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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2022
Huhn, Daniel

Rückeroberung


ausgezeichnet

Ja es ist wieder ein Buch zu den Gräueltaten der Nazis. Aber es ist anders. Hier wird die Geschichte der Familie Gans, die wohlhabend und in Borkum beheimatet waren und in der Hitlerzeit als Juden viele Leid erfahren haben, anhand von Originalunterlagen gebildet. Das Buch zeigt, wie intensiv und umfangreich sich der Autor mit der Familie Gans beschäftigt hat. Es hat sich gelohnt!
Der Leser lernt den Manfred als Schüler kennen, seine Einschränkungen in dieser Zeit, und darf seinen Weg über England, hin zur Ausbildung als Soldat in der Englischen Spezialeinheit „Three Troop“, seinen Identitätswechsel, seine kriegsbedingte Rückkehr in seine Heimat und seine Empfindungen dabei miterleben. Die Erzählungen des Autors werden immer wieder Mit Zitaten aus Originalunterlagen und Briefwechseln unterlegt. So kann man die Gedanken und Empfindungen der Personen aus „erster Hand“ erleben und nachvollziehen. Mich hat das alles sehr berührt. Unvorstellbar war für mich auch Manfreds unangreifbare Liebe zu Anita. Anita ist damals 14, sie haben nicht einmal eine Woche für die Entstehung ihrer Beziehung, ihrer Liebe und doch überdauert sie 9 Jahre der Trennung. Unglaublich und rührend. Für mich war immer wieder unfassbar, die stark der Zusammenhalt der Familie Gans über Länder und Grenzen hinaus besteht. Für mich ist dieses Buch ein äußerst gelungener Stoff, um sich mit der deutschen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 25.01.2022
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Sarah und Marc lieben sich innig. Ihr Glück könnte perfekt sein, wenn nicht Henning mit in ihr teures Loft eingezogen wäre. Aber dann, sie haben sich bereits drei Jahre lang mehr recht als schlecht arrangiert, verschwindet Henning. Hinterlässt nur eine riesige Blutlache in der gemeinsamen Wohnung, die auf seinen Tod schließen lässt. Unter Verdacht: Marc und Sarah! Jeder der beiden erzählt der Polizei seine eigene Geschichte….
Der Autor hat auf der Innenseite des Buchs gleich mit einer Drohung gegenüber dem Leser angefangen, jedenfalls habe ich das so empfunden. Der Leser soll dem Buch seine volle Aufmerksamkeit widmen, Wiederholungen gäbe es im Buch nicht, also aufmerksam lesen. Ja, damit hat er von Anfang an meine Neugier geweckt. Mal etwas anderes, ich fand es geschickt und bei mir hat es gewirkt. Den Erzählstil – die beiden Hauptfiguren erzählen im Ich-Stil und eigene Fragen beantworten sie sich selbst – empfand ich als sehr angenehm und erfrischend. So offenbart sich dem Leser Stück für Stück die wahre Beziehung zwischen den drei Loft-Bewohnern. Und trotzdem bleibt offen, wie der Tattag abgelaufen ist, so dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Linus Geschke hat es wieder einmal geschafft, mich mit dem Schluss total zu verblüffen. Geahnt habe ich nichts davon. Toll gemacht und darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

Bewertung vom 23.01.2022
Peters, Katharina

Ufermord / Romy Beccare Bd.11


ausgezeichnet

Romy Baccare weiß eines: dieser so schnell aufgeklärte Mord am angesehenen Tierarzt läuft viel zu glatt. Schnell hat die Polizei in Karl Sebald ihren Tatverdächtigen gefunden. Der hat vor einem Jahr nämlich Kira, seine heißgeliebte Hündin verloren und gab dem Opfer, Michael Bautner, die Schuld daran. Aber Romys Baugefühl, auf das sie sich bisher immer verlassen konnte, sagt ihr, dass Sebald unschuldig ist. Doch der schweigt beharrlich. Also beginnt Romy tiefer zu „graben“….
Auch in diesem Ostseekrimi erkennt man wieder die Verbundenheit der Autorin mit der herrlichen Umgebung der Ostsee/Rügen. Da ich selbst auch ein Liebhaber dieses Fleckchens bin, liegen mir ihre Bücher sehr. Gleichzeitig habe ich aber den Eindruck, dass ihre Ostsee-Reihe immer besser, weil spannender und unvorhersehbarer wird. Es bleibt hier spannend bis zum Schluss. Dabei reichen die Verwicklungen in diesen beiden Morden über Jahrzehnte zurück, so dass Romy auf die Erfahrungen und Erinnerungen bereits pensionierter Kollegen zurückgreifen muss. Schließlich kennt sie selbst die DDR nur auf Büchern und vom Erzählen. Für mich ist das ein wunderbarer Lesestoff bei dem man die Zeit vergisst und bei dem am Ende doch alles anders kommt. 5 Lese-Sterne sind da voll verdient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2022
Rönne, Ronja von

