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Dark Rose
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 697 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2019
Woolf, Marah

TausendMalSchon


gut

Tausend Leben und jede Menge Geheimnisse


Zuerst ein paar Worte zur Gestaltung:



Das Cover ist einfach unglaublich schön! Es verbergen sich so viele verschiedene Elemente darin. Noch viel schöner finde ich die farbigen Schnitte mit Libellen darauf. Ich mag farbige Schnitte, aber diese sind einfach der Hammer. Auch die Innengestaltung ist darauf abgestimmt. Am Ende jeden Kapitels findet sich ein kleines Bild und die Kapitelanfänge sind ebenfalls auffällig gestaltet. Man merkt, dass hier ganz viel Herzblut drin steckt.

Am Anfang des Buches finden sich einige persönliche Worte von Marah Woolf und am Ende des Buches findet sich noch eine Karte der Insel, was ich persönlich sehr gut finde, da man sich dadurch leichter orientieren kann.

Ich finde die Gestaltung des Buches einfach unglaublich schön!


Sascha ist 18 Jahre alt. Als sie 10 war starben ihre Eltern, weil Lazarus, der Chef der Seelenjäger ihre Seele stehlen wollte. Bis heute gibt sich Sascha die Schuld daran und weigert sich ihre Magie einzusetzen. Sie ist eine Seelenmagierin und ihre Seele unschätzbar wertvoll. Sie wurde damals zu ihren Großeltern auf die Insel Alderney gebracht. Dort sollte sie sicher sein.

Doch scheinbar hat dieser Schutz ein Ablaufdatum, denn plötzlich ertrinkt Sascha erst um ein Haar und wird wenig später auch noch von einem Seelenjäger angegriffen. Beide Male rettet sie Cedric. Er ist ein Verfluchter. Seine Seele wird nicht wiedergeboren. Er hat nur eine stark verkürzte Lebensspanne und muss in dieser kurzen Zeit eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Schafft er es nicht, bevor auch seine 1000 Leben aufgebraucht sind, die jeder Seele zur Verfügung stehen, ist er auf ewig verdammt.

Warum fühlt sich Sascha nur so zu Cedric hingezogen? Kennen sie sich aus einem früheren Leben?



Ich fand die Idee sehr interessant, auch wenn ich mich mit der Mythologie und den Seelen teilweise recht schwergetan habe. Was ich schade fand war, dass vieles auf der Hand lag, nachdem erste Hinweise aufgetaucht sind. Ich wusste direkt nach dem jeweils ersten Hinweis, worauf das hinauslaufen würde und das war einfach schade. Es war sehr offensichtlich und dadurch kamen mir die Charaktere, allen voran Sascha, als schwer von Begriff vor. Man musste wirklich nur 1 und 1 zusammenzählen. Für mich gab es leider fast gar keine Überraschungen mehr.



Mir waren die Charaktere durchaus sympathisch, allerdings war mir Sascha doch etwas sehr naiv, belehrungsresistent und manchmal einfach schwer von Begriff. Das besserte sich zwar gegen Ende, aber ich kam ihr dadurch nur begrenzt nah.

Cedric war mir auch sympathisch, doch ihm schadet die zwanghafte Geheimniskrämerei. Es ist offensichtlich, was dahintersteckt und welche Geheimnisse er verbirgt, aber das wird bis kurz vor Schluss nicht ausgesprochen, obwohl die Hinweise eindeutig sind und alles eigentlich schon vor der Mitte des Buches klar ist.



Ich finde die Grundidee wirklich sehr gut, aber mir war die Story leider viel zu vorhersehbar. Ich konnte 90% erraten durch einfaches kombinieren und dadurch ging es eigentlich nur noch darum, wie lange die Charaktere denn noch brauchen, um ebenfalls dahinterzukommen. Dadurch wirkten sie leider etwas schwer von Begriff.



Fazit: Die Idee ist originell und interessant, allerdings ist die Handlung für meinen Geschmack zu vorhersehbar. Das hat mir leider den Zugang zum Buch schwer gemacht. Ich konnte nicht mitfiebern, weil ich schon wusste, was passieren würde. Erst kurz vor Schluss kam für mich Spannung auf, aber das hat für mich nicht mehr gereicht.



Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

Bewertung vom 31.10.2019
Engel, Kathinka

Finde mich. Jetzt / Finde mich Bd.1


gut

Mir waren Rhys und Tamsin sofort sympathisch. Ich bewundere Tamsin dafür, wie sie einfach die Koffer gepackt und ihr Leben in ihre eigenen Hände genommen hat. Rhas tat mir unglaublich leid. Er war unschuldig 6 Jahre im Gefängnis, aber hatte keine Chance seine Unschuld zu beweisen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schrecklich das sein muss.

Mir hat das Buch die erste Hälfte lang sehr, sehr gut gefallen. Ich fand die beiden toll zusammen und habe ihnen echt die Daumen gedrückt. Die zweite Hälfte war leider weniger mein Fall. Ich konnte Rhys Verhalten und auch Tamsins oft nicht nachvollziehen. Ich fand beide extrem naiv und ihre Handlungen oft einfach nur dumm. Ich möchte nicht spoilern, daher kann ich nicht ins Detail gehen (Nachfragen gern per Kommentar oder Email), aber es gab eine Stelle, als auf ein Problem so reagiert wurde, wie ich es leider schon x-Mal gelesen habe. Das fand ich schade, denn bis dahin, war dieses Buch etwas Neues.
An einer anderen Stelle hat Rhys einfach so dämlich reagiert, dass ich ihn sonst wohin hätte werfen mögen. Ich konnte da einfach nicht fassen, dass er so dumm ist.
Tamsin habe ich anfangs für ihre Stärke bewundert. Ich kann verstehen, dass sie mit ihrer Familie Frieden schließen will, ich kann aber nicht verstehen, dass sie so lange braucht, um zu erkennen, wie ihre Eltern wirklich sind, dabei wirkte es am Anfang so, als sei ihr das bewusst. Aber all dieses Wissen scheint sie im Verlauf des Buches komplett zu verlieren und das hat mich genervt.
Ebenso fand ich es schade, wie oft das Buch in der zweiten Hälfte oberflächlich blieb. Es hätte so viele Gelegenheiten gegeben in die Tiefe zu gehen und Konflikte anders aufzulösen, als den einfachsten Weg zu wählen.

Fazit: Die erste Hälfte gefiel mir wirklich, wirklich gut, die zweite Hälfte ist dagegen abgefallen. Ich finde es schade, dass Rhys immer dämlichere Entscheidungen getroffen hat, die nicht zu seinem bisherigen Verhalten in meinen Augen gepasst haben. Ebenso fand ich es schade, dass die Konflikte besonders gegen Ende nicht „ausgetragen“ wurden, sondern einfach irgendwie im Sande verliefen. Hier hätte das Buch zu seiner anfänglichen Stärke zurückfinden können.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Ich freue mich schon auf Band 2 und 3 und hoffe, dass ich meine Kritikpunkte in diesen nicht wiederfinden werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2019
Vosseler, Nicole C.

Die Hüterin der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Ein außergewöhnlich ungewöhnliches Buch - ich bin begeistert!


Vor etwas mehr als 12 Jahren verschwand Ivys Mutter spurlos. Kein Abschiedsbrief, keine Spur, nichts. Kurz davor hatte Ivy ihr Vorwürfe gemacht, weil sie, wie schon so oft, mal wieder ein Versprechen gebrochen und Ivy dadurch das Gefühl gegeben hatte, für sie nicht wichtig zu sein. An diesem Morgen sah sie ihre Mutter zum letzten Mal und egal, wie oft sie in Gedanken auch zu diesem Morgen zurückkehrt, Ivy kann einfach keine Hinweise darauf entdecken, was mit ihrer Mutter geschah. Hat sie sie verlassen? Hat sie Selbstmord begangen? Wurde sie entführt oder gar ermordet?
Ivys Vater ist ein berühmter Schriftsteller, der mit Preisen überhäuft wurde. Ivy ist deswegen überall als die Tochter von bekannt, deren Mutter spurlos verschwand. Sie verbringt ihre Zeit am liebsten damit durch New York zu streifen und verlorene Dinge einzusammeln. Sie nimmt nur besondere Dinge mit, außergewöhnliches, aber nichts von hohem materiellem Wert. Sie gibt diesen Dingen ein Zuhause, eine Geschichte.
Als ihr Vater ihr eröffnet, dass er wieder heiraten will, droht Ivys mit Klebeband zusammengehaltene Welt erneut zu zerbrechen. Doch dann begegnet sie dem Straßenkünstler Jack. Ivy will eigentlich keinen Kontakt, aber sie kann Jacks lockerer Art und seinem Charme irgendwie auch nicht widerstehen. Ist er der Schlüssel zu einem richtigen Leben für Ivy?


