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Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

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Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2009
Bestle-Körfer, Regina; Stollenwerk, Annemarie

Sinneswerkstatt Landart


ausgezeichnet

Mit Kindern die Natur zur Kunst gestalten
Zum Glück reizen das Draußensein und die Natur Kinder immer wieder. Mit Anderen im Wald oder auf einer schönen Wiese aktiv sein, Spiele machen, forschen aber auch etwas Eigenes gestalten ist für die meisten Mädchen und Jungen eine nicht zu unterschätzende Motivation.

Die in den 70er Jahren u. a. von Andy Goldworthy, später auch in umweltpädagogischen Konzepten(1) umgesetzte Kunst- und Gestaltungsform "LandArt" begeistert ganz aktuell immer wieder Menschen jeden Alters. Die Autorinnen haben diese ausdrucksstarke, stille, bisweilen meditative Auseinandersetzung mit der Natur für zahlreiche Aktivitäten und Gestaltungsprojekten mit Kindern genutzt. Eindrucksvolle Objekte sind dabei entstanden.

Zahlreiche Farbaufnahmen der sinnlichen Kunstwerke, von Mädchen und Jungen liebevoll forschend und schöpferisch erzeugt, sind Zeugnis von künstlerischer Tiefe und alle Sinne erweiterndem Niveau. Beruhend auf einer offensichtlich gut gelungenen Ein- und Hinführung der jungen Kunstschaffenden gelang es den Autorinnen in bemerkenswerter Weise, Mädchen und Jungen für ein genaueres Hinsehen zu gewinnen, ihre Wahrnehmung zu schulen. Die eigenen Sinneswahrnehmungen reflektiert nutzen und aus dem eigenen Empfindungen und Fantasien heraus Neues zu schaffen, überzeugte die Kinder. Sie entwickelten unzählige Ideen, die jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten in harmonisch im Einklang mit der Umgebung assoziierten Objekte und Werke zu verwandeln.

Zahlreiche Anregungen und Vorgehensweisen sind in dem Buch beschrieben, wie sich künstlerische Aktionen mit Kindern planen und durchführen lassen. Es gibt Gedichte und Geschichten und Tipps, Spielideen und Gestaltungsbeispiele, Hintergründiges und Deutungen für nahezu jegliche naturelle Situation und auch für jede Jahreszeit. Das Buch ist eine Fundgrube für viele nachhaltige Naturerfahrungen sowohl für Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene, welche sich auf sich selbst, ihre Empfindungen und Wahrnehmungen und nicht zuletzt die sie umgebene Natur einlassen.

(1) Vergleiche hierzu das 1993 erschienene Jubiläumsbuch des Autors der Rezension zum 10jährigen Bestehen des Ökotopia Verlag "Jolly Joggers und Lilly Lindes großes, grasgrünes Umweltspiel- und Spaßbuch".

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Freier Journalist, Fürth/Bay.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2009
Isphording, Stephan

Neue kleine Häuser


gut

Minimal und doch überraschend groß

Immobilien sind nach wie vor – trotz entsprechender Krise – ein nachhaltiger Wert und ein eigenes Haus ist auf der Liste der erstrebenswerten Dinge in unserer Gesellschaft weiterhin auf einem Spitzenplatz der Wunschlisten zu finden. Da diesen Wunsch offenbar nicht nur größere Lebensgemeinschaften mit Kindern hegen, sondern auch Paare oder Alleinstehende, wundert es nicht minder, dass sich die Hausplanerinnen und Architekten mit Häusern kleinerer Formate befassen.

So hat der Architekt und Autor diese Buches eine stattliche Sammlung ausgewählter Projekte von Ein- und Zwei-Personen-Häusern aus Deutschland, Österereich und der Schweiz zusammengestellt. Neben den vielen aussagekräftigen Farbfotos der Hausansichten aber auch einzelner Details, den maßstabsgetreuen Bauzeichnungen und Umrissen finden sich Beschreibungen zur architektonischen Gestaltung und Lage im Grundstück, zur Bauweise und auch zur Ausstattung der Häuser.

