Benutzer
Benutzername: 
Book-addicted
Wohnort: 
www.book-addicted.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 694 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2016
Popescu, Adriana

Paris, du und ich


ausgezeichnet

„Paris, Du und ich“ ist ein Roman der Autorin Adriana Popescu. Da ich schon ein paar Romane der Autorin gelesen habe (auch unter ihrem Pseudonym Carrie Price), war ich natürlich sehr gespannt auf ihren neuesten Roman.

Wie der Titel schon verrät, geht es in diesem Roman um Paris – und zwei Menschen, die sich durch Zufall mitten in Paris begegnen. Beide sind von der Liebe enttäuscht und als sich die Gelegenheit bietet, lernen sie sich kennen...und so muss keiner der beiden mehr alleine die französische Hauptstadt erkunden. Doch mit Liebeskummer in der Stadt der Liebe zu verweilen ist gefährlich, denn Paris verführt, sich nicht nur in die Stadt, sondern auch sein Gegenüber zu verlieben. Und so schließen Emma und Vincent einen Pakt: Sie wollen NICHT der Held der Geschichte für den anderen werden (weil man sich in den meistens verliebt), sondern sind lediglich etwas, was man Herzschmerzfreunde nennt – zwei Menschen, die sich gegenseitig durch die schlimmste Zeit helfen und dafür sorgen, dass sich keiner irgendwo verkriecht. Gesagt, getan. Doch ist das überhaupt möglich... Paris als Freunde zu erkunden?

Nachdem ich vor wenigen Minuten die letzten Seiten dieses Romanes gelesen habe, möchte ich es am liebsten in die Welt hinausschreien: Ich bin verliebt. Verliebt in dieses Buch, verliebt in Paris, verliebt in Emma und Vincent. Mit ihrem Charme, ihren herzallerliebsten Charakteren, der Liebe zu einer Stadt und vielen vielen Kleinigkeiten schafft es Adriana Popescu zu locken, zu verführen, zu verweilen und auch fast, dass man mit dem nächsten Mausklick einen Trip nach Paris buchen möchte, weil man so viele Orte am liebsten gleichzeitig besuchen möchte. Man möchte mit seinem Liebsten durch die Straßen flanieren, Jean-Luc besuchen, um einen Tee mit ihm trinken, die Buchhandlung „Shakespeare und Company“ stürmen um einen halben Nachmittag dort zu verbringen und vor allem, um zu sehen, ob die Lücke noch da ist, die Vincent für Emmas Roman freigeschaufelt hat, den sie irgendwann einmal schreiben wird. Schon nach wenigen Seiten war ich gefangen in diesem Buch, denn die Autorin schafft es nicht nur zu fesseln, sondern mit ihrer lockeren und leichten Schreibweise auch, den Leser bei der Stange zu halten, sodass man nichts anderes mehr tun möchte, als lesen.

Die Hauptprotagonistin Emma ist nicht nur unglaublich sympathisch, sondern auch voller Träume und voller Hoffnung – auch wenn sie die erst im Laufe des Buches wiederfindet und ein Stück weit werden sich wohl viele Leserinnen in diesem Mädchen sehen. Auch Vincent ist ein Charakter in den man sich wahnsinnig schnell verliebt – und dann umso glücklicher ist, wenn man seinen persönlichen Vincent schon gefunden hat (auch wenn dieser ausschließlich schwarze Socken trägt, im Gegensatz zu seinem literarischen Pendant).

Insgesamt kann ich euch diesen Roman nur ans Herz legen, denn er berührt, verzaubert und entführt in ein Paris, welches ich nun mehr denn je erkunden möchte – auch wenn es mich nach meinem Besuch schnell wieder vergisst, denn Paris besticht täglich so viele Menschen mit dem Charme, den nur die Stadt der Liebe haben kann... Adriana Popescu schafft es jedenfalls, uns nicht nur auf eine Literarische Reise zu schicken, von der wir nicht so schnell heimkehren möchten, sondern gibt auch unserer Vorstellungskraft jede Menge Futter – und baut zusätzlich hohe Erwartungen für einen Besuch in Paris auf.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2016

Kinder- und Jugendmedizin


ausgezeichnet

Die komplette (und sehr viel umfangreichere Version) findet ihr auf meinem Blog.