Mir tat Ivy sehr leid. Es ist nicht schwer die Parallelen zu sehen: ihre Mutter ist verschwunden und sie adoptiert verschwundene Dinge und gibt ihnen eine Geschichte, wie sie auch ihrer Mutter gern eine Geschichte geben würde.
Gleichzeitig ist Ivy aber auch ein sehr komplizierter Mensch und nicht immer kann man ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen nachvollziehen. Wie auch, wir teilen ja auch nicht die Traumata ihrer Vergangenheit.

Das Buch zieht einen unheimlich schnell in die Geschichte hinein. Es ist kein Thriller oder dergleichen, trotzdem ist eine gewisse Spannung da, der man sich nicht entziehen kann. Man will ebenso wie Ivy wissen, was mit Lila passiert ist. Ivys Reise durch das Leben und die Vergangenheit ihrer Mutter ist wirklich total interessant, wenn auch nicht ganz einfach und schnell zu lesen. Ich habe für dieses Buch deutlich länger gebraucht als normalerweise, aber es passt irgendwie.

Dieses Buch ist sehr philosophisch, einfühlsam, seltsam und sehr eindringlich. Obwohl es sehr langatmig und detailliert geschrieben ist, kommt nie Langeweile auf. Die Welt durch Ivys Augen zu sehen, hat einfach etwas.

Die Nebencharaktere sind richtige „Charaktere“. Sie sind alle sympathisch aber auch alle „anders“, wie Ivy. Obwohl ich das Ende absolut gelungen finde und es mir auch nicht besser hätte vorstellen können, wollte ich irgendwie nicht, dass das Buch endet.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist etwas komplett anderes, aber gut anders. Das Buch nimmt sich Zeit für die kleinen Dinge, die dadurch wichtig und groß werden. Man begleitet diese zutiefst verletzte junge Frau, die andauernd ihr eigenes Leben sabotiert, weil sie der festen Überzeugung ist, dass es doch irgendwann kaputt gehen wird und sie es obendrein sowieso nicht verdient hat glücklich zu sein. Ivy sucht nach ihrer Mutter, nach ihren Spuren auf dieser Welt, aber sie sucht auch nach sich selbst, nach der Ivy die sie eigentlich ist, wenn sie die ganzen Schuldgefühle und die Wut einmal außenvorlässt.

Ich kann dieses Buch aus vollem Herzen empfehlen! Wer einmal etwas ganz anderes, mit keinem anderen Buch vergleichbares lesen will, der ist hier genau richtig!

Bewertung vom 29.10.2019
Netzer, Lydia

Das Leuchten des Mondes


weniger gut

Ich bin zwiegespalten - ich weiß einfach nicht, was ich von diesem Buch halten soll


Achtung: Es gibt eine Szene, in der ein Tier absichtlich verletzt wird!



Für Maxon stand schon immer fest, dass Sunny die Liebe seines Lebens ist. Schon als Kind war ihm das klar. Mittlerweile sind sie verheiratet, haben einen autistischen Sohn und eine Tochter ist unterwegs, als Maxon die Chance seines Lebens erhält: er soll helfen den Mond zu kolonialisieren. Doch wenn er diese Chance ergreift würde er die Geburt verpassen. Kann ihre Liebe das überstehen? Dann wird Maxons Rakete von einem Meteoriten getroffen und ihrer beider Zukunft hängt in der Schwebe.



Ich bin was dieses Buch anbelangt total zwiegespalten. Einerseits liebe ich Science-Fiction, vor allem dann, wenn sie sich auch mit anderen Genres vermischt, wie hier mit dem Liebesroman. Ich finde die Grundidee sehr gut und den Schreibstil an sich auch. Allerdings gibt es einen großen Kritikpunkt und zwar die ständigen Rückblenden. An sich nichts Schlimmes, aber hier waren es einfach zu viele, manchmal scheinbar komplett sinnlos und manchmal sogar Rückblende in Rückblende und dann auch wieder Halluzinationen, bei denen man nicht weiß, ob das jetzt ein Vorgreifen auf die Zukunft ist, oder einfach eine Halluzination.

Zudem kamen die Rückblenden ohne Vorwarnung mitten im Text und warfen einen richtig aus der Handlung.



