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smartie11
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Insgesamt 933 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2018
Suvada, Emily

Die letzte Generation / Cat & Cole Bd.1


ausgezeichnet

Eine beängstigende postapokalyptische Zukunftsvision – spannend und immer wieder überraschend

"Die Welt war vor meiner Geburt hier, und sie wird sich auch nach meinem Tod weiterdrehen. Das Universum ist endlos; Ich bin die Anomalie. Ich bin der Faden mit Anfang und Ende, die Flamme, die verlischt." (S. 377)


Meine Meinung:
Mit „Cat & Cole: Die letzte Generation“ (OT: „This Mortal Coil“) hat die US-amerikanische Schriftstellerin Emily Suvada ein beeindruckendes Debut vorgelegt, dass ihre Leser in eine postapokalyptische Zukunft entführt, in der die Technologisierung und Digitalisierung so weit fortgeschritten sind, dass Menschen und Maschinen inzwischen miteinander verschmolzen sind. Jeder trägt ein Kontroll-Panel im Arm, Körper und Aussehen können über Apps und Hacks nach Belieben verändert werden und alle Krankheiten sind ausgerottet. Selbst schwere Verletzungen können über eine Gabe von Heiltek und mittels der darin enthaltenen Nanobots in Rekordzeit und spurlos geheilt werden. Zumindest galt dies, bis eine schwere Seuche ausgebrochen ist, die extrem infektiös ist und von einem Virus ausgelöst wird, der schneller mutiert als neue Heilmittel entwickelt werden können. Hierdurch wurde die Menschheit in drei Lager geteilt: Zum einen die, die in die unterirdischen Bunker der weltumspannenden und zwielichtigen Cartaxus-Gesellschaft geflohen sind und sich deren Joch unterworfen haben, und zum anderen die Infizierten an der Oberfläche und zuletzt die kleine Gruppe der Widerständler, die sowohl gegen die übermächtige Cartaxus-Herrschaft ankämpfen, als auch gegen die stets drohende Infektion mit dem tödlichen Virus.

Ein extrem spannendes und außergewöhnliches Szenario also, dass sich die Autorin da erdacht hat. Die Protagonistin, die Jugendliche Catarina „Cat“ Agatta, ist in dieser lebensfeindlichen Welt ganz auf sich allein gestellt, nachdem die Cartaxus-Schergen vor zwei Jahren ihren Vater, den genialen Wissenschaftler Dr. Lachlan Agatta entführt haben. Eines Tages taucht Cole, ein Cartaxus-Elitesoldat auf, der angeblich von ihrem Vater geschickt wurde und sie beschützen soll. Von einem Moment auf den nächsten gerät Cats Weltbild vollkommen ins Wanken…

Diese Story hat auf mich einen unglaublichen Sog ausgewirkt. Schnell ist man mitten drin in dieser postapokalyptischen, ja geradezu albtraumhaften Welt und fiebert mit Cat mit. Mit dem Auftauchen von Cole wird nicht nur Catarina vor unzählige Rätsel und Fragen gestellt, sondern der Leser mit ihr. Es entspinnt sich eine Geschichte, die ein gelungener Genre-Mix aus Dystopie, Science Fiction, Road Trip, Spannungsroman und Young Adult ist. Es ist stellenweise dunkel, brutal, unmenschlich und auch ekelig - das muss man schon mögen (oder zumindest aushalten können). Für meinen Geschmack macht es diese Geschichte aber durchaus authentischer. Dabei ergeben sich immer wieder überraschende Wendungen und unglaubliche Offenbarungen, mit denen weder Catarina noch ich als Leser gerechnet hätte – bis es kurz vor dem Finale noch einen regelrechten Paukenschlag gibt. Emily Suvada weiß, wie sie ihre Leser fesselt!

p.s.: Ein wirklich gelungenes Cover! Doch wenn man das Buch erstmal gelesen hat, wird man es mit anderen Augen betrachten…

FAZIT:
Faszinierend und erschreckend, dunkel, dystopisch und immer wieder überraschend – ein ganz starkes Debut!

Bewertung vom 31.07.2018
McLean, Russel D.

Ed ist tot


gut

Ein durchaus spannender Krimi - aber bei weitem nicht das , was ich mir erwartet hatte

„Wann habe ich angefangen, so zu denken? Wann bin ich zu dieser Frau geworden?“ (S. 246)

Meine Meinung:
Von der Kurzbeschreibung, dem Cover und auch dem Titel her hatte ich mir eine ganz andere Art der Lektüre erwartet: Einen Krimi, der mit rabenschwarzem Humor und extrem schrägen Charakteren punktet, wie z.B. in den frühen Filmen von Guy Ritchie oder Quentin Tarantino. Doch leider ist dieses Buch hinter meinen Erwartungen zurück geblieben. Hier sollten Cover und Kurzbeschreibung für meinen Geschmack dringend geändert werden.