*Warum wollte ich ausgerechnet dieses Fachbuch lesen?
*
Ich bin zwar Physiotherapeutin, interessiere mich aber dennoch auch für die medizinischen Belange meiner kleinen Patienten. Außerdem bin ich der Meinung, dass man sich in seinem Beruf nicht immer nur auf seinem Fachgebiet ausruhen kann und ein umfangreiches Gesamtwissen auf alle Fälle nicht schaden kann. Da ich zusätzlich auch noch Medizinische Fachangestellte bin, ist das Interesse außerdem auch nicht von ungefähr und so lese bzw. arbeite ich auch gerne mit rein medizinischen Fachbüchern.



*Fazit zur Gliederung*
Die Gliederung empfinde ich als sinnvoll, da man sich erst mit der allgemeinen Entwicklung des Kindes befasst, dann mit der Untersuchung und Anamneseerhebung, der Genetik und Neonatologie und dann erst zu den Erkrankungen übergeht.

*Gesamtfazit*
"Koletzko - Kinder- und Jugendmedizin" ist ein umfassendes Nachschlagewerk für Mediziner, Medizinische Fachkräfte, Therapeuten und Interessierte. Zu allen Krankheitsbildern werden stets genaue Definitionen, Symptome, Therapien etc. bereitgestellt und auch einige Fallbeispiele eingebracht. Auch die Epidemiologie kommt hier nicht zu kurz. Die verschiedenen Grafiken, Tabellen und Fotografien bereichern die aussagekräftigen Texte und machen dieses Werk zu einem Muss in jedem Mediziner-Regal. Die Kernaussagen eines jeden Unterpunktes werden in einem extra Kasten nochmals zusammengefasst und können bei Bedarf schnell nachgelesen werden. Besonders gut gefiel mir, dass im Anhang nochmals die Meilensteine der Kindlichen Entwicklung aufgelistet werden, ebenso wie die Referenzwerte ausgewählter Laboruntersuchungen bei Kindern. Auch das Fallquiz bietet eine wundervolle Möglichkeit, das gelernte Wissen anzuwenden und sich gedanklich weiterhin damit zu beschäftigen.

Bewertung vom 01.08.2016
Scottoline, Lisa

Niemand sieht mich kommen


ausgezeichnet

"Niemand sieht mich kommen" ist ein Roman der Autorin Lisa Scottoline. Da ich in letzter Zeit so einen kleinen Thriller-Rush habe, war ich auf diesen Roman natürlich sehr gespannt - zurecht.

Eric ist Chefarzt auf der Psychiatrischen Station eines Krankenhauses und es könnte alles so schön sein... doch seine Frau will die Scheidung, seine Tochter sieht er nur unregelmäßig, die Medizin-Studentin seiner Abteilung verklagt ihn auf sexuelle Belästigung und dann ist da noch sein neurotischer Privatpatient, der sich alle 15 Minuten an die Stirn tippen und Farben vor sich hin murmeln muss. Eric ist ein sehr sympathischer und überaus gutherziger Mann, den man als Leser schnell ins Herz schließt, auch wenn er manchmal etwas blauäugig durch die Welt geht und oft nur das Gute im Mensch sieht - obwohl ihn sein Job als Psychiater eigentlich eines besseren belehren sollte. Das Leben meint es nicht gut mit unserem Hauptprotagonisten und so geht alles schief, was nur schief gehen kann. Als auch noch die Großmutter seines neurotischen Patienten Max verstirbt und das Mädchen, welches von Max gestalkt wurde plötzlich ermordet wird, hat Eric einen bösen Verdacht, dem er augenblicklich nachgehen muss...

Lisa Scottoline liefert mit diesem Thriller einen überaus spannenden und mitreißenden Roman, den ich am Wochenende kaum aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die Geschichte um Eric, Max und deren komplettes Umfeld hat mich so gefesselt und war so unvorhersehbar, dass mich das Ende nicht nur (zu) schnell ereilt hat - und ich mir noch viel mehr Seiten gewünscht hätte - sondern auch total umgehauen hat. Spannend fand ich, dass zwischen den Kapiteln, in denen aus der Erzählerperspektive geschrieben wird, der vermeintliche Soziopath selbst "erzählt" und da man keinerlei Ahnung hat, um wen es sich handelt, denn dies macht dieses Buch ungleich spannender und lässt einen umso mehr grübeln, um wen es sich handelt.

