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bärin
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Bamberg

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Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2020
Eyssen, Remy

Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6


ausgezeichnet

Viele Touristen tummeln sich bei bestem Wetter in der Ferienzeit in Le Lavandou, wo auch der deutschstämmige Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter mit seiner Lebensgefährtin Isabelle von der örtlichen Polizei und deren Tochter lebt. Eines Morgens taucht auf einer Straße eine weibliche Leiche auf, die von einer Brücke geworfen und von einem LKW überfahren wurde. Wie die Untersuchungen ergeben, ist sie auf keinen Fall selbst gesprungen, denn sie war schon vor dem Aufprall auf den Boden tot. Neben den Unfallspuren weist sie Verletzungen von schweren Misshandlungen auf. Die Ermittlungen verlaufen im Sande, da werden zwei junge Frauen als vermisst gemeldet - eine davon ist die Tochter eines Ministers. Wurden sie entführt, um Lösegeld zu erpressen oder befinden sie sich in der Hand des Mörders?

Dies ist bereits der 6. Fall mit dem äußerst sympathischen Dr. Leon Ritter, die ich alle mit großem Vergnügen gelesen habe. Auch dieser hier konnte mich wieder voll überzeugen und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. In diesen Krimis herrscht einfach eine wunderbar leichte Ferienstimmung. Es ist einfach schön, Leon bei seinem Bummel über den Markt zu begleiten, mit ihm Oliven und Baguette einzukaufen und anschließend einen Café Crème zu genießen. Oder mit ihm im Cabrio die schöne Landschaft zu erkunden, die hier lebhaft beschrieben wird. Das weckt die Sehnsucht nach dem Süden und dem Meer und man möchte sofort mal wieder dorthin reisen. Aber auch die Ermittlungen kommen nicht zu kurz. In eingestreuten Kapiteln wird immer wieder die Lage der gefangenen und misshandelten Frauen geschildert, die unsagbare Schmerzen erleiden. Dazu hat die Ministertochter Diabetes, wodurch ihre Suche zu einem Wettlauf mit der Zeit wird ....

Bewertung vom 18.06.2020
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


sehr gut

Kommissarin Hulda von der Polizei in Reykjavik wird von ihrem Chef unerwartet dazu gebracht, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Binnen 14 Tagen soll sie ihr Büro für einen jüngeren Mitarbeiter räumen. Davor möchte sie sich noch einen ein Jahr alten Fall vornehmen, weil sie der Meinung ist, dass ihr Kollege diesen äußerst schlampig bearbeitet hat. Die junge Russin Elena wurde damals tot aufgefunden und Hulda vermutet mehr dahinter. Obwohl sie so lange Polizistin mit Leib und Seele war, hat sie dennoch keine Freunde hier. Sie hat alle immer auf Distanz gehalten und fühlte sich unter den Männern nicht akzeptiert. Familie hat sie keine mehr, daher ging sie ganz in ihrer Arbeit auf. Doch seit kurzem gibt es wieder einen Mann in ihrem Leben, den sie über ihr gemeinsames Hobby, das Wandern, kennen gelernt hat und nur ganz langsam nähern sie sich an. Durch den letzten Fall, den sie unbedingt noch zu Ende bringen will, bleibt ihr aber wenig Zeit für diesen Bekannten. Sie stürzt sich mit Feuereifer in die Ermittlungen und macht sich damit nicht gerade Freunde bei der Polizei.

Dieses spannende Buch beinhaltet drei Erzählstränge - einmal Huldas jetziges Leben und ihre Ermittlungen, daneben die Ereignisse um die tote Russin und Rückblicke in Huldas nicht sehr schöne Kindheit. Die tolle Landschaft Islands kommt auch ausführlich zur Sprache. Nach und nach versteht man auch, weshalb Hulda so eigenbrötlerisch geworden ist. Der Schluss hat mich sehr überrascht, auch dass dieser Band der 1. Teil der Hulda-Trilogie ist, die sich in den nächsten beiden Bänden offenbar mit ihren großen, alten Fällen beschäftigt - also quasi der erste Band ihr letzter Fall ist.