Doch erstmal kurz zum Inhalt: Die Buchhändlerin Jennifer („Jen“) führt ein tristes Leben als unscheinbares Mauerblümchen. Ihr Freund Ed ist nicht nur eine ekelige Nervensäge, sondern eine regelrechte Landplage mit kleinkriminellen Energien. Eines Tages passiert Jen ein schlimmes Missgeschick – und Ed ist tot (was ja schon der Titel verrät). Danach begeht Jen zu allem Unglück noch einen folgenschweren Fehler und tritt damit eine Verkettung extrem unglücklicher Umstände los. Immer tiefer sinkt sie in einen Sumpf aus Missverständnissen und Gewalttaten, stolpert hilf-, macht- und planlos von einer Unmöglichkeit in die Nächste. Diese Geschichte ist durchaus temporeich, streckenweise wirklich spannend und hat mich insgesamt durchaus unterhalten. Dass dabei mitunter auch viel Gewalt und blutrünstige Szenen im Spiel sind (u.a. dank Pitbull Brutus), passte zu meiner Erwartungshaltung und hat mich nicht gestört.

Gestört hat mich aber insbesondere, dass meine Erwartungen an dieses Buch nicht erfüllt werden konnten. Humor blitzt zwar sehr vereinzelt an manchen Stellen auf, aber von einem rabenschwarzen Humor, der auch brutale Szenen auflockert und ihnen die Spitzen nimmt – so gut wie keine Spur! Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Sie bleiben allesamt zu eindimensional und „leblos“. Insbesondere zur Protagonistin Jen konnte ich die keine wirkliche Verbindung aufbauen – erst gegen Ende des Buches, als aus der jammerlappigen, planlosen Jen eine neue, taffe und abgebrühte Frau geworden ist, nahm der Charakter ein bisschen Gestalt an (auch wenn sie mir dadurch nicht sympathischer geworden ist). Mein Lieblingscharakter, wenn ich denn einen benennen muss, war mit DI Crawford ein absoluter Nebencharakter, was ja schon viel aussagt.

Auch auf den Seiten der Antagonisten gab es leider keine gelungenen Charaktere. Wer Filme von Ritchie oder Tarantino kennt, weiß, wie ambivalent, schrullig und doch gelungen „Bösewichte“ sein und für gute Unterhaltung sorgen können. Hier sind die Gangster leider eher Witzfiguren, die irgendwie nichts auf die Reihe bekommen. Selbst Buchan, der gefürchtete Pate von Glasgow, und seine rechte Hand lassen sich ein ums andere mal von der kleinen Bibliothekarin übertölpeln. Wenn dies geschickt gemacht wäre, mit List, Tücke & Raffinesse, hätte mir das echt gefallen – war es nur leider nicht. Es waren immer mehr oder minder Zufall und / oder absolute Unfähigkeit der Gangster, die Jen ein ums andere mal aus der Patsche geholfen haben.

FAZIT:
Stellenweise spannend und unterhaltsam – aber mit schwachen Charakteren und leider so ganz ohne den erhofften schwarzen Humor.

Bewertung vom 30.07.2018
Fischler, Joe

Veilchens Show / Valerie Mauser Bd.5


sehr gut

Veilchens fünfter Fall – ein außergewöhnlicher Kriminalfall mit viel Humor, Lokalkolorit und schrägen Typen

„Die Sendung war nicht einfach nur schlecht. Sie war abgrundtief böse. Ein Sammelbecken von Träumen, von Gier, von Missgunst und Lügen.“ (S. 128)

