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Ritja
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 801 Bewertungen
Bewertung vom 10.08.2017
Høeg, Peter

Der Susan-Effekt (MP3-Download)


gut

Die Geschichte von Susan und ihrer Familie hatte es in sich. Es war spannend und aufregend, aber auch langatmig und teilweise anstrengend.
Man muss sich für dieses Hörbuch Zeit nehmen. Es ist kein Hörbuch, was man nebenher hört, denn dafür sind die Themen zu komplex und sehr physikalisch. Ich konnte manchmal Susans Ausführungen nicht so gut folgen und musste manche Stelle zweimal hören. Es lag sicherlich auch daran, dass meine Physikkenntnisse eher mager sind und auch die Themen, die der Autor gewählt hat, manchmal recht komplex waren. Susan ist unaufgeregt und analytisch. Sie hat den Hang alles aus der Sicht der Physik zu sehen - auch die Liebe. Mir hat Susan mit ihrer pragmatischen Art gut gefallen. Manchmal staunte man nur, was die hochbegabte Familie konnte, sagte und welche Schlussfolgerungen sie aus den einzelnen Puzzelteilchen zogen. Sandra Schwittau hat die Geschichte richtig gut erzählt. Ihre Stimme war so passend, ruhig und tief, dass man ihr gut und gerne fast 12 Stunden folgte.

Ich fand die Geschichte recht speziell und nicht so einfach. Leider konnte ich manchmal den Charakteren und der Handlung nicht so gut folgen. Teilweise waren die Handlungen mir zu verworren und analytisch, auch teilweise zu abschweifend.

Trotzdem würde ich jedem, der Lust auf ein anspruchsvolles und spezielles Hörbuch hat, diese Geschichte empfehlen.

Bewertung vom 10.08.2017
Grue, Anna

Der Judaskuss / Dan Sommerdahl Bd.2


ausgezeichnet

Dan Sommerdahl ist der glatzköpfige Detektiv, der eigentlich keiner ist. Symphatisch ist er nur phasenweise, dafür ist er hartnäckig und stur. Seine Ermittlungen sind nicht immer einwandfrei und mit der Polizei abgesprochen, dafür aber erfolgreich. Und so lässt er auch diesmal die eigentlichen Ermittler alt aussehen.

Anna Grue hat einen sehr guten Schreibstil und sie beschreibt die Personen und Situationen so real und klar, dass man sie sich gut vorstellen kann. Sie hat keinen reißerischen Ton, sondern erzählt die Geschichte fast schon ruhig und gelassen.

Die Geschichten sind gut konstruiert und spannend bis zum Schluss. Es ist kein sehr düsterer Krimi, aber er greift ein Thema auf, welches den Leser nicht kalt lassen kann. Es war teilweise erschreckend zu lesen, wie gläsern der Mensch sein kann. Es gab knifflige Situationen und überraschende Querverbindungen, die manchmal für Erstaunen und Verwirrung sorgten, aber am Ende fanden die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und zeigten ein trauriges Bild einer Familie.

Bewertung vom 12.07.2017
Scheer, Regina

Machandel


ausgezeichnet

Was für ein großartiger Roman. Ich habe ihn gern gelesen. Ab und an musste ich ihn beiseite legen und darüber nachdenken. Die vielen verschiedenen Erzählperspektiven, die verschiedenen Zeiten und die verschiedenen Staatsformen machen dieses Buch interessant und bringen dem Leser die deutsche Geschichte so nah. Wer keine Lust auf Sachbücher hat, sollte dieses Buch lesen.

Regina Scheer hat Figuren geschaffen, die beeindrucken, aufwühlen und aufregen. Man ist mittendrin und fühlt und denkt und erlebt mit. Vieles erkannte ich wieder, einiges war mir neu und manches konnte ich nicht so richtig nachvollziehen, weil ich es anders erlebt habe, aber genau das machte das Buch für mich spannend.

Es gibt am Ende des Buches ein Personenregister. Dieses sollte man (aus meiner Sicht) vorab schon einmal lesen, dann kann man die Figuren besser auseinanderhalten. Die Sprünge sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit gehören sie einfach zur Geschichte.

Ein sehr gutes Buch, welches zum Nachdenken anregt und Geschichte greifbar macht.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.07.2017
Leky, Mariana

Was man von hier aus sehen kann


ausgezeichnet

Gleich zuerst:
Klare Leseempfehlung.


