Benutzer
Benutzername: 
Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1485 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2024
Oram, Kelly

Alice in La La Land


ausgezeichnet

♥ Alice & Dylan ♥

Bisher hat Alice die extremen Bevormundungen ihrer Mutter akzeptiert, doch langsam reicht es ihr! Vorallem als sie ihr auch noch ihr Liebstes - die Musik - nehmen will. Denn nachdem sie Alice mit ihren beiden Freunden und Musikerkollegen bei einer Bandprobe erwischt hat, wird alles nur noch schlimmer. Alice darf ihr Zimmer nur noch für die Schule verlassen und Handy und Gitarre sind einkassiert. Allerdings bringt das Alice so in Rage, dass sie das erste Mal seit langem aufbegehrt und sich ihre Mutter im Streit verplappert und sie mit ihrem Vater vergleicht. Bisher wurde der Vater aber nie erwähnt und maximal als unwichtiger One-Night-Stand betitelt, der sie beide nicht haben wollte. Alice und ihre Freunde forschen nach und werden fündig! Der berühmte Max Oliver, Regisseur aus Los Angeles, ist ihr Vater. Nun muss Alice ihn nur noch kennenlernen...

Dylan steht seit seiner frühesten Kindheit immer in der Öffentlichkeit. Erst als Modell, dann in Werbespots und schließlich seit nun vier Jahren als Darsteller in einer Serie über übernatürliche Wesen an einer normalen Highschool. Vollkommen überraschend soll die Serie nun nach der vierten Staffel eingestellt werden. Alle drehen durch und sind verzweifelt, nur Dylan fühlt sich erleichtert. Er weiß, dass er nicht lange arbeitslos sein wird, schließlich kämpft seine Mutter schon sein ganzes Leben lang für seine Karriere und besorgt auch jetzt wieder gemeinsam mit seiner Agentin eine neue Rolle...

Kelly Oram nimmt ihre Leser nun endlich wieder mit in das Universum von Cinder & Ella und erzählt nun die Geschichte von Alice, der Halbschwester von Cinder alias Brian Oliver und Dylan, einem Schauspieler, der für Alice schnell mehr als nur eine Zufallsbekanntschaft wird. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt und verhilft den Lesern so zu tieferen Einblicken in die Leben der zwei jungen Erwachsenen. Alice ist eine starke, junge Frau, die mit knapp achtzehn Jahren endlich gegen ihre Mutter aufbegehrt und beginnt, für ihre eigenen Träume zu kämpfen. Alice Mutter wirkt im Roman häufig etwas übertrieben und sehr extrem in allem was sie tut und beschließt. Dylan dagegen wirkt gerade zu Anfang immer wieder etwas unsicher und auch nicht unbedingt glücklich in seiner Beziehung mit Monique, denn die ständige Angst, dass ihr Filmkollege Hunter sie ihm wegnehmen könnte vermittelt diesen Eindruck und zeugt nicht von der großen Liebe.

Da ich gerade erst den ersten Teil der Reihe beendet habe, war ich wirklich gespannt, wie es der Autorin gelingen wird, ihre Leser nach einigen Jahren wieder mit nach Los Angeles zu Cinder & Ella mitzunehmen. Aber es ist ihr wunderbar gelungen und ich war leider viel zu schnell am Ende angelangt. Nur zwei kleine Dinge haben mich gestört: Erstens, Alice und Dylan stellen sind manchmal ein wenig zu blöd an, was unrealistisch und konstruiert wirkt und zweitens, es gibt einige Schreibfehler, die einfach unnötig sind. Insgesamt aber ein wahrer Buchschatz!

Bewertung vom 30.01.2024
Oram, Kelly

Cinder & Ella Bd.1


ausgezeichnet

Sehr bewegend und bezaubernd schön!

