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SiWel
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Mönchengladbach

Bewertungen

Insgesamt 982 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2021
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

Ein Koffer voller Schönheit, ein Roman von Kristina Engel, die unter anderem als Kundenberaterin für eine große Parfümkette arbeitete, erschienen im Droemer Verlag, hat mich aufgrund seines Covers sofort angesprochen. Ich kann mich noch an vieles der Dinge, die hier abgebildet sind, gut erinnern. Kinder, Küche, Kochen, alles Aufgaben, die Frau zur damaligen Zeit ausschließlich zu verrichten hatte. Die Kriegs - und Nachkriegszeit hat alles nicht leichter gemacht. Kein Wunder also, dass Anne Jensen sich in ihrem Leben überhaupt nicht mehr wohlfühlt. Sie startet einen Anfang als Kundenberaterin bei der Firma Avon. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Schwiegermutter, die bereits seit langem einen eigenständigen Friseurladen führt. Doch an Annes Eigenständigkeit scheint ihre Ehe zu scheitern und sie überlegt ob es das wert ist ihre Liebe dafür aufzugeben.
Die Schönheit kommt direkt ins Haus erscheint mir hier eher nebensächlich, den Kampf um ein eigenständiges Leben spürt man dafür umso deutlicher.
Anne Jensen ist als Frau, die so nach und nach mehr an Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein entwickelt, gut, lebendig und glaubhaft dargestellt. Sie wirkt sympathisch, engagiert und ihre Gedankengänge sind nachvollziehbar. Für den passenden Glanz sorgt die etwas überkandidelte Schwiegermutter. Ihr Mann Benno mit seinem Kriegstrauma sorgt für etwas Schwermut.
Der Schreibstil ist eher einfach, es liest sich aber bis zum Ende interessant durch. Für mich ein leichter Roman, den man gut einmal zwischendurch lesen kann.

Bewertung vom 01.09.2021
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


ausgezeichnet

Wer kennt den PCT, ein 4.300 km langer Wanderweg im Westen der USA? Ich kannte ihn noch nicht und habe mir auf der Coverinnenseite erst einnmal die aufklappbare Karte dieses spektakulären Fernwanderweges angeschaut. Hier in der idyllischen Landschaft treibt plötzlich ein Killer sein Unwesen. Es misshandelt Frauen und verbrennt sie anschließend.

Auch das Cover weist bereits auf eine brisante Geschichte hin. Das brennende Zelt im Vordergrund der nächtlichen wunderschönen Landschaftskulisse. Da bekommt man vom Hinschauen bereits eine Gänsehaut.

Das Buch selbst, 644 Seiten stark, packend durch seine teils kurzen Kapitel mit ständig wechselnden Perspektiven, erotisch, da Gewalt und Sexpraktiken ebenso eine Rolle spielen, gesellschaftskritisch, da hinter die schöne Fassade Amerikas geblickt wird und spannend bis zum Ende.

Christian Piskulla hat in diesem Thriller viele aktuelle Themen zu einem packenden Thriller vereint. Dadurch lebt das Buch aber nicht alleine, denn auch die Charaktere, die hier lebhaft und glaubwürdig dargestellt werden, tragen dazu viel bei. Der Schreibstil ermöglicht es einem zusätzlich noch sich überall wie dabei zu fühlen. Piskulla weiß, wie man seine Leser*in unterhält.

Die Spannung hält sich tatsächlich bis zum allerletzten Moment, wo sich alles logisch erklärt und deren Auflösung mich doch sehr überrascht hat. Wer Thriller liebt, der sollte den Pacific Crest Trail Killer auf keinen Fall versäumen.

Bewertung vom 31.08.2021
Cordshagen, Anika

Mias und Jonas' Abenteuer im Wald


sehr gut

Mia und Jonas durften wir bereits auf der Reise zu ihrer Tante kennen lernen, denn hier verbringen sie ohne ihre Eltern die Sommerferien. Dieses Mal entdecken sie im Wald eine Felslandschaft, die sie gerne als Kletterspielplatz nutzen würden. Natürlich findet Tnate Lucie das viel zu gefährlich und spricht ein klares Verbot dafür aus.