Bewertung vom 14.06.2020
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


sehr gut

Kommissar Martin Servaz war vor 25 Jahren ganz frisch bei der Mordkommission von Toulouse und er erinnert sich noch gut an seinen ersten Fall, bei dem zwei junge Mädchen in Kommunionkleidern tot aufgefunden worden waren. Damals dachten sie, den Mörder gefunden zu haben, zumal er die Tat gestanden hatte. Aber als er zu einem Tatort gerufen wird und dort wieder eine Frau im Kommunionkleid vorfindet, bekommt er seine Zweifel. Damals wie heute ist der berühmte Kriminalautor Erik Lang involviert, in dessen Büchern die Taten genau beschrieben wurden. Hat ein Fan von Erik Lang die Morde begangen?

Dies ist bereits der fünfte Teil der Reihe um Martin Servaz und dieser Band führt uns in die Anfänge seiner Karriere bei der Polizei. Auch die persönliche Vergangenheit von Martin spielt in diesem Buch eine Rolle. Sein Werdegang vom langhaarigen jungen Mann, der sich schon damals sehr für Gerechtigkeit eingesetzt hat, zum erfahrenenen Kommissar kann so gut nachvollzogen werden. Martin ist ein einsamer Kämpfer, seine Beziehungen sind zerbrochen, er lebt alleine mit seinem kleinen Sohn, um den er sich rührend sorgt, das macht ihn sehr sympathisch. Durch die verschiedenen Zeitebenen bleibt das Buch immer spannend, teils herrscht eine düstere Athmosphäre vor. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und obwohl ich keinen der Vorgänger-Bände kannte, hatte ich damit keine Probleme, höchstens ein paar Wissenslücken.

Bewertung vom 01.06.2020
Gomes, Chris

Der brasilianische Mörder (eBook, ePUB)


gut

Der brasilianische Mörder ist ein beliebter Blog, in dem ein eher unscheinbarer junger Mann namens Carlos, der zudem auch noch stottert, von seinen angeblichen Untaten berichtet. Seine gute Freundin, die hübsche Barbara, hat ihn überzeugt, da mit zu machen. Sie nutzt ihn gerne für ihre Zwecke aus und macht sich seine Unsicherheit und Unerfahrenheit zunutze. Doch dann werden in einsamen, alten Häusern tote Frauen gefunden, die nach genau diesem Muster ermordet wurden. Schnell hat die Polizei einen Verdächtigen gefunden ...

Dieser ziemlich verwirrende Krimi aus der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro lässt sich ziemlich leicht lesen, hat aber auch leider ziemliche Längen. Rio und Umgebung sind recht gut beschrieben, auch der Besuch in Österreich. Die Hauptdarsteller konnten mich so gar nicht begeistern, es kam keine große Spannung auf. Das Polizeiteam um Delegado Amorim war gut beschrieben und mühte sich redlich, den Fall aufzuklären.

Bewertung vom 29.05.2020
Bloom, Franka

Die Mitte ist ein guter Anfang


sehr gut

Die Restauratorin Eva und der Journalist Arne sind schon lange ein Paar mit gemeinsamer 15-jähriger Tochter, als er ihr völlig überraschend einen Heiratsantrag macht. Eva ist davon gar nicht begeistert - ist das mit fast 50 noch notwendig? Noch dazu, wo Arne gleich nach der Hochzeit einen neuen Job in Kiew antreten will. Für weitere Turbulenzen sorgen Evas Eltern, die plötzlich von Trennung reden. Zudem kriselt es in den Ehen ihrer besten Freunde - ist die Ehe überhaupt noch zeitgemäß?

Mir hat dieser unterhaltsame Liebesroman gut gefallen, das Buch ist witzig und lebendig geschrieben. Eva und ihre Freundinnen waren mir sehr sympathisch. Besonders gut beschrieben fand ich die Wandlung ihrer Mutter vom Heimchen am Herd zur emanzipierten Frau. Auch Evas Tochter erlebt die ersten Liebeswirren und kämpft wie manch anderer hier mit Liebeskummer. Auch wenn manches vorhersehbar ist, so ließ es sich doch wunderbar lesen, dieses interessante Buch über die Irrungen und Wirrungen der Liebe!