Ella hatte vor ziemlich genau einem Jahr einen schweren Autounfall, bei dem sie nicht nur schwerste Verbrennungen am ganzen Körper erlitten, sondern auch ihre Mutter verloren hat. Nun hat sie etliche Operationen, eine lange Reha und viele Ups and Downs endlich hinter sich. Doch sie wird nie mehr in ihre Heimatstadt Boston zurückkehren. Denn ihr Vater, der sie mit sieben Jahren verlassen und sich eine neue Familie gesucht hat, nimmt sie mit zu sich nach Los Angeles. Ella fürchtet sich vor dem Neuanfang und auch der neuen Familie, denn sie kennt bisher niemanden und auch die Beziehung zu ihrem Vater hat über die Jahre gelitten beziehungsweise war lange Zeit gar nicht existent. Jennifer, die Frau ihres Vaters, scheint nett zu sein, wenn auch etwas unbeholfen. Ihre beiden Töchter dagegen machen es Ella nicht leicht, Anastacia hasst sie sogar richtiggehend und hetzt alle gegen den "Freak" mit den Narben am ganzen Körper auf. Nur ihre Internet-Freundschaft zu Cinder, einem Follower ihres Blogs, hilft ihr durch so manchen schweren Tag... Allerdings möchte er sich erstmal nicht mit ihr treffen, dabei sagen sie gegenseitig voneinander, sie wären beste Freunde und lieben sich und leben mittlerweile sogar in der gleichen Stadt.

Kelly Oram beschreibt das Schicksal von Ella sehr emotional und schafft es, die Leser zu berühren. Allerdings hält sie auch immer die Waage, sodass nicht immer nur Ella recht hat, sondern auch andere Familienmitglieder ihre Ansichten mitteilen können und so Gehör finden. Cinder bleibt für Ella lange Zeit ein Geheimnis, sodass es wirklich spannend zu verfolgen ist, wie sie meint, sein Leben zu verstehen und doch eigentlich nur wenig weiß. Da Cinder, eigentlich ja Brian Oliver, der berühmte Schauspieler und Mädchenschwarm, ebenfalls immer wieder zu Wort kommt, erhalten die Leser ein umfassendes Bild über die Situation und sein Leben im Fokus der Öffentlichkeit und können die Normalität, die Ella und er im Internet und am Telefon leben, noch mehr schätzen.

Leider lag das Buch viel zu lange auf meinem SuB und ich habe nun die Veröffentlichung des neuen Romans der Autorin zum Anlass genommen, es zu lesen. Und ich habe mich sehr geärgert, denn ich bin total bezaubert von der märchenhaften Geschichte, die mich aber auch sehr berührt und emotional gepackt hat.

Bewertung vom 29.01.2024
Grimm, Sandra

In der Stadt / Entdecken, erzählen, beschützen Bd.2


ausgezeichnet

Nachhaltigkeit in der Stadt

Emma und Malek leben in der Stdt und beobachten dort immer wieder Dinge, die neu für sie sind. So sehen sie im Park Fledermauskästen neben Insektenhotels und Vogelnistkästen. Oder kaufen auf dem Markt mit dem Korb ein, sodass sie keine Tüte vom Händler benötigen. So lernen sie, wie nachhaltiges Leben in der Stadt funktionieren und wie kinderleicht man in seinem Alltag etwas für die Umwelt tun kann.

Sandra Grimm erzählt in ihrem kurzen Geschichten über Emma und Maleks Leben in der Stadt. Die Texte bestehen aus kurzen Sätzen und sind in einfacher Sprache formuliert. Neben den kurzen Situationen, die in den Texten behandelt werden, gibt es aber noch viel mehr auf den einzelnen Bildern zu entdecken, unter anderem auch die Begriffe, die am rechten Bildrand nochmals genannt und mit Bild versehen sind. So werden neue Wörter spielerisch erklärt, angewendet und gemerkt. Die Illustrationen von Simone Krüger sind farbenfroh und stellen die Szenerien kindgerecht und detailreich dar. Außerdem handelt das Buch nicht nur über Umweltschutz, sondern trägt auch selbst dazu bei, indem die Farben mineralölfrei sind, der Dispersionslack auf Wasserbasis ist und auch der Leim aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird.

Meine Tochter und ich waren sofort begeistert von diesem Kinderbuch, denn es vereint kurze Geschichten mit Wimmelbildern. Wir hatten großen Spaß beim Ansehen und Entdecken und empfehlen dieses Kinderbuch uneingeschränkt weiter!

Bewertung vom 28.01.2024
Ferreux-Maeght, Angèle

Bon Appétit!


sehr gut

Gesunde Küche ist ganz einfach!

Nach diesem Motto lebt die Französin Angèle Ferreux-Maeght und hat in ihrem Kochbuch ihre liebsten Gerichte niedergeschrieben. So sind im Buch eine bunte Mischung an internationalen Essen enthalten. Alle eint die wenigen verwendeten Zutaten, der geringe Aufwand und die einfache, gelingsichere Zubereitung. Wie gut dieses Konzept ankommt, zeigt sich im Erfolg des bekanntesten Detox-Cateringservices Frankreichs, den die Autorin führt.