Auch dieses Mal hat sich Anika Cordshagen ein schönes abenteuerliches Erlebnis für die Zwillinge ausgedacht. Welches Kind setzt sich schon nicht gerne über Verbote hinweg? Mia und Jonas bilden da keine Ausnahme, denn sie wollen unbedingt ohne Wissen ihrer Tante in den Wald und die Felslandschaft beklettern. Im Laufe der Geschehnisse wird den kleinen Zuhörern so vermittelt, wie gefährlich es werden kann ungehorsam zu sein.

In kindgerechten Worten schildert Anika Cordshagen hier das gefährliche Abenteuer. Der Schreibstil ist lebhaft und die Szenen sind detailgetreu beschrieben. Die Umgebung hatten wir bildhaft vor Augen, ebenso die Geschehnisse.

Die Kapitel sind kurz gehalten und einige werden mit kleinen farbig gestalteten Illustrationen von Herdis Albrecht aufgelockert. Davon hätten wir gerne einige mehr gehabt, aber es passt auch so. Jetzt sind wir gespannt, was Mia und Jonas als nächstes aushecken.

Bewertung vom 30.08.2021
Rutter, Helen

Ich heiße Billy Plimpton


ausgezeichnet

Billy Plimpton stottert, er erzählt aber für sein Leben gerne Witze und dafür versucht er alles um sein Stottern ein für alle Male zu verlieren. Er kommt gerade auf eine andere Schule und weiß genau, dass er auch hier wieder gehänselt werden wird. Also beschließt er dort einfach nichts zu sagen. Ob das aber auf Dauer gut geht? Und was wird aus seinem Traum, einmal als Komiker auf der Bühne zu stehen und Witze zu erzählen? Er muss dieses blöde Stottern endlich bezwingen, egal wie.

Ich heiße Billy Plimpton von Helen Rutter erschienen im Atrium Verlag ist kein Kinderbuch der herkömmlichen Art. Anfangs fanden meine Mitleser es sogar langweilig und komisch, erst als ich sie dann doch zum Weiterlesen animieren konnte und sie verstanden haben worum es hier überhaupt geht, wurde es interessanter. Die Geschehnisse in dem Buch sind teils sehr traurig, stellen aber die Realität dar. Ich für meinen Teil finde es pädagogisch sehr wertvoll, weist es doch auf viele Werte hin, in denen wir häufiger sensibilisiert werden sollten. Und da rede ich nicht nur von Kindern, nein, auch uns Erwachsenen schaden solche Hinweise nichts. Das Buch motoviert sich und seine Umwelt so zu akzeptieren wie es ist, mit allen Fehlern und Schwächen, Tücken und Rückschlägen.

Ein Buch mehr, das man gemeinsam mit seinen Kindern lesen soll, denn es bietet viel Gesprächsstoff.

Bewertung vom 27.08.2021
Schrödel, Tobias;Wunderlich, Nora;Solmecke, Christian

WTF?! So tickt das Netz


ausgezeichnet

Tobias Schrödel als IT Experte, Christian Solmecke als Rechtsanwalt und Nora Wunderlich als Psychologin haben mit dem Buch "WTF?! So tickt das Netz" eine tolle informative sowie lehrreiche Art genutzt um einem das Internet näher zu bringen. Ich z.B. bin in einer Zeit aufgewachsen, wo das Wort Internet, Handy usw. noch kein Mensch kannte. Klar, beruflich und auch aus Gründen der Kommunikation musste ich mir da so einiges aneignen. Heute gehören diese Dinge einfach zum Alltag und ohne läuft nichts mehr. Hier wird alles schön durchleuchtet und aus verschiedenen Sichtweisen erklärt. Um dies noch zu vereinfachen sind die verschiedenen Sichtweisen farbig markiert, es finden sich Icons und vor allem die "Echt jetzt" Anekdoten haben uns zusätzlich gut unterhalten. Zur Diskussion führten bei uns die Themen Influencer, Selbstdarstellung und Cybermobbing. Ich für mich fand die Ausführungen zum Darknet sowie die zur digitalen Währung lehrreich, denn da hatte ich bisher überhaupt noch keine Ahnung von. Das Glossar am Ende finden wir besonders hilfreich, es erklärt die Begriffe nochmals in kurzen Sätzen. Empfohlen wird das Buch ab 11 Jahren, wobei ich es jedem empfehlen kann, der sich einfach bezüglich dieser Thematik informieren möchte.