Die Angaben der Gebäudedaten enthalten die Quadratmeter-Fläche von Wohn- und Nutzraum sowie die Baukosten inklusive Mehrwertsteuer. Allerdings konnten und können Erhöhungen der Mehrwertsteuer oder Kosten bei den Baustoffen und –materialien sowie die nötigen Grundstücks-, Neben- oder Honorarkosten nicht mit eingerechnet werden. Insofern sind die angegebenen Kosten lediglich Anhaltswerte. Leider fehlen Überlegungen hinsichtlich einer ökologischen Bauweise der Häuser.

„Neue kleine Häuser für Singles, Paare und ältere Menschen“ eignet sich gut für eine Übersicht und Anregung in einem Überlegensprozess, sich für den Bau oder Kauf eines freistehenden Hauses zu entscheiden. Die vielfältigen Praxisbeispiele bereichern eigene Ideen und wecken Phantasien zu Art und Stil eines möglichen Eigenheims. Die konkreten Umsetzungen müssen nachvollziehbarer Weise ohnehin deutlich präziser durchdacht und geplant werden.

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2009
Weber, Chris

Baumhaus, Höhle, Lagerfeuer


gut

Spannende Abenteuer für Kinder und deren Eltern oder Gruppenleiter/innen
Der Untertitel lässt auf die Zielsetzung des Buches schließen, dass in diesem Buch klischeehaft männliche Ideen und Aktivitäten beschrieben werden. Das mag unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten möglicherweise sogar bedeutend sein, geschlechtsgerecht ist so ein Anspruch nicht. Aber: selbstverständlich sind alle beschriebenen Abenteuer für Mütter und ihre Kinder geeignet. Darauf verweist der Autor ausdrücklich in seinem Vorwort. Daher sind es also „Spannende Abenteuer für Eltern und Kinder“.

Unterteilt in anregende Kapitel wie „Das Dschungelparadies“, „Ritter und Räuber“, „Robinson und ich“ oder auch „Von Drachen und tollkühnen Piloten“ bietet Chris Weber eine umfangreiche Sammlung aufregender Ideen zum Nachmachen. Da gibt es die nächtliche Dschungelexpedition, das Herstellen eines Holler-Pfeiferls („Holunderflöte“), Kochen mit Sonnenkraft, Flaggen für die Ritterburg, Geheimtinte und Geheimzeichen, einen Balancier-Wettstreit auf dem Schwimmbrett, Anschleichen Ringe werfen, Lichterschiffchen oder Iglu-Bau.

Das Buch bietet also Spielvorschläge, Basteleien und richtige Werkarbeiten, aktive Konstruktions- oder Bautätigkeiten oder auch geradezu künstlerische Vorhaben, welche Kinder mit ihren Vätern, Müttern, Geschwistern oder Gruppenmitgliedern und Gruppenleitenden unternehmen können, um gemeinsam langanhaltende Erfahrungen machen können, die für ein gutes Verhältnis zueinander sorgen allen Beteiligten sicher lange im Gedächtnis bleiben. Eine Literaturliste, einige Adressen zur Materialbeschaffung und ein Register runden das Buch ab.

© Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2009
Slinkachu

Kleine Leute in der großen Stadt


ausgezeichnet

Überraschende Perspektiven in die Alltagsroutine
Kunst ist die Befassung mit dem eigenen Inneren oder besser gesagt die individuelle Deutung der Unwirklichkeit in ihrer realen Wirkung. Damit meine ich, dass es die Betrachtenden selbst sind, welche das Geschaffene wahrnehmen und für sich be_deuten. Theodor W. Adorno sagte einmal: „Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.“

So kann man tagtäglich durch die Straßen ziehen, den Weg zu Arbeit, Ausbildungsstätten oder Freizeitorten gehen, ohne auch nur einen kurzen Augenblick ein einziges „Stück Kunst“ zu entdecken. Oder aber man ist unterwegs wie der Straßenkünstler Slinkachu und entdeckt jeden Meter, an jeder Hauswand, in jedem Garten, hinter jeder Mülltonne „Kunst-Stücke“.