Ich hatte ein anderes Buch erwartet. Ich dachte, es dreht sich vor allem um die Gegenwart: Maxon auf der Reise zum Mond, bei der es auch noch Probleme gibt und das, was ihm dort bevorsteht. Wie geht er mit der Situation um? Fühlt er sich vielleicht schuldig? Vermisst er Sunny? Wie geht sie damit um, plötzlich alleinerziehende Mutter zu sein und noch dazu schwanger? Wirft sie ihm das vor?

Aber leider dreht sich der größte Teil des Buches um die Vergangenheit der beiden, hauptsächlich um Sunnys Vergangenheit. Beide mussten schreckliches durchmachen und das ging nicht spurlos an ihnen vorüber – aber mir persönlich war es zu viel, um noch realistisch zu sein.



Ich fand es toll, wenn Maxon die Welt und sein Leben in seinen Worten beschrieben hat, ich mochte seine Art sich auszudrücken sehr. So gefiel mir der Anfang extrem gut und ich dachte schon, ich hätte ein neues Lieblingsbuch vor mir.

Sunny dagegen hat es mir immer wieder schwer gemacht. Das lag aber auch an den Rückblenden, in denen es bis zu ihrer Zeugung zurück ging, was ich ziemlich übertrieben finde.



Was mich aber am aller meisten stört, ist das offene Ende. Ich mag das einfach nicht. Ich liebe Happy Ends aber wenn das nicht sein darf, dann nehme ich auch ein anderes, aber ein Ende soll es bitte schon sein. Dieses Buch hört einfach auf. Für mich ist das kein Ende. Ich will wissen, wie es danach weitergeht!



Fazit: Ich bin was dieses Buch angeht komplett zwiegespalten. Es gibt vieles, dass mir sehr gut gefällt und mindestens genauso so viel, was mir weniger gefiel. Ich musste mich anstrengen nicht abgehängt zu werden. Das liegt zu einem großen Teil an den Rückblenden, aber auch daran, dass man sehr genau lesen muss, um Vorstellung und Realität auseinanderhalten zu können.

Das Buch fällt aus dem Rahmen, ebenso, wie seine Charaktere.


Mir fällt die Bewertung des Buches wirklich schwer. Ich habe mich schließlich zu 2,5 Sternen durchgerungen. 2 erschienen mir zu niedrig, 3 anhand meiner vielen Kritikpunkte zu viel, deswegen die goldene Mitte.

Bewertung vom 28.10.2019
Gurian, Beatrix

Alabasterball


weniger gut

Ich habe eine andere Art Buch erwartet - leider konnte es mich nicht begeistern

Vorab ein paar Worte zur Gestaltung des Buches. Das Buch hat keinen Schutzumschlag. Das Cover ist ein absoluter Traum. Viele Elemente sind erhaben gestaltet, also fühlbar, zudem reflektieren einige das Licht. Der Titel glitzert und rundet somit das Ganze wunderschön ab. Das Cover gehört für mich zu den schönsten, die ich bislang gesehen habe.

Die Innengestaltung ist ebenfalls mit sehr viel Liebe zum Detail geschehen. Es findet sich einige Seiten vor Romanbeginn eine Karte in schwarz/weiß. Die einzelnen Teile sind durch in Graustufen gehaltene Seiten getrennt und die Kapitelanfänge ebenfalls noch einmal besonders gestaltet. Man merkt bei diesem Buch, wie viel Mühe sich die Beteiligten gegeben haben. Es ist wirklich wunderschön!

Ich habe ehrlich gesagt nach dem Klappentext eine andere Art Buch erwartet. Ich dachte an eine dystopische Gesellschaft mit dem Alabasterball als eine Art Hungerspiele in Ballroben. Mein erster Gedanke war: oh cool, eine Mischung aus „Selection“ und „Panem“! Doch es handelt sich hierbei keinesfalls um eine Dystopie. Amy lebt ganz normal im Deutschland und es ist auch nicht irgendwann in der Zukunft, sondern heute.

Das Buch hat mit den beiden genannten absolut gar nichts gemein.

Die Handlung springt immer wieder durch die Zeit zwischen Gegenwart und Vergangenheit, aber wirklich immer wieder kreuz und quer. An sich noch kein k.o. Kriterium, aber leider war für mich die Handlung sehr unglaubwürdig. Amy glaubt nicht, dass ihre Schwester die Postkarten geschrieben hat und wartet 1 Jahr bis zum nächsten Ball? Hätte sie nicht irgendwie die Behörden überzeugen können die Insel zu durchsuchen?