Die Einteilung des Kochbuches richtet sich nach den Tageszeiten Morgen, Mittag und Abend, zusätzlich gibt es noch Kapitel mit süßen Gerichten und Essen mit Freunden. Da aus den Rezepten ganze Menüs kombiniert werden können, liefert die Autorin noch einige Vorschläge in einem extra Abschnitt des Buches. Insgesamt werden so auf 192 Seiten so manche gesunde Leckerbissen gezeigt. Natürlich immer mit vielen, sehr gelungenen und athmösphärischen Fotografien versehen.

Auf dieses Kochbuch war ich wirklich sehr gespannt, denn bisher habe ich noch keines mit französicher Küche. Allerdings ist mir schon beim ersten Durchblättern aufgefallen, dass sich der Untertitel des Buches "Moderne Küche mit französischem Charme" wohl eher auf die charmante Art und Nationalität der Köchin bezieht, denn auf die Gerichte selbst. Diese sind international und reichen von Porridge über Falafeln, Bruschetta oder Pilz-Stroganoff bis hin zu Klebreis mit Kokos und Mango. Dennoch klingt alles sehr verlockend und macht Lust, sich direkt in die Küche zu stellen und loszukochen. Für meine Familie habe ich bisher vier Gerichte nachgekocht, die allesamt lecker waren, trotzdem waren sie teilweise für unseren Geschmack etwas zu einfach und fade und es hat das gewisse Etwas, das das Rezept zu etwas Besonderem macht gefehlt. Insgesamt ein wunderschönes Kochbuch, das uns aber nicht vollständig überzeugen konnte.

Bewertung vom 27.01.2024
Collet, Emilie

Sound- & Licht-Buch Mein kleines Klassik-Konzert


ausgezeichnet

Klassische Musik schon für die Kleinsten

Von Vivaldi, Beethoven, Saint-Saëns, Händel, Satie bis Mozart reicht die Vielfalt der kurzen Musikstücke, die in diesem Kinderbuch vorgestellt werden. Zusätzlich zu den Melodien blinken kleine LEDs im Takt dazu.

Emilie Collet hat für ihr Kinderbuch sechs Musikstücke ausgewählt, die nicht alle so bekannt sind, dass man sie in vielen anderen Soundbüchern ebenfalls findet, gewählt. Die Komponisten und die Namen der Stücke bilden die Überschriften auf den Seiten, während in den kurzen TExten darunter auf die Instrumente und deren Funktion im Stück erzählt wird. Dabei bindet die Autorin ihre Leser immer durch Fragen mit ein, die dazu anregen noch genauer hinzuhören. Durch die farbenfrohen Illustrationen Séverine Codiers verstehen die Betrachter noch besser, um was es in dem Musikstück geht und werden durch die blinkenden LEDs, die perfekt in die Bilder eingebaut sind, animiert, den Takt mitzuverfolgen und vielleicht sogar mitzuklatschen oder -klopfen.

Meine Kinder und ich sind begeistert von diesem Licht- und Soundbuch, denn bisher kannten wir die Lichter immer nur leuchten, dass sie im Takt blinken und eine richtige Lichtshow machen, kannten wir noch nicht und finden es super. Auch die Qualität der Musik ist sehr gut, die Töne klar und deutlich. Die Soundplättchen, durch deren Drücken die Musik gestartet wird, sind gut zu finden und ohne Schwierigkeiten zu drücken, sodass auch einjährige Kinder keine Probleme haben sollten. Ein wirklich gelungenes Kinderbuch!

Bewertung vom 26.01.2024
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die berührende Lebensgeschichte der Karolina Borger

