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Jasika

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Insgesamt 747 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2021
Bomann, Corina

Ein Zimmer über dem Meer


gut

Zum Inhalt (übernommen):
Blind vor Tränen steigt Kim in den nächstbesten Zug. Sie hat bei einem Unfall ihre große Liebe verloren, wie kann sie nur weiterleben? Sie landet in einem Hafenstädtchen in Cornwall und versucht an den windumtosten Klippen einen freien Kopf zu bekommen. Die alte Janet glaubt, Kim will sich hinunterstürzen, und überredet sie auf einen Tee in ihr Cottage. In einer alten Seemannskiste verwahrt Janet ein zerschlissenes Tagebuch. Es erzählt die dramatische Geschichte der taubstummen Leandra, die genauso verzweifelt war wie Kim. Leandra wurde gerettet, nachdem sie sich zum Leuchtturmwärter bekannte. Kim ist tief berührt von der tragischen Liebesgeschichte der zwei – doch wie sieht es in ihrem eigenen Herzen aus? Gibt es dort Platz für eine neue Liebe?

Meine Meinung:
Zunächst sollte beachtet werden, dass es sich bei diesem Roman nicht um eine Neuerscheinung handelt. Bereits 2016 ist das Buch unter dem Pseudonym Dana Paul erschienen.

Der Handlungsort in Cornwall wurde traumhaft schön beschrieben, so dass direkt eine Wohlfühlatmosphäre entsteht. Trotzdem konnte mich die Handlung leider nicht so fesseln, wie es es normalerweise von der Autorin gewöhnt bin. Es fehlte mir leider die Spannung. Alles in allem war mir die Geschichte leider zu vorhersehbar.

Fazit:
Ein unterhaltsamer und flüssig geschriebener Wohlfühlroman ohne große Überraschungen.

Bewertung vom 01.10.2021
Villard, Sophie

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels


sehr gut

Zum Inhalt (übernommen):
Paris 1930: Als die junge Malerin Consuelo auf einer Party Antoine de Saint-Exupéry kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die temperamentvolle Mittelamerikanerin wird zur Muse des enigmatischen Piloten, der eigentlich viel lieber Schreiben und Zeichnen möchte. Aus seinen unsterblichen Gefühlen für sie entsteht »Der kleine Prinz«: Consuelo ist die über alles geliebte Rose, die der Prinz mit einer Glasglocke schützen möchte und an die er unentwegt denkt, auf welche fremden Planeten ihn seine Reisen auch führen. Das Buch macht Antoine in der ganzen Welt bekannt, doch das wahre Leben an seiner Seite ist alles andere als leicht. Consuelo kämpft mit seiner Untreue und dafür, als Künstlerin endlich aus dem Schatten ihres berühmten Mannes zu treten – bis Antoine 1944 zu einem schicksalhaften Aufklärungsflug über das Mittelmeer aufbricht …

Meine Meinung:

"Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten die Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!" (Zitat aus "Der kleine Prinz, S. 116)

Wer kennt sie nicht, die Geschichte "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry, welche als das am meisten gedruckte Buch nach der Bibel gilt.

Ich war daher schon sehr gespannt auf diesen Roman, in welchem die Autorin geschickt Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben hat und den Leser an der Entstehung des "Kleinen Prinzen" teilhaben lässt.

Die Liebe des Piloten und Schriftstellers zu seiner Frau, Consuelo, war besonders. Es gab viele Höhen und Tiefen in ihrer Ehe. Antoine war mit dem Kopf oft "in den Wolken", die leidenschaftliche Künstlerin Consuelo begleitete ihren Mann auf seine zahlreichen Einsätze, auf denen er sich beweisen wollte.