Die Charaktere sind vielschichtig und sehr interessant und besonders über Max und seine Neurose hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Auch Erics (Ex)-Frau Caitlin scheint ein sehr interessanter Charakter zu sein, aber auch sie tritt nur als Randfigur auf.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und lässt einen durchgängigen Lesefluss zu. Die Kapitel sind annehmbar lang und an den passenden Stellen gesetzt. Insgesamt bekommt man mit "Niemand sieht mich kommen" einen soliden US-Thriller, der zwar einige Klischees bedient, aber mit sehr viel Spannung, tollen Charakteren und einer wahnsinns-Story aufwarten kann - vom Ende will ich erst gar nicht reden!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 30.07.2016
Theißen, Michael

Leons Erbe


sehr gut

"Leons Erbe" ist der Debüt-Roman des Autors Michael Theißen. Da ich gerne Psychothriller lese und mich der Autor vor kurzem anschrieb und fragte, ob ich seinen Roman gerne lesen möchte, stimmte ich natürlich gerne zu und schon tauchte ich ein, in die Welt von Katja und Leon...

Nachdem ich das Buch angefangen hatte zu lesen, konnte ich schon recht schnell nicht mehr aufhören, denn es war nicht nur spannend, sondern zog mich förmlich in seinen Bann. Die Geschichte von Katja, die versucht herauszufinden, was mit ihrer Schwester Nicci geschah und weshalb ihr Sohn Leon Kontakt zu einem Notar aufnahm, ist wahrlich fesselnd und mit jedem merkwürdigen Detail, das ans Licht kommt, will man umso mehr wissen, was mit Nicci und Leon geschah. Katjas Not, ihre Gefühlswelt und ihre verzweifelten Versuche der Wahrheit ein Stückchen näher zu kommen sind berührend und die ganze Zeit über möchte man nur zu ihr ins Buch kriechen und sie bei ihren Nachforschungen unterstützen. Dies wird dadurch noch unterstützt, dass das Buch aus Katjas Sicht verfasst ist und wir quasi hautnah dabei sind.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was das kurzweilige Lesen vereinfacht und Gelegenheit bietet, eine kurze Pause einzulegen - sofern gewünscht. Die Sprache ist gut verständlich, ohne allzu lange Sätze oder weitschweifigen Erklärungen. Die Charaktere, neben Katja, gefielen mir zwar recht gut, allerdings hätte ich mir ein paar mehr Informationen über sie gewünscht, mehr Tiefgang und vor allem auch mehr Interaktion mit der Protagonistin.

Die Geschichte an sich ist spannend, gefühlsslastig und voller irreführender Hinweise, die dazu führen, dass sich der Leser ziemlich aufs Glatteis führen lässt. Die Auflösung des Ganzen ist nämlich nicht nur absolut unvorhersehbar, sondern sorgt schlichtweg für einen totalen Überraschungsmoment. Leider ist es jedoch auch das Ende, welches mich nicht ganz überzeugen konnte: während der Rest des Buches stimmig, spannend und aufeinander aufbauend war, so kam das Ende recht abrupt und schnell, sodass man sich am Ende des Buches fragte... "äääh... wars das jetzt?". Die Idee als solches ist zwar eigentlich ganz gut, die Umsetzung wirkt jedoch eher etwas hastig, hier wäre eine vermehrte Ausarbeitung wahrlich wünschenswert gewesen. Schade! Dennoch kann ich dieses Werk jedem Thriller-Fan empfehlen.

Bewertung vom 24.07.2016
Rüther, Sonja

Blinde Sekunden


ausgezeichnet

"Blinde Sekunden" ist ein Roman der Autorin Sonja Rüther. Da ich bereits von ihren Kurzgeschichten gelesen habe, war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie mir ein ganzer Roman gefallen würde.