Bewertung vom 25.08.2021
Gardner, Sally

Unsichtbar im hellen Licht


ausgezeichnet

Bevor ich hier auf den Inhalt des Buches eingehe, muss ich das hervorragende lose Umschlagcover loben. Es ist ein totaler Blickfang und etwas besonderes durch die leuchtende Goldprägung in den Abbildungen. Das Hardcover selbst ist in einem günlichen Farbton, der den Atlantik darstellen soll, gehalten und ein Lesebändchen ist auch vorhanden. Ich mag so liebevoll gestaltete Bücher und ich finde das alles passt perfekt zum Inhalt, Märchen gemischt mit Fantasy.

Celeste findet sich plötzlich in einem Kostümkorb der königlichen Oper wieder. Verzweifelt versucht sie sich an Vorangegangenes zu erinnern; aber da ist nur dieser ominöse Mann mit dem smaragdgrünen Anzug, der sie zu einem Spiel heraugefordert hat. Dabei geht es um Leben oder Tod.

Die ersten 5 Kapitel habe ich als ziemlich verwirrend und anstrengend empfunden, da ich nicht so genau erkennen konnte, worum es sich hier nun eigentlich handelt, denn es spielt in zwei Welten. So nach und nach fand ich die Geschichte dann allerdinsg super spannend und habe das Buch in einem Rutsch zu Ende gelesen. Fasziniert war ich von den ganzen Schauplätzen, die so herrlich, ja schon fast auf poetische Art und Weise, beschrieben bzw.dargestellt sind. Die Charaktere sind passend und hätten für mich nicht besser gezeichnet werden können. Ich habe einiges an alten Märchen hier drin erkennen können, verbunden mit viel lebhafter Fantasy.

Der Schreibstil ist leicht lesbar, die Altersangabe liegt hier bei 14 - 17 Jahren und das passt, denn die Geschichte fordert einen schon heraus und ist bestimmt nicht für jeden geeignet.

Bewertung vom 20.08.2021
Revedin, Jana

Flucht nach Patagonien


ausgezeichnet

Mir ist das Buch durch sein Cover zuerst aufgefallen. Es zeigt eine winkende Frau von hinten an einer Schiffsreeling. Ein Abschied oder ein Ankommen? Jana Revedin als Autorin sagte mir nichts, der Titel Flucht nach Patagonien deutet auf den Abschied hin. Auf dem Klappentext finde ich Namen wie Coco Chanel, Pablo Picasso, den jüdischen Innenarchitekten Jean - Michel Frank und die Kunstmäzenin der Pariser Moderne Eugenia Errázuriz. Schon war mein Interesse geweckt und ich begann zu lesen.
Jana Revedin versetzt mich in den Februar 1937 und beschreibt eine Flucht aus Europa, das die Kunstmäzenin von Hitler und dem Nationalsozialismus bedroht sieht. Bereits als ich das Buch aufgeschlagen habe und das Foto von Eugenia Errázuriz betrachtete, war ich gespannt und nach dem ersten Kapitel gab es für mich kein Halten mehr.
Der Schreibstil ist hervorragend, es liest sich sehr angenehm und ich war von Kapitel zu Kapitel gespannt was ich als nächstes erfahre.
Die Charaktere, eigentlich eher ausgefallene Persönlichkeiten sind sympathisch gezeichnet, ich mochte sie auf Anhieb. Es wirkt alles sehr authentisch, das Buch lebt für mich durch seine Charaktere.
Am Ende des Buches finden sich noch Quellenhinweise und ein Foto von Jean - Michel Frank.
Für mich ein wirklich lesenswertes Buch, mit dem ich mich bestimmt noch eine Weile beschäftigen werde.

