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misspider

Bewertungen

Insgesamt 685 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2021
Vesper, Inga

In Aufruhr


sehr gut

Perfekte Vorstadt-Idylle in den 50er-Jahren: alles ist unglaublich 'neat': getrimmter Rasen, weißer Zaun, niedliche Kinder, perfekte Ehefrauen-Hausfrauen-Mütter und farbige Hausangestellte, die das Leben leichter machen. Doch der Schein trügt, den hinter den polierten Fassaden herrschen Neid und Intrigen unter den Nachbarinnen. Als Joyce Haney am hellichten Tag verschwindet und nur eine Blutlache zurücklässt, ist mit der farbigen Hausangestellten Ruby Wright natürlich sofort eine Schuldige gefunden.
Doch Detective Mick Blanke glaubt nicht, dass Ruby, die die Leiche entdeckt hat, auch die Täterin ist. Als sich die Ermittlungen in der Nachbarschaft als schwierig erweisen, holt Blanke Ruby ins Boot der Ermittlungen - bei ihrer Arbeit kann sie unauffällig recherchieren und bekommt vieles mit, das nicht für fremde Ohren bestimmt ist. Ruby geht es um Gerechtigkeit für Joyce, und so gerät sie selbst zwischen die Fronten - auf der einen Seiten die anständigen besorgten Bürger, die in ihr nur die minderwertige Putzfrau sehen, auf der anderen ihre eigene Familie, die nicht glaubt dass für Ruby etwas Gutes bei der Sache herausspringen kann. Untermalt wird diese Krimigeschichte von Rassenunruhen, sozialen Spannungen und dem Erwachen feministischer Vereinigungen.
So verfolgen wir ein sehr ungleiches Team bei der spannenden Suche nach einem Täter - oder einer Täterin? - falls es überhaupt eine(n) gibt. Denn die Rückblenden aus Joyces Sicht legen ebenfalls die Vermutung nahe, dass sie vielleicht einfach nur ihrem langweiligen Dasein als Hausfrau und Mutter entfliehen wollte. Ein raffinierter Krimi mit überraschendem Ausgang.

Bewertung vom 19.07.2021
Guterson, Ben

Die Magie von Winterhaus 03


ausgezeichnet

Ein würdiger und verdienter Abschluss einer fantastischen und besonderen Trilogie! Im dritten Band geht es wieder deutlich rätselhafter zu als im mittleren Teil, was mir besonders gut gefallen hat. Auch die Magie kommt dabei nicht zu kurz, jedoch tritt sie wieder eher unterschwellig zutage und macht die Geschichte dadurch schön mysteriös und extrem spannend. Schade dass dies tatsächlich das Ende sein soll, denn ich wäre gerne noch öfter ins Winterhaus zurückgekehrt. Aber wie heißt es doch gleich: man soll aufhören wenn es am schönsten ist. Und das ist es wahrlich gewesen. Uneingeschränkte Leseempfehlung, natürlich für die gesamte Trilogie!

Bewertung vom 15.07.2021
Campbell, Ramsey

Born to the Dark (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Thirty years after the gruesome encounter with Christian Noble, Dominic Sheldrake is a grown man with a son of his own. While he may not have forgotten his past, he somewhat managed to banish his memories to the furthest corner of his mind. However, when his son, who suffers from nocturnal seizures, starts visiting a private medical center intend on helping children with such sleep disorders, the past seems to repeat itself. While Dom's wife does not believe his suspicions, he is convinced that the Noble family has returned, intent to finally accomplish what they started so long ago and what he prevented back then. Fighting to get his son back, Dom loses it all when his wife throws him out, wanting a divorce and accusing him of being delusional. Dom turns to his old childhood friends for help. In a desperate race against time, Dom must stop Christian Noble once again and rescue his son before it is too late.
While I enjoyed the first book, I loved this one much better, maybe because the writing felt more comprehensible to me this time. While I'm an avid English reader, I still encounter authors whose sophisticated wording makes me struggle - interestingly, they are all British English authors. Also, I got a much better understanding of the mysterious Christian Noble 'cult'. Now I am eager to find out how it all comes together in the final installment of this fascinating trilogy.