In letzter Zeit lese ich ganz gerne mal wieder einen Thriller und mit "Blinde Sekunden" flatterte mir ein ganz besonderes Schätzchen ins Regal. Direkt zu Beginn der Romanes lernen wir einen Schönheitschirurgen und dessen Frau kennen, die ganz offensichtlich so einige Probleme mit sich und der Welt haben. Kurz darauf begegnen uns auch zwei befreundete Pärchen, nämlich Kathrin und Sven sowie Thomas und Silvia. Wie sich in kürzester Zeit herausstellt, fühlen sich Sven und Silvia zueinander hingezogen und wollen sich in einem 5-Sterne-Hotel treffen, um endlich ihre Lust auszuleben, doch dann verschwindet Silvia unter mysteriösen Umständen... und auch der Leser steht vor einem Rätsel. Während bei manchen Thrillern schon recht schnell klar ist, wer sich da einem Verbrechen hingegeben hat, bleibt bis kurz vor Ende unklar, wer an Silvias Verschwinden Schuld ist und der Leser dreht sich im Kreis. Jeglicher Versuch, hinter die Fassade zu blicken scheitert kläglich und so bleibt einem nichts anderes übrig, als Seite um Seite zu verschlingen und der Auflösung entgegenzufiebern. Die verschiedenen Handlungsstränge, die zu Beginn des Buches parallel verlaufen, verstricken sich nach und nach zu einem einzigen und peppen das Buch nochmal erheblich auf!

Sonja Rüther schafft es, uns in ihren Bann zu ziehen, menschliche Abgründe aufzutun, die man sich nicht vorstellen möchte und uns in den Fängen eines vermeintlichen Serienmörders zu wissen, der regelmäßig Frauen aus 5-Sterne-Hotels entführt und diese nach 4 Monaten vergewaltigt und ermordet wieder auftauchen lässt. Alles deutet darauf hin, dass Silvia das Opfer des Mörders ist, doch auch nach 4 Monaten bleibt sie verschwunden... was ist wirklich mit Silvia passiert?

Silvias Geliebter in Spe (Sven) macht sich die größten Vorwürfe, denn ohne das Treffen im Hotel wäre Silvia nicht verschwunden und auch ihr Ehemann Thomas und ihre Freundin Kathrin machen sich größte Gedanken. Svens Verhalten ist auffällig und schon bald beginnen sich Thomas und Kathrin zu fragen, wieso ihm Silvias Verschwinden so sehr zusetzt.

Insgesamt kann ich euch diesen Thriller nur wärmstens empfehlen, denn auch, wenn die Auflösung am Ende ein wenig unrealistisch scheint, so erwartet man wohl alles - aber nicht das. Genau dies macht dieses Buch jedoch zu einem Vergnügen, denn es ist überhaupt nicht vorhersehbar. Die vielen kleinen Kapitel empfand ich als äußerst angenehm, da man auch mal vor dem Aufstehen oder vor der Arbeit noch schnell 1 oder 2 Kapitel lesen konnte, ohne Angst haben zu müssen, mittendrin wieder aufhören zu müssen. Wer gute Thriller mag, der wird dieses Buch lieben!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 19.07.2016
Seiler, Christiane

Chancen für Kinder mit Muskelhypotonie und Entwicklungsverzögerung


ausgezeichnet

"Chancen für Kinder mit Muskelhypotonie und Entwicklungsverzögerung" ist ein Buch der Ergotherapeuten Christiane Seiler.

In den letzten Monaten habe ich mich eingehend mit dem Werk der Autorin beschäftigt, da ich beruflich sehr viel mit Kindern zu tun habe, die von einer Muskelhypotonie und damit verbundenen Entwicklungsverzögerung betroffen sind.

Dieses Werk bietet nicht nur für Therapeuten eine großartige Möglichkeit, das bereits bestehende Wissen zu erweitern, sondern bietet auch für Eltern die Möglichkeit, mehr Informationen über die Problematik ihres Kindes zu erlangen und diese besser zu verstehen. Dabei bedient sich die Autorin kurzer Sätze, die dem Verständnis zuträglich sind und nutzt bei ihren Erklärungen möglichst wenige Fachwörter - oder erklärt diese sofort.