Meine Meinung:
„Veilchens Show“ ist der mittlerweile fünfte Fall für Joe Fischlers sympathische Ermittlerin Valerie „Veilchen“ Mauser beim Innsbrucker LKS (wenn man den Kurzkrimi „Immer Ärger mit Ötzi“ nicht mitrechnet). Im direkten Vergleich zum – sehr guten – Vorgänger fällt dieser Band für meinen Geschmack ein wenig ab, was dran liegt, dass die Spannung im Mittelteil durchaus etwas höher hätte sein dürfen. Dieses klitzekleine „Manko“ mach Autor Joe Fischler aber wie gewohnt mit viel Humor, schrägen Typen und teils irrwitzigen Situationen locker wett. Denn schon allein das Setting dieses Falls ist echt außergewöhnlich: Bei den Dreharbeiten zur österreichischen Erfolgs-Kuppelshow „Die Bauerlorette“ kommt ein Kandidat ums Leben – und Stolwerk wittert sogleich einen neuen Fall in der Glitzerwelt der C- & D-Promis. Die Ermittlungen rund um dieses Trash-TV-Format bieten natürlich viele Gelegenheiten, das sogenannte „Reality TV“ ordentlich auf die Schippe zu nehmen – und das gelingt Joe Fischler für meinen Geschmack extrem gut. Manche Szenen wirken dabei schon fast überzeichnet, passen für mich aber durchaus gut in den Gesamtrahmen (wie etwa der „Konfetti-Kanonen-Anschlag“). Die Krimi-Handlung rückt allerdings bei all diesen teils urkomischen Szenen des Öfteren in den Hintergrund. Am Ende, nach einem spannenden und wirklich showreifen Finale präsentiert Joe Fischler aber eine nachvollziehbar und zufrieden stellende Auflösung des Falls, auf die ich wohl nie gekommen wäre.

Eine große Stärke der Veilchen-Reihe sind die vielen, wunderbar kantigen und teilweise schrägen Charaktere, von denen man die Meisten trotz aller Macken einfach nur gern haben kann. Allen voran natürlich das Veilchen mit dem blonden Afro auf dem Kopf und der bösen Souffleuse auf der Schulter, aber auch ihr nun nicht mehr ganz so gewichtiger Ex-Ex-Partner und „Lebensmensch“ Stolwerk („Mister Lovemachine, der T-Rex im Streichelzoo“ - S. 187) oder auch der rasende Analysetechniker Schmatz, der hier mit ganz ungeahnten Talenten und Ambitionen aufwartet.

Last but not least hat mir einmal mehr der wunderbar beschwingte und oftmals extrem humorvolle Schreibstil Fischlers sehr gut gefallen („Wie spät ist es“ – „Gleich sechs.“ – „Jetzt nicht“ - S.239), der sehr gut zu seinen Charakteren und dem österreichischen Setting passt („lecker“ ist hier echt nicht lecker) und manchmal fein ironisch, meistens aber schön bissig rüberkommt.

FAZIT:
Prima Unterhaltung durch viel Humor, schräge Typen und irrwitzige Situationen, auch wenn die Krimihandlung manchmal etwas in den Hintergrund gerät.

Bewertung vom 30.07.2018
Ankowitsch, Christian

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden


ausgezeichnet

Weil einfach einfach einfach ist – eine Anregung zum Nach- und Überdenken eigener Probleme

„Die Bühne unserer wiederkehrenden Probleme ist ganz Offensichtlich die Gegenwart.“ (S. 35)

Meine Meinung:
Sachbuchautor Christian Ankowitsch dürfte vielen Lesern wohl schon von seinen früheren Bestsellern ein Begriff sein (u.a. „Mach's falsch, und du machst es richtig“, „Warum Einstein niemals Socken trug“ oder auch „Dr. Ankowitschs Kleines Universal-Handbuch“). Nun legt er mit „Die Kunst einfache Lösungen zu finden“ nach. Schon im Vorwort stellt er klar, dass man sich von diesem Buch keine „Schritt für Schritt-Anleitung“ zur Lösung ganz konkret definierter Probleme erhoffen soll (nach dem Muster „7 Schritte zum Glück“). Auch weist er darauf hin, dass es im Leben Probleme geben kann, die in die Hände von Fachleuten gehören – und nicht von Sachbuchautoren. Dieser Ansatz gefällt mir schon mal außerordentlich gut.

Zunächst startet das Buch mit einem schon fast leidenschaftlichen Plädoyer für „einfache Lösungen“, denn auch komplexe Probleme lassen sich manchmal mit ganz einfachen Mitteln lösen. Dabei verweist er auf die Komplexität des Lebens an sich: „Weil alles mit allem zusammenhängt, braucht es keine großen Strategien. Vielmehr stören schon die beiläufigsten Interventionen die komplexesten Gebilde.“ (S. 58).

Im Folgenden präsentiert Christian Ankowitsch eine Art Werkzeugkiste mit vielen Anregungen und Ideen, wie man mit Problemen umgehen kann. Einer seiner Lösungsansätze ist es zum Beispiel, einfach mal etwas anders zu machen, um die eingespielte Problem-Routine („Problempingpong“ oder auch „Spiel ohne Ende“ nach Paul Watzlawick) zu unterbrechen und damit neue (An-)Sichten zu schaffen. Ein weiterer Ansatz ist die „Kunst der Ignoranz“, nach der man „kleine“ Probleme einfach vergessen soll. Denn wie schon der Komponist Johann Strauss wusste: „glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“ (S. 89 / aus: „Die Fledermaus“). Oder wie Psychologe Steve de Shazer rät: „Aufschreiben, lesen und verbrennen“ (S. 93).