Mühlbach am Glan, 1897: Karolina Borger, genannt Lina, ist seit vielen Jahren die beste Freundin von Albert Lehnert, dem Sohn der Krämerin und des Dorfschmieds. Doch in letzter Zeit hat sich etwas an ihrer Beziehung geändert und die beiden sind sich nähergekommen. Obwohl Lina Halbwaise und die Tochter eines armen Mannes ist, der sein ganzes Leben hart im Steinbruch arbeiten musste, tut das ihrer Liebe keinen Abbruch. Das ändert sich aber als Lina schwanger wird und Albert ihr zwar seine Liebe schwört, aber nicht den Mut findet, seinen Eltern zu widersprechen und zu ihr zu stehen. Also ist Lina bald eine verachtete Frau, die angeblich den Sohn der betuchten Mühlheimer Familie Lehnert mit einem Kind erpressen wollte. Lina ist enttäuscht über die Rückgratlosigkeit und Feigheit ihres früheren Freundes und zieht sich aus dem Dorf zurück. Erst Karl bietet ihr eine Möglichkeit, dem engen Dorf zu entfliehen, denn er ist nach seinem Weggang aus dem Ort nach Bremen gegangen und hat sich dort ein neues und glücklicheres Leben aufgebaut. War er doch in Mühlheim ebenfalls nicht geachtet als unehelicher Sohn einer Witwe und kennt die Verleumdungen und Missachtungen der Bewohner. Lina geht gemeinsam mit ihrer Tochter Charlotte mit Karl, heiratet ihn und lernt ihr Leben und den Wohlstand in der Großstadt Bremen zu genießen. Aber ein Besuch der alten Heimat fünf Jahre nach dem Weggang lässt alte Wunden aufreißen und bringt die kleine Familie aus dem Gleichgewicht...

Barbara Leciejewski erzählt in diesem Roman die Lebensgeschichte ihrer Großeltern, die all das unfassbare in diesem Roman erlebt haben. Der Autorin gelingt es von der ersten Seite an die Begebenheiten in dem kleinen Dorf so fesselnd und packend zu erzählen, dass ein Weglegen des Buches kaum mehr möglich ist. Ihre Schreibweise und Sprache ist flüssig und die Einteilung in nicht allzu lange Kapitel mit Orts- und Zeitangaben sehr gelungen. Das Schicksal der unehelich schwangeren Lina, des "Bankerts" Karl und der fröhlichen und unbedarften Charlotte ist sehr ergreifend und emotional berührend, sodass sich während dem Lesen immer wieder eine Träne aus den Augenwinkeln stiehlt.

Ich habe bereits mehrere Bücher der Autorin verschlungen und war auch jetzt wieder sehr gespannt auf den neuen Roman. Schon das Vorwort war so berührend, dass ich wusste, ich würde das Buch nur unter Zwang aus der Hand legen können. Innerhalb von zwei Tagen war ich dann wirklich am Ende angelangt und ich muss sagen, es war ein Wechselbad der Gefühle, denn ich habe ein paar Tränen vergossen, mich aber ebenso über die Glücksmomente gefreut und war begeistert von der kleinen Charlotte, der das schwere Leben einfach nichts anhaben kann. Ein rundum gelungener Roman, der mich nun voller Spannug auf den zweiten Band der Mühlbach-Saga zurücklässt.

Bewertung vom 25.01.2024
Pinocy, Janina

Der kleine Feuerdrache Piro


ausgezeichnet

Der Schlüssel bist allein du!

Piro ist ein ganz besonderer kleiner Feuerdrache, denn er hat zusätzlich zu seinem roten Körper pinke Füße und einen pinken Schwanz. Er geht schon in die zweite Klasse und mag seine Lehrerin Frau Drachenherz sehr gerne. Gerade lernen seine Mitschüler und er die drei Pflichten eines Feuerdrachen. Aber schon bei der ersten Pflicht, die sie gemeinsam üben, gelingt es Piro nicht, mit den anderen mitzuhalten. Denn es kommt einfach kein Feuer aus ihm heraus. Verzweifelt macht er sich, gemeinsam mit seinem Ameisenfreund Anton, in der Bibliothek auf die Suche nach einem Buch, in dem die Lösung für sein Problem stehen könnte. Doch auch dort hilft ihm nichts, nur ein verstaubtes Buch fällt ihm auf. Darin ist die Rede von einem Riesen und Piro entschließt sich, ihn aufzusuchen. Aber auch die große Wanderung durch den Wald hin zur Vulkanebene und die Begegnung mit Gigaro, dem Riesen, bringen nichts. Auch die Fledermaus Sapia hat nur einen klugen Spruch für Piro. Als Piro aber wenig später seinem Freund Anton das Leben retten muss, gelingt es ihm spielerisch, eine große Feuerfontäne zu spucken und er weiß, dass nur er allein sich helfen konnte!