Die verschiedenen Kapitel beinhalten nicht nur die Entwicklung des Kindes, sondern auch die verschiedenen motorischen Stufen und Meilensteine (Bewegung, Körperhaltung, Drehungen, Körperwahrnehmung, Robben, Krabbeln, Sitzen, Stehen, etc.) die ein Kind im Laufe seiner Entwicklung durchmacht. Mit einigen wenigen Bildern untermalt sie das geschriebene und erleichtert die Vorstellung verschiedener Positionen erheblich.

Auch als Nachschlagewerk für Therapeuten, die sich immer wieder, Etappenweise in die Thematik einlesen wollen, bzw. Hilfe zur aktuellen Therapiesituation benötigen, eignet sich dieses Werk hervorragend, denn es bietet allerlei Informationen und Anregungen. Auch einige Beispiele aus ihrer Praxis nutzt die Autorin zum besseren Verständnis, was mir persönlich sehr gut gefiel. Die kurzen, aber zahlreichen Kapitel bieten eine hervorragende Möglichkeit, immer wieder in das Buch einzusteigen und sofort wieder den roten Faden zu finden.

Insgesamt konnte mich "Chancen für Kinder mit Muskelhypotonie und Entwicklungsverzögerung" absolut überzeugen und ich werde dieses Buch definitiv an meine Kollegen weiterempfehlen.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2016
Menapace, Jeff

Opfer / Spiel-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

"Das Spiel - Opfer" ist der erste Teil einer Trilogie von Jeff Menapace. Da ich ab und an gerne einen guten Thriller lese und mich die Thematik sofort ansprach, freute ich mich schon auf die Lektüre.

Ein guter Thriller muss 3 Dinge mitbringen: Spannung, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen kann, eine mitreißende Geschichte, die mir Gänsehaut bereitet und überzeugende Charaktere. Als ich mit diesem Roman begann, war ich mir noch etwas unsicher, ob diese 3 Kriterien auch erfüllt werden würden, denn es dauerte verhältnismäßig lange, bis sich etwas wirklich spektakuläres ereignete. So nach und nach machte dies die Lektüre aber dann sogar noch etwas spannender, denn das drohende Unheil war allgegenwärtig spürbar und führte dazu, dass meine Nerven bis zum zerreißen gespannt waren. Patrick und Amy sind ein ganz normales Ehepaar, welches sich nichts weiter wünscht, als mit ihren Kindern ein ruhiges Wochenende am See zu verbringen - und erleben die wohl schlimmsten Stunden ihres Lebens. Ich konnte mich nicht nur unglaublich gut in das Ehepaar hineinversetzen, sondern erlebte auch ihr Misstrauen und ihre Angst förmlich mit, sodass ich stellenweise hochaufmerksam im Bett saß und das Buch förmlich verschlungen habe - jedoch nicht ohne eine gehörige Portion Gänsehaut.

Auch wenn die Geschichte etwas braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen, so war sie nicht nur besonders spannend, sondern häufig auch sehr blutrünstig - allerdings nicht so sehr, wie ich es auf Grund einiger anderer Rezensionen erwartet hätte. Dennoch ist dies absolut kein Manko und es fehlt keineswegs an Perversitäten oder Action, beides ist ausreichend vorhanden.

Der Schreibstil ist fesselnd, gut verständlich und die Kapitel sind in einer angenehmen Länge angelegt. Insgesamt kann ich dieses Buch jedem Thriller - Fan empfehlen, der es gerne etwas blutiger mag und der Lust hat, das Buch mit einer gewaltigen "Ganzkörper-Gänsehaut" zu beenden.

Wertung: 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 15.07.2016
French, Kat

Seit ich dich gefunden habe


ausgezeichnet

"Seit ich Dich gefunden habe" ist ein Roman der Autorin Kat French. Durch Zufall bin ich über "Blogg Dein Buch" auf diesen Roman aufmerksam geworden und war sofort neugierig darauf.

In letzter Zeit habe ich öfter einmal Liebesromane und/oder Young Adult Romane gelesen und war daher sehr gespannt, was mich bei diesem Roman erwarten würde. Schon auf den ersten Seiten schafft es die Autorin, den Leser in den Bann zu ziehen und bereits das erste Kennenlernen mit Hal und Honey(suckle) macht die beiden irgendwie sympathisch. Die Zeilen fliegen hinweg und ehe man es sich versieht, hat man schon ein ganzes Stück des Romanes inhaliert.

Die Protagonisten sind vielschichtiger, als ich es von einem Liebesroman als solches erwartet hätte und besonders Hal entwickelt sich zu einer immer interessanteren Persönlichkeit, von der man unbedingt mehr erfahren möchte. Nach und nach gelingt uns das auch ein wenig, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass wir noch etwas mehr Einblick in seinen Charakter erhalten, denn im Gegensatz zu ihm ist Honey doch schon um einiges präsenter. Auch die übrigen Charaktere, beispielsweise Honeys Freundinnen Tash und Nell, Lucille und Mimi, sowie einige andere wachsen einem schnell ans Herz und jedes Auftreten der genannten Personen freut den Leser. Honey kann sich glücklich schätzen, einen solch tollen Kreis an Personen um sich zu haben und auch wenn ihr Leben vielleicht nicht immer so ganz verläuft, wie sie es sich erwünscht, steht sie doch niemals alleine da. Honey ist eine überaus liebenswerte und hilfsbereite junge Frau, die sich selbst häufig aufopfert, um anderen zu helfen und wird daher auch liebevoll "Pfadfinderin" genannt. Auch wenn dies ein wenig spöttisch scheint, da ausgerechnet Hal ihr diesen Spitznamen verpasst, ist es doch passend und spiegelt nur Honeys Hilfsbereitschaft wider.

Insgesamt konnte ich mich wirklich gut auf die Geschichte und die einzelnen Protagonisten einlassen, denn die Story wirkt nicht nur realistisch - und durch einen Nebenstrang, der den drohenden Untergang eines Altersheimes beschreibt auch abwechslungsreich - sondern berührt auch das stärkste Herz. Kat French's Schreibstil ist mitreißend, fesselnd und ab und an auch sehr lustig und zwingt den Leser fast dazu, das Buch kaum noch weglegen zu können. Ich für meinen Teil war sehr begeistert und kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der gute Liebesromane mit ernstem Hintergrund und einer Prise Humor gerne mag.

Bewertung vom 09.07.2016
Klassen, Lena

Wild


ausgezeichnet

"Wild" ist ein Roman der Autorin Lena Klassen. Eigentlich bin ich nur auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil ich das Verlagsprogramm des Drachenmond-Verlages ganz spannend fand und es genauestens durchstöbert habe.

Da meine letzte Dystopie nun doch schon etwas länger zurückliegt, konnte ich es kaum erwarten das Buch zu lesen und so begann ich eines schönen Abends mit diesem Buch - und konnte es kaum noch aus der Hand legen. Schon die ersten Seiten fesselten mich und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Lena Klassen entführt uns in eine ganz andere Welt, weit in der Zukunft, in der man wöchentlich Glücksinjektionen erhält, damit man auch ja glücklich und zufrieden ist - denn glückliche Menschen zetteln keine Rebellion an und begehen keine Kriege. Solche "wilden Gefühle" beinhalten wohl alles, was tiefer geht und in irgendeiner Form zur Handlungen "zwingt": Liebe, Eifersucht, Zorn, etc. Die Menschen in Neustadt, Glückstadt und wie die Städte alle heißen, sind stets glücklich und zufrieden - und wollen an diesem Zustand auch nichts ändern. Eines Tage jedoch versagt die Glücksdroge und einige Schüler, darunter Pi, müssen am eigenen Leib spüren wie es ist, auch andere Gefühle empfinden zu können...