Auch, dass Amy nichts über den Alabasterball weiß, wenn er doch so exklusiv und so bedeutend ist und im Internet fast gar nichts darüber steht fand ich etwas weit hergeholt. Ich würde mir denken, wenn es so etwas wirklich gäbe, dann gäbe es doch Foren darüber oder irgendetwas, gerade heute mit Social Media und dergleichen macht das für mich leider keinen Sinn.

Amy fand ich durchaus sympathisch, aber auch sie hat es nicht geschafft mich zu fesseln. Sie konnte mich, genauso wie die Handlung nicht durchgehend überzeugen. Ihre Schwester fand ich extrem nervig und überzogen dargestellt.

Das große Geheimnis / die Enthüllung darüber, was es mit dem Ball auf sich hat, konnte mich ebenfalls nicht abholen. Ich fand die Idee nicht schlecht, aber für mich hatte das alles zu viele Lücken.



Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Die Handlung war für mich nicht glaubhaft und hatte zu viele Lücken in der Logik. Die Charaktere konnten mich auch nicht ans Buch fesseln, obwohl ich die Protagonistin durchaus sympathisch fand. Irgendwie konnte mich das Buch nicht packen. Ich hatte eine andere Art Buch erwartet. Der Klappentext ließ mich eine Mischung aus „Selection“ und „Panem“ erwarten, aber mit keinem der beiden Bücher hat dieses etwas gemein.

Für mich war das schönste an diesem Buch seine Gestaltung. Nur deswegen bekommt es von mir 2 Sterne, ansonsten wäre es nur einer geworden.

Bewertung vom 28.10.2019
Bythell, Shaun

Tagebuch eines Buchhändlers


weniger gut

Einblicke in das Leben eines antiquarischen Buchhändlers


Shaun Bythells ist der Inhaber des größten Second-Hand Buchladens in Schottland. Er erzählt in Tagebucheinträgen von seinem Leben und seiner Arbeit. Dabei erfährt man auch, wie es finanziell läuft, nämlich schlecht. Shaun verkauft antiquarische Bücher und für die interessieren sich nicht gerade viele Menschen. Die meisten kaufen sowieso im Internet und selbst dort ist man, so Shaun, als Händler leicht mittels der Bewertung erpressbar. Trotzdem will er nicht aufgeben und seinen Laden am Leben halten. Trotz der eigenwilligen und manchmal schlichtweg nervigen Kundschaft – wenn sich denn mal jemand in seinen Laden verirrt – und obwohl ihn regelmäßig kleine und große Katastrophen heimsuchen.


Ich fand es sehr interessant etwas mehr über den Buchhandel zu erfahren. Die Anekdoten die Shaun zum Besten gibt, sind teilweise wirklich sehr lustig und sein Personal auch faszinierende Charaktere. Im Großen und Ganzen zieht sich das Buch aber sehr und ist auch immer wieder ziemlich deprimierend.
Das größte Plus des Buches ist Shauns Sarkasmus und seine bissigen Kommentare, sowie die skurrilen Kunden. Das größte Minus für mich die Langatmigkeit. Man muss sehr aufpassen, um nicht wegzudriften, besonders bei den Passagen, in denen der (langweilige) Alltag beschrieben wird, statt eines besonders witzigen Erlebnisses. Aber es ist nun mal ein Tagebuch und wie bei jedem Menschen sind nicht alle Tage witzig, spannend oder inspirierend. Es wiederholt sich viel und oft verlaufen auch die Begegnungen mit Kunden nach einem ähnlichen Schema. So ist es zwar im realen Leben, aber wenn man ein Buch liest, sorgen solche Passagen dafür, dass man sich irgendwann denkt: „passiert auch mal was anderes?“

Interessant wird es auch dann, wenn er seine Heimatstadt beschreibt, die in einem von der Welt vergessenen Teil Schottlands liegt und bei der es immer wieder wirtschaftlich auf und ab geht, aber selten einfach mal „läuft“.
Ebenso interessant sind die Hintergrundinformationen über den Buchhandel in Großbritannien, über den man hier in Deutschland nicht wirklich viel weiß, außer vielleicht noch, dass es dort keine Buchpreisbindung gibt.

