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Xirxe
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Hannover
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Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2014
Genazino, Wilhelm

Die Liebesblödigkeit


gut

Ein Mittfünfziger stellt fest, dass das Alter über ihn kommt. Als hauptberuflicher Apokalyptiker daran gewöhnt, sich das Unheil der Welt auszumalen, fällt es ihm nicht weiter schwer, auch das eigene vor Augen zu sehen. Zwei Frauen liebt er und wird von ihnen geliebt, ohne dass sie voneinander wissen. Doch er muss sich für eine der Beiden entscheiden, denn er ist sich sicher, dass es ihm mit zunehmenden Jahren unmöglich sein wird, diese Dreierbeziehung aufrechtzuerhalten. So versucht er sich zu einer Entscheidung durchzuringen, was sich als äusserst schwierig erweist.
Während seiner Entscheidungsfindung begleitet man den Ich-Erzähler in seinem Leben, seinen Betrachtungen und Gedanken. Er ist überaus aufmerksam ('überempfindlich' nach eigenen Worten) gegenüber alltäglichen Dingen, die wohl bei niemandem ausser ihm Beachtung finden. Dieselbe Konzentration wendet er auch gegenüber dem eigenen Befinden auf, sodass man den Eindruck nicht los wird, einen Hypochonder vor sich zu haben (der aber einen Arztbesuch unter allen Umständen vermeiden möchte). Dazu im Widerspruch steht die fast schon gefühllose Art und Weise des Erzählens. Über Sex wird beispielsweise in einer Form berichtet, als sei es eine Beschreibung aus einem Sachbuch: Eine der Frauen ist ungemein 'beischlafwillig', die andere überprüft ob er schon 'geschlechtsbereit' sei. Es klingt, als sei er schlicht der Chronist seines an ihm vorüberziehenden Lebens, das ihm zwar manch Freude und auch Qual bereitet, aber letztlich kaum berührt.
Vielleicht war dies der Grund, weshalb ich mich mit diesem Hörbuch so schwertat. Denn Genazino, der selbst liest, hat einen exakt ebensolchen Tonfall sodass ich mich anstrengen musste, mit voller Konzentration dabeizubleiben. Zugegeben, seine Überlegungen und auch sein phantasievoller Umgang mit Sprache sind amüsant und auch anregend, doch letztendlich ist der Protagonist ein ermüdender und reizloser Zeitgenosse, was sich bedauerlicherweise auch auf die Geschichte niederschlägt.

Bewertung vom 20.02.2014
Lansdale, Joe R.

Ein feiner dunkler Riss


ausgezeichnet

Sommer 1958, ein kleiner Ort in Texas. Stanley, gerade 13 Jahre alt, muss erfahren dass der Weihnachtsmann nicht existiert - und es somit wohl auch keinen Osterhasen gibt. So etwas nennt man wohl eine behütete Kindheit ;-) Doch damit ist es in diesem Sommer vorbei. Denn als er beim Spielen ein kleines Kästchen mit Briefen und Tagebucheintragungen findet und Nachforschungen darüber anstellt, kommt er auf die Spur eines Doppelmordes, der noch immer nicht aufgeklärt ist. Gemeinsam mit seiner Schwester, seinem Freund Richard und Buster, dem schwarzen Mitarbeiter seines Vaters machen sie sich auf die Suche und finden so manches...
Was sich hier so liest wie ein Krimi, ist sicherlich auch einer, aber dennoch nur ein kleiner Teil dieser aufregenden und unterhaltsamen Geschichte. Stanley wird erwachsen in diesem Sommer, denn so ganz nebenbei wird er nicht nur aufgeklärt, nein, er erfährt auch (wie wir Lesenden), wie böse und ungerecht aber auch wie schön das wahre Leben ist und wie wichtig Freundschaft und Vertrauen sind. Man lernt die Verhältnisse in den schwarzen und reichen Vierteln kennen, trifft warmherzige wie scheinbar abgrundtief böse Menschen und wird gewahr, welch unterschiedliche Gründe dahinterstecken können. Wie sagt Buster so schön am Ende: 'Ist nicht immer alles ganz befriedigend, aber wenn doch, dann kommt's verdammt gut. Denk dran, genieß das Leben, denn am Ende ist Fleisch und Dreck doch alles wieder eins.'
Lansdale ist ein grandioser Erzähler, in dessen Buch man richtiggehend eintauchen und für Stunden die Welt um sich herum vergessen kann, da einen die seine vollständig gefangen nimmt. Toll!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2014
Gatti, Will

