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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 799 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2021
Römer, Lotte

Möwensommer


gut

Herzschmerz auf Norderney

Es gibt Liebesgeschichten, die die Leser_innen von der ersten Sekunde an packen und berühren können, so dass mensch sich von diesen nicht mehr lösen mag. Und es gibt solche, wo die Geschichte nur ein laues Lüftchen entfacht und mensch zu Beginn schon weiß, wie alles ausgehen wird.
Zur zweiten Kategorie gehört leider das hier vorliegende Buch von Lotte Römer.
In diesem Buch geht es um Lina und Mattis, die mehr für einander empfinden, es der jeweils anderen Person aber nicht sagen können. Und um den neuen Standesbeamten Bent, der den Status quo zwischen Lina und Mattis ziemlich in Bewegung bringt und dafür sorgt, das sich etwas verändert.
Der Schreibstil der Autorin ist lockerleicht und als Leser_in kann mensch den jeweiligen Ereignissen gut folgen. Für mal eben zwischendurch lohnt sich das Buch bestimmt, wer aber etwas Tiefe sucht ist bei diesem Buch an der falschen Adresse. Für mich hat es sich leider nicht gelohnt.

Bewertung vom 23.05.2021
Matthies, Moritz

Der Wald ruft / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.6 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Die Geschichte rund um die Erdmännchen, die eine neue Heimat suchen, hat mich vom ersten Moment an begeistern und berühren können. Gekonnt verbindet der Autor Moritz Matthies eine spannende Geschichte mit aktuellen Themen und sorgt so dafür, das ein Nachdenken über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und das kapitalistische System, in dem Tiere nur als Ware gelten, möglich werden kann. Dabei wählt er aber nicht einen belehrenden Tonfall, sondern verwendet die Stilmittel des Humors und der Satire.Auch die Stimme des Sprechers Christoph Maria Herbst tut ein übriges, um die Hörer_innen sofort für die Geschichte einzunehmen und zu berühren.
Mit "Der Wald ruft" liegt nun schon der sechste Teil der Erdmännchen Reihe vor. Ich kenne die bisherigen Hörbücher noch nicht, werde sie mir bei Gelegenheit aber gerne einmal anhören.

Bewertung vom 23.05.2021
Samson, Polly

Sommer der Träumer


sehr gut

Recht speziell

Bei diesem Buch wusste ich am Ende nicht so richtig, was ich davon halten sollte. Einerseits liebe ich Geschichten über alternative Lebensweisen, Kommunen und das Abschütteln bürgerlicher Konventionen, andererseits konnte mich der Schreibstil der Autorin Polly Samson nicht wirklich erreichen, berühren und fesseln.
Inhaltlich geht es bei "Sommer der Träume" um die 18 jährige Erica Hart, die nach einem Schicksalsschlag zusammen mit ihrer großen Liebe nach Griechenland reist und dort dann Teil einer Künstler_innengemeinschaft wird, die neue Lebensformen erproben und leben wollen. Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt und Probleme sind vorprogrammiert. Im höheren Alter schaut sie noch einmal auf diese Zeit zurück und sieht vieles in neuem Licht.
"Sommer der Träume" ist bestimmt ein schönes Buch, zum absoluten Highlight fehlt ihm aber was.

Bewertung vom 13.05.2021
Tack, Stella

Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2


ausgezeichnet

Schon nach dem ersten Band der Night of Crowns Reihe war ich hin und weg, so dass ich dann natürlich auch den Nachfolgeband lesen musste. Und die Autorin Stella Tack hat mich definitiv nicht enttäuscht: Auf fast 600 Seiten erleben die Leser_innen ein Wechselbad der Gefühle.
Die Geschichte beginnt damit, dass Alice versucht das Spielfeld zu verlassen und den zweiten Slave zu finden. Dies gelingt ihr auch, sie muss aber erfahren, dass die Macht des Spiels, die Macht des Fluches, durch Weglaufen nicht gebrochen werden kann und sie einen Weg finden muss, auf dem Spielfeld eine Entscheidung herbeizuführen. Wie wird diese aussehen und kann der alte Fluch gebrochen werden? Und welche Rolle wird dabei das Herz von Alice spielen, das sich bisher ja (noch) nicht entscheiden konnte?
Dieses Buch konnte mich von der ersten Seite an abholen, berühren und nicht mehr loslassen. Wer einmal mit Lesen anfängt will nicht wirklich wieder aufhören, so dass mensch Stunden mit und in der Geschichte verbringen kann.