Sehr interessant fand ich den Abschnitt zum Thema „Frames“ (Rahmen), denn Rahmen beeinflussen unser Denken und Handeln und sind dabei oftmals von außen aufoktroyiert (S. 103 ff.). Aber mitunter kann man diese Rahmen auch selbst ändern („Reframing“) – und schon ist wieder alles im Lot. Manchmal kommt es halt „nur“ auf die Sichtweise an!

Die vielen plastischen und manchmal verblüffend einfachen Fallbeispiele, die der Autor präsentiert, machen dieses Buch sehr unterhaltsam und die zugrunde liegende Theorie sehr plausibel und greifbar. Beispiele gefällig? Gerne: „Nehmen sie kleine Teller, denn sie machen schneller satt“ (S. 119) oder auch „Schlafen sie genug“ (S. 198), denn das sei nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Karriere förderlich. Damit die ganzen Beispiele nicht wie hohle Behauptungen anmuten, unterlegt Ankowitsch seine Ausführungen mit Zitaten von Fachleuten und aus Studien. Für die Leser, die gerne punktuell weiter in die Tiefe vordringen wollen gibt es eine Fülle von Fußnoten mit weiteren Erläuterungen und Quellenverweisen.

Last but not least weist Ankowitsch darauf hin, dass Probleme nicht prinzipiell schlecht sind (S. 243). Hört sich erstmal paradox an, wird aber logisch erklärt, denn „Probleme zu lösen kann uns erst recht Probleme machen“ (S. 260).

FAZIT:
Ein unterhaltsam zu lesendes und fundiert anmutendes Buch, das zum Nach- und Umdenken anregt.

Bewertung vom 30.06.2018
Stewner, Tanya

Die Macht der Gezeiten / Alea Aquarius Bd.4


ausgezeichnet

Ein tolles neues Abenteuer voller Fantasie & Spannung und ein flammendes Plädoyer für den Schutz der Meere

Bereits auf den ersten Seiten fühlt man sich als Leser wieder heimisch bei der Alpha Cru auf ihrer gemütlichen kleinen Crucis. Mitten auf dem rauen, nordischen Meer beginnt dieser Abschnitt der Reise von Alea und ihren Gefährten. Sehr schnell ist man wieder mitten drin in diesem im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Abenteuer über und unter der Meeresoberfläche. Ebenso wie Alea und die Cru ist man auch als Leser vollkommen fasziniert von der Unterwasserwelt, die die Autorin zum Leben erweckt. Hier gibt es immer wieder neue Überraschungen, wie versteckte, surreal anmutende Unterwasserstädte, zu entdecken und alte & neue „Magische“ kennenzulernen, wie die zauberhaften Wesen in dieser Reihe heißen. Korallenkrakenartige Finde-Finjas, magische Skorpionfische (die ein ganzes Schiff tarnen können), Ehrfurcht gebietende Tasfare oder auch krötenartige Kras – all diesen unglaublichen Geschöpfen begegnet man hier. Darüber hinaus gibt es eine eigene Sprache der Meeresbewohner (Hajara) und sterbende Lieder. Klingt absolut fantastisch? Genau, das ist es auch!

Neben dieser Fantastik weist die Geschichte erneut viel Spannung auf, auch wenn diesmal ein (leider!) ganz reales Problem in den Fokus der Geschichte rückt und das nicht nur für Alea und die Alpha Cru zu lebensgefährlichen Situationen führt. Am Ende hält Tanya Stewner noch eine faustdicke Überraschung für ihre Leser bereit – so dass das Ende dieses Bandes eigentlich viel mehr der Anfang eines ganz neuen Kapitels für Alea und die Cru ist…

Bereits in den Vorgängerbänden spürte man als Leser sehr schnell, dass der Autorin ein Thema ganz besonders am Herzen liegt: die Verschmutzung der Weltmeere, die leider über Generationen hinweg erfolgt ist und mittlerweile ein wahrlich erschreckendes Ausmaß angenommen hat. Dabei thematisiert sie beispielsweise die unzähligen auf den Meeresböden dieser Welt vor sich hin rottenden Bomben und lässt ihre Helden einen schier aussichtslos wirkenden Kampf gegen eine Ölpest kämpfen. So fantasievoll diese Geschichte auch ist – diese Thematik ist leider bittere Realität, für die man nicht genug sensibilisieren kann. Hier leistet „Alea Aquarius“ in meinen Augen einen ganz wichtigen Beitrag!

