im Arm hält sie den Teddy von Timmy. Was ist vor fünf Jahren passiert? Wieso taucht Anouk auf einmal auf und wo ist ihre Mama? Diese und andere Fragen werden in "Passagier 23" einem spannenden und überraschenden Thriller von Sebastian Fitzek beantwortet.

Meine erste Frage war, was ist eigentlich ein Passagier 23, die aber schnell beantwortet wurde. Auf Kreuzfahrtschiffen verschwinden im Jahr durchschnittlich 23 Personen spurlos… Tendenz ist leider steigend…
Sebastian Fitzek stellte sich die Frage, was passiert, wenn einer wieder auftaucht und bastelt darum einen extrem spannenden und fesselnden Thriller mit vielen Überraschungen und Wendungen.

Geheimnisvoll und nicht vorhersehbar… so sind die Thriller von Sebastian Fitzek und auch "Passagier 23" kann man so bezeichnen. Spannung von Anfang an und keine Langeweile, so liebe ich gute Bücher. Sobald ein Geheimnis aufgedeckt wird, tauchen gleich neue auf, man hat kaum die Möglichkeit Luft zu holen.

In den Anfängen hatte ich etwas Mühe ins Buch zu kommen, aber kaum war Schwartz auf dem Schiff, war ich gefesselt und konnte es kaum aus der Hand legen. Trotz meiner Arbeit hatte ich es innerhalb zwei Tagen ausgelesen, kurze Kapitel und der flüssige Schreibstil haben außerdem dazu beigetragen.
Gut gefallen mir auch die verschiedenen Perspektiven, so ist der Leser immer nah am Geschehen.

Die Charaktere sind facettenreich und interessant beschrieben worden. Martin Schwartz ist ein gebrochener Mann, der keinen Halt in seinem Leben hat. Auch wenn manche Situationen sehr extrem brutal und manchmal auch abstoßend sind, kann ich mich gut in ihn reinversetzen. Meine Sympathien hat er gewonnen. Dann ist da noch die Bord-Ärztin Elena, sie ist sehr hilfsbereit. Ihren Verlobten und Kapitän der Sultan mag ich zum Beispiel gar nicht. Ich finde ihn sehr undurchsichtig und berechnend. Julia und ihre Tochter Lisa kann ich gar nicht einschätzen, irgendwie haben beide etwas zu verbergen und sind nicht ehrlich miteinander.
Richtig gut hat mir der Charakter der alten etwas schrulligen Dame Gerlinde Dobkowitz gefallen. Ihre hartnäckige Art und ihre verrückte Idee mit dem Zwischendeck haben mich ab und zu schmunzeln lassen.

Wie man es sehen kann, bin ich rundherum zufrieden mit diesem Thriller und hatte auch echt Mühe danach ein neues Buch zu starten.

Fazit:
Auch wenn Fitzek und seine Bücher gehypt werden und man vielleicht schon etwas genervt ist, dieses Buch ist echt ein MUSS für jeden Thriller-Fan. Seine 5 Sterne hat er auf jeden Fall verdient!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2016
Lüpkes, Sandra

Das kleine Inselhotel / Inselreihe Bd.1


ausgezeichnet

Sängerin und Moderatorin Jannike Loog hat es gerade nicht sehr leicht, ein handfester Skandal erschüttert ihr Leben, sie verliert ihren Job und ihr Chef und Liebhaber Clemens steht auch nicht zu ihr. Auf einer idyllischen Nordseeinsel will sie einen Neuanfang wagen und kauft sich ein kleines renovierungsbedürftiges Hotel. Hier hat sie mit vielen Hindernissen aber auch mit der Skepsis der Bewohner zu kämpfen. Kann sie diese meistern, die Bewohner für sich gewinnen und ihr Glück finden?

"Das kleine Inselhotel" von Sandra Lüpkes ist eine wunderbare Urlaubslektüre, die man auch gerne im Winter lesen kann. Der Klappentext und das Cover lassen mich als Leser auf ein lustiges aber auch nachdenkliches Lesevergnügen hoffen und ich wurde absolut nicht enttäuscht.
Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil der Autorin konnte ich schnell in die Geschichte einsteigen. Ihre Beschreibungen der Menschen und der idyllischen Insel sind sehr authentisch und lebendig, sie erzeugen wunderbare Bilder in meinem Kopf und lassen mich in eine andere Welt eintauchen. Meine Sehnsucht zur Nordsee, zu den Dünen und zum Wasser ist enorm gestiegen.

Die Charaktere sind mit viel Liebe und den unterschiedlichsten Eigenschaften ins Leben gerufen worden. Jannike ist eine taffe Frau, der sehr übel mitgespielt wurde. Mit viel Energie und neuen Ideen will sie diesem kleinen Hotel wieder Flair einhauchen und damit ihr Lebensinhalt bestreiten. Dann ist da noch der Postbote Mattheusz, der partout nicht in den Garten möchte, hat er etwa Angst vor dem wilden Kaninchen? Oder Mira, die ihr Schicksal alleine meistern möchte. Sie sind mir alle schnell ans Herz gewachsen.

Highlights sind auch die kleinen Zeichnungen am Anfang eines jeden Kapitels, sei es eine Postkarte, ein Brief oder auch mal ein Rezept. Im Kapitel findet man dann anschließend den Bezug dazu.

Fazit:
Eine sommerliche Urlaubslektüre die meinen winterlichen Blues zeitweise vertrieben hat, das Buch bekommt einen klare Leseempfehlung und 5 Sterne.