Ich kannte das Buch "Die Herrenausstatterin" von der Autorin und freute mich nun auf das neue Buch von ihr. Ein Dorf, dessen Bewohner kein Geheimnis für sich behalten können, einige abergläubische Damen und mittendrin ein Okapi. Die Erzählweise von Mariana Leky gefällt mir gut. Sie ist leicht und mit einer guten Portion Humor und Augenzwinkern.

Die Geschichte ist zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber es lohnt sich dieser leicht skurrilen Geschichte eine Chance zu geben, denn es gibt viele liebenswerte Charaktere, die man sonst verpassen würde, kennenzulernen. Es ist eine Liebesgeschichte, die jedoch nicht kitschig ist, sondern die Liebe taucht hier in verschiedenen Formen und Lebensstationen auf. Es gibt viele Hindernisse für die verschiedenen Lieben, die leider nicht alle überwunden werden können, jedoch findet die Liebe immer einen Weg, um wenigstens teilweise anzukommen und den anderen Menschen sich in irgendeiner Form zu zeigen. Das Leben, die Art es zu leben und auch der Tod spielen in diesem schmalen Buch eine große Rolle. Es gibt traurige und nachdenkliche Passagen, einige sehr lebensnahe Stellen und einen leichten Humor, der die Geschichte nicht schwermütig werden lässt.

Ich habe dieses Buch gern gelesen und ich glaube es könnte ein Buch, welches man in einigen Jahren (denn es wird in meinem Bücherregal einen festen Platz bekommen) noch einmal in die Hand nehmen und darin lesen wird, sein.

Bewertung vom 30.06.2017
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


gut

Eigentlich lese ich gern die Bücher von Inge Löhnig und bin auch ein kleiner Fan von Kommissar Dühnfort, aber diesmal hat mich das Buch etwas enttäuscht zurückgelassen.

Der Fall in "Sieh nichts Böses" ist leider etwas untergegangen. Dafür rückten die privaten Probleme von Dühnfort und Gina in den Mittelpunkt. Inge Löhnig hat sich dafür ein schwieriges Thema ausgesucht. Leider ist es sehr oberflächlich und aus meiner Sicht auch nicht gut verarbeitet worden. Das Thema wurde nur angerissen und am Ende versuchte Inge Löhnig wieder die Kurve zu einem "positiven" Ende zu bekommen, welches jedoch auf mich recht konstruiert wirkte. Der Fall selber verblasste etwas daneben und verlor durch die privaten Zwischeneinschübe immer wieder an Tempo und Spannung.

Für mich war es der bisher schwächste Fall von Kommissar Dühnfort. Vielleicht beim nächsten Mal etwas weniger "Privatkram" und dafür mehr Augenmerk auf einen spannenden Fall.

Bewertung vom 27.06.2017
Malik, Ayisha

Ausgerechnet du und ich


gut

Ein nettes und unterhaltsames Buch mit einer guten Portion Humor und liebenswerten Hauptcharakteren, welches bestens geeignet ist im Sommer zu lesen.

Es hat mich etwas an Bollywood erinnert als ich das Cover gesehen hatte. Der Inhalt ist es jedoch nicht. Sofia Khan soll ein Buch schreiben und kommt damit an ihre Grenzen. Denn dies erfordert Ausdauer und Fokussierung auf eine Sache. Das sind nicht so ganz die Eigenschaften von Sofia. Aber sie ist nun mal die Muslimin mit Kopftuch (die Einzige in der Familie) und derzeit ohne Freund. Also perfekt für ein Buch über Muslime beim Dating.

Die Autorin hat das Buch in sehr abwechslungsreicher Form, d.h. mal als Mail, mal als Text, mal als Nachricht geschrieben. Daran muss man sich gewöhnen, auch die Sprünge sind etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür hat sie sehr charmante Hauptcharaktere (die Frauengruppe um Sofia, der Nachbar) geschaffen. Man mag sie, da sie stets zusammenhalten und so manches Männerproblem auf sehr eigenwillige Art lösen.

Natürlich darf bei diesem Buch die Liebe nicht zu kurz kommen. Ganz klar, aber erstaunlicherweise ist es nicht so kitschig geworden wie erwartet. Die Dialoge sind teilweise schön bissig und ironisch und machen Spaß.

Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt, aber die Autorin verliert sich etwas in den Nebenhandlungen, so dass die Geschichte doch ein paar Längen hat. Gut 100 Seiten weniger und es wäre eine schöne knackige Geschichte geworden.

Trotzdem ist eine unterhaltsame Lektüre für den Strand, Balkonien oder auf dem Sofa.

Bewertung vom 27.06.2017
Winter, Claudia

Glückssterne (MP3-Download)


sehr gut

Ach, so ein bißchen Herzschmerz ist auch mal schön. Besonders, wenn es neben den Hauptcharakteren auch noch ganz fabelhafte Tanten gibt.

Josefine ist eine durch und durch strukturierte und nüchterne Anwältin, die ihr Leben anscheinend auf die Minute durchgeplant und im Griff hat. Auch Justus, ihr Verlobter, ist Anwalt (in der selben Kanzlei) und wie sie recht pragmatisch. Josefine möchte heiraten, was jedoch ohne den Familienring wohl nicht geht (laut ihrer Großmutter). Dumm nur, dass ausgerechnet ihre Cousine Charly diesen Ring "entführt" hat und sie deshalb ihr nach Schottland hinterher reisen muss.

Es gibt in dieser Geschichte viele Szenen (z.B. die Flugangst von Josefine) über die ich herzlich lachen konnte. Josefine stößt auf dieser Reise immer wieder an ihre Grenzen und springt zudem ganz gekonnt in viele kleine und größere Fettnäpfchen. Um das Chaos und für den Zuhörer den Spaßfaktor zu erhöhen, schickt Claudia Winter noch die leicht schrulligen Tanten hinterher. Was mochte ich Bree/Bri, sie ist laut, ironisch und sarkastisch und hat das Herz am rechten Fleck. Aber auch Lee ist eine sehr charmante ältere Frau mit einem großen Hang zu Büchern.

Aidan gibt alles, um die Rolle des Charmeur gut zu meistern. Und man nimmt sie ihm auch ab. Gott sei Dank hat er auch eine gute Portion Humor bekommen und verschafft dem Zuhörer immer wieder Schmunzelmomente.

Der Schluß ist zwar, aus meiner Sicht, etwas langatmig und könnte gut gekürzt werden, aber trotzdem ist es eine charmante und witzige Geschichte, die Spaß macht und gut unterhält.

Bewertung vom 27.06.2017
Bode, Sabine

Das Mädchen im Strom (MP3-Download)


sehr gut

Eine Geschichte, die berührt und fesselt, nachdenklich stimmt und teilweise auch recht traurig ist.

Man begleitet Gudrun Samuel durch die Kindheit, ihre Jugend bis ins hohe Alter. Bereits mit Mitte Zwanzig hatte sie so viele Schicksalsschläge, Fluchten, Beleidigungen und Ängste durchgestanden, dass man erstaunt ist, das sie trotzallem so einen Lebensmut, eine unglaubliche Energie und Willen behalten hat. Sie kämpft sich allein bis nach Shanghai durch und überlebt dort viele Jahre. Auch die Männer können ihre Einstellung zum Leben nicht trüben. Erst in London (nach dem Krieg) schafft sie es etwas zur Ruhe zu kommen. Doch ausgerechnet dann schlägt ihr Körper zu und zwingt sie fast in die Knie.

Ich fand die Geschichte spannend und auch traurig.
Immer wieder passierte es, dass man in binnen weniger Minuten Hörzeit mit und über Gudrun/Judy gelacht und gestaunt hat und auch mit ihr traurig war. Es ist ein stetiges Auf und Ab für den Zuhörer, doch wie mag es erst der Protagonistin gegangen sein? Die Geschichte enthält biografische Züge von Gertrude Meyer-Jörgensen, mit der die Autorin mehrere Gespräche geführt hatte. Man merkt der Geschichte an, dass die Autorin eher Sachbücher als Romane schreibt. Es gibt Passagen, die etwas kühl und unemotional (sachlich) wirken, obwohl Claudia Michelsen, die Geschichte gut vorgelesen hat. Die Erzählweise ist dann doch eher Sachbuch als historischer Roman. Trotzdem fand ich die Geschichte gut, auch die Vortragsweise von Claudia Michelsen hat mir gut gefallen.

Ich habe Respekt vor der Kraft und dem Lebenswillen von Gertrud Meyer-Jörgensen, die mittlerweile leider 93-jährig verstorben ist.