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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
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Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 813 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2021
Gibson, Naomi

Seeing what you see, feeling what you feel


ausgezeichnet

Dieser Cyber-Thriller wird für Jugendliche ab 13 Jahre empfohlen, und das passt für mich tatsächlich ganz gut. Vieles an der Geschichte ist nicht ganz realistisch, aber für ein Jugendbuch tatsächlich passend. Es wurden einige komplexe Dinge stark vereinfacht - aber das finde ich völlig in Ordnung.

Es geht um die 17 jährige Lydia, deren kleiner Bruder vor knapp 2 Jahren bei einem Autounfall gestorben ist. Weil der Vater damit nicht fertig wurde, hat er die Familie verlassen, und Lydia blieb mit ihrer Mutter, die völlig in ihrer Trauer gefangen ist und sich kaum um die Tochter kümmert, zurück.
Lydia trauert auch und ist sehr einsam. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Vater angefangen, eine KI, eine künstliche Intelligenz zu programmieren. Und zu dem Zeitpunkt, wo die Geschichte spielt, ist diese KI fertig und schon ziemlich weit entwickelt. Lydia hat sie nach ihrem Bruder "Henry" genannt. Die KI spielt eine unheimlich wichtige Rolle in ihrem Leben, weil sie ihre Bezugsperson ist, weil Henry immer für sie da ist, auf ihrer Seite steht usw. All das, was sie in ihrem Leben sonst nicht bekommt, gibt ihr die KI, die in der Lage ist, sich selbständig weiterzuentwickeln. Und dadurch auch immer mehr Einfluss auf Lydias Leben zu nehmen...

Das Buch ist gut und einfach geschrieben, ich habe es schnell durchgelesen. Der Spannungsaufbau war sehr gelungen, es gab einige überraschende Wendungen und Entwicklungen. Als Leser weiß man irgendwie immer, dass es keine gute Idee ist, sich wie Lydia so auf die KI zu verlassen (wir haben ja schließlich schon genug Filme zu diesem Thema gesehen und auch Bücher dazu gelesen!), aber dennoch versteht man Lydia total gut. Dadurch kann man als Leser auch sehr gut mit Lydia mitfühlen.

Ich finde es wirklich gelungen!

Bewertung vom 15.08.2021
Balsmeyer, Hendrikje;Maffay, Peter

Anouk, die nachts auf Reisen geht / Anouk Bd.1


sehr gut

Dieses Kinderbuch von Peter Maffay und seiner Frau kam bei uns leider nicht besonders gut an.

Meine Jungs sagten sofort, dass die Idee, aus seinen Träumen immer etwas reales mitzubringen, aus "Tschipo" geklaut ist. Und es stimmt - aus diesen wirklich tollen Kinderbüchern kennen wir das schon, wobei es dort komplexer ist.

Meine kleine Tochter mochte Anouk leider auch nicht. Sie sagte sehr schnell: "Mama, das ist langweilig. Das ist wieder so ein Buch, das nur will, dass Kinder was lernen"

Und ich kann ihren Eindruck verstehen. Die Protagonistin Anouk kann schon lesen, muss also mindestens 7 Jahre alt sein. Meine Tochter ist 8 - und findet Anouk sehr babyhaft.

Nach einem netten Kontakt mit der Autorin möchte ich hier noch ergänzen, dass sie das Buch für Kinder von 4 bis 7 Jahren empfiehlt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Kindern bis einschließlich Vorschulalter gefallen wird.

Anouk ist zu Beginn jeder Geschichte wach, es ist aber immer Abend, und sie wird sehr schnell ins Bett gebracht. In jeder Nacht erlebt sie ein neues Abenteuer- mal bei Indianern, im Zurkus, bei Rittern usw. Jede Geschichte läuft gleich ab: sie trifft doch ein Kind, dass an sich selbst zweifelt, aber Anouk schafft es immer, diese Kinder in irgendwas zu bestärken, ihren Glauben an sich selbst zu wecken, ihre Talente oder was auch immer zu wecken. Wenn das erledigt ist, endet die Geschichte damit, dass Anouk geweckt wird, ihren Eltern ihr Abenteuer erzählt, die Eltern aber glauben, es sei nur ein Traum gewesen und Anouk feststellt, die Eltern seien einfach zu erwachsen...

Die einzelnen Geschichten sind kurz und nicht besonders spannend, wenn man sie aber als Vorlesegeschichten für den Abend hernimmt, dürfen sie das auch nicht sein. Und dann ist es auch völlig okay, dass Anouk eine kleine Heldin ohne Fehler und Schwächen ist. Ältere Kinder stört das, weil ihnen schon bewusst ist, dass jeder Schwächen hat. Aber kleine Kinder machen sich darüber noch keine Gedanken.

Was mir unheimlich gut gefällt, sind die Illustrationen. Die Bilder sind wunderschön und strahlen eine große Liebe und Herzlichkeit aus. Und die Farbwahl ist gedeckt, so dass es wirklich gut dazu passt, dass die Abenteuer während der Nacht spielen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2021
Hofstede, Bregje

Verlangen


sehr gut

Ist das nicht ein wunderschönes Cover? Mich hat es so angesprochen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte und nicht mal einen Blick auf den Klappentext geworfen habe, weil ich mal komplett überraschen lassen wollte.