Diebe!


ausgezeichnet

Baz und Demi sind zwei Straßenkinder in einer nicht näher genannten südamerikanischen Stadt, die bei Fay, einer nicht mehr ganz jungen Frau, zusammen mit anderen Kindern im dortigen Slum Barrio leben. Denen bringt Fay das Stehlen bei und kassiert dann am Abend die gemachte Beute. Eines Tages gelingt den Beiden scheinbar ein richtiger 'Glücksgriff': Sie erwischen einen wertvollen Ring, der ihnen Allen den Start in ein neues Leben ermöglichen könnte. Doch unglücklicherweise ist er das Eigentum der Ehefrau des Captains der städtischen Polizei und dieser kann eine solche Schmach nicht auf sich sitzen lassen. Die Zwei werden gejagt, nicht nur von der Polizei sondern auch von den Männern des Bosses des Barrio, der mit dem Captain eng verbunden ist. Und noch ein Dritter ist hinter den Kindern her, der das Durcheinander geschickt für seine eigenen Interessen zu nutzen weiss.
Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen in schlimmen Zeiten, die zeigt wieviel man damit erreichen kann, aber auch über die Skrupellosigkeit die Menschen an den Tag legen, nur um an Geld und Macht zu kommen. Die Realität die hier gezeigt wird, ist erschreckend und für Kinder wie Baz und Demi wie auch für die Slumbewohner vermutlich nichts Aussergewöhnliches. Korruption, Gewalt, Menschenleben die nichts wert sind - das sind die täglichen Erfahrungen denen man versucht so gut wie möglich aus dem Wege zu gehen.
Und das soll nun ein Jugendbuch sein? Ab 12 Jahren? Ja, das ist es. Denn all die Grausamkeiten werden zwar klar genannt, aber auf blutrünstige Details wird verzichtet. Ohne Beschönigung schildert der Autor die Armut, die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Armen, dass Kinder verschwinden und zum Müllsortieren auf den Berg gebracht werden, wenn man sie nicht mehr brauchen kann. Doch die Schönheit des Lebens ist auch hier zu finden und ebenso deutlich wird, dass man ohne Vertrauen nichts erreichen kann.
Die Sprache ist, zumindest die der Slumbewohner, ungeschliffen und rauh, andererseits trotzdem voll Poesie was der Übersetzer wunderbar umgesetzt hat.
Ein tolles Buch - nicht nur für Jugendliche!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2014
Simsion, Graeme