Bewertung vom 19.08.2021
Rinke, Moritz

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García


sehr gut

Pedro arbeitet bei der staatlichen Post des Königreichs Spanien, auf der schönen Urlaubsinsel Lanzarote und scheint in seiner Lethargie gefangen zu sein, denn ausser Werbeprospekte gibt es seit längerer Zeit nichts mehr an Post, die verteilt werden will. Momentan verbringt er die meiste Zeit nur mit herumfahren und Kaffe con leche zu trinken oder sich um seinen Sohn Miguel zu kümmern. Dann verlässt ihn seine Lebensgefährtin Carlota und nimmt Miguel mit. Sein Leben verändert sich von heute auf morgen.
Ein Roman, von dem ich mir eigentlich mehr versprochen hatte. Der Charakter Pedro passt perfekt zu der Geschichte, in der es um Liebe, Familie, Verlust, Veränderung, Flüchtlinge, Fußball und Vulkane geht. Ich fand es sehr interessant mehr über die historischen Vulkanausbrüche Lanzarotes zu erfahren. Die Schönheit der kanarischen Insel Lanzarote sowie deren Menschen kommen hier sehr gut rüber. Ich mag die Insel und ich konnte mich so in dem Roman dort sofort heimisch fühlen. Die Geschichte selbst nimmt sich vieler verschiedener Themen an, die ich auch als interessant empfand, aber nicht genug ausgearbeitet wurden sind.
Der Schreibstil ist als eher ruhig zu beschreiben und manche Seiten haben sich für mich sehr gezogen, waren mir zu langatmig.
Alles in allem konnte mich der Roman nicht ganz begeistern.

Bewertung vom 17.08.2021
Schröder, Johannes

Instagrammatik


ausgezeichnet

Johannes Schröder, studierter Deutschlehrer und Comedian, war mir bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Begriff. Das Buch Instagrammatik ist mir durch sein Cover, den Titel und den Klappentext aufgefallen. Schröder erzählt von seiner Zeit in der Helene Fischer Gesamtschule, dort gibt es eine neue Schulleiterin und ein digitales Update. Ein sehr unterhaltsames Abendprogramm für mich begann. Der Schreibstil ist überaus ansprechend und ich habe mich so unterhalten gefühlt das ich das Buch in einem Rutsch zu Ende gelesen habe. Anfangs findet man sich tatsächlich in der Realität wieder, die Schilderungen der Geschehnisse sind zeitgemäß und überaus lebendig. Gut, einiges von den folgenden Dingen klingt dann schon etwas übertrieben und unglaubwürdig; aber es ist ja schließlich ein Buch, Herr Schröder nicht nur Lehrer sondern auch Comedian und soll am Ende doch unterhalten. Fantasie besitzt er, verbunden mit Realität und Humor hat es gereicht um mich bestens zu amüsieren.
Herrlich, wer so was mag, der sollte hier unbedenklich zugreifen.

Bewertung vom 16.08.2021
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


ausgezeichnet

Wir befinden uns hier im Jahr 1820, in dem Napoleon über England regiert. Zu der Zeit lebt das Waisenmädchen Florance, die sich die rechte Hand des Meistermechanikers von Birch manor nennen darf, obwohl es ihr eigentlich untersagt ist. Dann wird das Anwesen angegriffen und Florance befindet sich plötzlich mitten unter den Rebellen wieder.
Das Cover sowie seinen Innenseiten sind sehr geschmackvoll und zum Titel sowie Inhalt passend, man sieht, es ist mit viel Liebe gestaltet. Anfangs im Buch befinden sich Bekanntmachnungen und Zeitungsausschnitte der damaligen Zeit. Das fanden wir um uns gedanklich in die Zeit zu versetzen total gut und auch sehr informativ. Wir haben sofort einiges zur Historie kennen lernen können. Anschließend lernten wir Florance in der Maschinenhalle kennen und waren auch schon mittendrin in der Geschichte, denn Florance hatte sofort unsere ganze Sympathie. Alle hier erschaffenen Charaktere passen perfekt in die Geschichte und wirken sehr lebendig, wir konnten miterleben, mitfühlen, mitkämpfen.
Der Schreibstil ist einfach und leicht lesbar, die Kapitel sind durch die unterschiedlichen Perspektiven nicht nur abwechslungsreich, sie lesen sich auch spannend, informativ und zügig. Wir haben es an einem Wochenende zu Ende gelesen, trotz seiner 372 Seiten. Auch zum Ende gibt es noch einmal abschließend passende alte Zeitungsausschnitte.
Carsten Steenbergen als Autoren kannten wir bis jetzt noch nicht; aber wir werden ihn uns auf jeden Fall vormerken.
Für uns war es ein rasantes Abenteuer, empfohlen ab 12 Jahren.