Nun habe ich es beendet und gebe zu: Es hat eine ganze Weile gedauert, bis es mir gefallen hat!

Der Schreibstil ist eigentlich sehr schön, ein bißchen poetisch und sehr gefühlsstark. Aber der Großteil des Buches besteht aus Tagebuchauszügen der Protagonistin. Und diese springen oft auch noch durch die Zeiten. Mal sind sie relativ aktuell, mal aus der Kindheit. Es ist nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Ich habe das erst über die Jahreszahlen versucht, habe aber später gar nicht mehr drauf geachtet, weil sich die Zeiten durch die Einträge selbst erklärten.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Protagonistin Bregje hat ihre Jugendliebe Luc geheiratet. Und zu Beginn des Buches hat sie ihn verlassen. Im Laufe des Buches erfährt man, was passiert ist. Man lernt die beiden Personen kennen, verfolgt ihre erste große Liebe und schaut auch Bregje dabei zu, wie sie sich immer mehr verändert, um Luc zu gefallen.

Die Geschichte ist traurig, aber zugleich auch positiv. Sie hat mich berührt, wenn es auch Aussagen und Gefühle von Bregje gibt, die ich nicht teile. Aber ich kann sie nachvollziehen.

Mein Fazit: Das Buch hat mir nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten gut gefallen und konnte mich berühren. Die Autorin werde ich im Auge behalten, weil mir ihr Schreibstil sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 09.08.2021
Bohlmann, Sabine

Du, Papa ... Ist zehn viel?


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um ein wirklich wunderschönes Bilderbuch. Ich würde sagen, am besten ist es für Kinder im Vorschulalter geeignet, da es schon relativ viel Text hat, was jüngere Kinder noch überfordern könnte. Die Botschaft ist aber definitiv für jeden Menschen geeignet.

Der kleine Wolf stellt seinem Papa viele Fragen: Bin ich groß, bin ich schlau, bin ich schnell usw. Der Vater antwortet immer gleich, indem er sagt, dass es darauf ankommt. Im Vergleich zum Hasen ist der kleine Wolf langsam, im Vergleich zur Schildkröte schnell. Im Vergleich zum Nilpferd dick, zur Schlange dünn.

Am Ende fragt der kleine Wolf seinen Papa, ob er ihn lieb hat. Und da antwortet der Vater, dass er ihn immer lieb hat. Und dass es dabei nicht darauf ankommt, wie schnell, groß, schlau oder was auch immer der kleine Wolf ist.

Eine wirklich wunderschöne Geschichte, die eine ganz tolle Botschaft vermittelt: Ich liebe dich genau so wie du bist!

Die Bilder im Buch sind eher in gedeckten Farben gehalten, was sehr gut zum Lebensraum der Wölfe passt. Die Bilder sind dabei aber weder düster noch bedrohlich, sondern einfach sehr schön.

Mir gefällt das Buch wirklich sehr gut!

Bewertung vom 09.08.2021

Lautstärke ist weiblich


sehr gut

Dieses Buch zu lesen, war wirklich interessant. Zum einen, weil es nur Texte von Frauen enthält, zum anderen, weil man auf so viele verschiedene Themen, aber besonders auf viele völlig unterschiedliche Schreibstile trifft.

Manche sind lyrisch, manche poetische Prosa, manche knallhart. Manche erzählen von Gefühlen, Situationen und Erfahrungen, manche handeln von politischen Themen.

Hin und wieder wiederholt sich ein Thema (z.B. Feminismus) – und es hat mich wirklich fasziniert, wie anders diese Texte waren.

Besonders gut gefallen hat mir, dass es zu vielen Texten einen QR Code im Buch gibt, über den man sich die Texte von den Autorinnen gesprochen anhören kann. Das ist wirklich toll, weil die Texte so nochmal ganz anders wirken, als wenn man sie selber liest.

Dadurch habe ich aber auch gemerkt, dass Poetry Slam tatsächlich die Bühne braucht. Als gelesener Text entfaltet sich die Wirkung bei weitem nicht so gut und berührt auch nicht so wirklich.

Mein Fazit: Ich mag Poetry Slam, aber lieber auf der Bühne vorgetragen. Ein Buch mit diesen Texten werde ich mir nicht nochmal kaufen.

Bewertung vom 08.08.2021
Rylance, Ulrike

Auch Hexen brauchen Urlaub / Das magimoxische Hexenhotel Bd.1


ausgezeichnet

Diese magische Hexengeschichte hat meiner Tochter und mir richtig gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist klasse. Sie versteht es, Charaktere so überspitzt darzustellen dass man wirklich oft schmunzeln und sogar laut lachen muss. Vor allem Borstel der sprechende Besen, hat uns viel Spaß gemacht.

Auch die Idee, dass das Hexenmädchen Rosalie und ihre schräge Hexenfamilie ein Hexenhotel in der Menschenwelt eröffnen, um die Menschen beobachten und besser kennenzulernen zu können, ist super.