Die Geschichte ist grandios, die Handlung durchdacht und das Buch so so so spannend, dass man es am liebsten in einem Rutsch lesen möchte. Auch wenn ich so meine Schwierigkeiten hatte, mich in die Charaktere einzufinden (was auf Grund der fehlenden Emotion allerdings auch verständlich ist), konnte ich die Handlungen der einzelnen Protagonisten doch ziemlich gut nachvollziehen und hoffte, bangte, schauderte, liebte, freute und fürchtete mich mit jedem einzelnen Charakter, der dazu fähig war. Lena Klassen schafft es, eine völlig neue, andersartige Welt zu kreieren, die man sich in der Zukunft tatsächlich vorstellen könnte, denn was könnte den Herrschern dieser Erde wohl besser gefallen, als eine völlig untergebene Menschheit, ohne jegliche Empfindungen fernab von Glück und Zufriedenheit? Doch auch dies ist nicht so perfekt, wie es auf den ersten Blick scheint, denn auch, wenn die Menschheit zufrieden scheint, so gibt sie sich doch selbst ein Stück weit auf...

Insgesamt kann ich euch dieses Werk nur absolut empfehlen, denn es strotzt nur so vor Spannung, Emotionen (auch wenn dieses eigentlich nicht vorhanden sein sollten) und unerwarteten Wendungen, dass man dieses Werk einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte. Für Fans von Dystonien ein absolutes muss!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 06.07.2016
Shipman, Viola

Für immer in deinem Herzen


sehr gut

"Für immer in Deinem Herzen" ist ein Roman der Autorin Viola Shipman.

Die Inhaltsangabe des Buches zog mich direkt in ihren Bann, weswegen ich das Buch nach erhalt auch recht schnell lesen musste, denn sie verspricht eine berührende Familiengeschichte über 3 Generationen mit einer Menge Lebensweisheit. Doch... ist das auch so?

Schlägt man die erste Seite auf und taucht ein, in die Welt von Lolly, Arden und Lauren, so bemerkt man recht schnell, dass Arden, Lollys Tochter und Mutter von Lauren so ganz anderes ist, als ihre beiden lebensfrohen und selbstbewussten Verwandten. Arden ist schüchtern, zurückhaltend und sehr bodenständig, während ihre Mutter und auch ihre Tochter eher ein offenes und flatterhaftes Naturell besitzen. Im laufe des Buches lernt man vor allem diese 3 Damen sehr gut kennen, taucht ein, in deren Leben, ihre Gedanken und ihre Gefühlswelt. Lolly steht dabei an oberster Front, denn sie erzählt uns die Geschichten ihrer Vergangenheit und lässt uns überall teilhaben, was ich dabei jedoch etwas vermisse, ist die Familie. Während wir immer mehr merken, wie stark die Familienbande zwischen den 3 unterschiedlichen Tochter-Generationen sind, so erfahren wir doch verhältnismäßig wenig über die restlichen Familienmitglieder, auch Lollys große Liebe Les, Ardens Vater, wird nur ab und zu angesprochen, jedoch nie näher vorgestellt. Dies finde ich sehr schade, wenn auch wenn Lolly, Arden und Lauren die 3 Hauptcharaktere darstellen sollen, so hätte ich mir dennoch gewünscht, auch etwas mehr über die Familie an sich zu erfahren, ebenso wie über die Vergangenheit der beiden jüngeren Damen.

Die Geschichten zu den einzelnen Anhängern von Lollys Bettelarmband, die sie in regelmäßigen Abständen erzählt, sind zwar stets sehr schön, so manches mal jedoch etwas zu perfekt und manchmal schon nahezu kitschig. Hinzu kommt, dass Lolly diese oft in etwas "schwierigeren" Situationen erzählt und im Anschluss dann wieder alles "Friede-Freude-Eierkuchen" ist, was ich nicht nur unrealistisch finde, es ist mir einfach auch etwas zu "aalglatt". Auch Lollys Lebensweisheiten, die ich oft sehr schön und auch wirklich hilfreich fand, werten das Buch zwar ziemlich auf, treten meiner Ansicht nach aber deutlich zu oft auf und man sollte meinen, dass einem solche Tipps bei einem echten Problem nicht wirklich weiterhelfen.

Sieht man von diesen Kritikpunkten ab, so hält man mit "Für immer in Deinem Herzen" einen Roman in den Händen, der einen tatsächlich so manches Mal zum nachdenken bringt und einen am Ende mit einem Lächeln im Gesicht zurücklässt.

Wertung: 4 von 5 Sterne!