Eben genau das hat der getan – Kunst entdeckt. Dabei ging es ihm offenbar genau nicht darum, Kunst zu „schaffen“, sondern in der Tat darum, diese zu entdecken. Das zudem dort, wo niemand sie vermutet, wahrnimmt, erdenkt. Die Reduktion des Alltäglichen in einen Minimal-Maßstab von 1:87 lassen die Kleinheit des Normalen plötzlich zum großen Werk werden, zur Präsentation und Dokumentation dessen, was unbeachtet um uns herum ist.

So betrachten wir vielfach übersehene träumerische Sehnsüchtige, am Gemeinwohl Tätige, kontemplative Gläubige oder kulturell Suchende. Wir entdecken, wie viel Kunst – vielleicht auch Lebenskunst und eventuell sogar Überlebenskunst darin liegt, sich in entdeckende Bewegung zu setzen, zu kommunizieren und zu sinnieren, sich zu präsentieren und zu profilieren, zu echauffieren und zu visieren.

Die verblüffenden Aufnahmen der im Kleinen die wirkliche Umgebung aufnehmenden und wiedergebenden Begebenheiten und Situationen sind so gesehen Objekte einer Augenblickskunst, deren künstlerische Bedeutung in dem liegen, was nach der Betrachtung folgt. Erst die Distanz zum Geschehen, in der Erstarrung gestellt und fotografisch festgehalten, lässt die Welt um die Betrachtenden herum zur Kunst avancieren, die Kultur des Lebens zum ausstellungsreifen Moment werden.

Das sehr ansprechende, irgendwie still und doch intensiv wirkende Buch zeigt die so entstandene Kunst so anregend und klar, dass es keiner Worte bedarf und lediglich das kurze vom Künstler wiedergegebene Dialog sind ein Hinweis darauf, dass Kunst nicht die Frage von Konstruktion, die angewandte Kleinheit des Dargestellten nicht eine Frage von Kind sein, sondern Beides Aspekte von Lebensbewältigung beinhalten.

Pablo Picasso: „Wir alle wissen, dass Kunst nicht die Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können." (1923)

© Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2009
Vazau, Orlando

Augenblickmal


sehr gut

Alltagsgegenstände erwachen zu skurrilem Leben

Es hat etwas Konstruktivistisches, was der Autor und Künstler Orlando Vazau in seinem nahezu quadratischen Büchlein präsentiert. Wie er es braucht – oder sollte man sagen: wie Es es braucht? – fügt er Gegenstände, Bestandteile von Gerätschaften oder Werkzeugen, Schalter, Hebel, Figuren, Griffe, Behältnisse und andere Korpi zu markanten, ausdrucksstarken Objekten zusammen und schafft so das, was man eben Kunst nennt.

Tote Teile beginnen unter seiner Zusammenführung zu leben, lassen ganze Geschichten und Lebenswirklichkeiten entstehen, obgleich sie an der Materie an sich nichts ändert. Nach wie sind es Objekte täglichen Gebrauchs wie Bügeleisen, Lichtschalter, Türschlüssel, Gipskelle, Schere, Fenstergriff, Backform, Tabakspfeife, Knopf, Feldflasche oder Lampenfassung. Und doch ist der vergessene, liegen gelassene, gering geachtete, weggeworfene Kleinschrott ein verschmitzt zur Geltung gebrachtes Universum wunderbarer Wesen, die beachtet sein, ja geradezu geliebt werden wollen.

Es ist das Spiel des Künstlers, welches die fiktiven Tier- und Typ-Figuren erbrachte und es ist das Spiel im Geist der Betrachtenden, welches die an sich leblosen Gestalten in Bewegung setzt, sie emotional füllen und leben lässt. Es sind die kleinen, letztlich klar überflüssigen Dinge, die in ihrem so intensiven und so lebendigen Ausdruck doch unaufgebbar das Leben bereichern, die Kreativität im Denken herausfordern und darüber hinaus doch voller Humor im Alltag ermuntern.

Das Büchlein weckt Lebensgeister und eröffnet Lebenswelten. Es ist ein phantasievolles und in jeder Hinsicht anregendes Buch für gestaltende Aktivitäten sowohl eigener als auch Denk-, Spiel- und Kunstprojekte mit Anderen. Sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene werden sich sicher schnell von den lustig-liebenswerten Figuren angesprochen fühlen. Lustvoll, mit Spaß und tollen Ideen lässt sich selbst eine ganze Sammlung von Objekten kreieren. Da bleibt dann nur noch: Ausprobieren und Staunen.

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2009
Eisele, Robert;Hartmann-Eisele, Birgit

Zirkuswerkstatt


sehr gut

Die Kunst der fröhlichen Begeisterung

Auch wenn mediales Spielen immer stärker um sich greift, so bleibt dennoch eine eigene, selbst gemachte, gewissermaßen ganzheitlich Erfahrung das stärkste Erlebnis. Die Faszination der Unterhaltungskunst Zirkus gehört da sicher dazu, wenn merkwürdige, verblüffende oder atemberaubende Darbietungen im Manegen-Rund die Zuschauenden zu begeisternden Applaus-Wellen provozieren. Vor allem, wenn man selbst Anderen außergewöhnliche Darbietungen präsentieren kann.

Das Buch der Zirkus-Begeisterten und –Erfahrenen Autorinnen und Autoren beschreibt anregend und vor allem praxisnah, wie man von der eigenen Faszination dieser Kunstwelt über die konsequente Übung schließlich zu einer manegenreifen Vorführung kommt. Die knappe, aber auch ausreichende Einführung beschreibt die Merkmale und vielen positiven, auch pädagogischen, Aspekte des Vorhabens, sich selbst etwas beizubringen, sich mit Spaß zu verbessern und dann dem Urteil des Publikums zu stellen. Da steckt genug fürs ganze Leben drin.

Die Variabilität der beschriebenen Projekte bietet für fast jede Gelegenheit genug Anregungen, Zirkus als Geburtstagsfeier, Projekt für einen Tag, eine Woche oder ein ganzes Jahr. Neben Hinweisen für den jeweiligen Einstieg in solche Projekte finden sich viele Tipps, Ideen und Hinweise zu Programminhalten von Akrobatik, über Jonglieren, Balancieren und Clownerie. Dabei wird auch deutlich gemacht, dass nach dem Aufwärmen Übung das Entscheidende ist. Sicherheitshinweise gehören dabei ebenso dazu wie eine gute Dramaturgie der Programmpunkte, eine atmosphärische Aufführung der am Ende der anerkennende Applaus.

Schön, dass es endlich wieder ein Buch für Kinder- und Jugendzirkus gibt, welches umfangreich und animierend genug ist, um komplette Zirkusprojekte und –vorstellungen in die Tat umsetzen zu können. Eine umfangreiche Literatur- und Adressenliste schaffen weitere Informations- und Vertiefungsmöglichkeiten.

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2009
Kruse, Dirk

Tod im Augustinerhof


gut

Immobilienstreit wird zur Mord-Geschichte

Kriminalromane mit regionalem Bezug scheinen an Konjunktur zu gewinnen. Der Vorteil eines Romans, dessen Handlung in nächster Nähe der Leserschaft spielt, liegt auf der Hand: man kennt sich sofort aus. Verhindert es die Vorstellung über geographische oder landschaftliche Besonderheiten einer Geschichte einerseits, so ist der unverstellte Zugang zum Geschehen umgehend möglich.

Frank Beaufort – wohlhabender Bibliophiler und Privatier mit Recherche-Lust und kriminalistischen Fähigkeiten - schlittert mehr oder weniger in die die aktive Aufklärung eines Mordfalles hinein. Die Zufallsbekanntschaft und sich im Verlauf des Romans langsam entwickelnde Liebschaft zur flott-touphen und wahrlich liebenswerten Radiomoderatorin Anne Kamlin sorgt dabei für unterstützende Motivation. Die gut aussehende Journalistin ist ehrgeizig ebenfalls an Fakten, Details und Hintergründen des gewaltsamen Todes des „ProNürnberg“-Vorsitzenden interessiert.

Glaubhaft und authentisch lässt der Autor in angenehm anregender und unaufgeregter Weise die Protagonistinnen und Protagonisten die Handlung erleben. Geradezu nachbarschaftlich gut lernt man die Charaktere kennen. Man mag sie schon nach wenigen Seiten. Die von schrittweise kleinen Erkenntnissen befeuerte Recherche der beiden Freizeit-Kriminalisten wird um in außergewöhnlicher Detailtreue Wissenswertes über das historische Nürnberg ergänzt.

So gefällt dieser sauber und makellos verfasste Kriminalroman sehr gut und lässt trotz vieler Vermutungen bis kurz vor Ende die oder den Mörder unentdeckt. „Tod im Augustinerhof“ ist gut spannende Unterhaltung, die auf bekannten Fakten zu der jahrelange Auseinandersetzung um die Bebauung des riesigen Brache-Areals im Herzen Nürnbergs beruht. Franken ganz sicher, aber auch Leserinnen und Lesern aus anderen „Ecken“ des Leseraums schenkt das Buch das Gefühl, wissend mittendrin zu sein.

© 04/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2009
Maurus, Mike; Bader, Ulrich

Sharon Holmes, Die gestrandete Zeitmaschine


sehr gut

Zukünftige Begegnungen mit der eigenen Vergangenheit

Eigentlich ist John H. Watson ein ganz normaler Junge. Die Versessenheit seines etwas „verrückten“ Vaters, einen Beweis für die tatsächlich gewesene Existenz des berühmten Roman-Detektivs Sherlock Holmes sorgt jedoch für ungeahnte Aufregungen. Aber auch das Auftauchen von Sharon Holmes aus dem letzten Jahrhundert lässt John H. an der Wirklichkeit des Geschehens zweifeln.

Mit ihr, ihrem Begleiter Rooney sowie seinem Freund Daniel begibt sich John H. Watson auf die nicht ganz ungefährliche Suche nach einem Bauteil für die noch viel mehr kaum zu glaubende Zeitmaschine, mit welcher nicht nur Sharon offensichtlich zwischen den Jahrhunderten und Zeiträumen hin- und herzappt sondern auch der aus den Romanen um Sherlock Holmes bekannten Gauner Prof. Moriarty.

Den Autor gelingt es gut, die Atmosphären der Neuzeit und des Heute mit der des Londons im vergangenen Jahrhundert spannend und stimmig miteinander zu verknüpfen. Die Geschichte – so erfunden freilich alle Vorgänge und Gegebenheiten auch sind – lässt aufgrund der flüssigen und lockeren „Schreibe“ keinen Zweifel daran aufkommen, dass nicht Alles genauso möglich sein kann.

Schnell ist man Mitglied der aktiven Bande von Sharon, Daniel, John H. und Rooney, der immer mal wieder aufklärende Unterstützung über die Errungenschaften der Neuzeit benötigt, Unmengen von Hamburgern in sich hineinstopfen kann und bisweilen auch andere zweifelhafte Verhaltensweisen an den Tag legt.

Es zeigt sich, dass die Jugendbande die tollen, wenn auch gefährlichen Möglichkeiten der Zeitmaschine gut zu nutzen wissen, wenn sie gegen das verbrecherische Wirken des Prof. Moriarty vorgehen. Das erste Abenteuer meistern die Hobby-Detektive trotz aller Widrigkeiten gut, wenngleich der Schluss auf weitere Aufgaben und sicher noch viele weitere Herausforderungen hinweist. Gespannt kann man also Band 2 der witzig-spannenden Abenteuers von Sharon, Rooney, Daniel und natürlich John H. Watson erwarten.

© 3/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.