Antoine lebte über seine Verhältnisse, so dass das Paar sogar ihre Wohnung verliert. Er stellte verrückte Weltrekordversuche auf, bei denen er sogar abstürzte. Er schien selbst nicht zu wissen was er wollte, ein durchaus widersprüchlicher Charakter, offen, welt- und wortgewandt, charismatisch, gefühlvoll, aber auch unruhig, übermütig und exzentrisch. Trotz Streitereien war Consuelo immer an seiner Seite und unterstützte ihn in seiner schriftstellerischen Begabung und zog mehrfach mit ihm um.

Seine Gemütsschwankungen und ständigen Abwesenheiten, auch in Gesellschaft anderer Frauen, belasten die Ehe zunehmend.

Als Antoine nach Fertigstellung des "Kleinen Prinzen" 1944 nach einem Aufklärungsflug über den französischen Alpen als vermisst galt, hat Consuelo ihm noch immer Liebesbriefe geschrieben. Es war eine Ehe bei der es offenbar nicht mit, aber schon gar nicht ohne einander ging.

"Je weiter sie voneinander entfernt waren, desto mehr Sehnsucht schien er nach ihr zu entwickeln." (Zitat S. 318)



Fazit:

Gefühlvoller Roman über einen besonderen Schriftsteller und die starke, etwas unangepasste Frau an dessen Seite.

Bewertung vom 28.09.2021
Koller, Peter

Reise Know-How Reiseführer Pfalz


ausgezeichnet

Ein sehr gut gemachter Reiseführer der aus meiner Sicht nichts vermissen lässt.

Übersichtlichkeit, Struktur und Aufmachung sind vorbildlich und lassen sofort das hohe ausgereifte Niveau eines gut geführten Fachverlags erkennen. Trotz der modernen Gestaltung steht die Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Zu bunte, verschachtelte und unübersichtliche Inhalte sucht man (zum Glück) vergebens. Man findet sich durch die klassisch orientierte Aufteilung zügig zurecht und über das ausführliche Register gelangt man schnell zu den gesuchten Örtlichkeiten.

Das Kartenmaterial insgesamt ist wirklich lobenswert. Die reichlich vorhandenen Stadtpläne, Wanderkarten und Übersichtskarten sind detailliert und klar in der Darstellung sowie ausführlich bezüglich Legende und Beschriftung.
Sehr stimmig ist zudem die Bebilderung. Gut in die Texte eingebaut ist sie weder dominant noch zu zurückhaltend. Aus meiner Sicht wurde das richtige Maß an abwechslungsreichen und aussagekräftigen Fotos gefunden, um einen angemessenen Eindruck der vorgestellten Orte und Sehenswürdigkeiten zu ermöglichen

Ohne Anhang kommt das Buch auf ca. 350 Seiten, was natürlich für eine gewisse Ausführlichkeit spricht. Allerdings verfügt das Buch über alle Abschnitte und Kapitel hinweg über einen derart beachtlichen informativen Charakter, welcher den Informationsgehalt des Buches deutlich höher als erwartet ausfallen lässt.
So beinhalten nicht nur die informativen Ortsbeschreibungen im Reiseteil allerhand lesenswerte Informationen, sondern vor allem die zahlreichen separaten Texte (Exkurse) und das Kapitel "Land und Leute" halten jede Menge spannende Hintergrundinfos bereit.

Ein besonderes Merkmal dieses Reiseführers ist außerdem seine Vielseitigkeit und Ausgewogenheit.
Häufig hat man bei Reiseführern das Problem, dass (bedingt durch die Vorlieben des Autors) manche Zielgruppe unberücksichtigt bleibt. Dies ist hier nicht der Fall.
Nach meiner Einschätzung wurde hier möglichst allen Aspekten Rechnung getragen. Egal welche Vorlieben, Städte, Natur, Kultur, ob eher aktiv oder ruhesuchend, egal welches Alter, ob in der Gruppe, allein oder als Familie mit Kindern, hier sollte immer etwas passendes gefunden werden.

Der Autor Peter Koller hat mit seiner Erstauflage einen sehr ausgewogenen, vielseitigen und äußerst informativen Reiseführer geschaffen.

