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Petra Sch.
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Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 571 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2018
Mon, Mika D.

Narbensohn


sehr gut

viel Romantik, weniger Thriller - aber der dafür äußerst brutal

Kurz zum Inhalt:
Für die Recherche zu ihrem Buch über Straftäter besucht Helena Weiß einige Strafgefangene der JVA.
Als sie dann auch einen Mörder, Liam Winterfeld, interviewt, fühlt sie sich gleich zu ihm hingezogen.
Sie will unbedingt mehr über ihn erfahren und herausfinden, warum er zum Mörder geworden ist.
Durch einen Zufall trifft sie Liam nach seiner Entlassung wieder...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Helena geschrieben. Der Leser bekommt somit tiefe Einblicke in ihr Innerstes, ihre intimen Gedanken und Gefühle.
Das Buch lässt sich flüssig lesen, auch wenn oft in Jugendjargon gesprochen wird.
Leider kam aus der Inhaltsangabe nicht heraus, dass Helena erst 20 ist. Doch wenn man sich erst mal darauf eingestellt hat, kann man ihre Handlungen ein klein wenig besser nachvollziehen. Helena ist nämlich sehr naiv und hat ein großes Helfersyndrom, mit dem ich oft nicht klargekommen bin.

Die Bezeichnung Romantischer Thriller trifft es zwar ganz gut, auch wenn der romantische Teil eindeutig überwiegt.
Die Folterszene und jene der Misshandlung sind so plastisch beschrieben, dass einem beim Lesen die Gänsehaut aufkommt und man kurz davor ist, ob des schrecklichen Schicksals der Kinder zu heulen.
Dieser Roman fasst nämlich ein sehr ernstes Thema auf - Kindesmissbrauch.

Über das Cover ist meine Meinung etwas zwiegespalten - es ist außergewöhnlich und interessant, und die Narben kommen sehr gut rüber. Auch eine Filmrolle, die im Laufe der Geschichte noch eine Rolle spielt, ist zu erkennen.
Leider impliziert das Cover eher einen Thriller, obwohl die Romantik überwiegt.


Fazit:
Emotionaler Roman, der einem die Gänsehaut aufkommen lässt. Mehr Romantik als Thriller, aber dieser Teil ist richtig brutal.

Bewertung vom 28.10.2018
Durst-Benning, Petra

Am Anfang des Weges / Die Fotografin Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Eine starke Frau geht ihren Weg zu Beginn des 20. Jahrhunderts


Kurz zum Inhalt:
Esslingen, 1911. Minna (Mimi) Reventlow arbeitet in einem Fotoatelier, denn ihr Traum ist es, eine bekannte Fotografin zu werden. Sie bekommt von Heinrich einen Heiratsantrag; er jedoch will in eine andere Stadt ziehen, wo er Pfarrer in einer Kirche werden kann. Doch dort gibt es kein Fotoatelier und Mimi müsste ihr Leben als Hausfrau fristen.
Da sie unabhängig sein will und ihren Traum als Fotografin verwirklich möchte, lehnt sie Heinrichs Heiratsantrag ab und macht sich auf den Weg als Wanderfotografin - so wie ihr Onkel Josef einer war, ihr großes Vorbild.
Doch eines Tages braucht ihr Onkel ihre Hilfe, der sich der Liebe wegen in Laichingen, einem Weberei-Ort, niedergelassen hat. Kann Mimi dort ihr Glück finden?



Meine Meinung:
Die Geschichte erzählt von der starken und mutigen Mimi, die sich in Zeiten, wo es für Frauen noch nicht selbstverständlich war, selbst über ihr Schicksal zu verfügen, für ihr Glück entscheidet. Sie hat zum Glück den Rückhalt ihrer Eltern, von denen sie als Aussteuer Geld für einen Fotoapparat erhält.
Die Erzählweise ist sehr bildhaft, man hat alle Protagonisten und vor allem den Ort Laichingen samt den Einwohnern genau vor Augen. Auch die damaligen Zustände sind genauestens beschrieben, und man muss mit Mimi mitfiebern - vor allem in Laichingen, wo sie sich gegen die Einwohner und den dort vorherrschenden Weberei-Besitzer, Herrn Gehringer, durchsetzen muss.
Man bekommt auch sehr gute Einblicke in die damalige Art zu fotografieren.
Sehr schön fand ich, dass sich Mimi trotz ihrer Moderne entscheidet, in Laichingen zu bleiben und ihren geliebten Onkel zu pflegen.
Ich konnte jedoch Mimis Verliebtheit Hannes gegenüber und ihr ständiges Sehnen nach ihm überhaupt nicht nachvollziehen, dies kam mir alles viel zu kurz.

