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Bücherwürmchenswelt
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Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2013
Roux, Madeleine

Sie kommen!


gut

Buchhändlerin Allison Hewitt ist in ihrem Laden eingesperrt, während draußen die Welt untergeht: Menschen verwandeln sich in Zombies und überrennen die ganze Stadt. Zusammen mit einigen Kunden und Nachbarn kämpft Allison ums nackte Überleben.

"Sie kommen!" ist der erste Band der "Ein Blog vom Ende der Welt"- Reihe von Madeleine Roux und befasst sich mit dem Lieblingsthema, sowie der zugleich größten Angst der Amerikaner: der Zombieapokalypse.

Madeleine Roux steigt direkt in die Geschichte ein und schildert das Geschehen in Form eines Blogs aus der Sicht von Allison Hewitt. Immer wieder finden sich im Anschluss an die jeweiligen Kapitel bzw. Blogeinträge Kommentare von anderen Überlebenden aus unterschiedlichen Teilen der Welt, wodurch man einen guten Überblick über die Gesamtsituation erhält.

Trotz dieser etwas anderen Form der Erzählweise bleibt die Handlung gut und spannend zu lesen, da sie wie ein ganz normaler Roman erscheint und die Begebenheiten ausreichend ausführlich geschildert wurden.

Das Hauptaugenmerk dieses Romans mag wohl auf den zwischenmenschlichen Beziehungen liegen, da diese einen großen Teil der Handlung ausmachen, nachdem diesen spannende und abenteuerliche Sequenzen vorausgegangen sind.

Je weiter die Handlung voranschreitet, umso prägnanter wird der Spannungsbogen. Die Ereignisse überschlagen sich nun immer mehr und laufen am Ende auf ein spannendes Finale hinaus. Mag man zu Anfang noch ein paar Einstiegsschwierigkeiten gehabt haben, so legt sich das im Laufe der Lektüre nach und nach.

An der einen oder anderen Stelle habe ich mich immer mal wieder gefragt, auf was das Ganze nun hinauslaufen wird, da ich nicht immer einen roten Faden erkennen konnte und die Handlung sehr unvorhersehbar ist. Jedoch legte sich auch dies nach kurzer Zeit wieder, da die darauffolgenden Szenen wieder Sinn ergaben und nachvollziehbar erschienen.

Insgesamt hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht, denn es passiert soviel, dass manche Begebenheiten ein wenig kurz und knapp geschildert wurden und daher etwas zu kurz kamen. Auch bleiben am Ende noch ein paar Fragen offen, deren Klärung ich mir schon irgendwie gewünscht hätte, um einen zufriedenstellenden Abschluss zu gewährleisten.

Ein großer Pluspunkt dieses Romans ist definitiv der trockene Humor, der jeden Satz prägt und so ein wenig die Dramatik aus der Handlung hinausnimmt, die sonst ziemlich brutal und blutig vonstatten gegangen wäre und eine trostlose Atmosphäre geschaffen hätte. So allerdings ist diese recht locker, aber dennoch nicht minder erschreckend.

In sich ist dieser Roman abgeschlossen, denn der nächste Band beschäftigt sich mit einer anderen Überlebenden dieser Zombieapokalypse.

8 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2013
Agresti, Aimee

Das Dunkel der Seele / Die Erleuchtete Bd.1


sehr gut

Sie weiß nicht, woher sie kommt oder wer ihre Eltern sind, denn sie wurde einst ohne Erinnerungen am Straßenrand gefunden. Doch nun führt Haven ein behütetes Teenager-Leben, bis sie ein Praktikum im besten Hotel Chicagos antritt. Haven ist tief beeindruckt von der glamourösen Chefin Aurelia und deren atemberaubendem Assistent Lucian. Sie genießt die luxuriöse Atmosphäre ebenso wie Lucians zunehmende Aufmerksamkeiten. Bis sie merkt, dass sich hinter Aurelias schönem Äußeren eine finstere Seele verbirgt und dass ihre Chefin einen grausamen Plan verfolgt. Doch zum Glück steckt auch in Haven mehr, als ihre Widersacherin ahnt ...

"Das Dunkel der Seele" ist der erste Band der "Die Erleuchtete"-Trilogie um Haven Terra und eine angenehme Abwechslung in diesem Genre.

Man steigt nicht direkt in diesen Roman ein, da man erst einmal einiges über die Hauptprotagonisten erfährt und danach der eigentliche Handlungsverlauf eingeleitet wird. Danach aber entwickelt sich die Handlung immer stärker, auch wenn man zu Beginn der Lektüre nicht genau weiß, worauf alles hinauslaufen wird. Ebenfalls weiß man nicht, mit was man es genau zu tun hat, wodurch eine angenehme Atmosphäre entsteht.

Es herrscht eine stetige unterschwellige Bedrohung, die nicht greifbar oder zu benennen ist. Die Ursache all dieser im Roman vorherrschenden Phänomene offenbart sich erst nach und nach, was mir sehr gut gefallen hat, denn mehr als der Klappentext hergibt, weiß man für eine gewisse Zeit nicht.

Durch dieses Geheimnisvolle und Unterschwellige entsteht eine gewisse Spannung, die in der ersten Zeit den Roman voran trägt, später aber kommen immer mehr Spannungselemente hinzu, die den Leser immer stärker zu fesseln wissen und ihn in Richtung eines spektakulären Finales begleiten.