Janina Pinocy erzählt die Geschichte von Piro, dem diese eine Sache mit dem Feuerspeien einfach nicht gelingen will, sehr liebevoll und kindgerecht. So zeigt sich schnell, dass der Glaube an sich selbst, für vieles die Lösung sein kann! Die Illustrationen zeigen die Welt der Drachen sehr schön, auch wenn sie teilweise etwas zu klein sind und auch gerne noch mehr Bilder im Buch sein könnten. Die Geschichte ist in einer einfachen und gut verständlichen Sprache verfasst, sodass sie sich auch sehr gut vorlesen lässt, es keine Verständnisprobleme gibt und dank der Schriftgröße sogar schon Erstleser mitlesen können.

Eine zauberhaft schöne Geschichte, die meinen beiden Kindern und mir sehr gut gefallen hat! Wir mochten Piro auf Anhieb sehr gerne und haben richtig mit ihm mitgefiebert und uns gefreut, als er es endlich schafft. Einzig die schlechte Korrektur des Textes hat mich gestört, denn es waren mindestens fünf Rechtschreibfehler, die mir beim Lesen direkt aufgefallen sind. Insgesamt eine wunderschöne Geschichte für Kinder, die zeigt, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben!

Bewertung vom 24.01.2024
Schmölzl, Lydia

Ein guter Plan ist die halbe Liebe


sehr gut

Roxy sucht den Baby-Daddy

Roxy ist fünfunddreißig Jahre alt, arbeitet als Personalchefin in einem Bauunternehmen und hat für alles im Leben einen Plan. Als sie aber zur Frauenärztin wegen einem vermeintlichen Routinetermin muss, erfährt sie, dass der Bluttest ergeben hat, dass sie nur noch wenige Eizellen hat und deshalb schnell schwanger werden muss, falls sie jemals Kinder haben möchte. Roxy ist durcheinander, verspürt aber, dass sie es sich durchaus vorstellen kann, selbst einmal Mutter zu sein - nur den Mann, den braucht sie nicht. Doch welcher Mann eignet sich überhaupt als Vater ihres Kindes? Da fallen ihr eigentlich nur die drei Männer ein, die auch jetzt schon eine Rolle in ihrem Leben spielen: Jonas, ihr Ex-Freund und immer noch Reparateur von kaputten Gegenständen in ihrer Wohnung, Max, bester Freund in allen Lebenslagen, und Dorian, heißer Arbeitskollege mit gleicher Leidenschaft für lange Abende im Büro. Um die Zügel nicht vollkommen aus der Hand zu geben und weiterhin einen Plan zu haben, gestaltet Roxy einen inkognito Einstellungstest. Nun dürfen nur keine Gefühle ins Spiel kommen...

Lydia Schmölzl schreibt in diesem Roman über ein sehr zeitgemäßes Thema, denn gerade für Frauen sind Kinder durchaus ein Traum, aber entweder es fehlt der richtige Mann oder man möchte seine Eigenständigkeit nicht für eine Beziehung aufgeben, die man doch gar nicht zum Glücklichsein braucht. Roxy ist eine sehr starke, selbstbewusste und gefestigte Frau, die ihren Plänen folgt und der ein Mann eher ein Klotz am Bein wäre, so sieht sie es zumindest zu Beginn des Buches. Trotzdem kann sie ihren neuerlichen Kinderwunsch nicht verleugnen und gerät erst einmal ins Schleudern, als sie so plötzlich eine so wichtige Entscheidung treffen muss. Die Geschichte des Eignungstests zum Vater ist sehr unterhaltsam und kurzweilig und wird so bildhaft beschrieben, dass sich der Roman auch als Verflimung sicherlich gut machen würde.

Ein richtig toller Roman, der durch seine humorvollen, aber auch nachdenklichen Stellen überzeugt hat. Ich mag es, wie die Autorin erzählt und niemals Langeweilie durch zu ausführliche Beschreibungen oder ähnliches aufkommen lässt. Allerdings fand ich Roxy gerade zu Anfang sehr anstrengend, denn ihre unabänderlichen Meinungen und überzogenen Reaktionen auf Taten, die ihrer Lebenseinstellung widersprechen, sind manchmal einfach nicht nachvollziehbar für mich. Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, perfekt für ein paar kuschelige Lesestunden auf dem Sofa, wenn das Wetter mal nicht so toll ist.