Leider endet die Geschichte sehr abrupt - ohne Hinweis, dass es eine Fortsetzung geben wird. Wenn ich nicht bereits gewusst hätte, dass dies eine zweiteilige Reihe ist, wäre ich sehr enttäuscht gewesen, denn es wird weder auf der CD-Hülle noch eben im Hörspiel darauf hingewiesen. Nicht einmal ein "Fortsetzung folgt" am Ende...

Die Sprecherin Svenaja Pages hat eine angenehme Stimme, nur für meinen Geschmack könnte sie eine Spur schneller sprechen.

Das Cover entspricht jenem der Printausgabe und zeigt Mimi in der damaligen Mode. Auch die Schrift lässt auf einen historischen Roman schließen.


Fazit:
Fesselnde Geschichte über eine starke Frau in schwierigen Zeiten, die ihren Weg geht und sich in einer Männerdomäne durchsetzt; ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt. 4 Sterne.

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Bewertung vom 11.10.2018
Gruber, Andreas

Rachewinter / Evelyn Meyers & Walter Pulaski Bd.3


ausgezeichnet

Rache ist süß - oder eher mörderisch: fesselnd von Anfang bis zum Schluss

Kurz zum Inhalt:
In Wien beobachten zwei Arbeiter auf dem Dach eines Hotels einen Schwulenmord im Penthouse nebenan und filmen die Tat. Der vermeintliche Mörder, der Sohn eines reichen Unternehmers, will mithilfe der Anwältin Evelyn Meyers eine Anklage verhindern.
Am nächsten Tag kommt in Leipzig der Manager eines Glücksspielunternehmens auf mysteriöse Weise ums Leben. Kommissar Walter Pulaski glaubt nicht an einen Unfall und ermittelt.
Jeden Tag kommt nun in einer anderen Stadt ein erfolgreicher Geschäftsmann auf vermeintlich natürliche Weise ums Leben, bis sich herausstellt, dass sie ermordet wurden. Alle haben gemeinsam, dass sie sich kurz zuvor mit einer unbekannten jungen Brünetten im engen roten Kleid getroffen haben. Doch diese Frau ist unauffindbar.
Bis Evelyn Meyers und Walter Pulaski irgendwann erkennen, dass alle Fälle zusammenhängen.
Wer ist die geheimnisvolle Frau in Rot, warum tötet sie diese Menschen und kann sie aufgehalten werden, bevor sie noch weitere Morde begeht?


Meine Meinung:
"Rachewinter" ist der 3. Fall für Walter Pulaski und Evelyne Meyers. Die Geschichten sind aber in sich abgeschlossen und können eigenständig gelesen werden.
Ich kenne noch keinen Fall aus dieser Reihe und war sofort mitten in der Geschichte drin. Die anderen Fälle werden auch kurz angesprochen, sodass man eine gute Übersicht bekommt.

Der Schreibstil ist wahnsinnig schnell und flüssig zu lesen, auch aufgrund der recht kurzen Kapitel.
Der Spannungsbogen wird von Anfang an hoch gehalten und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass abwechselnd aus Sicht der Anwältin Evelyne in Wien und aus Sicht von Kommissar Pulaski in Leipzig erzählt wird.
Andreas Gruber schafft es vorzüglich, dass man sich in die Personen hineinversetzen kann und mit ihnen mitleidet und -fiebert. Vor allem die Alleingänge von Pulaskis Tochter Jasmin und ihrer besten Freundin Nina, deren Vater eines der Opfer ist, lassen einen den Puls in die Höhe treiben - ganz besonders, wenn man selbst Mutter ist.
Der Plot ist einfach nur toll, und als Leser weiß man zwar recht bald, wer der Täter ist, aber kann die Zusammenhänge erst spät erkennen. Über das Motiv war ich mir auch erst kurz vor Schluss im Klaren.
Die Auflösung war psychisch gut durchdacht, sowohl glaubwürdig als auch nachvollziehbar. Auch die Tötungsart war für mich als eingefleischten Thriller-Fan komplett neu.
Die Geschichte ist jedoch nichts für zartbesaitete; sie war teils sehr blutig und es kam viel 'nackte Haut' vor.

Der Titel des Buches passt übrigens hervorragend, hat der Täter doch ein Fotoalbum seiner Taten mit dem Titel "Rachewinter" erstellt.


Fazit:
Rasanter Thriller, der von der ersten Seite an extrem spannend ist und man deshalb die knapp 600 Seiten in kürzester Zeit durchgesuchtet hat. Volle Leseempfehlung!!

Bewertung vom 11.10.2018
Neubauer, Ralph

Wut kommt selten allein / Südtirolkrimi Bd.7


ausgezeichnet

zwei außergewöhnliche Mordmethoden im wunderschönen Südtirol

4,5 Sterne


Kurz zum Inhalt:
Im Südtiroler Dorf Tirol wird vor einem Hotel ein junger Jogger aus Deutschland tot aufgefunden. Gestorben durch eine außergewöhnliche Mordmethode. Commissario Fabio Fameo kann sich so keinen rechten Reim auf die Art der Tat und vor allem auf das Motiv machen.
Als dann auch noch Maria Steinegger, eine Pensionswirtin im Ort und Gattin des verhassten Obstbauern Naz Nußbaumer, ebenfalls aus ungeklärten Gründen einen augenscheinlich tödlichen Unfall erleidet, ahnen Fameo und sein Freund, der Carabiniere Tommaso Caruso, noch nicht, dass sich die Fäden der beiden Fälle in der schillernden Welt des Südtiroler Theaters zusammenfügen, dessen polarisierender Mittelpunkt der egozentrische Regisseur Zenz Nußbaumer ist.



Meine Meinung:
"Wut kommt selten allein" ist der 7. Fall für Commissario Fabio Fameo. Der Fall ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle Wichtigen Infos aus Fabios Vergangenheit sind geschickt in die Geschichte integriert. Auch trifft man wieder alte Bekannte aus den vorigen Bänden, wie seine Frau Elisabeth, seine Kollegen Francesca und Eduard, natürlich sein Freund bei den Carabinieri, Tommaso Caruso, und "die Cantalielo", die ihm schon im Band "Liebe macht zornesblind" als Chefin vor die Nase gesetzt wurde.

Der Schreibstil ist nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell und flüssig zu lesen. Ich mag, dass man immer wieder Einblicke in die Gedanken von Fabio und Tommaso erhält.
Die Handlung spielt in der Südtiroler Theater-Szene und man bekommt gute Einblicke.
Besonders gut gefällt mir, dass zwei vermeintlich unzusammenhängende Morde plötzlich zu einem Strang verwebt werden. Und die beiden außergewöhnlichen Mordmethoden waren als eingefleischte Krimi- und Thriller-Leserin für mich total neu! Die Auflösung war authentisch und nachvollziehbar.
Leider sind in diesem Band die handelnden Personen nicht so detailliert vorgestellt worden. Wenn man einen oder mehrere Vorgänger Bände kennt, ist man sofort wieder drin; aber für Neueinsteiger stelle ich mir die "Eingewöhnung" etwas schwieriger vor.

Ralph Neubauer ist es wieder einmal sehr gut gelungen, die Orte der Handlung und die wunderschöne Südtiroler Landschaft lebendig werden zu lassen, sodass man sich direkt im Geschehen wähnt.

Im Anhang gibt es eine Literaturliste sowie hilfreiche Erläuterungen zum Polizeiwesen in Südtirol.
Die Polizei ist in Italien nämlich ganz anders aufgebaut als in Deutschland oder Österreich. Auch innerhalb des Buches gibt es für einzelne spezielle Begriffe immer wieder erklärende Fußnoten.

Das Cover zeigt - passend zum Inhalt - eine Freilichtbühne und passt optisch in die Südtirol-Krimi Reihe; und dass das "O" in "Südtirol" wie ein Fadenkreuz aussieht, ist pfiffig und lässt auf den ersten Blick einen Krimi erkennen!


Fazit:
Kurzweilig, spannend, humorvoll und mit viel Lokalkolorit: Ich wurde wieder sehr gut unterhalten und ins wunderschöne Südtirol entführt und vergebe dafür 4,5 Sterne.

Bewertung vom 03.10.2018
Dawson, Lucy

Pfad der Lügen


gut

Thriller ohne Thrill, langatmige Wiederholungen, unglaubwürdige Auflösung
2,5 Sterne


Kurz zum Inhalt:
Sally wacht plötzlich in einem Taxi auf, an den Klippen von Cornwall. Über 200 Meilen von ihrem Zuhause entfernt, bekleidet nur mit einem Nachthemd, ohne Handy. Und nur mit 400 Pfund Bargeld - genau die Summe, um die Taxifahrt zu bezahlen. Und einem Abschiedsbrief. Sie kann sich an die letzten 10 Stunden nicht mehr erinnern.
Doch niemand glaubt ihr, dass sie nicht Selbstmord begehen wollte, nicht mal ihr Ehemann Matthew und ihre Eltern.
Sally ist fest der Meinung, betäubt worden zu sein. Doch wer hat ihr das angetan? Und vor allem: warum?


Meine Meinung:
Der Schreibstil lässt sich wahnsinnig schnell und flüssig lesen, und ich war noch nie so schnell mit einem Buch fertig.
Allerdings fehlt diesem Thriller eindeutig der Thrill. Und wenn, dann fällt es in die Kategorie Psycho-Thriller. Jedoch mit so einer haarsträubenden Auflösung, dass man sich nur fragen kann: Was? Echt jetzt?
Auch werden viele Dinge ständig wiederholt, v.a. die Schlafprobleme von Söhnchen Theo. Und dass er nur 10 min. am Stück schläft. Und dass bittebitte niemand einen Pieps von sich geben soll, da Theo sonst wieder aufwacht.
Anfangs fand ich diese Familien- und die Eheprobleme von Sally und Matthew noch spannend zu lesen, man erhält einen Einblick in die Familie und einen Überblick, und kann sich als Mutter auch mit etlichen Dingen identifizieren. Aber das dies immer und immer wieder durchgekaut wird, ist mit der Zeit etwas langatmig.
Auch hat mich gestört, dass niemand Sally geglaubt hat, als sie immer wieder beteuert hat, dass sie sich nicht umbringen wollte. Nicht mal ihre Eltern!!
Nur die heftigen Streitereien und Sticheleien zwischen Sally und Kelly, ihrer zukünftigen Schwägerin, haben etwas Pepp in die Geschichte gebracht.
Und so eine haarsträubende Erklärung für die Tat ist mir noch nie untergekommen. Leider total unglaubwürdig und in meinen Augen konstruiert. Schade.


Fazit:
Thriller ohne Thrill, aber wahnsinnig schnell zu lesen. Hat nach einem guten Anfang leider nachgelassen, und eine total unglaubwürdige Auflösung, daher nur 2,5 Sterne.

Bewertung vom 28.09.2018
Pfeifer, Günther

Der letzte Sterz


sehr gut

Ein schräges Duo aus Wien ermittelt in der Steiermark

Kurz zum Inhalt:
Die Wiener Kriminalermittler Hawelka und Schierhuber (beide Josef), werden nach Stainz in der Weststeiermark abbeordert, um dort einen Mord aufzuklären.
Eine männliche Leiche wurde ausgeblutet, die Genitalien abgeschnitten und mit einem Betongemisch als Statue anstelle der Erzherzog-Johann-Statue aufgestellt.
Der Tote ist der im Ort unbeliebte Herwig Mitteregger, und die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da die beiden Wiener in Stainz nicht sehr beliebt sind und keiner mir ihnen reden will.
Ist es ein persönlicher Racheakt? Oder hat es etwas mit dem vom Bauunternehmer Gautsch geplanten Erzherzog-Johann-Land zu tun?


Meine Meinung:
"Der letzte Sterz" ist der dritte Fall für die beiden Kommissare Hawelka und Schierhuber aus Wien. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alles Wichtige aus der Vergangenheit der beiden wird ausführlich genug beschrieben.

Der Schreibstil von Günther Pfeifer ist humorvoll zu lesen und strotzt nur so von Wortwitz, und man hat die beiden Ermittler, aber vor allem das "Auskunftsbüro" Herta Berlakovic, sofort ins Herz geschlossen.
Die Charaktereigenschaften der einzelnen Personen sind detailliert beschrieben, so dass man alle genau vor Augen hat.
Viel Lokalkolorit, der Einbau der Steirischen Sprache und Erklärungen in Form von Fußnoten machen die Geschichte lebendig.
Leider haben Hawelka und Schierhuber für meinen Geschmack zu wenig ermittelt und der Showdown am Schluss war mir zu viel von allem: zu viel Alkohol, zu viele Aggressionen, zu viele Schießereien. Ansonsten wurde ich sehr gut unterhalten und musste oft lachen, und die Auflösung war realistisch und nachvollziehbar!


Fazit:
Unterhaltsamer humorvoller Heimatkrimi mit viel Lokalkolorit, jedoch mit zu überzogenem Showdown. 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 27.09.2018
Carter, Chris

Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9


ausgezeichnet

Wie gewohnt ein blutrünstiger Pageturner


4,5 Sterne


Kurz zum Inhalt:
Die beiden Detectives von der Spezialeinheit UV (Ultra violent) des LAPD, Robert Hunter und Carlos Garcia, werden an einen Tatort gerufen, an dem eine weibliche Leiche in ihrem eigenen Bett liegt. Arme und Beine am Körper, Hände und Füße fehlen, komplett gehäutet. Das ganze Zimmer ist mit Blut verschmiert und auf dem Rücken befindet sich auf der einzige Stelle, wo noch Haut ist, eine eingeritzte Botschaft: "Schönheit umgibt sie".
Kurz darauf schaltet sich das FBI ein, da es vor einigen Monaten ebenfalls zwei Leichen mit ähnlichen, in den Rücken geritzten Nachrichten, gab.
Der Täter, vom FBI "der Chirurg" genannt, versteht sich als Künstler und erschafft seine eigenen Galerie der Toten.
Bald gibt es einen viertes Opfer - und FBI und LAPD müssen nun zusammenarbeiten, um den Täter zu finden, bevor er weiter töten kann!


Meine Meinung:
"Blutrausch" ist der 9. Fall für den Profiler Robert Hunter und seinen Kollegen Robert Garcia. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Der Schreibstil ist wie gewohnt schnell und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel und die Cliffhanger am Ende der Kapitel lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Wie immer lassen einen viel Blut und Brutalität die Gänsehaut aufkommen.
Leider war mir der Showdown zu schnell, zu unlogisch, und nicht authentisch. Das Motiv hingegen war für mich glaubwürdig.
Fix ist, dass es auf jeden Fall noch mindestens einen neuen Fall für Robert Hunter geben wird, denn die Geschichte ist: to be continued...

Das Cover ist eher aussagelos, lässt aber aufgrund der Gestaltung und der Schrift sofort einen Chris Carter Thriller erkennen.
Leider ist der Titel grottenschlecht gewählt und hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Im Gegenteil! Er ist rundum falsch! Denn der Täter hat in diesem Fall keinen Blutrausch, sondern möchte sich Schönheit erhalten. Der englische Titel "Gallery of the dead" - Gallerie der Toten - passt hingegen perfekt. Warum hat man das nicht eins zu eins übersetzt??


Fazit:
Ein typischer Carter, der beim Lesen fesselt, aber im Nachhinein etliche Fragen aufwirft und einiges unlogisch erscheinen lässt. Trotzdem super spannend, daher diesmal 4,5 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2018
Carver, Tania