Bewertung vom 27.09.2021
Luhn, Usch

Club der frechen Möwen (Band 2)


ausgezeichnet

Ich habe das Buch zusammen mit meiner siebenjährigen Tochter gelesen. Das Cover ist wunderschön und hat uns direkt neugierig gemacht.

Wir kennen bereits den ersten Band und waren schon gespannt auf die Fortsetzung. Die Autorin schreibt sehr bildhaft, so dass wir uns alles sehr gut vorstellen konnten und direkt im "Inselfieber" waren. Die Geschichte hat uns sofort mitgerissen!

Stella und ihre Schwester Rosalie haben zusammen mit Elin, Naima und Enno den "Club der frechen Möwen" gegründet. Nach ihrem ersten erfolgreichen Fall sind sie voller Vorfreude auf ihren nächsten, doch der lässt zunächst auf sich warten.

Dann bekommt Enno Besuch von seinem Freund Sten, sehr zum Unmut seiner Freunde, die sich schnell ausgeschlossen fühlen. Zudem bezeichnet Sten die Bande abfällig als "Kinderdetektive". Sten ist schlecht gelaunt, da er lieber in den Ferien mit seinen Eltern nach Spanien gefahren wäre, aber sein Vater ist Kommissar und hat einen neuen Fall bekommen. Auch seine Mutter hat keine Zeit für ihn und so soll er seine Ferien auf der Insel verbringen. Sten findet sogar den Plan im Leuchtturm zu übernachten langweilig und macht sich über die Mädchen lustig. Streit ist vorprogrammiert.

Enno weiß gar nicht mehr, zu wem er halten soll und sitzt total zwischen den Stühlen.

Weiterhin lernen die Mädchen Lasse kennen, der mit Enno in die gleiche Klasse geht. Zum Glück ist dieser nicht so anstrengend wie Sten.



Zusammen mit Lasse, Sten und Enno besuchen die Mädchen das Wikingerdorf des Inselmuseums.

Doch dann wird ein wertvoller Wikingerschatz aus dem Inselmuseum gestohlen. Klar, dass die Freunde sofort mit ihrer Ermittlertätigkeit loslegen wollen. Sten will mitmachen, aber der Club besteht nur aus fünf Möwen und Sten gehört einfach nicht dazu. Das will Sten nicht auf sich sitzen lassen und möchte allein mit Enno an dem Fall arbeiten. Es gibt also plötzlich zwei Detektivbüros. Den "Club der frechen Möwen", der jetzt nur noch aus den Mädchen besteht, und den "Diskreten Ermittlern mit Kontakt zur Polizei".


Die Charaktere werden authentisch beschrieben und wir hatten beim Lesen fast das Gefühl sie zu kennen. Neben der Ermittlungsarbeit kommen natürlich auch Eis essen, Übernachten in einem Leuchtturm, Bootstouren usw. nicht zu kurz.

Auch der süße Kater Kasimir hat wieder einige witzige Auftritte.

Das Buch ist durchgängig spannend und interessant geschrieben! Weiterhin veranschaulichen die zahlreichen schwarz-weißen Illustrationen die Geschichte und sind gerade für jüngere Leser sehr wichtig.

Ganz nebenbei erfahren Kinder etwas über die Bedeutung der Leuchttürme für die Seefahrt und das Leben der Wikinger.


Fazit :
Spannendes und vergnügliches Leseabenteuer! Wir freuen uns auf weitere Abenteuer der frechen Möwen!