Ende in Sicht


gut

Während ich das Cover nicht sehr ansprechend fand, hat mich die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig auf mehr gemacht. Da gibt es Hella Licht, die 69-jährige Sängerin, die längst keiner mehr hören will, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht und die darum beschlossen hat, es in der Schweiz zu beenden. Also macht sie sich mit ihrem alten VW Passat auf den Weg, in der Hoffnung, dass beide >sie und der Passat< die weite Reise durchhalten. Der Zufall lässt ihr Juli, 15 Jahre, und ebenfalls des Lebens überdrüssig vors Auto fallen. Nur leicht verletzt nimmt Hella sie mit. Doch eines konnte Hella noch nie: Verantwortung übernehmen und Empathie gegenüber anderen empfinden. Und nun so was! Hellas bester Freund ist der Alkohol, was ihrer Depression nicht gerade zuträglich ist. Das alles bringt die Autorin in einer zum Teil sehr lustigen Sprachwahl zum Ausdruck. Doch trotzdem konnte ich mich weder mit Juli, noch mit Hella „anfreunden“. Für mich waren diese beiden Hauptfiguren einfach weit weg. Auch immer wieder eingearbeitete Situationskomik konnte daran nichts ändern. So kann ich auch nur 3 Lese-Sterne

Bewertung vom 18.01.2022
Balson, Ronald H.

Esthers Verschwinden


ausgezeichnet

Eli Rosen betreibt mit seinem Vater ein Baugeschäft in Lublin. Mit Ehefrau Esther und Sohn Isaak führen er ein gutes, weitgehend sorgenfreies Leben - bis die Nazis Polen besetzen und die jüdischen Einwohner zum Spielball der Besatzer werden. Eli verspricht seiner Frau, die Familie zu schützen und Max Poleski soll ihm dabei helfen. Doch hat er da aufs richtige Pferd gesetzt?
Dem Autor gelingt es das schmierige, anbiedernde Verhalten von Max Poleski überzeugend zu beschreiben und dabei die Machtlosigkeit der Familie Rosen, die ich beim Lesen unwahrscheinlich bedauert habe, dem Leser zu vermitteln. Regelrecht wütend konnte man werden. Während Esther die Bedrohung durch die Nazis und die Skrupellosigkeit von Max sowie die Haltlosigkeit seiner Versprechungen realistisch einschätzt, ist Eli zu blauäugig. Immer wieder glaubt er den Versprechungen von Max. Kein Wunder, denn der versteht es kleinere Dinge für Elis Familie zu regeln, so dass Eli wieder neues Vertrauen zu ihm fasst. Wie ein sich windender Aal macht er Max Versprechungen, die er nicht einhält. Denn vorrangig geht es Max um sein eigenes Wohl und die eigene Bereicherung. Auch nach dem Krieg treffen sich Eli und Max wieder…
Dieser auf 3 Zeitebenen erzählte Schicksalsroman hat mich überzeugt. Ich kann ihn zu 100 % weiterempfehlen und 5 Lese-Sterne sind da vollauf verdient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2022
Grünig, Michaela