Shauns Frust auf sich – überwiegend deswegen, weil er den Laden ziemlich unvorbereitet gekauft hat und es seit dem eigentlich immer nur abwärts geht – und auf seine Kunden, die immer nur Handeln wollen oder ihm mit einer schlechten Bewertung im Internet drohen, egal ob das Buch nun ankommt oder nicht zieht sich als roter Faden durch das Buch. Man kann den Frust verstehen, ich meine, wer von uns kauft nicht regelmäßig im Internet ein? Die kleinen Buchläden sterben und antiquarische Buchläden sowieso. Kaum noch ein Mensch interessiert sich für antiquarische Bücher, was ich persönlich schade finde, aber auch selbst zugeben muss, dass ich früher öfter durch die Antiquariate gestreift bin auf der Jagd nach Schätzen.
Mir tat Shaun durchaus leid. Ich wünschte mir mehr als einmal für ihn, dass es endlich aufwärts geht und er nicht mehr so zu kämpfen hat. Andererseits ist unsere Zeit nun mal im Wandel und den kann keiner aufhalten.


Fazit: Ich fand das Buch durchaus interessant, aber es hat auch definitiv seine Längen und davon nicht zu knapp. Es ermöglicht einen Blick in das Leben eines antiquarischen Buchhändlers in Schottland und damit erzählt das Buch eine gänzlich neue Geschichte. Shaun erzählt auch über seine Heimatstadt und die Menschen, die dort leben und an deren Leben er auf unterschiedliche Weise anteilnimmt.
Aber es ist kein Buch, dass man in einem Rutsch locker leicht lesen kann. Es zieht sich und manchmal deprimieren einen Shauns Schilderungen auch. Vor allem dann, wenn sich einige Situationen wiederholen muss man wirklich aufpassen nicht wegzudriften und bei der Stange zu bleiben. Ich habe mich leider auch immer wieder gelangweilt.

Das Buch bekommt von mir 2,5 Sterne.

Bewertung vom 27.10.2019
D'Andrea, Luca

Der Wanderer


schlecht

Für mich leider eine Enttäuschung

An sich fand ich die Idee sehr interessant und auch das Setting. Was mir persönlich das Lesen aber sehr erschwert hat, ist der Stil bzw. der Aufbau des Buches. Die Kapitel sind sehr kurz – was ich wirklich sehr mag -, aber leider springt die Handlung ständig hin und her. Mal erzählt der eine mal der andere und manchmal braucht es fast das halbe Kapitel, bis klar ist, wer erzählt und worum es in dem Kapitel eigentlich gehen soll.

Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut, dass ich es direkt einen Tag nach Ankunft bei mir gelesen habe, aber leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Ich habe ständig darauf gewartet, dass es mich packt, dass es jetzt endlich spannend wird oder ich den Durchblick bekomme oder die Kapitel endlich Sinn ergeben.

Mich hat das Buch die meiste Zeit nur verwirrt. Leider. Ich bin einfach nicht durchgestiegen. Der Aufbau war für mich so konfus, dass ich schon bald nicht mehr mitgekommen bin.

Wer jetzt denkt: aber die Auflösung ist vielleicht richtig gut! Liegt leider daneben. Es ist eine überraschende Auflösung, ja, das stimmt, aber leider eine genauso unlogische. Meine einzige Reaktion darauf, waren jede Menge Fragezeichen im Kopf.

Mit den Charakteren bin ich auch nicht warm geworden. Das hat zum einen mit dem verworrenen Aufbau zu tun, durch den man oft bis Mitte des Kapitels nicht weiß, wer eigentlich gerade erzählt, zum anderen aber auch mit den Charakteren selbst. Ich konnte einfach keinen Zugang zu ihnen finden. Am sympathischsten war mir Tonys Bernhardiner Freddy.


Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Ich hatte mich auf einen spannenden Thriller vor einer für mich gänzlich neuen Kulisse gefreut. Der Klappentext und das Cover hatten mich total neugierig gemacht, doch das Buch konnte meinen Erwartungen absolut nicht gerecht werden. Die Handlung ist total verworren und konfus, die Charaktere für mich im weitesten Sinne austauschbar und die Auflösung unlogisch. Ich bin ehrlich enttäuscht, ich hatte mir von dem Buch so viel versprochen.

Das Buch bekommt von mir 1 Stern.