(thanks to netgalley, the author, and the publisher for a copy of the book, all opinions are my own)

Bewertung vom 14.07.2021
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


gut

Wie bewertet man ein Buch, das eine so große persönliche Bedeutung für den Autor hat, dessen Kapitel und die darin festgehaltenen Gedanken dem Autor in schwierigen Zeiten geholfen haben? Ich kann hier nur meine ganz eigene persönliche Reaktion auf den Inhalt des Buches beschreiben, die sehr gemischt ausfällt. Besonders fasziniert haben mich die kurzen Erzählungen über besondere Aspekte aus dem Leben anderer, teils bedeutender Menschen und einfach Anekdoten aus dem Leben, die geschehene Ereignisse beschreiben. Weniger anfangen hingegen konnte ich mit teils abstrakten Gedankengängen, die für mich einfach wenig Relevanz aufweisen, da sie keinen Bezug zur mir haben. Zum Teil fand ich interessante Anregungen für eigene Überlegungen - natürlich bei so greifbaren Konzepten wie Listen von Liedern oder Büchern - aber auch in Bezug auf meine Sichtweise auf die Dinge. Dabei zieht sich ein Gedanke wie ein roter Faden durch das ganze Buch: egal wie schlimm es gerade ist, es wird auch wieder besser werden. Da für mich das Glas immer schon halb leer ist, gibt mir das Buch immerhin den Ansporn daran zu arbeiten lieber das halb volle Glas zu erkennen. Wer auch immer das Buch liest, wird ein ganz anderes, eigenes Fazit daraus ziehen (oder auch nicht) - dies ist meines.

Bewertung vom 05.07.2021
Ruiz Zafón, Carlos

Der Schatten des Windes / Barcelona Bd.1


ausgezeichnet

Zum ersten Mal habe ich den "Schatten des Windes" vor mehr als 10 Jahren gelesen. Damals fand ich das Buch OK, mäßig spannend, oft zu lang und verzettelt, und am Ende konnte ich nicht verstehen warum dieses Buch so einen Wirbel verursacht hatte.
Jetzt bot sich mir die Gelegenheit, das Buch erneut zu lesen, und da ich mich kaum mehr an irgendwelche Details erinnern konnte, habe ich zugegriffen. Und siehe da: diesmal habe ich das Buch regelrecht verschlungen - trotz seines manchmal gemächlich anmutenden Tempos - und war begeistert von der Vielschichtigkeit und Komplexität. Zugegeben, ich hätte mir noch mehr Details zum Friedhof der Vergessenen Bücher gewünscht, aber die so eng miteinander verwobenen Geschichten von Daniel und Julian waren nicht minder faszinierend. Die Mischung aus bibliophilem Thriller und historischem "Buch Noir" ist beeindruckend, aber ich musste tatsächlich erst in der rechten Stimmung für dieses weitschweifige Werk sein, denn viele kleine, teils banale Details erfordern auch eine gewisse Geduld beim Lesen. Bei mir zumindest hat sie sich dieses Mal gelohnt.

Bewertung vom 15.06.2021
Stewart, Michael F.

Ray Vs the Meaning of Life


sehr gut

Stay calm and read on! When I first intended to read this book, I gave up after the first chapter, deciding it was not what I wanted to read at the time, unsure when (or whether) there would come the right time for it. Recently I gave it a second chance, knowing that I would not like the first chapter, but determined to read on and see if things would get better. And fortunately for me they did.
So what about that first chapter? It explains how Ray's grandmother died and how he was mentioned in her last will to inherit the trailer park she owned. But it does so in such a ridiculous, over the top way it gave me goosebumps, just like certain blockbuster comedy films everybody seems to enjoy but me - just not my style of humor.
Gladly, the story gets much better after that, and though it's often dangerously close to leave my comfort zone and drift into absurdity again, I found most of the plot hilarious in a good way.
Of course, there is also a lot of deeper meaning to be found in this book, and it is those quieter scenes, offering dialogues or reflections of thoughts, that make this book special. So did Ray find out the 'Meaning of Life'? Though there is the one meaning Ray is required to be found by his grandmother's last will, there are many more thought-provoking answers that he - and you - will find along the way...