Tage der Entscheidung / Palais Heiligendamm Bd.3


ausgezeichnet

Für mich ich es wieder ein Lesevergnügen pur gewesen. Es beeindruckt mich immer wieder wie es der Autorin gelingt das dunkle Kapitel deutscher Geschichte mit einer Familiengeschichte zu verknüpfen. Man lernt in diesem Roman nicht nur die Hotelier-Familie kennen, sondern „trifft“ auch auf bekannte Persönlichkeiten der Nazidiktatur. Schließlich ist das Palais Heiligendamm ein luxuriöses Hotel, wo sich Leute von Rang und Namen trafen. Trotz allem sind die Eigentümer bodenständig geblieben, lassen sich von Hitlers Versprechungen nicht blenden, sehen die Entwicklungen sehr kritisch und erkennen auch die eigene Bedrohung. Für die Familie ist das eine Gradwanderung.
Aber natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Julia, die nun eine heranwachsende junge Frau geworden ist und sich im Hotel von der Pike auf ausbilden lässt, hat gleich zwei, wenn auch völlig verschiedene, Verehrer. Sie weiß für wen ihr Herz schlägt, doch Zweifel bleiben zwischendurch immer noch bestehen wie sie sich entscheiden soll. Genauso zerrissen fühlt sich Paul, Elisabeths Bruder, der zunehmend Zweifel an Carls Liebe zu ihm hat. Ja es sind aufregende Zeiten für die Familie, jedes Familienmitglied des Hotelgründers hat seinen eigenen Packen zu tragen, so dass sich das Lesen abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet. Die Zeit fliegt nur so dahin und man möchte das Buch gar nicht aus den Händen legen. Von mir gibt’s daher absolut verdiente 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.01.2022
Maly, Beate

Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Schon als Kind liebt Emma es, ihren Vater, dem Veterinär der Menagerie, in den Kaiserlichen Zoo zu begleiten. Ihr größter Wunsch, wen wundert’s, ist es ebenfalls Tierärztin zu werden. Aber leider wird Frauen ein Studium verwehrt. Um ihrer Tierliebe trotzdem nachgehen zu können, wird sie eine der ersten Tierpflegerinnen im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Sie geht in dieser Aufgabe voll auf. Sieht ihren Job nicht nur in der Reinigung der Ställe und der Fütterung der Tiere, sie erkennt auch die sozialen Bedürfnisse der Tiere. Als dann der 1. Weltkrieg ausbricht, sich über die Jahre alles verknappt, die Existenz und die Berechtigung des Zoos bedroht bzw. angezweifelt wird, beginnt für sie ein täglicher Kampf ums Überleben.
Beate Maly gibt dem Leser einen wunderbaren Einblick in die Zeit des Wiener Zoos während des Krieges. Gleichzeitig ummantelt sie dies mit dem Schicksal von Emma. Das Buch hat mich in die damalige Zeit eintauchen lassen, um mit Emma und ihrer Schwester Greta mit zu bangen. Nicht nur der Zoo litt unter Existenzangst, auch die beiden Schwestern wissen oft nicht, wie sie ihren Schuldenberg abtragen sollen, ohne zu verhungern oder ihr Elternhaus zu verlieren. Mir ist es sehr leichtgefallen, mich in ihre Sorgen und Nöte einzudenken. Umso wütender wurde ich auch immer, wenn wieder ein „Seitenhieb“ vom stellvertretenden Zoodirektor oder vom nett tuenden Nachbarn ein unverschämt geringes Kaufangebot kamen. Ja, beim Lesen gehen die Gefühle rauf und runter und die Liebe spielt natürlich auch eine Rolle. Ich finde das Buch sehr lesenswert und gebe daher auch 5 Lese-Sterne. Wer Frauenromane mag, liegt mit diesem Buch total richtig.

Bewertung vom 04.01.2022
Haller, Elias

Das Zeichen


ausgezeichnet

Arne Stiller, Kryptologe beim K11 in Dresden, hat in seinen jahrzehntelangen Berufsjahren schon einiges an Brutalität erlebt. Aber als er diesmal am Tatort des in seinem Schlafzimmer ermordeten Stefan Mahner steht, muss selbst er sich zusammenreißen, um nicht gleich wieder den Raum zu verlassen. Das Opfer weist nicht nur massige Schlagverletzungen auf, es wurde ihm auch die Gesichtshaut entfernt. Ein Anblick, den man kaum ertragen kann. Wer ist zu so etwas fähig? Genau dieser Frage muss Arne Stiller nachgehen und wie immer ist ihm sein direkter Chef, Nathan Schuster, dabei keine Hilfe. Zwischen den beiden knistert es auch in diesem Fall wieder mächtig. Aber nicht vor Zuneigung und Liebe zueinander, sondern vor Verachtung und Missgunst. Genau das ist es, was auch den 3. Fall wieder so unterhaltsam und lebendig erscheinen lässt.
Der Täter hat in Mahners Schlafzimmer ein mit Blut geschriebenes Zeichen an der Wand hinterlassen - Alpha 55. Stiller kann sich anfangs keinen Reim auf dieses Zeichen machen. Erst als beim nächsten Opfer ein weiteres Symbol auftaucht, ahnt er den Sinn, der hinter diesen Zeichen steht. Aber bis dieser Fall geklärt ist, stehen muss Stiller noch viele Zusammenhänge aufdecken und dem Leser stehen noch viele spannende Leseseiten bevor. Denn eins ist sicher: mit diesem Ausgang hätte ich nicht gerechnet! Von mir gibt’s darum auch 5 absolut verdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.01.2022
Shepherd, Catherine