Er will dein Herz / Marina Esposito Bd.7


ausgezeichnet

Grandioser Thriller, Spannung von Anfang bis zum Ende


Kurz zum Inhalt:
In Birmingham wird eine weibliche Leiche im Fluss gefunden - ihr fehlt das Herz.
Es stellt sich heraus, dass diese Frau, Gemma Adderley, mit ihrer Tochter Carly vor ihrem gewalttätigen Mann Roy in ein Frauenhaus fliehen wollte - dort ist sie jedoch nie angekommen. Carly wurde streunend auf den Straßen gefunden. Die Polizei zieht die Kriminalpsychologin Marina Esposito zu Rate. Ist Roy Adderley der Täter?
Als eine weitere weibliche Leiche in einem Park gefunden wird - überfahren, aber auch ihr fehlt das Herz - kommen die Zusammenhänge ans Tageslicht. Die Polizei gibt ihm den Spitznamen "Der Herzensbrecher". Es sind schon mehr Frauen verschwunden, die auf dem Weg in dieses eine spezielle Frauenhaus waren.
Kann Detective Inspector Phil Brennan mit Hilfe seiner Frau Marina Esposito den Täter stoppen, bevor es noch mehr tote Frauen gibt?


Meine Meinung:
"Er will dein Herz" ist der 7. Band der Marina Esposito-Reihe. Ich kannte noch kein Buch dieser Reihe, aber das macht gar nichts, denn jeder Band ist eigenständig zu lesen und hat einen in sich geschlossenen Fall. Lediglich die privaten Details von Marino und Phil entwickeln sich, aber die Vergangenheit der beiden wird ausführlich genug beschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig und extrem schnell zu lesen, auch aufgrund der kurzen Kapitel.
Die Autoren schaffen es wunderbar, den Spannungsbogen von Anfang an aufrecht zu halten. Auch springt man von einer Sicht zur nächsten (mal aus Sicht von Marina, dann Phil, dann des Täters ("er").
Weiters ist es wunderbar gelungen, einen in die Irre zu führen. Ich hatte immer wieder mal einen anderen Verdächtigen vor Augen.
Die privaten Probleme von Phil und Marina und deren Beziehung machen eine Entwicklung durch, die interessant zu verfolgen ist.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Auflösung in diesem Thriller für mich so richtig glaubhaft war.
Ich werde mir auf jeden Fall die Vorgänger-Bände holen und bin schon auf weitere Fälle des erfolgreichen Duos Marina&Phil gespannt!

Das Cover ist zwar optisch eher nichtssagend, aber haptisch ist es ein Traum! Die abgebildeten Klebebänder fühlen sich tatsächlich geriffelt und rau wie echtes Klebeband an!


Fazit:
Packender temporeicher Thriller, der einen von Anfang an fesselt. Toller Plot und authentische Auflösung. 5 verdiente Spannungs-Sterne!!

Bewertung vom 23.09.2018
Leuze, Julie

Das Rumpelding, seine kleinen, mutigen Freunde und die große, weite Welt / Das Rumpelding Bd.1


sehr gut

Eine außergewöhnliche Reise auf der Suche nach sich selbst


Kurz zum Inhalt:
Rumpelding ist das Haustier des Zauberers Zimmerling. Doch Zimmerling hat kaum Zeit für Rumpelding, weil er immer zaubern üben muss.
Eines Tages macht sich Rumpelding auf den Weg in die große, weite Welt, da Zimmerling nie Zeit für ihn hat und ihm nie zuhört, und deshalb auch nicht gesagt hat, ob es eigentlich noch andere Rumpeldinger auf der Welt gibt.
Rumpeldings bester Freund Oink, ein dunkelrosafarbenes (nicht pinkes!) Schweinchen mit einem niedlichen Sprachfehler, begleitet ihn.
Die beiden lernen viele neue Freunde kennen und erleben viele Abenteuer. Werden sie andere Rumpeldinger finden?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist kindgerecht, die Sprache ist leicht verständlich und die viele direkte Rede macht die Geschichte lebendig.
Meine Tochter wollte unbedingt wissen, was denn ein Rumpelding sei, und ich war auch sehr neugierig darauf, also mussten wir dieses Buch lesen!
Sehr witzig fanden wir Rumpeldings Lieblingsessen: Steine, die in seinem Magen rumpeln, und Staubmäuse! Die Auflösung am Ende hat uns beide sehr überrascht!
Aber am spannendsten war die Reise dorthin: Rumpelding lernt viele neue Freunde kennen; Oink wird mutig und wächst über sich hinaus; die Feengeschwister Kniffel und Riffel hatten immer super Rätsel, die meine Tochter mit großer Freude gelöst hat; dann gab es noch einen Vampir, der alle Namen verbuchstabselt hat; und böse Hexen, die geheult haben, als Rumpelding sie hübsch gezaubert hat; und noch Vieles mehr.
Den Kindern werden in diesem Buch viele Werte nähergebracht: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Mut, nicht nach dem Äußeren von anderen zu urteilen, über seine Grenzen hinauszugehen. Und dass es nicht wichtig ist, woher man kommt, sondern wo man Zuhause ist und zu wem man gehört. Und dass es daheim doch immer am Schönsten ist!
Viele detaillierte farbige Illustrationen, manchmal sogar seitenfüllend, untermalen das Gelesene. Auf den tollen Bildern gibt es immer viel zu entdecken.
Das schöne fröhlich-bunte Cover zeigt das Rumpelding und alle seine Freunde, welche es auf der Reise in die große, weite Welt kennengelernt hat.


