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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 559 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2016
Die Gedankenmusik
Brandl, Matthias

Die Gedankenmusik


ausgezeichnet

Eine märchenhafte Reise, auf der Suche nach der Herzensmelodie

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, da ich Titel und Cover so ungewöhnlich fand. Ich habe den Klappentext gelesen und letztendlich auch die Geschichte. Ich wusste nicht wirklich was mich erwartet und habe mich einfach überraschen lassen.
Das Cover wird von dem Titel „Die Gedankenmusik“ und einem Bild einer Muschel geziert. Was der Titel mit der Geschichte und was die Muschel mit beidem zu tun hat, muss jeder beim Lesen selber herausfinden. Ich fand diese liebevolle Zeichnung sehr ansprechend und wurde im Laufe des Buches nicht enttäuscht. Zu Beginn jeden Kapitels erwartet uns eine kleine Zeichnung, die immer in Verbindung mit dem Inhalt des Kapitels steht. Teilweise habe ich erst am Ende des Kapitels diese Verbindung erkannt und musste mehr als einmal darüber schmunzeln. Die Illustrationen sind vom Autor selber gezeichnet und wirklich bis in die kleinen Details hinein, wunderbar anzusehen.
Die Geschichte beginnt mit Maja und ihrer Mutter. Wir lernen von Majas Eltern nicht viel kennen. Aber wir erfahren genug, um zu merken wie traurig sie beide sind. Auch die Tante wird nur kurz erwähnt. Viel wichtiger sind die Hauptcharaktere und ihre ganzen eigenen Wesenszüge und Erscheinungen. Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten. Jeder sollte sich ein eigenes Bild von diesen wundervollen Figuren machen.
Der Autor versteht es, seine Personen so fantastisch zu gestalten, wie die Welten die er in seiner Geschichte erschafft. Zuerst denkt man sich, dass er unmögliche Dinge entwirft, doch schon bald findet man viel Bekanntes und auch sich selbst in dieser Welt und in diesen Figuren wieder.
Die tollste Figur ist Maja. Die ganze Geschichte dreht sich um sie. Um ihre Neugier, um ihre Freude, um ihre Angst, um ihren Mut, um ihre Freundschaft und um ihre Liebe. Wir begleiten sie den gesamten Weg und weichen nicht von ihrer Seite. Ich für meinen Teil, habe mehr als einmal wirklich mit ihr mitgefiebert.
Es war einfach zu toll, mit Maja den tieferen Sinn der Melodien zu entdecken und einen Weg in den Abgrund und wieder hinaus zu finden. Der Autor bringt uns so, mit viel Gefühl die tieferen Gedanken seiner Geschichte bei. Ich war wirklich bewegt von dieser Geschichte und wünschte mir, ich hätte ein Kind, dem ich sie vorlesen könnte.
Diese Geschichte kommt für mich, direkt nach dem kleinen Prinzen und wird von mir ebenso oft verschenkt und hoffentlich auch, vorgelesen werden.
Ein wundervoll, märchenhaftes Buch. Das ich Alt und Jung einfach nur wärmstens ans Herz legen kann.

Bewertung vom 13.09.2016
Salzstangen und Cola (eBook, ePUB)
Kowa, Thomas

Salzstangen und Cola (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich kannte von diesem Autor schon „Tod auf dem Betze“ und bin dieses Mal positiv überrascht worden. Die Geschichte ist zwar etwas länger aber nicht langweilig. Man bekommt fix die Geschichte erzählt und landet beim eigentlichen Problem. Da musste ich ein paar Mal schmunzeln. Auch das Ende kommt überraschend. Das habe ich so nicht erwartet. Eine gute Kurzgeschichte.

Bewertung vom 09.09.2016
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Scheler, Ulla

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen


ausgezeichnet

Eine Geschichte, mit einem Sog, wie das Meer selbst

Dieses Buch hat mich von vornherein in seinen Bann gezogen. Die Art der Formulierungen, die Stimmung, die Charaktere und der Ort. All das, hatte seinen Sog, der mich nicht mehr losgelassen hat. Die Seiten sind nur so an mir vorbeigeflogen.
Als Hauptprotagonisten gibt es Hanna und Ben. Sie sind beste Freunde seit Kindertagen und genau das, schafft die Autorin spielend rüber zu bringen. Man merkt wie gut die beiden sich kennen und dass sie eigentlich nicht ohne den anderen leben können. Gleichzeitig werden ihre unterschiedlichen Charakterzüge wunderbar dargestellt. Vor allem in Zusammenhang mit ihrer Beziehung. Aber auch Chloé und Sam und Hannas Mutter sind tolle Charaktere. Ich bin zwar mit Chloé nicht richtig warm geworden und sie war mit bis zum Schluss irgendwie unsympathisch aber das hat super in die Geschichte gepasst. Auch unsympathische Personen muss es geben. Mir hat auch besonders gefallen, dass es nicht mehr Personen gab als notwendig. Jede Figur hatte seinen Daseinsgrund.
Was mich besonders an diesem Buch fasziniert, ist dieses Gefühl von Meer. Ich hatte die ganze Zeit diesen tiefen Blauton vor mir und fühlte diese Schwere und Endlosigkeit des Wassers. Das Buch hatte durchgehend eine leicht melancholische und düstere Grundstimmung. So wie die Luft sich anfühlt, bevor ein Gewitter kommt. Es zog sich durchgehend eine gewisse Spannung durch das Buch und ich habe nur auf den ersten Knall gewartet. Aber es gab auch wunderbar schöne Momente. Es geht viel um Freundschaft, Liebe und Abenteuer. Das hat die Stimmung an den entscheidenden Momenten wieder aufgehellt.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch wenn zum Ende hin noch einige Fragen offenstehen. Aber irgendwie haben diese Fragezeichen zum Buch gepasst.
Ein sehr schönes und eindringliches Buch. Ich kann es wärmstens empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Spannender Endzeit- Thriller. Kopfkino garantiert!

Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt. Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang? Edgar und seine Familie werden während der Evakuierung voneinander getrennt, und ihm bleibt nur eine Wahl: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er 500 Meilen weit laufen, durch ein zerstörtes Land und über die verbrannte Erde, von Edinburgh nach Cornwall. Zusammen mit einigen wenigen Gefährten begibt sich Edgar Hill auf einen Ultra-Marathon durch ein sterbendes Land. Doch sein Weg ist gefährlich: Im postapokalyptischen England kämpft jeder gegen jeden ums blanke Überleben.

Dieser Roman ist mein erster Endzeit-Thriller, abgesehen von Schätzings „Der Schwarm“. Ich wusste nicht ganz, was ich zu erwarten habe und war so schon auf den ersten Seiten begeistert. Die Beschreibungen wie die Katastrophe beginnt, wie die Leute versuchen sich zu retten und was alles dabei passiert, sind mir wirklich unter die Haut gegangen. Ich hatte einen richtigen Film im Kopf und oft sind mir Schauer den Rücken runtergelaufen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich super schnell verschlingen. Ed, der Hauptprotagonist aus dessen Sicht alles erzählt wird, ist zu Beginn nicht sehr sympathisch. Für mich hat sich das im Laufe der Geschichte geändert. Ich weiß nicht, ob es jedem so ging. Aber ich mag seine Art zu erzählen. Dadurch fehlt zwar der wissenschaftliche Touch in der Geschichte aber das hätte auch nicht gepasst. Schließlich schreibt Ed alles auf und ich bezweifle, dass er viel Ahnung von Katastrophen und Meteoriten hat.
Das Buch ist an einigen Stellen recht philosophisch. Das hat mich positiv überrascht. Es geht oft um das „Warum“ unseres Seins und Handelns. Um die Frage „Warum machen wir weiter, obwohl es so verdammt hart ist?“. Diese Gedanken ziehen sich durch das Buch aber tauchen nur an ein paar Stellen verstärkt auf. Dazu kam bei mir immer wieder die Frage auf, wie weit ich gehen würde und zu was ich fähig wäre, wenn ich mich in einer solchen Situation befinden würde.
Bei mir hat dieses Buch ein leicht beklemmendes Gefühl hinterlassen. Auch wegen des Endes (ich verrate aber nicht warum). Es war aber auch super spannend und interessant geschrieben. Klar gibt es einige offene Fragen am Ende aber für mich passt das zum Charakter des Buchs.
Ich habe dieses Buch wirklich verschlungen und kann es absolut empfehlen. Ein tolles Buch dieses Genres!

Bewertung vom 04.09.2016
Elanus
Poznanski, Ursula

Elanus


sehr gut

Spannender Jugend-Thriller mit ungeahnten Wendungen

Jona hat ein Stipendium an einer Eliteuniversität bekommen und das mit 17 Jahren. Er ist eine Art Wunderkind, denn er kann Gleichungen super schnell lösen. Jona hat Elanus entwickelt, von dem aber keine etwas wissen darf. Elanus ist eine Drohne, mit der Jona die Menschen per Handyortung ausspionieren kann. Als er sich entschließt, eines der beobachteten Geheimnisse für einen makabreren Scherz zu nutzen, ahnt er nicht in welches Wespennest er sticht und gerät in tödliche Gefahr.

Dies war mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Ich hatte über ihre modernen Thriller viel Gutes gehört und mir Elanus gekauft. Dies war mein erster Jugend-Thriller und ich bin positiv überrascht. Die Protagonisten sind jung aber nicht zu kindlich. Man kann ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen und die Spannung war trotzdem greifbar. Der Thriller kommt ohne viel Blut aus und ohne Grausamkeiten bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Trotzdem ist er spannend.
Der Hauptprotagonist Jona ist grade zu Beginn ein totaler Anti-Held. Er ist nervig, arrogant und besserwisserisch. Man konnte jedoch immer wieder merken, dass etwas Gutes in ihm steckt. Diese Tatsache hat ihn nicht vollkommen unsympathisch gemacht, sondern zu einer angenehmen Hauptperson. Seine beiden Freunde sind sehr unterschiedlich und jeder irgendwie auf seine Art und Weise sympathisch. Dafür Charakterisiert Poznanski die Gegenspieler von Jona alle irgendwie individuell und entweder komplett unsympathisch oder so, dass man sich die ganze Zeit denkt, da stimmt doch was nicht.
Die Geschichte beginnt sehr interessant und wird schnell spannender. Leider zog sich für mich der Mittelteil zu stark hin. Ich fand ihn etwas trocken. Für meinen Geschmack kreisten die Themen zu viel um den gleichen Kern und es passierte einfach zu wenig. Bis zum letzten Drittel fand ich das Buch zwar interessant aber doch zwischendurch etwas zäh und flach. Das Ende hingegen war super spannend und hat meine Erwartungen erfüllt. Die Geschichte wurde super beendet und für mich hätte dort nicht mehr und nicht weniger stehen müssen. Ein gutes Buch, dass man durchaus mal lesen kann.