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Uli Geißler
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Fürth/Bay.

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Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2009
Camilleri, Andrea

Von der Liebe zum Radfahren


ausgezeichnet

Später Dank an das Leben rettende Fahrrad

Es ist eine kurze und doch tiefgehende Geschichte, weil Erlebnisse im todesgefährlichen Krieg wahrscheinlich immer tiefgehend sind, seien sie auch noch so banal im friedlichen Alltag.

Vor der Gefahr, die Auseinandersetzungen der Besatzertruppen 1943 auf Sizilien nicht zu lebend überstehen, flieht die Familie des damals achtzehnjährigen Autors in die schöne Villa seiner Tante nach Serradifalco. Einzig Andreas Vater darf seine Dienststelle, die Hafenkommandur bei Porto Empedocle nicht verlassen und bleibt dort zurück.

Einige Wochen lebte die Familie in relativer Sicherheit, doch die Sorge um den Vater ließ den jungen Mann nicht los und so machte er sich mit seinem Cousin auf einem klapprigen Fahrrad auf, zwischen Panzern, Jeeps, Militärkolonnen, versengten Menschen und Tieren die Schlaglochübersäten 50 Kilometer zu seinem Vater zu radeln.

Glücklich traf er ihn auch und nach der gelungenen und lebend überstandenen Rückfahrt und der Bekanntschaft mit dem inzwischen weltberühmten Fotograf Robert Capa stand für ihn fest, seinem „Montana“-Fahrrad als unverwüstlichen und rettenden Freund ein literarisches Denkmal mit der vorliegenden Geschichte zu setzen.

Das Büchlein lebt von der trotz schwerer Erfahrung lockeren Authenzität der Momentaufnahme in der Biografie des Autors und den eindrucksvoll atmosphärisch beschreibenden Schwarzweißfotos Robert Capas.

© 5/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2009
Read, Anthony

Die Baker Street Boys: Polly und der Juwelenraub


ausgezeichnet

Hilfsaktion für ein Dienstmädchen

Wieder sind die Hilfsdetektive des berühmten und unübertroffenen Meisterdetektiv Sherlock Holmes in einen aufregenden Fall verwickelt. Polly, das Dienstmädchen von Lady Mountjoys wird des Diebstahls eines wertvollen Juwelen bezichtigt. Schnell ist klar, dass hier jemand die Schuld von sich ablenken und dem armen Mädchen in die Schuhe schieben wollte.

Der durchdachte Plan von Wiggins, dem Meisterdenker der „Baker Street Boys“, das kluge Mädchen und Mitglied der Detektivgang Cheenie als Ersatz für Polly im Haus der Lady einzuschleusen, befördert dann auch schon bald zutage, dass das Hausmädchen wahrlich zu Unrecht beschuldigt wurde. Unter Aufbietung weiterer Tricks der Beobachtung und Verkleidung gelingt es Wiggins schließlich, den Fall zu lösen.

Auch wenn man weiß, dass die schlauen Kinder der berühmten Straße jeden Fall zu lösen, begeistert auch diese Geschichte wieder durch unprätentiöse Spannung und gut nachzuvollziehende Überlegungen und Handlungen der Bande. Es macht einfach Spaß, die Erlebnisse der Mädchen und Jungen in dem atmosphärisch gut erzählten London der vorletzten Jahrhundertwende nachzuempfinden.

© 5/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2009
Nimmo, Jenny

Charlie Bone und der Schattenlord / Charlie Bone Band 7


gut

Entführung ins Schattenreich Badlock

Dieses Mal gerät Charlie Bone fast ungewollt in den Sog eines im Keller seiner Großmutter deponierten geheimnisvollen und unheimlichen Bildes. „Harken der Betörer“, Herrscher über das Schattenreich „Badlock“ plant seine Rückkehr in die heutige Welt vor. Charlie kann gerade noch entkommen, dafür bleibt Runnerbean, der Hund seines Freundes Benjamin, versehentlich zurück. Ihn zu retten und gleichzeitig die Rückkehr des Bösen zu verhindern, sind Charlies Herausforderungen in der siebten Geschichte der spannenden Romanreihe.