Fazit:
Ein niedliches Kinderbuch über ein Rumpelding, das auf der Suche nach anderen Rumpeldingern und somit nach sich selbst ist. Mit vielen wunderschönen bunten Bildern.

Bewertung vom 17.09.2018
Iland-Olschewski, Barbara

Achtung, gruselig! / Tiergeister AG Bd.1


ausgezeichnet

eine fantasievolle Geschichte über eine etwas andere Schule von verstorbenen Haustieren

Kurz zum Inhalt:
Die Schule Sankt Ethelburg verwandelt sich des Nachts in die Geisterschule Spuk Ekelburg, eine Schule für verstorbene Haustiere.
Der Rauhaardackel Arik landet nach einem Autounfall im Wald rund um Spuk Ekelburg, und wird dort von 4 anderen Geistertieren aufgenommen: Chamäleon Plato, Katze Tara, Wüstenspringmaus Chili und Kaninchen Honig.
Nur langsam kann er akzeptieren, dass er nicht mehr zu seinen Menschen zurückkann; die anderen Tiere helfen ihm dabei. in der Geisterschule lernen die Tiere sich unsichtbar zu machen und Menschen zu erschrecken.
Doch die fünf Freunde gründen die Tiergeister AG, um dies zu ändern und gleichzeitig die (Geister-)Schule zu retten.


Meine Meinung:
"Die Tiergeister AG - Achtung, gruselig!" ist der Auftakt einer Reihe um die Geistertiere auf Spuk Ekelburg.
Auch wenn ich als Mutter anfangs skeptisch war, wie das Thema 'verstorbene Haustiere' auf meine Tochter wirken wird, und ob es nicht zu gruselig sein wird, war ich letzten Endes doch überzeugt von dieser außergewöhnlichen Kindergeschichte. Und meine 8jährige Tochter, die genau zur Zielgruppe (8-10jährige Kinder) gehört, war total begeistert!!
Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich. Zwei Handlungsstränge werden zu einem Ganzen zusammengefügt, was aber überhaut nicht schwer für die Kids zu verfolgen ist. Die Tiere sind teilweise süß dargestellt, die Dialoge sind witzig, und die Kids lernen, sich mit dem Thema Tod auseinander zu setzen. Auch halten die Tiere toll zusammen, erarbeiten Problemlösungen und können so gemeinsam mit den Kindern die Schule retten.

Viele farbige detaillierte Illustrationen untermalen das Gelesene, und die Bilder sind auch nicht zu gruselig.
Das Cover ist - passend zu Titel und Inhalt - in dunklen Farben gehalten und zeigt Rauhaardackel Arik im Wald vor Spuk Ekelburg; und in Ariks Schatten seine 4 Geisterfreunde.


Fazit:
Ein außergewöhnliches und fantasievolles Kinderbuch mit vielen tollen Illustrationen, welches ein Tabu-Thema auf liebevolle Weise und mit viel Kreativität behandelt. Trotz anfänglicher Skepsis meinerseits spreche ich eine große Leseempfehlung aus, weil meine Tochter so begeistert war! Nun werden wir uns schnellstmöglich Band 2 zulegen und vergeben 5 Sterne. Tomato Salata!