Bewertung vom 21.05.2020
Brückner, Martin

#CrashTag


gut

Die ehemalige Reporterlegende Fritz Graber aus Frankfurt hat schon länger keine journalistischen Erfolge mehr aufzuweisen. Er ist in die Jahre gekommen, fühlt sich einsam, denn seine Freundin hat ihn verlassen. Sein großes Vorbild ist Steve McQueen, mit dem er sich in Gedanken oft unterhält. So widmet er sich seiner großen Leidenschaft, den Oldtimern und der Website "Crash Tag". Dort sieht er auch den Unfall eines teuren, alten Porsches, der einem Firmenchef aus der Technologiebranche zur Todesfalle wird. Es wird in diesem Buch nicht der einzige Unfall und nicht der einzige Tote bleiben....

Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten, in dieses Buch einzusteigen, ich musste mich zudem erst an den ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnen. Der Autor hat eine große Vorliebe für umfangreiche Umschreibungen für Orte und Situationen. Ein Beispiel: Bangkok, die Mutter aller Feinstäube, umarmte ihn wie eine dicke, ungewaschene Oma. Das war mir oft etwas zu viel des Guten, zu gewollt originell. Etwas Spannung kam erst ab der Mitte des Buches auf, die sich zum Ende hin noch steigerte. Gut fand ich die detaillierte Beschreibung der Reisen nach Asien, die Fritz zu Recherche-Zwecken unternahm und die ihn in große Gefahr brachten. Was für ein großes Glück für Fritz, dass er, der mit modernen Technologien wenig vertraute, so viele hilfsbereite Freunde hat, die ihn so tatkräftig unterstützt haben. Über die moderne Thematik des autonomen Fahrens wurde uns ein Einblick in die Zukunft gewährt - ob die so rosig ist, wer weiß?

Bewertung vom 20.05.2020
Berg, Anton

Achtzehn


sehr gut

Der Reporter Axel Sköld ist einer heißen Sache auf der Spur, die ihn zu einem Killer führt, der angeblich schon den schwedischen Ministerpräsident Olof Palme ermordet hat. Auch zwei weitere ungeklärte Todesfälle gehen seiner Meinung nach auf dessen Konto. Trotz Verbotes recherchiert er weiter und veröffentlicht ungenehmigt einen Radio-Podcast und macht sich damit äußerst unbeliebt - seine Karriere als Reporter ist somit vorbei. Hinter dem Ganzen steckt eine schwedische Geheimorganisation, die bereits im 18. Jahrhundert gegründet wurde und damals sogar einen Königsmord in Auftrag gegeben haben soll. Die achtzehn Mitglieder sind alles angesehene Leute aus dem Adel, der Wirtschaft und dem Militär, die großen Einfluss auf die Politik in Schweden ausüben. Im Vertuschen von Tatsachen ist diese Organisation meisterlich und so glaubt man Axel nicht und stempelt ihn als Verschwörungstheoretiker ab. Doch er gibt nicht auf und bringt sich damit in große Gefahr ...

Dieser spannende Politik-Thriller aus Schweden startet langsam, nimmt aber dann immer mehr Fahrt auf und steigert sich mit nervenaufreibenden Verfolgungsjagden bis zum großen Finale. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch die anderen Personen wurden gut beschrieben. Wie Stina, die Kollegin von Axel, die ein behindertes Kind hat oder der ganz besondere Professor für Geschichte, der sich als äußerst hilfreich herausstellt. Interessant ist auch, dass dieses Buch auf reale Ereignisse aufbaut. Ich warte gespannt, ob es eine Fortsetzung gibt.

Bewertung vom 17.05.2020
Ida Adam

Psychokiller


gut

Das junge Paar Sarah und Lou zieht aus beruflichen Gründen nach New York. Sie freunden sich mit ihren Nachbarn Cybill und Ken an, einem reichen, etwas älteren Paar an - die Männer arbeiten beide bei der gleichen Firma. Cybill macht Sarah, die querschnittgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt ein verwirrendes Angebot. Sie möchte, dass sie gegenseitig ihre Männer auf die Probe stellen, ob sie ihnen treu sind. Sarah will das eigentlich nicht, sieht sich dann aber gezwungen, doch darauf einzugehen. Kurz danach wird einer der vier tot aufgefunden - mit einem Messer ermordet. Auch Sarah gerät unter Verdacht - war sie es wirklich?

Das Buch wird meistens aus der Sicht von Sarah erzählt, einzelne kurze Zwischenkapitel beschäftigen sich mit den Ermittlungen und Unterhaltungen der Detectives. Ich konnte mit der Hauptprotagonistin Sarah nicht besonders warm werden, ihre ganzen Gedankengänge und Handlungen waren mir einen Tick zu dramatisch und überzogen. Hinter jeder kleinen Begebenheit vermutete sie gleich Anschläge und Unheil. Auch die anderen Beteiligten konnten mich nicht überzeugen, die Polizei wurde äußerst unsympathisch und unfreundlich dargestellt. Im letzten Drittel kam dann mehr Spannung auf und bis zuletzt war nicht klar, wer hinter dem Ganzen steckt. Dennoch war manches für mich nicht nachvollziehbar und eher unlogisch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2020
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein? (eBook, ePUB)


sehr gut

Emilia hat sich zur Ruhe gesetzt und langweilt sich. Nur die regelmäßige Kaffee- und Tortenrunde mit ihren Freundinnen muntert sie etwas auf - denn im Tortenbacken ist sie unschlagbar. Da ihr 60. Geburtstag kurz bevor steht, beschließt sie, zu verreisen - und zwar nach Kalabrien. Dort studiert ihre Tochter Julia und sie möchte sie überraschen. Das wird für beide eine große Überraschung, denn Julia hat sich verliebt, ihr Studium aufgegeben und führt nun mit Francesco eine kleine Pension auf dem Lande. Emilia gefällt es dort und so kauft sie sich eine alte Bäckerei, erfüllt sich ihren Traum und bäckt Torten und Eistorten. Doch damit ist sie dem Bürgermeister des Ortes ein Dorn im Auge und er versucht, ihr das Leben schwer zu machen. Denn er hat sich in den Kopf gesetzt, dass die Einwohner seines Dorfes mindestens 85 werden müssen und verordnet Gymnastik und gesundes Essen - da passen Torten so gar nicht in den Plan! Doch da lässt sich Emilia nichts gefallen und findet bei den Dorfbewohnern Unterstützung.

Dieses sehr unterhaltsam geschriebene Buch lässt sich leicht lesen, es ist witzig geschrieben. Die italienische Lebensart und die sympathischen Bewohner sind ebenso wie die Landschaft Kalabriens gut beschrieben. Ebenso die Köstlichkeiten, die Emilia in ihrem Cafe anbietet - man möchte es am liebsten gleich besuchen und selbst kosten. Ab und zu kommt auch etwas Spannung auf und die Liebe darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Leichte Lektüre zum Entspannen!

Bewertung vom 30.04.2020
Cummins, Jeanine

American Dirt


sehr gut

Die Buchhändlerin Lydia und ihr Mann, der Journalist Sebastian, leben mit ihrem 8-jährigen Sohn Luca in Acapulco. Sebastian schreibt einen Zeitungsartikel über den Chef eines Drogen-Kartells und von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr in ihrem Leben, wie es einmal war. Lydia und Luca können nur knapp einem brutalen Anschlag entkommen, dem ihre ganze Familie zum Opfer fällt - insgesamt 16 Personen. Ihr ist sofort klar, dass ihr hier in Mexico keine Polizei helfen kann, sie darf ab sofort niemandem mehr trauen - die Flucht in den Norden ist ihre einzige Chance. Damit beginnt ein langer, beschwerlicher und vor allem gefährlicher Weg ....

Dieses spannende Buch ist in einem sehr guten, mitreißenden Erzählstil geschrieben, der den Leser mitfiebern und mitleiden lässt. Es ist aber auch sehr beklemmend, zu lesen was den Migranten auf der Flucht an Widrigkeiten begegnet. Dazu die lebensgefährliche Fahrt auf der Bestie, wie der Güterzug genannt wird, der gen Norden fährt. Überfälle, Raub und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Es gibt aber auch ein paar gute Menschen, die ihnen weiter helfen. Dazu erfährt man noch einiges über die schweren Schicksale der anderen Migranten, die mit ihnen reisen. Beeindruckend auch der Zusammenhalt der Reisenden, die sich gegenseitig aushelfen - dennoch heißt es immer auf der Hut zu sein, denn die Mitglieder des Kartells sind überall.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.