Mit wenig Charakterdichte, dafür aber mehr gruseligen Effekten erzählt die Autorin, wie die Internatskinder versuchen gegen die Gemeinheiten der bösen Kinder des Roten Königs anzukämpfen. Charlie braucht jede Unterstützung, denn nicht nur, dass seine Großmutter ihm offensichtlich wieder massive Schwierigkeiten verschafft, auch sein als silberne Motte Claerwyn verwandelter Zauberstab bleibt lange Zeit verschwunden und ist Gegenstand übler Machenschaften seiner Widersacher.

Wenngleich es unverständlich und kaum nachvollziehbar ist, weshalb trotz Mordes an einem Jungen und verschiedener weiterer krimineller Begebenheiten kaum realistische Reaktionen durch Polizei oder elterliche Verantwortung erfolgen, begeistert die fantasiereiche Geschichte der Autorin wieder und sorgt für spannendes Leseerlebnis des vermutlich vorletzten Bandes der Reihe.

© 5/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2009
Cleeves, Ann

Im kalten Licht des Frühlings


ausgezeichnet

Archäologische Grabung fördert Dunkles Geheimnis zutage

Die etwas unbeachtete, von lediglich knapp über 1.000 Menschen bewohnte und nur knapp 23 Quadratkilometer große Schottische Shetland-Insel Whalsey ist Schauplatz archäologischer Ausgrabungen nach Zeugnissen der frühen Handelsgeschichte des kleinen Archipels einerseits und zweier zunächst unverständlicher Todesfälle andererseits. Auf dem Grund und Boden von Mima Wilson stirbt diese kurz, nachdem ihre bei den Grabungen beteiligte Schwiegertochter Evelyn einen Totenschädel ausgrub, durch einen – vermutlich versehentlichen - Querschläger einer Kaninchenjägerkugel und kurz darauf begeht die junge Doktorandin der Archäologie, Hattie James, Selbstmord.

Das ist umso weniger nachvollziehbar, als sie erst kurz zuvor einen nicht unerheblichen und gerade wegweisenden Fund alter Silbermünzen als Nachweis für die mittelalterliche kaufmännische Handelsbedeutung der Inseln ihrem Doktorvater und Professor Paul Berglund und der Fachwelt präsentieren wollte.

Der ermittelnde Inspektor Jimmy Perez sieht vielleicht auch aufgrund privater Abgelenktheiten zunächst kaum sinnvolle Zusammenhänge oder Begründungslinien. Auch sein Assistent Sandy Wilson kann sich auf den Tod seiner Großmutter Mima keinen Reim machen. Doch im Verlauf der Nachforschungen werden Zusammenhänge mit einer Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg offenbar.

Ann Cleves zieht einen mit ihrer detailreichen, gut recherchierten Kenntnis der Archäologie einerseits sowie den detailfreudigen Charakterbeschreibungen der Protagonisten andererseits geradezu mit beiden Händen auf die düstere Insel und in das Geschehen hinein. Man schlägt den gedachten Mantelkragen hoch und hastet geradezu unsicher über die nebelfeuchten Gassen und aufgeweichten schmalen Pfade der vielschichtigen atmosphärischen Geschichte.

© 5/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2009
Tabunowa, Irina

Fremdes Territorium


weniger gut

Freundschaft, Schnaps und Kriminelle

Eigentlich begann die Beziehung gar nicht mal so ungewöhnlich, denn Alkohol ist öfter mal ein Garant für eine schnelle Freundschaft. Als Irina dann Igor wegen einer Expeditionssreise in die Tundra den Schlüssel für seine Wohnung anvertraut bekommt, ist das schon ein deutlich größerer Liebesbeweis.