Bewertung vom 27.09.2021
Speyer, Nina

Trine sucht den Schnee


ausgezeichnet

"Bei den meisten Erwachsenen war es leider so, dass sie es verlernt hatten, sich etwas von ganzem Herzen zu wünschen. So kam es, dass sie oftmals Dinge geschenkt bekamen, von denen sie nicht gerade begeistert waren: eine gestreifte Krawatte, sieben Paar Socken, einen Staubsauger oder einen Kugelschreiber in einer Schachtel. Sie hatten einfach vergessen, wie es richtig geht, das mit dem Wünschen, weil sie schon so lange erwachsen waren." (Zitat S. 8)

Das Buch ist perfekt geeignet, um den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen. 24 Kapitel laden zum Vorlesen ein und verströmen Weihnachtszauber.
Die einzelnen Kapitel haben eine passende Länge und man kann jeden Tag ein Kapitel (vor-)lesen bis das Fest dann wirklich vor der Tür steht.

Trine ist die Tochter des Weihnachtsmannes und der Weihnachtsfrau und lebt im Weihnachtsland. Dieses Jahr darf sie zum ersten Mal selbst mit auf den Rentierschlitten und zusammen mit ihrem Vater und dem Christkind die Geschenke verteilen. Sie ist so aufgeregt und unruhig, dass sich dieses Jahr gar keine Weihnachtsstimmung bei ihr aufkommen kann. Außerdem hat es bei den Menschen noch nicht geschneit und so beschließt sie, ihre Onkel Schnee und Frost zu finden, damit diese ihrer Arbeit nachgehen und so die Menschen endlich in Weihnachtsstimmung kommen. Noch sieht Trine durch den magischen Eisplatz nur Menschen auf der Erde, die müde sind, sich langweilen oder gestresst sind.
Von Weihnachtsvorfreude ist noch nichts zu spüren.

Doch ohne Weihnachsstimmung funktioniert der Sternenstaub nicht richtig und der Rentierschlitten mit den Geschenken kann nicht zu den Menschen fliegen.
Daher begibt sich das Weihnachtskind
zusammen mit ihrem Rentier Sternschnuppe auf eine aufregende Reise auf der Suche nach Onkel Frost und Onkel Schnee. Wird sie den Menschen schließlich Weihnachtsstimmung bringen und damit das Weihnachtsfest retten können?

"Wenn es erst einmal schneien und frieren würde, würden die Menschen schon noch in Weihnachtsstimmung kommen und sich erinnern, dass dies das Fest der Liebe und nicht der Einsamkeit, der Habsucht und der Eile war." (Zitat S. 38)

Unterwegs begegnet sie den Schneemann, einer bekannten Märchengestalt und sogar dem "Geist der Weihnacht".
Alle meinen, dass Trine über eine besondere Gabe verfügt. Nur was hat es damit auf sich und benötigen die Menschen unbedingt Frost und Schnee, um sich auf Weihnachten zu freuen?

Abgesehen von der bezauberten Weihnachtsgeschichte gibt es noch kleine Weisheiten. So gibt z. B. Trines Oma ihr den Tipp, alle trüben Gedanken und Sorgen, die Trine aus dem Herzen hat, heraus zu atmen um sich wieder besser zu fühlen.


Die Geschichte wurde liebevoll farbig illustriert und weckt sofort die Vorfreude auf die Adventszeit.


Fazit:

Dieses zu Herzen gehende Buch zeigt auf, was Weihnachten wirklich ausmacht.

Bewertung vom 24.09.2021
Hagenmeyer, Clarissa

Happy Summer


ausgezeichnet

Papier, Pinsel, Aquarellfarben, Fineliner und Buntstifte herauslegen und schon kann es losgehen!

Die farbenfrohen und fröhlichen Motive bringen den Sommer ins Wohnzimmer und verbreiten sofort gute Laune.

"Wir können uns an die schönsten Orte träumen, um die ganze Welt reisen und alles lebendig werden lassen, was uns Freude bringt."


Zu Beginn des Buches werden Materialien empfohlen (Pinselgrößen, Stärke des Papiers usw.) und die Grundlagen der Maltechnik erläutert.

Die "Happy Painting! - Malmethode besteht aus wenigen Schritten (Vorzeichnung, 1. Aquarellspielerei, 2. Fineliner Fun, 3. Farbstifte-Flow, 4. Mix it! Finish it!) bis zum fertigen Bild.