Gleichzeitig ist es eine schöne Freundschaftsgeschichte zwischen einem Hexen- und einem Menschenmädchen.
Es gibt einige lustige "Verhexungen", und am Ende ist definitiv klar, dass da noch weitere Bücher folgen müssen. Und auf die freuen wir uns sehr!

Bewertung vom 01.08.2021
Benkau, Jennifer

A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Ich mag die Autorin Jennifer Benkau sehr, da ich ihren Schreibstil einfach großartig finde. Egal, ob es darum geht, komplette Fantasywelten zu erschaffen oder Gefühle zu vermitteln - ihr gelingt es.

Fantasy ist nicht mein Lieblingsgenre, darum freue ich mich immer, wenn die Autorin dieses Genre verlässt und etwas anderes schreibt. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn "A reason to stay" gefällt mir wirklich sehr.

Die Hauptcharaktere sind Billy (Sybil) und Cedric. Beide haben psychische Probleme (wobei wir von Billys Problemen erst später in der Geschichte erfahren), und sie begegnen sich schon ganz am Anfang des Buches zum ersten Mal. Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin diese erste(n) Begegnungen erzählt hat, denn durch ihren Schreibstil werden sehr schnell Billys und Cedric Gefühle deutlich - aber auch über ihre Charaktere erfährt man eine Menge, ohne dass die Autorin sie lange beschreibt.

Ich konnte mich gut in Billy und Cedric hineinversetzen und fand auch ihre "Erkrankungen" sehr gut beschrieben. Man konnte sie, ihre Gedanken und dadurch ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen. Ihre ganze Entwicklung und ihre Geschichten waren gut durchdacht und nachvollziehbar.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen und freue mich drauf, dass im nächsten Buch einer der "Nebencharaktere" die Hauptrolle spielen wird.

Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass die Autorin die Sache mit der Triggerwarnung sehr gut gelöst hat. Sie schreibt im Vorwort schon, dass es Trigger gibt, verweist aber darauf, dass man die ausführliche Triggerwarnung am Ende des Buches findet, damit man sich mit dem Lesen nicht spoilert. Das finde ich klasse.

Bewertung vom 01.08.2021
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


weniger gut

Ich habe kein Problem mit blutigen Thrillern, darum hat mich das bei diesem Buch auch nicht gestört. Man sollte aber vorher wissen, dass der Autor mit seinen Beschreibungen der Morde und vor allem der Inszenierung danach nicht zimperlich ist. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem Leser gefallen wird.

Dieses Buch soll der Auftakt für eine neue Serie sein, aber ich weiß schon jetzt, dass ich keine weiteren Bände lesen möchte. Denn auch, wenn man im Laufe der Zeit die Protagonisten, vor allem den "Seelenleser" Tom Bachmann, wahrscheinlich besser kennenlernen wird, blieben mir die Protagonisten in diesem Buch zu oberflächlich. Ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen, Bachmann war mir eher unsympathisch als dass er mich als Person interessiert hätte. Und ohne diese Sympathie für die festen Charaktere einer Reihe, möchte ich die Reihe nicht lesen. Denn dann fehlt mir ein ganz entscheidender Faktor.

Zur Geschichte: Die war nichts wirklich Neues. Serienmorde, die blutig inszeniert werden, gibt es bereits in unzähligen anderen Krimis. Und nicht nur das fand ich eher durchschnittlich geschrieben, leider fand ich auch die Spannung nicht konstant gut. Besonders zum Ende hin ist der Spannungsbogen doch sehr abgefallen, und das Ende war so unspektakulär, dass ich es fast sofort wieder vergessen habe. Und das sollte bei einem Thriller definitiv nicht sein.

Bewertung vom 01.08.2021
Stephan, Björn

Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau


gut

Zu Beginn dieses Buches dachte ich, es handele sich eher um einen Young adult Roman, aber auch wenn der Protagonist sehr jung ist, ist es dennoch kein Roman für Jugendliche.

Er spielt in der Nachwendezeit im Osten Deutschlands. Der Protagonist lebt mit seinen Eltern in einer Plattenbausiedlung und führt dort eigentlich ein eher langweiliges Leben. Aber mit der Pubertät und der neuen Klassenkameradin Juri ändert sich in seinem Leben so einiges. Erst recht, als die beiden beobachten, wie ein alter Mann von ein paar Typen zusammengeschlagen wird. Das bringt sie näher zusammen, und bringt Action und Emotionen in ihr Leben.

Ich habe das Buch gerne gelesen, weil mir der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen hat. Ich bin selbst nicht im Osten aufgewachsen, finde es aber toll, wie es dem Autor gelingt, die langweilige und etwas trostlose Atmosphäre der Plattenbausiedlung so zum Leben zu erwecken, dass man sich als Leser gut hineinfühlen kann. Und gleichzeitig schafft er es, mit Saschas Geschichte Hoffnung und Perspektive in die Geschichte zu bringen.

Die Story selber war okay, sie konnte mich nicht zu 100% abholen, darum "nur" 3 Sterne.