Eine so fixe Trennung – wenn auch nur voraussichtlich – auf Zeit fordert Irinas Toleranz dann doch ziemlich heraus. Zumal die Wohnung nicht leer und aufgeräumt ist oder Blumengießen die einzige Aufgabe für sie in Igors Abwesenheit wäre. DA gibt es nicht nur eine ganze Reihe von merkwürdigen und wenig erwünschten weiteren Wohnungsmitnutzenden wie eine Striptänzerin oder ein trinkender Lyriker, sondern auch ein paar aufkommende Schwierigkeiten. Beispielsweise, dass Irinas Exfreund ein paar krumme Geschäfte „am Laufen“ hat und ein paar Kisten Waffen und Munition in der Heimstatt ihres neuen Lovers zwischenlagern möchte.

Die Geschichte entwickelt einige skurrile Verrücktheiten, eine latente Kritik an den gängigen (oder womöglich tendenziell doch nicht ganz unangebrachten) Vorurteilen osteuropäischer Lebenswirklichkeit und bietet auf jeden Fall leicht melancholisch-witzige Unterhaltung.

© 5/2009, Redaktionsbüro Geißler, Freier Journalist, Uli Geißler, Fürth/Bay.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2009
Kirstilä, Pentti

Schwarzer Frühling


sehr gut

Innerer Antrieb bestimmt Anfang und Ende

Wie der Kellner Asko Mertanen zu der selbst erdachten Mission, den Präsidenten Finnlands bei dessen Besuch in der Stadt Tampere zu töten, kommt, ist zwar etwas hergeholt begründet und nicht in allen Hintergründen nachvollziehbar, doch bei der Planung und Vorbereitung ist man von Anfang an mitwissend. Fast gerät man in den Strudel der falschen Verbundenheit mit dem Kapitalverbrecher, der gnaden- und wahllos auf Menschen schießt, um sein todbringendes und menschenverachtendes Vorhaben zu trainieren.

Nach dem Tod der offensichtlich etwas leichtlebigen Kellnerin Hanna Majala stirbt erschießt der Killer Mertanen auch noch - eher versehentlich die Kollegin Eeva Maria Kilpinen auf offener Straße. Der ermittelnde Kommissar Lauri Hanhivaara hatte sie erst kurz zuvor bei seinen Befragungen zum Mord an Hanna Majala kennen gelernt. Nun wird ein Meisterschütze gesucht.

Dass der Autor die Wesensart des Präsidenten so herausstellt, verwundert eher und soll wohl die Begründungslinie für den eiskalten Plan des Mörders festigen. Hier schweift Kirstilä oft zu sehr ab, wie ich finde. Dennoch gelingt es ihm gut, die Spannung den kompletten Kriminalroman hindurch auf einem gut hohen Level zu halten. Früh schon sind die Lesenden informiert und sind dem Kriminalisten Hanhivaara und dessen Ermittlungsteam stets voraus und warten eher gespannt darauf, ob Mertanen seinen mörderischen Plan tatsächlich noch erfüllen kann oder ob es seinen Verfolgern gelingt, rechtzeitig dem Ganzen ein Ende zu setzen.

Das Ende schließlich gerät zu einer gänzlich unerwarteten Überraschung und lässt die Finesse der klugen Erzählstrategie des Thrillerautors erkennen.

© 2008, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2009
Spiegelhalter, Erich; Schulte-Kellinghaus, Martin; Pollmann, Bernhard

Bruckmanns Länderporträts Norwegen


sehr gut

Portrait des nordischen Schmuckstücks

Die drei Autoren offenbaren hier ihre Liebe zu Norwegen auf 166 informativen und ansprechenden Buchseiten. Mit ausreichend und offensichtlich gut recherchierten Fakten und Hintergrundinformationen werden in ausführlichen Texten neben den allgemeinen Landesdaten, und der Geschichte des Landes die einzelnen Regionen dargestellt.

Unterteilt in die Kapitel Oslo und Østlandet, Sørlandet und Telemark, Vestlandet, Trøndelag sowie Norden bietet das großformatige Buch übersichtlich ausgezeichnete Beschreibungen der jeweiligen Regionen mit zahlreichen aussagestarken Farbfotos des ausgezeichneten Fotografen Erich Spiegelhalter, welche teilweise doppelseitig die größtenteils unberührte, großartige Naturschönheit in den gewaltigen Ausdehnungen des Landes preisen.