Das Rosie-Projekt / Rosie Bd.1


sehr gut

Don, Professor für Genetik, sucht eine Frau. Nichts leichter als das sollte man denken, denn rein objektiv betrachtet erfüllt er alle Anforderungen: durchaus attraktives Äußeres (wenn auch eher im Verborgenen) und ein Job mit hohem gesellschaftlichem Ansehen und überdurchschnittlichem Verdienst. Doch weit gefehlt, denn Don hat so seine Schwierigkeiten mit Menschen, nicht nur mit dem anderen Geschlecht. Gefühle und Empathie sind nicht so sein Ding, denn seine 'Vermutungen über den Rest der Welt gründeten vor allem auf Film- und Fernsehserien', die er als Kind gesehen hatte sodass es immer wieder zu peinlichen Situationen kommt. Logik und Rationalität sind seine Welt und genau mit diesen Mitteln macht er sich auf die Suche nach einer Ehefrau. Doch da trifft er Rosie...
Simsion ist es gelungen, die Welt eines Asperger-Betroffenen in einer gelungenen Form humorvoll darzustellen, ohne dass er sich über seine Hauptfigur lustig macht. Konsequent behält er den nüchternen Ton seines Protagonisten bei und je weiter man liest, umso weniger merkwürdig erscheint einem diese Art und Weise. Egal wie wunderlich man Don zu Beginn empfunden haben mag, Seite für Seite wächst er einem mehr ans Herz und man hofft innigst, dass er trotz aller Widrigkeiten sein Glück finden wird.
Dennoch gab es einige Dinge, die mich störten. Dass Don Asperger hat, liegt auf der Hand denke ich. Dass er jedoch trotz seiner Reflektiertheit über seine eigene Person und mit seinem Hintergrund dies nicht bei sich diagnostiziert (sondern lediglich bei den Kindern seines Vortrages), hat bei mir heftiges Kopfschütteln ausgelöst. Auch die Sache mit der Augenfarbe und seinem besten Freund empfand ich als unglaubwürdig. Und zuguterletzt tritt, so amüsant dieser Schreibstil auch sein mag, ca. ab 2/3 des Buches doch so etwas wie ein Gewöhnungseffekt ein. Man kennt Don und seine Art inzwischen, sodass die Lektüre etwas an Originalität verliert.
Nichtsdestotrotz: Es hat Spaß gemacht und ist eine Empfehlung wert.

14 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2014
Reeve, Philip

Schwupp und weg


ausgezeichnet

Der 10jährige Oliver ist überglücklich: Endlich keine Abenteuer mehr! Denn seine Eltern sind Entdecker und so reist er mit ihnen schon sein ganzes Leben durch die Welt, von einer Entdeckung zur nächsten. Doch langsam hat er genug davon, denn er hätte gerne ein eigenes Zimmer, Freunde und (kaum zu glauben) er möchte endlich in die Schule gehen. Da seine Eltern nun alles kennen, beschließen sie schweren Herzens heimzufahren in ihr Haus direkt am Meer. Aber kaum angekommen, entdecken sie eine Vielzahl neuer Inseln im Meer und beschließen, erst mal eine kurze Entdeckungstour zu unternehmen. Oliver räumt derweil sein neues Zimmer ein bis er feststellt, dass es Abend geworden ist und seine Eltern noch nicht zurückgekommen sind - nur das Schlauchboot liegt am Strand. So macht Oliver sich auf die Suche...
Es ist ein unglaubliches Abenteuer das Oliver da erlebt, eine kurzsichtige Wassernixe und ein sprechender Diomedea exulans (Wanderalbatros) sind da noch die kleinsten Überraschungen. Begleitet wird die Geschichte von den Zeichnungen Sarah McIntyres, die alleine schon die Entdeckung wert sind. Es ist ein eher comichafter Stil in schwarz-weiß-grau-blau Tönen, der die Figuren mit großen Augen zum Leben erweckt. Auch wenn das Titelbild eher plakativ wirkt - die Bilder im Buch sind voller Einzelheiten und Details, die das Buch auch beim wiederholten Lesen nicht langweilig werden lassen.
Ein tolles Abenteuerbuch für Kinder ab ca. 8 Jahren - und für die Großen natürlich auch :-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2014
Indridason, Arnaldur

Duell / Marian Briem Bd.1


gut

Island 1972, Ost gegen West, Boris Spasski gegen Bobby Fischer. Die ganze Welt steht kopf und schaut nach Island, denn dort wird DAS Schachturnier ausgetragen. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt wird in einem Kino des Austragungsortes ein Jugendlicher erstochen - und die Frage stellt sich, ob es mit dem soeben stattfindenden Jahrhunderteignis zusammenhängt...