Die Motive reichen von "Badevergnügen" bis zur "Sommernacht unter Sternen" und eignen- sich fertig erstellt - perfekt für Einladungen oder Geschenkanhänger.


Fazit:

Eine schöne Inspirationsquelle für jede Menge Spaß am Malen und Entspannung vom Alltag.

Bewertung vom 24.09.2021
Pahr, Martina

Runterkommen und drüberstehen


ausgezeichnet

"Es ist nicht möglich, Frust zu vermeiden, ebenso, wie es nicht möglich ist, Schmerz zu vermeiden, wenn wir auf eine heiße Herdplatte fassen. Aber es ist möglich, ihm keine Chance zu geben, uns das Leben madig zu machen. " (Zitat S. 16)

Jeder kennt sicherlich Situationen bei denen man am liebsten ausflippen könnte oder solche, die einem einfach den Tag verderben, bevor er überhaupt richtig angefangen hat.

Die Autorin hat zum Thema Frust einen Ratgeber geschrieben, der sich locker und flüssig liest und einfach gute Laune macht und somit schon beim bloßen Lesen hilft.

Sie zeigt unter Einbindung von Recherchen z. B. aus der Ernährungswissenschaft auf, was Frust eigentlich ist, was zu Frust führt und wie unterschiedlich Menschen auf Ärgernisse reagieren, z. B. Frustessen, von der Seele reden oder in Selbstmitleid versinken. Die Erläuterungen sind dabei anhand von Beispielen unterlegt und manchmal auch überspitzt dargestellt, so dass ich beim Lesen oft schmunzeln musste (z. B. der Anruf bei einer Hotline, bei der man ewig nur die automatische Ansage hört).

Doch was hilft nun in "Akutsituationen"? Hierzu hat Martina Pahr 26 sog. "Frustschutzmittel" (von A wie Apfelchutney-Alternative bis Z wie Zielsetzungs-Zauberformel)
aufgeführt, die man bei Gelegenheit ausprobieren kann. Sie reichen vom kurzen Innehalten, eine alternative Lösung finden bis hin zum flotten Spruch.
"Sie hätten ruhig fragen dürfen, ob ich Sie vorlasse. Ich sehe zwar bissig aus, beiße aber ziemlich selten." (Zitat S. 187)

Dazu hat sie auch eigene Erfahrungen aus ihrer Zeit als Reiseleiterin eingefügt. Dem einen oder anderen könnten die geschilderten Situationen bekannt vor kommen ;-)

Fazit:

Ratgeber mit vielen hilfreichen Tipps und jeder Menge Witz. Für mehr Gelassenheit im Alltag.

Bewertung vom 23.09.2021
Laub, Uwe

Dürre


sehr gut

Ein Informatikstudent hat eine Idee, wie der jährliche CO2-Ausstoß verringert werden könnte. "Was, wenn jeder nur seine eigene Zeche zahlen müsste? Was, wenn jeder exakt steuern könnte, welche Zeche er in welcher Höhe zahlen möchte? Ich rede von Eigenverantwortung, die belohnt wird, statt kollektiver Mithaftung für die Unvernunft der Massen." (Zitat S. 16)

Mit Hilfe von seinem Studienkollegen Tom entwirft Alex die App "Aequitas" und stellt diese der EU-Kommission vor.

Schließlich wird "Aequitas" für alle Menschen sogar verpflichtend. Doch die App greift weitreichend in die Privatsphäre der Bevölkerung ein, jeder einzelne wird geradezu gläsern. Jeder Bürger bekommt von Geburt an eine bestimmte Anzahl der "CO2-Credits" zugeteilt. Mit diesem zugeteilten Kontingent muss der einzelne auskommen um die Kosten von Strom, Wasser, Lebensmittel, Mobilität und Konsum abzudecken. Für die Überwachung dieses Budgets und die Ahndung von Verstößen ist die ACON, die "Agentur für CO2-Neutralität" zuständig.