Wunderbar erzählend finden sich gut in die Texte eingearbeitet eine ganze Menge an interessanten Geschichtsdaten, künstlerisch-kulturelle Besonderheiten oder Hinweise auf die Lebensart der Norweger oder beispielsweise ihre unterschiedlichen Möglichkeiten des Einkommens.

Jedes Regionskapitel endet mit einer kompakten Zusammenstellung von Wissenswertem. Sehenswürdigkeiten, besondere Naturgegebenheiten und –schauspiele oder auch touristische Angeboten werden benannt. Die Übernachtungstipps sind in diesen Zusammenfassungen eher marginal und deutlich zu knapp. Dafür gibt es jedoch ein gutes Kapitel „Daten und Fakten“ mit einer Geschichts-Zeittafel, den Top-Ten der Sehenswürdigkeiten, eine Übersicht der Veranstaltungen und Events sowie ein kurzes Norwegen-Lexikon, welches erste Hinweise zur Anreise und zur Mobilität im Land, zur Verpflegung, zu den Fährverbindungen sowie zu Unterkünften oder auch zum Geld bietet.

Das Buch ist eindeutig kein Reiseführer und auch kein Info-Magazin, aber es ist schönes, ansprechendes länderkundliches Buch über das nördliche Ende Europas, welches wunderbar auf eine Reise in das Land des Nordlichts einstimmt.

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2009

Wildes China


ausgezeichnet

Beeindruckende Einsicht in das Reich der Mitte

Das Buch ist das Ergebnis einer fantastischen Fernseh-Dokumentation über das doch immer noch so unbekannte Riesenreich, Bevölkerungsreichste Nation dieser Erde und Weltmacht der nahen Zukunft.

Die Kapitel „Kernland“, Nördlich der Mauer“, „Hochland Tibets“, „Yunnan“, Die große Reisschüssel“ und „Überbevölkerte Küsten“ zeigen China in seiner unglaublichen Vielfalt. Naturbeschaffenheit und –erscheinungen, Flüsse, Berge, Städte und die Highlights aber auch Problemlagen der einzelnen Regionen sind mit zahlreichen prächtigen Farbbildern dargestellt, Texte beschreiben Details und erläutern in bewusster Sachlichkeit ausgezeichnet recherchierte Hintergründe zu den religiösen, wirtschaftlichen oder auch kulturellen Lebensbedingungen der Menschen.

Immer wieder bieten zusätzlich zum Fließtext eingestreute Informationskästen und ausführliche Bildunterschriften eine Fülle weitere Beschreibungen interessanter Details oder außergewöhnlicher Besonderheiten über Fauna und Flora, die Religion oder auch die Kultur des unendlichen Reiches.

Zu jedem Kapitel und somit zu jeder vorgestellten Region gibt es eine knappe Zusammenfassung und Hervorhebung besonderer Orte und Sehenswürdigkeiten, welche zudem auf eigenen Detailkarten geografisch verortet sind. Weiterführende Literaturhinweise, Links und ein umfassender Bildnachweis sowie das alphabetische Register komplettieren den hervorragend informativen Bildband.

Das Buch ist Bildband und Informationsfundus zugleich und zudem ein Motivationswerk erster Güte, um sich gedanklich und möglicherweise auch real auf den Weg ins Land der Drachen, Naturwundern, faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt sowie der ältesten Kulturen der Erde aufzumachen.

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2009
Davidson, Andrew

Gargoyle


sehr gut

Wie Liebe Schicksal und Zeit überwindet

Ein Fantasy-Roman … nein, ein Historischer Roman … eher ein Thriller … auf jeden Fall eine Liebesgeschichte … oder eine Biographische Krankheitsgeschichte … irgendwie von alledem ist „Gargoyle“ ein gelungenes Debüt des Autors Andrew Davidson.

Fast grausig detailfreudig beschreibt er die Folgen eines Autounfalls seines Protagonisten. Schwerstens Brandverletzt ist er dem Krankenhausgeschehen und –personal ausgeliefert. Entsetzlich entstellt hadert er immer wieder mit seinem Leben, denkt an Suizid.