Bewertung vom 13.05.2021
Iosivoni, Bianca

A Kiss Stronger Than Death / The Last Goddess Bd.2


ausgezeichnet

Schon der erste Teil dieser Duologie von Bianca Iosivoni hat mich richtig begeistert, so dass ich natürlich direkt auch den Nachfolgeband lesen musste. Dieser beginnt dort, wo Band Eins endet. Die Valkyre Blair, Nachkommin der Göttin Hel, hat unbeabsichtigt Ragnarök eingeleitet, indem sie den Fenriswolf und die Midgardschlange befreit hat. Die Mächte des Chaos wollen nun die Macht endgültig ergreifen und es scheint wenig zu geben, was diese noch stoppen kann. Blair und der Sohn ihres Widersachers Ryan versuchen trotzdem das scheinbar unmögliche zu erreichen und müssen dabei viele Abenteuer und Aufgaben bestehen.
Auch dieser zweite Band hat mir von der ersten Seite an richtig gut gefallen und beim Lesen verging die Zeit wie im Fluge. Die knapp 350 Seiten waren ganz schnell ausgelesen und es bleibt etwas Wehmut zurück, dass es leider keinen dritten Band geben wird.
Wer Fantasy Bücher mag, in denen es um die germanische Mythologie geht, ist bei dieser Buchreihe genau richtig, und etwas Romantik gibt es noch oben drauf.

Bewertung vom 13.05.2021
Hasters, Alice

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten


sehr gut

Es gibt Bücher, die legt mensch nach ein paar Seiten wieder zur Seite. Dann gibt es solche, von denen mensch so gefangen ist, dass das Buch in einem Rutsch gelesen wird. Und wiederum solche, bei denen mensch beim Lesen ins Grübeln kommt und beginnt sich Fragen zu stellen. Zu dieser dritten Kategorie gehört das hier zu rezensierende Buch von Alice Hasters. In diesem zeigt sie auf, welche Diskriminierungen cis - weiße Menschen durch ihre priviligierte Lebenssituation nicht sehen (wollen) und was stattdessen denen auffällt, die aus dem klassischen Raster der scheinbaren Normalität fallen.
Der Schwerpunkt der Autorin liegt hier beim Rassismus, sie lässt aber auch andere Diskriminierungsformen wie aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Religion, des Körpers etc. immer mal wieder hineinspielen.
Dieses Buch regt dazu an, sich der eigenen Privilegien bewusst zu werden, diese kritisch zu reflektieren und daraus folgend das eigene Verhalten zu ändern. Es ist nicht immer ein leichter Weg, aber ein notwendiger.

Bewertung vom 05.05.2021
Herzberg, Thomas

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)


sehr gut

Ein guter Auftakt

Ich lese zwischendurch auch gerne mal einen Krimi, allzu blutig und brutal sollte es dabei aber nicht zugehen und eine spannende Geschichte mit aktuellen Themen ist schon ein Muss.
Beide Kriterien sind beim ersten Band der neuen Küstenkrimireihe erfüllt, so dass ich mich gerne auf die Geschichte eingelassen habe.
Thematisch geht es um ein neues Mordkomissionsteam, das mit zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und Menschenschmugel zwischen Deutschland und Dänemark zu tun hat. Aktuelle Themen wie die Schwierigkeit als Alleinerziehende über die Runden zu kommen und die Situation von PoC auf der Flucht kommen ebensowenig zu kurz wie Affären, Sexismus und die Beschreibung der schönen Ostseeküste.
Das Buch lässt sich gut nebenher lesen und ist eine gute Möglichkeit etwas zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Der Schreibstil des Autors Thomas Herzberg macht es leicht dabei zu bleiben, sich aber nicht in der Geschichte zu verlieren.
Alles in allem handelt es sich um einen passablen Krimi für zwischendurch.

Bewertung vom 05.05.2021
Sheff, David

Gefangen und frei


ausgezeichnet

Von der ersten bis zur letzten Seite berührend und inspirierend

Wer darf entscheiden, wer leben und wer sterben darf / muss? Die Person selbst, die Angehörigen, die Mehrheit des Volkes, die Justiz, der Staat?
In den USA wird die Todesstrafe immer noch verhängt und vollzogen und oft werden Menschen -vor allem PoC - auf diese Art und Weise umgebracht, obwohl sie doch eigentlich unschuldig sind.
Wie geht es nun den Verurteilten, die auf ihre Hinrichtung warten? Geraten sie von einer Krise in die nächste, werden sie abgestumpft oder entwickeln sie neue noch nie gesehene Seiten an sich?
Um all diese Fragen und noch vieles mehr geht es in diesem berührenden Buch von David Sheff, das die Geschichte von Jarvis Jay Masters, der im Todestrakt eine Veränderung um 180 Grad vollführte und zum Buddhisten wurde, behandelt.
Für mich waren Teile des Buddhismus bisher oft recht abstrakt geblieben und wirkten eher wie ein Konzept, als wie eine veränderte Lebens. und Umgangsweise mit der Um- und Mitwelt. In diesem Buch wird es für mich praktisch erlebbar und das ist für mich einer der großen Pluspunkte dieses Buches.
Beim Lesen kann mensch sich auch selbst fragen, wie mensch selbst zu den verschiedenen behandelten Themen steht und welche Veränderungen konkret im eigenen Leben anstehen.
So erreicht das Buch eine Vielschichtigkeit, die nicht oft anzutreffen ist.
Lest es, es lohnt sich.

Bewertung vom 05.05.2021
Grönemeyer, Dietrich;Mehl, Volker

Heilsam kochen mit Ayurveda


sehr gut

Ayurvedische Ernährung

Von Dietrich Grönemeyer habe ich in der Vergangenheit schon einiges interessantes gelesen und auch das System des Ayurveda ist mir an verschiedenen Stellen schon positiv begegnet, so dass ich natürlich sehr gespannt war, was sich dann hinter diesem Buch verbergen würde.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Auf den ersten 60 Seiten finden sich viele spannende Infos zum Ayurveda und wie jede_r eine typgerechte Ernährung finden kann, die auf der eigenen Grundkonstitution und den drei Doshas Kapha, Pitta und Vata basiert. Auf den dann folgenden 180 Seiten finden sich dann Rezepte von Volker Mehl, unterteilt nach Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Süßes und Getränke.
Das Buch ist vom Format her ein richtiger Hingucker und verfügt über viele schöne Bilder der Gerichte. Auch die Texte sind leicht verständlich zu lesen und eignen sich auch für Einsteiger_innen.
Für meinen Geschmack hätte ich mir einen tieferen Einstieg ins Ayurveda gewünscht, dann hätte sich der Charakter des Buches aber mehr in Richtunf Medizin / Philosophie geändert, was nicht das Ziel der beiden Autoren war. Was mich bei den Rezepten sehr gewundert hat ist der starke Fokus auf Milchprodukte und vergleichsweise wenige vegane Rezepte. Das habe ich in den letzten Jahren, wenn ich an Orten gegegessen habe, wo ayurvedisch gekocht wurde, deutlich anders wahrgenommen, denn dort war der Großteil vegan und Tierausbeutung verpönt. Da hätte ich mir ein paar mehr Worte zu im Buch gewünscht.