Die Autopsie


ausgezeichnet

Dieser Krimi hat mich gefesselt, was sicher auch an der sehr guten Intonation der Vorleserin lag.
Wir lernen die ehrgeizige Medizinstudentin Julia Schwarz kennen. Die 24-jährige Studentin, die ihr Studium sehr ernst nimmt, welches sie durch einen Job im Krankenhaus sowie der Arbeit als Tutorin für die Erstsemester finanziert. Julias Traum ist es einmal Rechtsmedizinerin zu werden. Aber jetzt gerät in ihrem Leben so einiges durcheinander. Ihr WG-Mitglied, Lennart, wird des Mordes verdächtigt. Julia kann nicht glauben, dass er zu so etwas fähig ist. Als sie dann in der Rechtsmedizin eine zweite Tote mit den gleichen Würgemerkmalen am Hals auf dem Seziertisch sieht, vertieft sie sich näher in die Todesumstände, ein Entschluss, der sie selbst schlussendlich in arge Bedrängnis bringt….
Ich empfand dieses Buch/Hörbuch als sehr kurzweilig und spannend. Julia mit ihrem Ehrgeiz mochte ich von Anfang an. Auch ihr Glaube an die Unschuld von Lennart, wo doch alles gegen ihn sprach, hat mich für sie eingenommen. Gleichzeitig bleibt aber bis zum Schluss offen, wer hinter den Morden steht, so dass Spannung garantiert ist. In meinen Augen ein lesenswerter Krimi, den ich gerne weiterempfehle und dem ich uneingeschränkte 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 02.01.2022
Hausmann, Romy

Perfect Day


gut

Ann ist von ihrem Vater allein aufgezogen worden, da die Mutter sehr früh an Krebs verstorben ist. Liebevoll nennt er sie noch heute mein Käferchen, dabei ist sie nun bereits eine erwachsene, selbstständige Frau. Doch jetzt wird ihr Vater des 10-fachen Mordes an kleinen Mädchen angeklagt. Er soll ein Serienkiller sein? Er, der weltweit anerkannte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak? Weil die Polizei sich mit den ermittelten Indizien zufriedengibt, beginnt Ann mit eigenen Ermittlungen ….
Dieser Thriller der Autorin hat mich diesmal etwas enttäuscht. In meinen Augen lag das daran, dass sie in Abständen immer wieder Aufsätze der 7-jährigen Ann zu bestimmten Gefühlsbegriffen eingearbeitet hat. Niedlich waren dabei die vielen Rechtschreibfehler, die diese Zeilen altersgerecht erscheinen lassen. Mich hat das aber irgendwann nur noch genervt, weil ich darin keinen Sinn bzw. Zusammenhang zu den Taten gesehen habe. Dann wieder gab Kapitel unter der Überschrift WIR, die einem Interview gleichkamen. Hier kann der Leser nur vermuten, wer mit Walter Lesniak das Interview führt. Da Walter in diesem Austausch immer ablenkende Auskünfte gab, Gegenfragen stellte und man nie konkrete Antworten erhielt, hat das bei mir nicht gerade zu Spannung geführt. Einzig die Abschnitte, wie Ann auf eigene Faust versucht Entlastendes für ihren Vater oder einen anderen Tatverdächtigen zu finden, waren für mich unterhaltsam und spannend. Erst durch das Nachwort habe ich erst richtig verstanden, welches Ziel die Autorin verfolgt hat. Insgesamt betrachtet gebe ich darum auch nur 3 Lese-Sterne.