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Ritja
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 801 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2017
Gruber, Andreas

Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez fahre ich am liebsten lange Strecken. Beide sind mir mittlerweile so vertraut, als wären sie alte Freunde. Maarten S. Sneijder würde das jetzt anders sehen, aber ich höre gern die Krimis von Andreas Gruber.

Man sollte die vorherigen Fälle gehört haben, um die Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren zu kennen, denn diesmal wird es eng für die (Ex-) Kollegen. Besonders die alten Freunde und Feinde spielen wieder Katz und Maus und am Ende werden einige das Spiel nicht überleben. Sabine Nemez gerät durch ihren Aufklärungswillen zwischen die Räder und muss nun um ihr eigenes Leben fürchten. Einzig Maarten S. Sneijder hat wieder den richtigen Instinkt.

Achim Buch liest auch diesmal die Geschichte so gut, dass alle vertrauten Personen direkt wieder präsent sind. Die Dialekte sind gut getroffen und die Spannung hält sich auch bis zum Schluss. Die vielen kleinen Geheimnisse der einzelnen Personen, die Absprachen, das Vertuschen von brisanten Sachen sorgen dafür, dass es nie langweilig wird. Fast schon wünscht man sich noch ein paar Kilometer mehr, damit man den Abschnitt noch zu Ende hören kann.

Ich hoffe, dass Nemez und Sneijder bald wieder ermitteln müssen.

Bewertung vom 03.09.2017
Dicker, Joël

Die Geschichte der Baltimores


ausgezeichnet

Ich mag diese Geschichte sehr. Sie hat, aus meiner Sicht, alles, was eine große Familiengeschichte braucht. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und sehr detailliert beschrieben. Die Geschichte nimmt nur langsam an Fahrt auf und häufig schweift der Autor ab. Jedoch sind diese kleinen Nebenhandlungen wichtig, denn sie werden die Geschichte am Ende komplett und verständlich machen.

Die verschiedenen Perspektiven und die verschiedenen Zeiten machen die Geschichte nicht nur interessant und spannend, sondern fordern auch den Zuhörer heraus den Faden nicht zu verlieren. Anfangs wirkt die Geschichte vielleicht etwas banal und oberflächlich, aber je länger man zuhört, umso mehr merkt man, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Irgendetwas läuft aus dem Ruder, irgendetwas passt nicht zusammen. Dieses ungute Gefühl wird nach und nach bestätigt und der Autor lässt immer mehr Puzzelteile zusammenkommen und überrascht mit vielen Wendungen.

Torben Kessler hat mit seiner Stimme die Geschichte so gut erzählt, dass man sich darauf freute ihn zu hören.

Bewertung vom 03.09.2017
Parkin, Gaile

Kuchen backen in Kigali


gut

Angel hat ein großes Herz, sie ist klug und charmant, hat für jeden ein offenes Ohr und bäckt die besten Kuchen von Kigali. Sie müssen farbenfroh und prächtig sein. Sie müssen zum Beschenkten passen und einzigartige Kuchen können nicht billig sein. Angel ist Großmutter von fünf Enkeln und eine professionelle Person. Sie erfährt aufgrund ihres Backtalents viele Geschichten von den Bewohnern aus der Wohnanlage und von deren Freunden und Bekannten. Nichts bleibt verborgen.

Und so erfährt man in vielen kleinen Kapiteln die Geschichten der Kuchenbesteller. Es sind traurige und schockierende Geschichten, da sie von Verfolgung und Morden oder von Vertreibung handeln. Es sind Geschichten, die von Hoffnung und dem Neuanfang erzählen. Gaile Parkin verpackt wichtige und aktuelle Themen wie z.B. Aids in kurze Geschichten, die nachdenklich stimmen, jedoch gibt es immer wieder ironische Einschübe, die die Geschichten nicht zu traurig und dunkel werden lassen. Die vielen kleinen Geschichten laufen am Ende des Buches zu einem großen Finale zusammen.

Das Buch lässt sich, dank eines guten Schreibstils, gut lesen und man kann die vielen Farben, die Angel verwendet förmlich sehen und den Kuchen schmecken. Jedoch wiederholt sich auch einiges, was ich eher störend fand, aber trotzdem ist es eine interessante Geschichte aus Afrika bzw. Ruanda, die einem das Land, die Leute und deren Geschichte etwas näher bringt.

Bewertung vom 03.09.2017
Karl, Michaela

"Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber"