Bewertung vom 23.01.2024
Kiel, Anja

Mein erstes Jahreszeitenbuch: Ferdy, der kleine Fuchs


ausgezeichnet

Ferdy entdeckt den Winter

Ferdy, der kleine Fuchs, steht in der Früh auf und wundert sich, warum die Welt vor seinem Bau ganz anders aussieht. Alles ist weiß und voller Schnee, die Hagebutten sind von einer dünnen Eisschicht überzogen und an den Tannenzweigen hängen Eiszapfen. Ferdy möchte den Zauberer unbedingt kennenlernen, der so etwas erschaffen kann. Doch er findet im Schnee nur die Spuren der Meise. Dann aber sieht er Fußspuren, die seinen zum Verwechseln ähnlich sehen. Er geht ihnen nach und trifft auf das kleine Fuchsmädchen. Nun hat er zwar den Zauberer nicht gefunden, aber eine neue Freundin!

Anja Kiel gelingt es auf kindgerechte Art und Weise den Winter zu beschreiben, sodass Kinder in kleinen Schritten erfahren, was alles zu dieser Jahreszeit gehört. Außerdem dreht sich jede Doppelseite um einen bestimmten Begriff, wie zum Beispiel Spuren, Kiefern- oder Eiszapfen. Die Illustrationen von Lucy Barnard runden die Geschichte perfekt ab. Die Kombination aus einem klassischen Pappbilderbuch mit der Besonderheit des Griff-Registers am rechten Rand ist sehr interessant und ansprechend. Die Seiten sind stabil, haben abgerundete Ecken und eine angenehme und schmutzabweisende Oberfläche.

Dieses Bilderbuch hat mich schon auf den ersten Blick angesprochen. Ich finde die Illustrationen bezaubernd schön und auch die Texte perfekt auf das Alter von achtzehn Monaten bis vier Jahren abgestimmt. Ein rundum gelungenes Kinderbuch für die Winterzeit!

Bewertung vom 22.01.2024
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Jenny, ihr Leben und die Liebe zum Backen

Jenny Quinn ist siebenundsiebzig Jahre alt und seit beinahe sechzig Jahren mit Bernard verheiratet. Die beiden führen eine sehr glückliche Ehe, genießen die Zeit zusammen und Jenny backt täglich für sich, ihre Lieben und der Erinnerungen wegen, die durch die alten Familienrezepte lange über den Tod der Erfinder hinaus bestehen bleiben. Da ihnen Kinder versagt blieben, kümmern sie sich mit großer Hingabe um ihre Nichte Rose, deren Mann Jeremy und die Kinder Poppy und Max. Doch immer wieder ertappt Jenny sich dabei, wie sie merkt, dass sie eigentlich noch nicht bereit ist für das beschauliche Leben, das in geregelten Tagesrhythmen abläuft, sie möchte ihrer Nachwelt etwas hinterlassen und endlich einmal etwas tun, das sie nur für sich alleine tut. Deshalb entschließt sie sich, sich ganz im geheimen für eine Backshow im Fernsehen zu bewerben. Das ist erst das zweite Geheimnis, das sie vor Bernard hat, doch es strengt sie an und setzt sie unter Druck. Trotzdem erzählt sie ihm erst davon, als sie sicher angenommen wurde. Von dem anderen großen Geheimnis, das sie ständig mit sich herumschleppt, wird er aber nie etwas erfahren...

Olivia Fords Protagonistin Jenny ist eine ganz besondere Frau, die mit beinahe achtzig Jahren aber noch nicht bereit ist, sich mit dem abzufinden, was sie hat, sondern noch einmal etwas erleben möchte. Sie ist sehr sympathisch und wird durch ihre Gedanken über das Leben, ihre Erinnerungen an das Vergangene und die Zweifel an vielem nahbar und realistisch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin, denn dank der nicht allzu langen Kapitel und den Überschriften in Form von Gebäcken bleibt es immer interessant und kurzweilig. Auch die Rückblicke in die Zeit vor der Ehe mit Bernard sind sehr emotional und fesselnd.

Ich hatte schon viel Positives über das Buch gehört, bevor ich es selbst gelesen habe und muss sagen, dass ich das komplett so bestätigen kann. Da ich selbst unheimlich gerne backe und auch eine Vorliebe für Backshows im Fernsehen habe, spricht mich das Grundthema des Romans schon an, allerdings finde ich auch das Schicksal von Jenny sehr berührend und bin begeistert, wie wunderschön die Autorin das alles miteinander kombiniert hat. Ein perfekt gelungener Roman!