Last but not least bleibt noch zu erwähnen, dass Tanya Stewner einen wunderbaren Schreibstil hat. Manchmal absolut tiefgründig („Du bist nicht deine Gedanken und Gefühle. Du hast sie nur.“ – S. 79), meist federleicht, abwechslungsreich und stellenweise wunderbar humorvoll („Ich finde, das klingt, als hätte ein rosafarbenes Glitzereinhorn gerade festgestellt, dass es in einen Kuhfladen getreten ist.“ - S. 53). In allen Situationen findet sie stets die richtigen Worte und trifft den passenden Tonfall, so dass beim Lesen oftmals regelrecht Bilder im Kopf entstehen:

„Die leuchtenden, verschlungenen Farben des Meeres strömten ruhig dahin wie Pinselstriche eines Gemäldes, das es gar nicht eilig hatte zu trocknen. In ihnen verbargen sich unendlich viele Geschichten, aber diese wollten heute nicht erzählt werden und flossen gemächlich und unaufgeregt dahin.“ (S. 9)


FAZIT:
Erneut eine fantastische Fortsetzung voller Magie, Abenteuer, Spannung und Überraschungen – vermischt mit einem wichtigen und top-Aktuellen Thema. Ein absolutes Lesehighlight, auch für Jungs!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2018
Petrowitz, Michael

Mein Onkel, der Roboter


ausgezeichnet

Eine unterhaltsame Geschichte für Leseanfänger – mit viel Herz & Witz

Unsere Meinung:
Zum sehr schönen „Leserabe“-Konzept, das sich an Leseanfänger richtet, müssen wir hier wohl nicht ins Detail gehen. „Mein Onkel, der Roboter“ von Michael Petrowitz (bekannt u.a. von den wunderbaren Büchern mit dem „wilden UFF“) ist eine rd. 50seitige Geschichte für die dritte Lesestufe (also Texte, die „die Lesefähigkeit Ihres Kindes ausbauen, um anstrengungsfrei längere und ungeübte Texte lesen zu können“). Mein Sohn (7), der nun gerade die erste Klasse beendet hat, konnte das Buch problemlos selbst lesen!

Die Geschichte dreht sich – wie der Titel schon nahelegt – um einen Roboter, den der Klassenprimus Nik heimlich im Gartenschuppen gebaut hat. Als sein Mitschüler Jonas, den Mathe-Lehrer „Horror-Hoffi“ auf dem Kieker hat, ihm dabei auf die Schliche kommt, verkleiden die beiden den selbstgebauten Androiden, der daraufhin durchaus als Mensch durchgehen könnte. Da kann er doch eigentlich Jonas gleich morgen zum Elterngespräch begleiten. So nimmt das „Unheil“ seinen Lauf…

Mit viel Humor und kreativen Ideen erzählt Michael Petrowitz von größeren und kleineren Schüler-Sorgen und wie der Roboter „Herr Botti“ (der darauf programmiert ist, Befehle auszuführen) den Schulalltag und gleich auch noch das Sportfest aufmischt. Da wird der ungeliebte Lehrer Hoffmann vom „Horror-Hoffi“ glatt zum „Hechel-Hoffi“. Mein Sohn hatte auf jeden Fall großen Spaß an der Geschichte, hat viel gelacht und gekichert (z.B. beim Liegestützen-Marathon oder auch beim Frühstückseinkauf in der Bäckerei) und war sehr motiviert, sie sich alleine zu erlesen. Passend zur tollen Story gibt es sehr viele wunderbare Illustrationen zum Text, die schon beim betrachten Spaß machen und die dafür sorgen, dass auch Doppelseiten die jungen Leser bei ihrem Anblick nicht gleich entmutigen. Hier passen Konzept, Text und Illustrationen wirklich wunderbar zusammen!

Komplettiert wird dieses schöne Buch von einem zweiseitigen Glossar, in dem zehn Begriffe kindgerecht erklärt werden (u.a. „Smartboard“ oder „Glaslinse“), sowie einem Leseraben-Quiz zum Textverständnis auf den Seiten S. 58 / 59, bei dem es sogar etwas zu gewinnen gibt.

FAZIT:
Eine humorvolle Geschichte für kleine Leseanfänger und auch größere „Mitleser“. Top!