Es liegt eine verhaltene Ruhe über dem Roman, was der Eigenart des ermittelnden Kommissars wie auch der eigentlichen Natur der Isländer geschuldet sein könnte (haben diese ein eher ruhiges Naturell? Ich nehme es einfach mal an ;-)). Alle Spuren, die näher an die Lösung des Falles heranführen, ergeben sich aus zufälligerweise auftauchenden Indizien oder Zeugen, richtige Überraschungsmomente sind äußerst selten. Obwohl der geschichtliche Hintergrund (Ost gegen West) für zusätzliche Spannung hätte sorgen können, bleibt er doch mehr am Rande als schmückendes Beiwerk. Schade, denn etwas mehr Ost-West-Rivalität hätte der Story vermutlich nicht geschadet. Begleitend zum Kriminalfall wird die Lebensgeschichte des Kommissars erzählt, die sicherlich ein gutes Viertel des Buches einnimmt und nichts, wirklich überhaupt nichts mit dem Krimi zu tun hat. Doch da Indriðason ein guter Erzähler ist, folgt man dem Lebensweg Marians und dessen Ermittlungen nicht ohne Interesse, aber echte (Hoch)Spannung kommt nicht auf - zumindest nicht bei mir. So bleibt es bei einem gut geschrieben Roman mit einem Kriminalfall, der einem den damaligen Hype um Schach wieder nahebringt.

Bewertung vom 09.01.2014
Hart, Maarten 't

Das Pferd, das den Bussard jagte


sehr gut

12 Geschichten aus dem Leben Maarten 't Harts - zumindest erwecken sie diesen Eindruck, da er fast in allen namentlich als Hauptperson in Erscheinung tritt, als Kind, Jugendlicher und Erwachsener. Dennoch bleiben Zweifel, ob tatsächlich 'nur' die Erinnerung hier die Feder führte oder nicht doch zumindest gelegentlich die Phantasie die Führung übernahm. Aber wie auch immer, schön sind die Erzählungen in jedem Fall und wer Maarten 't Harts Stil mag, wird auch hier auf seine Kosten kommen.
Man lernt sein Leben in der niederländischen Provinz kennen, die stark religiös geprägt und (wie wohl überall) nicht frei von Bigotterie und Heuchelei ist. Beispielsweise die Kirchenältesten, die bei Hausbesuchen ein frommes Verhalten einfordern das sie selbst nicht einhalten können oder das Misstrauen mancher Kirchenmitglieder dem neuen Pastor gegenüber, der zwar grandiose Predigten hält, aber ein derart unkonventionelles Verhalten an den Tag legt, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmen kann. Ungewöhnliche Menschen werden beschrieben, die durch eigentümliche Verhaltensweisen (Onkel Job mit seinen 'Trauerbesuchen'), besonderen Fähigkeiten (der Onkel der noch nie ein Damespiel verlor) oder aussergewöhnlichen Kenntnissen (der alte Mann mit seinem Klassikwissen) herausragen oder einfach durch Skrupellosigkeit (Onkel Klaas, der bescheisst wo's geht). Ebenso wie Erlebnisse, die den Autor stark berührten und vielleicht noch immer beschäftigen, wie seine Empfindsamkeit beim sommerlichen April (Ist der Weltuntergang nahe?), die Verliebtheit während eines Kongresses und das daraus resultierende Nachdenken über die Ehe, seine Gesundheitsprobleme sowie die Auswirkungen, die sein Buch über Ratten auf eine Leserin hatte. Allen gemeinsam ist ein melancholischer Grundton, der aber immer wieder durch die amüsante Schilderung des Erlebten unterbrochen wird.
Maarten 't Hart gelingt es in den meist sehr ruhigen Erzählungen, dass einem beim Lesen diese seine Welt ganz nahe rückt und man das Gefühl hat, direkt an seiner Seite zu stehen.