"Die Erleuchtete" ist definitiv anders als erwartet und gehört nicht zu der 08/15- Literatur, die man oftmals in diesem Genre antrifft. Die Autorin hat ihr mit bekannten Elementen etwas gänzlich Neues entworfen, bei dem der Leser viel Freude daran hat, all die Geheimnisse dieses Romans zu ergründen und das sind so einige.

Die Atmosphäre ist doch recht düster, aber auf keine unangenehme Weise, denn diese schlägt weder aufs Gemüt noch wirkt sie irgendwie negativ, sondern wirkt einfach passend und sorgt für die richtige Stimmung während der Lektüre.

Einige Fragen sind noch offen, welche ich gerne ergründen möchte. Auch wenn es keinen direkten Cliffhanger am Ende dieses Romanes gibt, so möchte ich doch einfach noch viel mehr lesen und erfahren, da mir dieser Auftakt tolle unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Trotz der knapp 600 Seiten las sich dieser Roman nämlich äußerst flüssig und kurzweilig, sodass Aimee Agresti mich von nun an zu ihren Fans zählen kann.
Glücklicherweise erscheint die Fortsetzung "Der Ruf des Bösen" schon im Dezember diesen Jahres, weshalb man nicht allzu lange auf diese warten muss.

Bewertung vom 23.07.2013
Williams, Tad

Die dunklen Gassen des Himmels / Bobby Dollar Bd.1


ausgezeichnet

Wenn sich Engel und Teufel, die Anwälte des Himmels und der Hölle, in die Haare kriegen, werden die schlimmsten Befürchtungen wahr. Viel schlimmer, als man es sich auf der Erde vorzustellen vermag – aber auch unendlich viel komischer. Neben seinen Geschäftsreisen zu den Opfern von Autounfällen, zu plötzlich an einer Herzattacke Verstorbenen treibt Bobby Dollar sich viel in himmlischen Bars und Vergnügungslokalen herum … Alles geht seinen gewohnten Gang, bis eines Tages die Seele eines Toten verschwunden ist. Hat »die andere Seite« sie gestohlen – der Anwalt der Hölle? Waren es Hintermänner im Himmel? Ein neues Kapitel im Krieg zwischen Himmel und Hölle beginnt, und der Engel Bobby steckt mittendrin …

"Die dunklen Gassen des Himmels" ist der Auftakt zu Tad Williams' Urban Fantasy Trilogie um den Engel Bobby Dollar.

Mit dem Prolog, der diesen Roman auf ziemlich spektakuläre Weise beginnt, erlebt der Leser gleich einen spannenden Einstieg, denn es geht sofort hoch her und man erhält einen ersten Einblick in diese Geschichte.

Tad Williams hat innerhalb unserer bekannten Welt eine zusätzliche eigene komplexe Welt erschaffen, die vor Einfallsreichtum und Kreativität nur so strotzt. Sie besitzt so viele Fakten und Details, dass sie äußerst authentisch erscheint. Trotz dieser Vielzahl an Informationen ist es nie zu schwer, dieser Geschichte zu folgen und in diese einzutauchen, denn dieser Roman ist so dicht und tiefgründig erzählt, dass man all diese Fakten nach und nach verinnerlicht, da sie logisch und angemessen erscheinen.

Auch wenn die Handlung immer mal wieder von Fakten unterbrochen wird, geht die eigentliche Spannung nie verloren, denn Tad Williams schafft es, diese Fakten so anzureichern, dass diese dem Leser ebenfalls viel Unterhaltung bieten und nie störend wirken. Man freut sich teilweise regelrecht auf diese Informationen, die interessante Einblicke in die Welt der Engel und im speziellen aus dem Leben Bobby Dollars liefern.

Der phantastische Aspekt kommt sehr gut zum Tragen, da man in "Die dunklen Gassen des Himmels" auf Engel und Dämonen trifft, die mal etwas anders sind, als die klischeebehafteten Wesen, die man aus sonstigen Romanen bereits kennt. Auch dass dieser Roman aus der Sicht eines Engels erzählt wird, gefällt mir richtig gut, da es innovativ und frisch zu lesen ist.

Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, ist herrlich skurril und unkonventionell. Tad Williams schreibt mit soviel Witz und Sarkasmus innerhalb der Dialoge oder Gedankenrede des Hauptprotagonisten, dass dieser Roman sehr locker erscheint und dem Leser die höchste Form der Unterhaltung bietet. Trotz der teilweise düsteren und auch ab und an mal brutaleren Atmosphäre, wird diese dadurch niemals zu ernst genommen und der Leser kommt so gut wie nie aus dem Schmunzeln heraus.

Wie auch die Handlung, so sind auch die einzelnen Charaktere sehr komplex skizziert und facettenreich wiedergegeben und runden somit "Die dunklen Gassen des Himmels" stimmig ab.

Mir hat dieser Roman mehr als unterhaltsame Lesestunden beschert und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Bobby Dollar und dessen skurrilen Abenteuern. Ein rundum gelungener Schmöker, den ich jedem Fantasy-Leser nur allzu wärmstens empfehlen kann, der sich gerne einmal fernab des Mainstreams bewegt.

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