Bewertung vom 28.06.2018
Mayer, Gina

Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1


ausgezeichnet

Traumfängerei für Anfänger – ein wunderbares, magisches Ferienabenteuer

Meine Meinung:
„Das Hotel der verzauberten Träume“ ist eine neue Kinderbuchreihe der deutschen Autorin Gina Mayer („Der magische Blumenladen“ / „Pferdeflüsterer-Academy“). Mini-Hotel statt Super-Luxus-Urlaub – so hatte sich Familie Fröhlich ihren Sommerurlaub eigentlich nicht vorgestellt. Aber schnell bemerken die beiden Geschwister Joëlle und Lancelot, dass es in Fräulein Apfels kleinem Strandhotel alles andere als langweilig und normal von statten geht. Eine gewisse Magie liegt knisternd in der Luft und ein geheimnisvolles und unglaubliches Ferienabenteuer nimmt seinen Lauf…

Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht der 10jährigen Joëlle und die Story zieht sowohl kleinere als auch größere Leser schnell in ihren Bann. Nachdem die ersten Seiten fix gelesen sind, möchte man Fräulein Apfels Geheimnis(sen) am liebsten ganz schnell auf die Spur kommen. Hier gibt es viele kleinere und größere Geheimnisse zu entdecken, viel Außergewöhnliches und Zauberhaftes zu bestaunen und dazu auch noch eine gute Portion Sommer- und Urlaubsfeeling. So fliegen die Seiten regelrecht dahin, bis man dem Rätsel um Fräulein Apfel auf die Spur gekommen ist. Ganz geschickt hat Autorin Gina Mayer aber noch ein anderes, für Joëlle sehr persönliches Geheimnis mit eingebaut, so dass man sich am Ende dieser wunderbar zauberhaften Geschichte freut, dass Band zwei auch schon erschienen ist und man das Abenteuer somit nahtlos weitergehen lassen kann!

Zu dieser wundervollen Geschichte voller Magie, Freundschaft, Neugier, Mut und Zusammenhalt gesellen sich sehr gelungene und liebenswerte Charaktere, allen voran natürlich die drei Kids Joëlle, Lancelot und Benny. Hier dürfte es wohl für die meisten jungen Leser eine passende Identifikationsfigur geben.

FAZIT:
Ein wahrlich zauberhaftes Ferienabenteuer für Klein und Groß. Nicht nur als Urlaubslektüre sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 27.06.2018
Föhr, Andreas

Eifersucht / Rachel Eisenberg Bd.2


ausgezeichnet

Ein etwas anderer Krimi – mit undurchsichtigen Charakteren und einem tollen Twist


„Manchmal gab es Zeichen, und wenn sie diese Zeichen richtig deutete, dann würde die Vergangenheit demnächst aus ihrem zubetonierten Grab hervorbrechen.“ (S. 127)

Meine Meinung:
„Eifersucht“ ist der zweite Band des Bestsellerautors Andreas Föhr („Wallner & Kreuthner“-Reihe) um die Anwältin Rachel Eisenberg. Obgleich ich den ersten Band noch nicht kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Der Fall, zu dem die Anwältin Rachel Eisenberg kommt wie die Jungfrau zum Kind, ist ja zunächst recht einfach zu überblicken. Judith Kellermann, Filmproduzentin und alte Bekannte von Rachel, wird in Eisenbergs Beisein mitten in einem Biergarten verhaftet – sie soll ihren Freund ermordet haben. Die Beweise sind erdrückend und die Geschichte von einem Söldner, die Judith der Polizei und Rachel auftischt, klingt wahrlich abenteuerlich, so dass Polizei und Staatsanwaltschaft von der Schuld Kellermanns überzeugt sind. Also muss Rachel auf eigene Faust ermitteln…

Andreas Föhr gelingt es ganz meisterlich, ohne „Leicheninflation“ Spannung aufzubauen und über die gesamte Story hinweg zu halten. Dies liegt für meinen Geschmack an den extrem gut gelungenen, sehr undurchsichtigen und teilweise zwielichtigen Charakteren. Nicht nur Rachel Eisenberg fragt sich immer wieder, wer hier die Wahrheit sagt und wer hemmungslos lügt – mir als Leser ist das ganz genauso s gegangen. Man rätselt und spekuliert – und zur Mitte des Buches trifft einen der Autor mit einem vollkommen unerwarteten und sehr gelungenen Twist in der Story. Hinzu kommt noch ein zweiter, rätselhafter Handlungsstrang aus der Vergangenheit, der ein ganz anderes Licht auf Judith Kellermann wirft. Ein Verwirrspiel par Excellence – dessen Auflösung man erst ganz zum Schluss im Rahmen eines packenden und atmosphärischen Showdowns in den tiefsten Tiefen McPomms serviert bekommt. Am Ende ist es eine Auflösung, auf die ich wohl nie gekommen wäre, die retrograd betrachtet für meinen Geschmack aber durchaus nachvollziehbar und glaubwürdig war. Genau so muss ein guter Krimi sein.