Erst als ein Engel erscheint – nun gut, es ist erst einmal lediglich eine Zufallsbekanntschaft mit der hilfsbereiten und an ihm irgendwie interessierte Bildhauerin, Marianne Engel – beginnt sich in ihm eine perspektivische Zukunft zu entwickeln. Dennoch verschlägt es ihn durch sie eher in die mittelalterliche Vergangenheit, denn sie berichtet von ihrer 700 Jahre zurückliegenden Liebesbeziehung. So verschwimmen die fiktive Realität der Gegenwart und die visionären Ereignisse der Vergangenheit und bieten den Lesenden die eingangs angedeutete in gewisser Weise Genre übergreifende, ausgesprochen wechselseitige Erzählung.

Erstaunlich und geradezu unangenehm nah empfindet man nicht nur die in der Ich-Form erzählten medizinischen Deskriptionen der Verbrennungsfolgen und die Operationsnachsorge sondern auch die emotionalen Empfindungen des langsam Gesundenden. Und hat man sich in der aufregenden, Zeiten überwindenden Geschichte einigermaßen zurechtgefunden, bekommt sie einen weiteren Schub an Spannung. Als der übrigens vor dem Unfall als Porno-Star und -Produzent erfolgreich Gewesene entlassen wird, nimmt ihn die geradezu heilige Marianne bei sich auf. Doch dort vollzieht sie eine im wahrsten Sinn der Wortes Bedeutung wahnsinnige Wandlung, welche den von den Ereignissen und Erlebnissen heftig Gebeutelten schwer als Freund, Helfer, Sinnspender und Liebenden beansprucht.

Das Buch ist eine außergewöhnlicher Sammelung miteinander verwobener und sich gegenseitig ergänzende aber auch deutende Geschichten. Trotzdem wirken sie als Ganzes und berühren zutiefst.

© 04/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2009
Schofield, Jo;Danks, Fiona

Wildnis erleben


gut

Spannende Outdoor-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen

Freiluftaktivitäten reizen Kinder und Jugendliche dann, wenn der Erfahrungsinhalt und die Eigenaktivität hoch, der erkennbare Belehrungsansatz gering sind. „Wildnis erleben“ zeigt schon im Titel des Buches an, worauf es hinzielt. Kinder und Jugendliche die Faszination, das Erlebnis und Abenteuer in der Natur attraktiv zu beschreiben und zu eigener Erfahrung anzuregen.

Genau das gelingt der Autorin sowie der mitwirkenden Fotografin auch, denn Kapitel wie beispielsweise „Unterschlupf“, „Feuer“, „Nahrungssuche“, „Werkzeuge und Waffen“ oder „Sicherheit“ machen von Anfang an klar, dass es hier um ganz praktische und auch aufregende Unternehmungen gehen wird.

Alle Hinweise zum Beispiel zum Bau eines natürlichen oder auch textilen Unterschlupfes, zur Planung und dem Aufbau einer Feuerstelle, zu Kochtechniken unter freiem Himmel, zur Konstruktion von verschiedenen Wurfgeräten, Waffen oder zu der Herstellung von Schnüren bis hin zu unvermeidlichen Hygieneempfehlungen (Toilettenbau) oder Sicherheits- und Erste-Hilfe-Tipps sind kurz, aber ausreichend beschrieben. Viele ansprechende Farbfotos bebildern die einzelnen Abschnitte und bieten teilweise in Handlungsabschnitte aufgeteilt nachvollziehbare Anleitungen.

Ergänzt um hilfreiche und weiterführende Literaturtipps und Internet-Adressen ist das Buch eine gute Erstausstattung und Grundlage für nicht alltägliche Abenteuer und Unternehmungen in der Wildnis und für erste „Überlebens“-Trainings im Freien für urban aufgewachsene oder an Unternehmungen in der Natur interessierte Kinder und Jugendliche.

© 4/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Freier Journalist, Fürth/Bay.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.