Dieser Thriller zeichnet ein düsteres Bild der nahen Zukunft in Deutschland. Der Klimawandel ist bereits vollzogen, es ist heiß, Regen bleibt oft aus oder das Wetter schlägt in Extreme um, die Ernten fallen aus und somit gibt es nicht mehr ausreichend Lebensmittel, Wasser ist knapp. Es gibt strenge Zuteilungen und Bauernhöfe werden verstaatlicht.

Anhand von unterschiedlichen Perspektiven zeichnet sich ab, wer von diesem System profitiert und wer darunter leidet. Sind die beiden jungen Programmieren die "Guten" oder zieht es auch sie in die Spirale aus Anerkennung, Macht und Gier? Führt die App zum erwünschten Erfolg (Reduzierung des CO2-Austoßes) oder spaltet sie die Gesellschaft, kommt es zu Machtmissbrauch, Bestechung und Korruption?

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Geschwister Julian und Leni Thaler, die in einem Dorf bei München einen landwirtschaftlichen Betrieb führen und Tag für Tag ums Überleben kämpfen müssen. Eines Tages kommt es zu einem Brand und die knallharte Oberinspektorin Dana Kilian von der "Agentur für CO2-Neutralität" (ACON) steht vor der Tür....

Der Thriller ist packend und erschreckend realitätsnah und stimmt auch nachdenklich. Lässt sich der Klimawandel überhaupt noch aufhalten und welchen Preis zahlen wir alle?

Ich hätte gerne noch mehr Hintergründe zu der fertig entwickelten App "Aequitas", der Gründung der Firma und den genauen Funktionen erhalten.

Die kurz gehaltenen Kapitel und Perspektivwechsel haben mich schnell in einen wahren Lesesog gezogen.



Fazit:

Packender Thriller um ein Thema, welches gerade nicht aktueller und brisanter sein könnte.

Bewertung vom 22.09.2021
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


sehr gut

Zum Inhalt (übernommen):
1379: Im Schutz einer Handelskarawane wollen Reinhild und ihr Gemahl in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Als sie von einer marodierenden Räuberbande überfallen werden, entgeht Reinhild nur knapp dem Tod, während für ihren Mann jede Hilfe zu spät kommt. Langsam erholt sie sich von den schrecklichen Ereignissen, doch sie weiß: Um ein Auskommen für sich und ihren Sohn zu haben, wird sie wieder heiraten müssen. Ein Gedanke, der ihr Angst macht. Trotzdem wird ihr immer klarer, dass es nur einen Mann gibt, der für sie in Frage kommt – auch wenn sie sicher ist, dass ihr Vater diese Verbindung niemals gutheißen wird.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der neuen Trilogie von Petra Schier stehen Conlin vom Langenreth, dessen Weggefährte Palmiro und die junge Reinhild. Koblenz im Jahre 1379 wurde sehr anschaulich beschrieben, das Leben der Menschen ist sehr stark von Glaube, Kirche, Standesdenken und auch Aberglaube geprägt.

Die Zeit des späten Mittelalters wird auf diese Weise wieder lebendig, die Hauptcharaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Durch das voran gestellte Personenregister konnte ich mir einen guten Überblick über alle Charaktere verschaffen. Hier und da gibt sind Protagonisten aus vorherigen Romanen eingeflochten worden. Der Roman liest sich flüssig, hier und da waren mir einige Passagen etwas zu ausschweifend und langatmig.

Das Buch endet absolut spannend und ich werde mich bis zum Erscheinen des nächsten Teils gedulden müssen. Die Geschichte ist nicht zu Ende erzählt und einige Fäden werden sich wohl auch erst im abschließenden dritten Band vervollständigen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den zweiten Teil dieser mitreißenden Trilogie!

Fazit:
Gelungener Auftakt einer Trilogie mit Liebe und Freundschaft, auch auch Intrigen und so einigen Geheimnissen!