Das einzige, was mir ein bisschen schwerer gefallen ist, war eine „Verbindung“ zur Protagonistin Rachel Eisenberg zu bekommen. Zu Anfang fand ich sie doch sehr abgehoben und wenig sympathisch. Dies hat sich im Verlauf der Story allerdings etwas gebessert, da man sie näher kennen lernt und dazu noch ein dunkles Geheimnis tief aus ihrer Vergangenheit lauert…

FAZIT:
Intelligente Story, undurchsichtige Charaktere und ein toller Twist – ein toller Krimi der etwas anderen Art.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2018
Dever, Joe; Page, Ian

Greystar 02 - Die verbotene Stadt


ausgezeichnet

Ein spannendes und extrem atmosphärisches Abenteuer im Spielbuch-Format

Allgemeines zum Thema Spielbücher:
Spielbücher haben ihre Wurzeln in den 1970'er Jahren, also weit vor der Digitalisierung der Welt im Allgemeinen und der Unterhaltungsmedien im Speziellen. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 306, gehst Du rechts herum lies Nr. 357“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spielbuch durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird.


Zum Inhalt:
„Die verbotene Stadt“ ist der zweite Band des „Einsamer Wolf“-Spin-Offs um den Shianti-Zauberer Silberstern, der sich auf die lange und gefahrenreiche Suche nach dem legendenumrankten Mondstein gemacht hat, um die Herrschaft des Hexenkönigs Shasarak zu beenden.

Meine Meinung:

Das Buch umfasst auf insgesamt knapp 350 Seiten zwei Abenteuer. Zum einen das titelgebende Hauptabenteuer mit 310 Sprungpunkten auf 226 Seiten sowie ein Bonus-Abenteuer (dazu später mehr) mit 150 Sprungpunkten auf 116 Seiten. Die Ausstattung ist wie gewohnt üppig mit farbiger Übersichtskarte und vielen sehr stimmungsvollen und passigen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Hauke Kock.

Zu Beginn gilt es natürlich erst einmal, den eigenen Helden zu „erschaffen“ (wenn man den ersten Band noch nicht gelesen / gespielt hat – was nicht zwingend nötig ist!) und sich das gelungene, aber nicht zu detaillierte Regelwerk zu Gemüte zu führen. Für Spielbuch-Fans sicherlich ein Leichtes, aber auch für „Neulinge“ keine schwere Herausforderung (Wenn man hierbei nicht in sein Buch schreiben möchte, kann man sich die Aktionsblätter auch von der Homepage des Mantikore Verlags herunterladen!). Das Kampfsystem funktioniert gut und ist wirklich nicht kompliziert. Ein besonderer Fokus bei der Erschaffung des eigenen Helden sollte auf der Auswahl von fünf von sieben möglichen magischen Kräften liegen. Meines Erachtens sind einige davon wesentlich hilfreicher als andere und kommen im Abenteuer auch häufiger vor als andere. Eine geschickte Wahl der Disziplinen kann im Abenteuer durchaus lebensrettend sein!

Der eigentlichen Story ist ein sehr komprimiertes, aber auch sehr gutes „was bisher geschah“-Kapitel vorangestellt, sodass auch „Greystar-Neulinge“ einen schnellen inhaltlichen Einstieg in dieses Fantasy-Universum finden. Relativ schnell geht es dann auch schon los in das erste Abenteuer Silbersterns. Besonders gut gefallen haben mir hierbei zum einen, dass Silberstern im Verlauf des Abenteuers ein paar treue Begleiter um sich scharen kann, und zum andern die stets sehr dichte und für meinen Geschmack sehr gelungene Fantasyatmosphäre. Man trifft hier auf die unterschiedlichsten Kreaturen und Charaktere, wie etwa die zu Gedankenübertragung fähigen, echsenartigen Chaksu, gruselige Todesschrecken oder auch einen komplett irren, kannibalistisch veranlagten König und seinen dem Wahnsinn anheim gefallenen Hofstatt in der verbotenen Stadt. Hieraus ergeben sich einige Stunden intensiver Spiel- und Lesespaß, bei dem man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis man seine Mission erfolgreich erfüllt und den zweiten Reiseabschnitt auf der Suche nach dem Mondstein hinter sich gebracht hat.

Wie bereits erwähnt bekommt der Leser noch ein weiteres kleineres, aber sehr feines „Bonus-Abenteuer“. Passender Weise spielt man dieses mit dem Dieb Hugi, einem der Reisegefährten Silbersterns, und die Handlung knüpft nahtlos an das Ende des Hauptabenteuers an. Auch dieses Abenteuer ist extrem atmosphärisch und hat ein paar ganz eigene Besonderheiten, wie beispielsweise das interessante Konstrukt des „Wahnsinns“. Ein gewisser Grad an „Wahnsinn“ kann in diesem Abenteuer tatsächlich hilfreich sein

Bewertung vom 15.06.2018
Rademacher, Cay

Dunkles Arles / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.5


sehr gut

Ein schicksalhaftes Wochenende in Arles – ein etwas anderer Regionalkrimi, der mich gut unterhalten hat

„Spuren verwischen, einen Todesfall verschleiern, Ermittlungen behindern, Polizisten täuschen – Blanc verstieß in dieser dunklen Stunde gegen alles, was er in mehr als zwanzig Jahren Karriere heiliggehalten hatte.“ (S. 322)

Meine Meinung:
„Dunkles Arles“ ist der mittlerweile fünfte Fall für Capitaine Roger Blanc. Obgleich ich die Vorgänger allesamt noch nicht kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in diesen Fall hineinzufinden. Es beginnt beschaulich und überschaubar: Roger Blanc trifft sich mit seiner Geliebten Aveline im historischen Amphitheater von Arles. Ausgerechnet hier ereignet sich ein brutaler Mord – mit Aveline als einziger Augenzeugin. Das Problem ist „nur“, dass niemand etwas von Avelines Anwesenheit hier in Arles erfahren darf, denn dann würde ihr Mann, der Staatssekretär Vialaron-Allègre (der Blanc das Leben bislang sehr schwer gemacht zu haben scheint), sofort Verdacht schöpfen. Also spielt Blanc den einzigen Augenzeugen und manövriert sich damit selbst in den Fokus des stümperhaften und zutiefst unsympathischen Commissaire Alphonse Lizarey…

Der Ausgangspunkt dieses Krimis ist also schnell umrissen und begründet eine sehr interessante Besonderheit: Blanc und Aveline müssen hier unter Zeitdruck und im Geheimen auf eigene Faust ermitteln, ohne dabei auf die Ressourcen von Polizei oder Justiz zurückgreifen zu können. Dies sorgt dafür, dass Blanc und Aveline mehr als einmal auf ungewöhnliche „Ermittlungsweisen“ zurückgreifen müssen, mehrfach auch mehr als nur im juristischen Graubereich, wobei insbesondere die Untersuchungsrichterin Aveline einen erstaunlich ausgeprägten Hang zur Gefahr und zum Verbotenen aufweist. Für Spannung sorgt Cay Rademacher dadurch, dass Blanc nicht nur in den Fokus von Lizarey geraten ist, sondern auch in den Fokus der eigentlichen Täter. Für die beiden „Freizeit“Ermittler wird es mehr als einmal brandgefährlich – und teilweise auch richtig knapp! Mir hat dieses Katz- und Maus-Spiel sehr gut gefallen!

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat ist der wortgewaltige, sehr bildhafte Schreibstil des Autors, der bei mir während des Lesens immer wieder eindrucksvolle und atmosphärische Bilder im Kopf hat entstehen lassen (z.B. S. 183: „Der Fluss war so schwarz wie ein gewaltiger Riss, der in der Erde klaffte. Nebel hatte die Gebäude am Quai eingehüllt, alte, müde Häuser, die sich in eine weiße Decke gewickelt hatten.“). Und auch die manchmal etwas flappsige Ausdrucksweise gefällt mir durchaus gut („sein Freund sah aus wie die personifizierte Langeweile“ – S. 14).

Eine weitere Stärke dieses Buches sind für meinen Geschmack die extrem atmosphärischen Schauplätze, wie etwa die unterirdischen Gewölbe, der historische Friedhof („les alyscamps“) oder auch die imposante Klosterruine von Montmajour. Hier habe ich beim Lesen regelrecht Fernweh bekommen. Eine Karte von Arles auf der Umschlaginnenseite hilft den Lesern dabei, sich in Arles „zurechtzufinden“.

Einen kleinen Punktabzug gibt es von mir allerdings für das Finale: Es war zwar spannend, actionreich und in Teilen durchaus überraschend, aber die (nachvollziehbare!) Aufklärung aller Zusammenhänge ging mir persönlich dann irgendwie doch ein bisschen zu schnell. Hier hätten es ruhig noch ein paar Seiten mehr sein dürfen.

FAZIT:
Ein etwas anderer Krimi, der mich mit viel Atmosphäre und einem verzwickten Katz-und-Maus-Spiel sehr gut unterhalten hat.