Bewertung vom 27.10.2019
Scharer, Whitney

Die Zeit des Lichts (eBook, ePUB)


weniger gut

Die turbulente Lebensgeschichte einer faszinierenden Frau


Lee Miller ist Fotografin und Kriegsreporterin. 1929 lernte sie in Paris den berühmten Fotografen und Künstler Man Ray kennen und lieben. Er lehrte sie die Fotografie, sie wurde seine Muse. Doch Lee will nicht im Schatten eines anderen stehen, sie will selbst etwas sein und ernstgenommen werden. 

Im Zweiten Weltkrieg ist Lee als Kriegsreporterin tätig, schießt Fotos in von Bomben zerstörten Städten, im besiegten Deutschland und den befreiten Konzentrationslagern. Sie wird berühmt, doch zu einem hohen Preis.

  

Das Buch ist mit viel Liebe zum Detail verfasst. Es nimmt sich viel Zeit und geht auch immer wieder am Rande auf die Kunst der Fotografie in den 1930er Jahren ein, als man noch ein Experte für Chemikalien sein musste, damit die Fotos etwas wurden. Die Handlung springt allerdings ständig hin und her zwischen der „Gegenwart“ einer gealterten Lee, die ihrem Ruhm nicht mehr gerecht werden kann, dem Höhepunkt ihrer Karriere während des Zweiten Weltkrieges und ihrer teilweise schrecklichen Erfahrungen zu dieser Zeit und ihren Jahren mit Man Ray, als sie die Liebe zur Fotografie entdeckte.

 

Es ist eine faszinierende Zeit, Paris in den 1930er Jahren und gerade auch die Künstlerszene. Aber leider hat es das Buch nicht geschafft mich emotional zu packen. Immer wieder dachte ich mir, „oh das muss aber heftig gewesen sein“, aber von Lee kommen keine Emotionen bei mir an. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist, um zu zeigen, welchen Tribut das Leben, dass sie führt von ihr fordert, oder ob es keine Absicht ist und vielleicht auch an mir liegt, aber Fakt ist nun mal, dass mich das Buch nicht hat packen können. Stellenweise empfand ich es als deprimierend, langatmig und sogar langweilig. Es gab auch immer wieder interessante Passagen, besonders die Kriegserlebnisse, aber die Handlung dazwischen zog und zog sich. Manchmal habe ich ernsthaft überlegt, nur noch die Kriegskapitel zu lesen und den Rest auszulassen. Ich habe mich durchgebissen, aber mein Fall war das Buch leider nicht.

 

Die Charaktere konnten mich alle nicht emotional erreichen. Der Hauptfokus lag auf der durchwachsenen Beziehung zu Man Ray, aber auch hier konnte mich die „Liebesgeschichte“ einfach nicht packen. Vor allem diese Passagen zogen sich oft wie Kaugummi. Mir waren letztlich weder Lee noch Man Ray wirklich sympathisch.

 

Am spannendsten sind die Kriegskapitel, so schrecklich diese Erlebnisse teilweise auch sind. Aber hier merkt man die Fotografin, hier merkt man, wie gut Lee wirklich ist und was sie kann. Sie lässt die Gräuel des Krieges durch ihre Bilder lebendig werden. Aber leider erfährt man als Leser über diese Zeit nicht viel. Die Kapitel sind immer sehr kurz und auch hier spürte ich kaum Emotionen. Ich hätte mir den Fokus mehr auf dieser Zeit gewünscht.

  

Fazit: Leider wird das Buch für mich seinem Potential nicht gerecht. Lee Miller wird in der „Gegenwart“ als verzweifelte, verbitterte und deprimierte Frau dargestellt, nichts ist mehr von der Frau übrig, scheint es, die im Krieg ihr Leben riskierte. Das entspricht zwar den historischen Tatsachen, doch man erfährt nicht, wie es dazu kam. Man erfährt nicht, warum sie jetzt so ist. Der Hauptfokus liegt auf der Liebesgeschichte mit Man Ray, die bei mir nicht übergesprungen ist. Ich habe mich leider oft gelangweilt. Ich hatte einfach gehofft, man erführe mehr über die berühmte Kriegsjournalistin Lee Miller, deren Werke bis heute bekannt sind, doch ich habe nicht das Gefühl, nach der Lektüre des Buches bedeutend mehr über sie zu wissen, als das, was allgemein bekannt ist und das ist einfach schade.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2 Sterne, mehr war leider nicht drin.

Bewertung vom 26.10.2019
Fletcher, Susan

Das Geheimnis von Shadowbrook


ausgezeichnet

Ein sehr überraschendes Buch - ich bin total begeistert!