sehr gut

Was soll ich sagen? Selten bin ich einer mir so unsymphatischen Frau so lange gefolgt. Aber daran ist eindeutig die Autorin Michaela Karl Schuld. Sie hat eine sehr gut zu lesende Biografie geschrieben, die man einfach nur sehr schwer aus der Hand legen konnte. Na gut, das Leben und Schaffen, dieser bissige und teilweise zynische Humor von Dorothy Parker haben auch einen großen Anteil am Leseerfolg. Ich kannte Dorothy Parker nur aus einem Zeitungsartikel und bin daraufhin auf dieses Buch gestoßen. Ich war überrascht, welchen Bekanntheitsgrad sie hatte und welchen Einfluss auf die großen Schriftsteller sie besaß. Ihr Leben ist so vielseitig und bunt, so spektakulär und laut, so traurig und einsam und so versoffen, dass man kaum glauben kann, dass dies alles ein Körper und eine Seele aushalten kann. Aber Dorothy Parker nimmt es mit viel Alkohol und Zynismus und jeder Menge Dreistigkeit oder vielleicht ist es auch Größenwahn. Ich war immer wieder erstaunt, wie sie Gönner gefunden hat, die ihr Leben finanzieren, obwohl sie ihren Teil der Abmachung kaum einhielt und es auch nicht für nötig hielt, Schulden zurückzuzahlen. Sie war bekannt dafür, dass man mehr geben musste als man zurückbekommt und doch reichten die Geschichten und Drehbücher aus, damit sie ihre Stellung halten konnte.

Es ist eine faszinierende und sehr bissige Geschichte, die dem Leser die Tür zur Hollywoodwelt ein wenig öffnet. Das Beste bleibt jedoch der Humor.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2017
Sagan, Françoise

Bonjour tristesse


gut

Ich kannte weder die Autorin noch die Geschichte und war gespannt wie das dünne Büchlein sein wird, da es sehr viele positive Bewertungen und begeisterte Meinungen darüber gab.

Nachdem ich es gelesen habe, muss ich zugeben, dass ich mich nicht so ganz dem Jubel anschließen kann. Mich hat die Geschichte leider nicht so berührt und eingefangen. Cécile fand ich leider wenig symphatisch. Dafür fand ich Anne interessant, wenn auch unnahbar und gelegentlich herrisch. Genau das Gegenteil von Cécile und ihrem Vater, die so gern einfach in den Tag lebten und ihre exzentrische Ader ausleben wollten. Die wechselhafte Beziehung zwischen Anne und Cècile waren für mich das Interessanteste an dieser Geschichte. Beide Personen konnte man irgendwie nicht greifen und einordnen, beide hatten ihre hellen und dunklen Seiten, die einmal den Leser abstießen oder anzogen.
Grundsätzlich hat bei mir Céciles Art, wie sie mit ihren Mitmenschen spielte, sie manipulierte und für ihre Zwecke einsetzte, eher für Ablehnung als für Begeisterung gesorgt.

Nach dem Lesen war tatsächlich eine gewisse tristesse (Traurigkeit) vorhanden, die bei mir durch die letzten Seiten hervorgerufen worden, aber die große Begeisterung für dieses Buch blieb bei mir leider aus.

Bewertung vom 03.09.2017
Sten, Viveca

Tod im Schärengarten / Thomas Andreasson Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe den ersten Fall vor fünf Jahren gelesen und trotzdem konnte ich mich noch an die Charaktere aus diesem Fall erinnern. Der zweite Fall greift einige Punkte aus dem ersten Fall auf, jedoch immer wieder mit kleinen Rückblenden, die noch einmal gut die Details in Erinnerung rufen. Viveca Sten schreibt keine blutrünstigen Krimis, sondern eher die ruhigen und persönlichen Krimis. Sie verpackt die Morde mit der Familiengeschichte von Nora und dem Privatleben von Thomas. Beide sind Freunde aus Kindertagen und unterstützen sich nicht nur privat, sondern auch gelegentlich beruflich - auch in diesem Fall.

Dem ersten Mord folgt relativ schnell ein weiterer Mord mit immer mehr Fragezeichen und Verwicklungen. Die Fassaden bröckeln nur langsam, aber was sie freilegen, ist nicht immer schön und zeigt das wahre Gesicht dieser feinen Gesellschaft. Viveca Sten versucht die Spuren etwas zu verschleiern, jedoch ahnt man schon relativ schnell, wer die Morde begangen haben könnte. Die Aufklärung zum Schluss ist trotzdem interessant.

Der Schreibstil von Viveca Sten ist einfach nur gut. Man liest sich sehr schnell durch diesen Krimi und man findet zügig einen Zugang zu den Charakteren. Aus meiner Sicht sollte sie jedoch nicht noch mehr Privatleben einbauen, sondern den Fokus weiter auf die Fälle richten. Auch sollte Thomas etwas mehr Ecken und Kanten entwickeln, was hoffentlich noch kommt. Viveca Sten hat auf jeden Fall bei der Entwicklung der Nora-Geschichte eine neue Tür geöffnet, die einiges verändern könnte.

Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird, deshalb lese ich auch gerade den dritten Fall.

Bewertung vom 03.09.2017
Towles, Amor

Ein Gentleman in Moskau


sehr gut

Amor Towles weiß den Leser an seine Geschichte zu binden und ihn in die Vergangenheit zu führen. Bereits mit "Eine Frage der Höflichkeit" hatte er mich beeindruckt und auch diesmal hat er ein wunderbares Buch geschrieben, welches den Leser in das alte Russland führt.
Graf Rostov schließt man sehr schnell in sein Leserherz, da er einfach ein Mann der alten Schule ist. Manieren und Etikette sind sehr wichtig und diese müssen eingehalten werden, egal in welcher Lage man sich gerade befindet. Graf Rostov weiß sich auf die Widrigkeiten, die auf ihn warten, einzustellen und er macht das Beste daraus. Er ist witzig, klug und diplomatisch und loyal.
Amor Towles beschreibt das sehr eingeschränkte Leben von Graf Rostov in diesem Hotel. Er geht dabei manchmal zu sehr ins Detail und hat (aus meiner Sicht) diesmal zu viele Figuren geschaffen. Dazu kommt eine große Portion russische Geschichte, die interessant ist, aber dadurch wird die Geschichte auch sehr umfangreich. Ich hatte manchmal zu tun, die Figuren richtig einzuordnen und mir auch zu merken in welchem Verhältnis sie zu Graf Rostov stehen. Für mich hätten es gern ein paar Details und Figuren weniger sein dürfen.
Ich fand sein Buch "Eine Frage der Höflichkeit" besser, aber trotzdem sollte man Graf Rostov lesen, da es Spaß macht, das Hotelleben, die Eigenheiten der Gäste, die ganze politische Geschichte und vorallem die Beziehung zu dem Kind mitzuerleben.

Bewertung vom 10.08.2017
Izzard, Eddie

Believe Me


gut

Es ist wirklich schwierig eine Biografie zu beurteilen bzw. darüber eine Rezension zu schreiben. Wie kann man das Leben eines Anderen bewerten? Gar nicht.
Ich kenne Eddie Izzard aus den Medien. Nicht immer finde ich seine Auftritte, Witze und Stand-Up Geschichten gut, aber oft kann er mich zum Lachen bringen. Wunderbarer schwarzer britischer Humor blitzt dann hervor und der Abend ist gerettet. Das habe ich wahrscheinlich auch bei diesem Buch erwartet. Doch leider kam der Humor geschrieben nicht so gut rüber. Es sprang leider kein Funke über. Einige Erzählungen aus seiner Kindheit bzw. Jugend waren recht detailliert und lang und dadurch etwas zäh. Mir hat der Mittelteil und das Ende besser gefallen. Vielleicht, weil ich ihn erst ab dem Alter im Fernsehen, im Internet usw. erlebt habe und vielleicht brauche ich auch seine Gestiken und seine Mimik für seine Geschichten, die er erzählt. Das Rundum-Paket macht für mich den Eddie Izzard aus. Das hat das Buch leider nicht geschafft.

Es war trotzdem interessant zu lesen, wie er mit seiner Sexualität, seinem "Andersein" umgegangen ist. Welche Konflikte er ausgetragen hat und wie er seine Karriere eisern aufgebaut hat. Ich werde weiterhin immer mal wieder ein Filmchen von seinen Auftritten mir anschauen, denn wie schon geschrieben, gesprochen finde ich ihn wesentlich besser und unterhaltsamer.

Bewertung vom 10.08.2017
Jaud, Tommy

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich


sehr gut

Eine recht unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, die viele Dinge mal von einer anderen Seite beleuchtet und vielen Lesern wahrscheinlich das schlechte Gewissen minimieren und aus der Seele sprechen wird.
Vielleicht ist es sogar auch ein kleines Plädoyer für mehr Toleranz untereinander.

Ich konnte über manche Kapitel herzlich lachen und fühlte mich bestätigt, denn häufig hatte ich mich schon in Situation befunden, die genau diesen Satz in meinem Kopf ausgelöst haben. Leider wird man oft schief angesehen, wenn man (scheinbar) ein Gegenstromschwimmer ist. Man braucht viel Kraft, einiges an Mut und ein dickes Fell, wenn man diese "Sport- und Lebensart" einschlägt. Mir haben die vielen kleinen Seitenhiebe auf die "Norm", "Zwang" und den "Meanstream" gefallen. Die Argumente sind manchmal durchaus haarsträubend und recht schräg, aber auch unterhaltsam und kreativ. Man sollte sich gut amüsieren bei diesem Buch und wenn es geht vielleicht die ein oder andere Lässigkeit von Sean Brummel übernehmen. Selbstverständlich kein Muss.

Entspannt durch das Leben, weniger Muss, weniger Vorgaben von anderen, dafür mehr Bauchgefühl und Wohlgefühl. So manches lässt sich tatsächlich umsetzen. Ich habe es probiert (bei Sonne rausgehen, Sport treiben...einen Sch...muss ich).

Wunderbar, darauf ein Brummelbier!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2017
Abbs, Annabel

Die Tänzerin von Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.3


schlecht

Das Buch hat mich leider ordentlich enttäuscht. Ich hatte eine interesssante und spannende Geschichte erwartet, aber gelesen habe ich nur eine langatmige und wenig interessante Familiengeschichte. Die Charaktere waren mir nicht sympathisch und wirkten auch nicht ausgereift und recht hölzern. Die Handlung ging nur sehr schleppend voran. Man trat leider auf der Stelle. Ich musste mich zum Lesen motivieren, was normalerweise nicht notwendig ist. Nach der Hälfte des Bucheshabe ich aufgehört, da mich das Ende der Geschichte immer weniger interessierte und ich mich lieber anderen Büchern widmen wollte.