(thanks to netgalley, the author, and the publisher for a copy of the book, all opinions are my own)

Bewertung vom 14.06.2021
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Bei diesem Buch hat (für mich) einfach alles gepasst: das historische Setting in einer Zeit des Umbruchs, in der die Technik unausweichlich Einzug hält. Vereinzelte Automobile, Fahrräder, und natürlich die ersten Fotoapparate, die auch bei der Polizeiarbeit zum Einsatz kommen, usw. Dieses Aufeinandertreffen zwischen Tradition und Fortschritt spiegelt sich dann auch wunderbar in den Charakteren wieder: Leopod von Herzfeldt, der 'Neue' in Wien, der mit seinen merkwürdigen neumodischen Methoden auf bei den alteingesessenen Kommissaren auf Ablehnung stößt. Unerwartete Unterstützung findet er bei einer der Telefonistinnen der Polizei, die sich als äußerst vielschichtig und technikaffin entpuppt - natürlich ist auch eine kleine Romanze vorprogrammiert, die das Geschehen aber glücklicherweise nur begleitet und nicht dominiert. Mein Lieblingscharakter ist der eigenbrötlerische, geheimnisvolle Totengräber Augustin Rothmayer, der auf den ersten Blick sehr unheimlich wirkt, aber einen butterweichen Kern hat - und an einem Almanach über sein Handwerk schreibt, dessen hochinteressante Auszüge die Kapitel des Romans einleiten.
Die Mordgeschichte selbst ist rätselhaft bis zur grauenhaften Auflösung und lässt an Spannung nichts zu wünschen übrig. Ein fulminanter, sehr gelungener Einstieg in eine neue Serie, die ich mit Begeisterung weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 09.06.2021
King, Stephen

Later


gut

This was an unusually short book by the author, and maybe that's one of the reasons that while I did enjoy reading it, I did not love it as much as his other works that have accompanied me over the last decades. It's hard to describe, but 'Later' felt like a too fast strike that was not given enough time and effort to mature into something of its own. The feeling of 'been there, read that' was too overwhelming and smothered all hopes at discovering a unique 5-star tale. Storytelling and character-building were as strong and engaging as ever and I felt right at home reading it - maybe too much so this time - so that compared to the author's other works I've read (I really lost track by now) this one is among the also-rans.

Bewertung vom 09.06.2021
Strotmann, Peter;Neubauer, Annette

Die Kommissarin und der lange Tod / Antje Servatius Bd.1


weniger gut

Die Beschreibung klang vielversprechend: eine Ermittlerin mit privaten Sorgen, mit Ecken und Kanten, und ein interessanter Fall, den es zu lösen gilt. Leider blieb die Geschichte dann weit hinter meinen Erwartungen zurück. Kriminalkommissarin Antje Servatius war mir weder sympathisch noch unsympathisch: sie war mir schlichtweg egal. Trotz ihrer anstrengenden familiären Situation wirkte die Darstellung ihrer Figur blass und emotionslos. Ihr Kollege Seidel dagegen entwickelte sich zu einem vielschichtigen und manchmal sogar witzigen Partner, der Frau Servatius in meinen Augen locker den Rang ablief. Die Nebenhandlung um Antjes behinderte Tochter Kira war leider absolut vorhersehbar und daher relativ langweilig. Nachdem die Ermittlungen anfangs ein wenig ratlos vor sich hin dümpelten, nahmen sie immerhin gegen Ende Fahrt auf und konnten noch eine überzeugende Auflösung präsentieren. Mit Seidel als Hauptperson würde ich dieser neuen Serie vermutlich noch eine zweite Chance geben, so aber verbuche ich die Lektüre unter "einen Versuch war es wert, ist aber nicht meins".