Bewertung vom 05.01.2014
Missiroli, Marco

Das Lächeln des Elefanten


sehr gut

Pietro, ein ehemaliger Priester aus Rimini, der mit seinem Gott hadert, erhält nach vielen Jahren von seiner einzigen Liebe einen Brief aus Mailand. Mit all seinen Sachen zieht er daraufhin in diese Stadt und beginnt ein neues Leben als Portier in einem Mietshaus. Auch wenn er ein eher verschlossener Charakter ist, fassen nach und nach alle BewohnerInnen zu ihm Vertrauen und er beginnt, deren Geheimnisse zu erfahren...
Bis auf einen kleinen Teil am Ende wird die ganze Geschichte in einem kargen und spröden Stil aus der Sicht Pietros erzählt, der voll und ganz seinem Wesen entspricht. Pietro ist ein Waisenkind und nur in kleinen Anmerkungen am Rande erfährt man, dass er nie Nähe, Liebe und Zärtlichkeit zu spüren bekam (S. 230: Doch er fuhr wortlos fort, ungelenk, mit Armen aus Stahl, die nie gelernt hatten zu streicheln, linkisch, mit harten Fingern, die nie gelernt hatten zu fühlen). So vermittelt die Geschichte überdeutlich die Einsamkeit des Protagonisten, aber gleichzeitig auch die Gefühle die er für seine Freunde hegt. Denn auch wenn es wie ein Widerspruch klingen mag: dem Autor gelingt es trotz des eher kühlen Stils eine poetische und gefühlvolle Stimmung zu vermitteln, obwohl der Inhalt alles andere als poetisch daherkommt. Es geht um Vaterliebe, Sterbehilfe, Einsamkeit, Tod - viele Dinge, mit denen man sich lieber nicht beschäftigen möchte, denen man jedoch immer wieder ins Auge blicken muss.
Für mich ist dies ein Buch mit vielen bewegenden Momenten, das überdeutlich zeigt, dass es nichts Wichtigeres gibt als die Liebe, die einem sogar hilft, die schwierigsten Phasen im Leben zu überstehen. Ohne Liebe ist alles nichts.

Bewertung vom 05.01.2014
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


sehr gut

Ich muss gestehen, meine Kenntnisse über Atze beschränkten sich vor dem Lesen dieses Buches auf
- Proll
- vulgär
- Macho,
sodass mein Interesse an seinen Auftritten eher gegen Null ging. Die Begeisterung über dieses Buch, das ich von einem wirklich lieben Kollegen geschenkt bekam, war daher auch etwas verhalten - aber wie soll man etwas beurteilen, das man nicht kennt?! Also ran an die Lektüre.
Und ich muss gestehen, ich habe mich wider Erwarten doch ziemlich gut amüsiert ;-) Ja, Atze ist ein vulgärer Prollmacho (oder so), aber einer mit Herz, Humor ohne Ende (den man natürlich mögen muss) und äußerst viel Selbstironie. Die Geschichte selbst ist recht einfach gestrickt:
Das völlige Gegenstück zu Atze zieht in die Wohnung unter ihm: weiblich, schwanger, gebildet, achtet auf gesunde Ernährung, stilvoll, Lehrerin an einer Waldorfschule usw. Dennoch verstehen die Beiden sich nach anfänglichen Schwierigkeiten äußerst gut und so ist schon nach kurzem klar: Wann werden sie ein Paar? Die Antwort wird durch Erzählungen weiterer Erlebnisse aus Atzes Vita hinausgezögert ebenso wie durch die Angst, sein tolles Leben (Frauen, Autos, Parties...) aufgeben zu müssen.
Ja, auf Dauer fangen seine Sprüche an sich zu wiederholen (nicht wirklich, aber es wirkt so), doch wie er mit seiner Anwesenheit diesen Waldorfkindergarten aufmischt oder in einem Düsseldorfer Schnöselladen einen Kinderwagen kauft - ach, das war herrlich! Und die Kreationen seiner Schimpfwörter: buckelige Pottsau oder polierte Sardellendose - toll (man sieht, ich kenne seine Shows nicht ;-)).
So kann ich nur feststellen: Klasse Unterhaltung unter Niveau ;-)