Clara hat die Glasknochen-Krankheit. Aufgrund der zahlreichen Brüche, die sie als Kind erlitten hat, ist ihr Körper gezeichnet. Dennoch hat es Clara geschafft ihren Weg zu finden. Sie, die sie als Kind als einzige Ablenkung Bücher hatte, ist nun – durch einen Zufall – Botanikerin.
1914 nimmt sie den Auftrag an, in Shadowbrook den Aufbau eines Gewächshauses mit exotischen Pflanzen zu überwachen.
Doch etwas stimmt nicht in diesem Haus. Die meisten Zimmer sind verlassen, der Hausherr viel auf Reisen, die Dienstmädchen und die Haushälterin benehmen sich merkwürdig. Angeblich soll es nachts im Haus spuken. Clara glaubt nicht an Geister und will das Rätsel lösen. Wird sie es schaffen, oder bringt sie ihre Neugierde in tödliche Gefahr?


Das Buch beginnt damit, dass Clara ihre Kindheit beschreibt, die geprägt ist durch ihre Krankheit und die Einschränkungen, die diese mit sich bringt. Nahezu alles ist gefährlich für sie: eine Tischkante, ein Rempler, alles könnte ihr wieder einen Knochen brechen. Aus diesem Grund darf sie das Haus nicht verlassen, dass auf ihre Bedürfnisse hin umgestaltet wurde. Als dann endlich der Arzt erklärt, sie sei „ausgewachsen“ und könne nun das Haus verlassen, da ihre Knochen nun stabiler seien, schwebt Clara fast vor Glück, bis sie die Blicke bemerkt und das Getuschel über ihren gezeichneten Körper. Sie erkennt, dass sie nicht dazugehört.
An dieser Stelle hätte ich sie unglaublich gern in den Arm genommen! Sie tat mir so schrecklich leid! Doch sie ist auch kein einfacher Mensch. Sie ist sehr direkt, für die damalige Zeit zu direkt, um nicht anzuecken. Aber sie ist auch schlau und durchaus sympathisch.

Immer wieder klingt an, dass Clara die Geschehnisse als Rückblick schreibt und deutlich mehr weiß, als der Leser. Sie spricht gelegentlich von der Zukunft, was die Leute in einigen Monaten sagen werden oder wie sie sich optisch verändern wird.

Mich kam das Buch stellenweise vor, wie eine Mischung aus „Jane Eyre“ und „Northanger Abbey“. Sehr düster, mysteriös und undurchsichtig. Das Erzähltempo ist sehr, sehr langsam. Die Handlung plätschert vor sich hin und man bekommt immer wieder kleine Hinweise, kann sich aber die ganze Zeit über sein eigenes Urteil bilden. Welchem der Charaktere glaubt man? Welchen Tratsch und welche Gerüchte hält man für wahr?

Das Beste am Buch ist die Wendung kurz vor Schluss. Was da passiert, kann ich natürlich nicht verraten, aber das hatte ich wirklich überhaupt nicht erwartet und war richtig begeistert davon! Es wurde extrem spannend und die Enthüllungen folgten Schlag auf Schlag.

Ich habe nur einen Kritikpunkt und das ist das offene Ende. Es passt zum Buch, ja und es macht auch wirklich Sinn und rundet die Geschichte ab, aber ich persönlich mag einfach Enden lieber, die nicht so offen sind. Aber wie gesagt, es passt zum Buch, deswegen ist es nur ein persönlicher Kritikpunkt und keinesfalls etwas, wofür ich Sterne abziehen würde.


Fazit: Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Ich fand es klasse, wie langsam sich die Handlung entfaltet hat, aber dennoch nicht langweilig wurde. Vom Stil her erinnerte mich das Buch immer wieder an „Jane Eyre“ und „Northanger Abbey“, beide erschufen, ebenso wie dieses Buch, dieses gewisse Gefühl dem jeweiligen Haus gegenüber. Man spürt einfach beim Lesen, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Dass es Geheimnisse gibt.
Mich hat die Wendung und Auflösung sehr überrascht, im positiven Sinne. Ich hatte beides absolut nicht vorhergesehen und war deswegen umso begeisterter. Für mich ist das Buch durch und durch stimmig.
Am Anfang tut sich der eine oder andere vielleicht mit dem Stil und der langsamen Art des Erzählens schwer, aber bitte, bleibt dran, es lohnt sich!

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne!